--> -->
06.04.2024 | (rsn) - 260 Kilometer, wovon gut ein Fünftel über die 29 Sektoren mit den gefürchteten Kopfsteinpflasterstraßen führen, warten am Sonntag bei der 121. 'Königin der Klassiker', die von Compiègne nach Roubaix führt. Paris-Roubaix, welches 1896 erstmals ausgetragen wurde, und damals sogar mit einem deutschen Sieg durch Josef Fischer endete, ist ein absolutes Highlight der Saison, gleichzeitig aber auch einer der härtesten Tage im Jahr.
Vor allem die Pavé-Abschnitte sorgen immer wieder dafür, dass das Feld in viele Teile gerissen wird und sich ein langes Ausscheidungsrennen entwickelt, in dem zumeist der Fahrer mit den besten Beinen im alten Radstadion von Roubaix als Sieger jubeln kann. Die Kopfsteinpflastersegmente sind aber auch jene Scharfrichter für einen günstigen oder ungünstigen Rennverlauf. Sie sind verantwortlich für Stürze oder Defekte und so braucht es auch die nötige Portion Glück, um am Ende den Siegerpokal, passenderweise einen Pflasterstein, in die Höhe heben zu können.
Im Vorjahr triumphierte Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) zum ersten Mal in seiner Karriere in Roubaix. Er profitierte von einem Defekt seines größten Kontrahenten Wout van Aert (Visma – Lease a Bike), der sein Rad nach einem Platten am Carrefour de l'Arbre noch einmal wechseln musste und so den Anschluss an den Niederländer verlor. Im Zielsprint um Rang zwei unterlag van Aert dann noch seinem belgischen Landsmann Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck), der damit den Doppelsieg seiner Mannschaft perfekt machte.
Durch den verletzungsbedingten Ausfall des Belgiers, der bei Dwars door Vlaanderen schwer stürzte, ist das Alpecin-Duo in der Favoritenrolle für die 121. Ausgabe. "Wir wollen gewinnen und wir haben ein starkes Team, das das möglich macht. Es gibt auch viele Konkurrenten, aber außer Mathieu keinen echten Superfavoriten", unterstrich Philipsen die Rollenverteilung für den Sonntag.
"Unsere Stärke ist, dass wir beide auf unterschiedliche Weise gewinnen können. Wir sind ein gutes Duo", merkte van der Poel an. Der Weltmeister sorgte beispielsweise bei Mailand-Sanremo dafür, dass es zum Schlussspurt auf der Via Roma kann, dort opferte er seine eigenen Chancen auf eine Titelverteidigung zu Gunsten seines Teamkollegen, der sich mit dem Sieg bedankte. Zuletzt bei der Flandern-Rundfahrt präsentierte sich der 29-Jährige dafür in einer eigenen Liga.
Der Streckenverlauf von Paris-Roubaix 2024 | Grafik: A.S.O.
"Es ist gut, dass wir uns im Frühjahr nicht mehr beweisen müssen oder dass Roubaix die letzte Chance ist, denn in Roubaix kann man plötzlich wegen Pech verlieren. Diese Siege, die wir bereits haben, geben zusätzliches Vertrauen. Wir sind hungrig, am Sonntag wieder zum Sieg zu gehen", strotzte Philipsen vor Selbstvertrauen und auch sein Teamkollege, der seinen Vorjahressieg nun im Regenbogentrikot des aktuellen Straßenweltmeisters wiederholen könnte, fügte an: "Bisher kann ich mit meiner Leistung nur sehr zufrieden sein. Der Sieg bei der Flandern-Rundfahrt war das Hauptziel. Was in diesem Jahr kommt, ist alles Bonus. Aber natürlich wäre es sehr cool, Roubaix wieder zu gewinnen."
Als gefährlichsten Gegner machten sie den früheren Weltmeister Mads Pedersen (Lidl – Trek) aus. Der Sieger von Gent-Wevelgem vor zwei Wochen war auch in den High-Speed-Crash bei Dwars door Vlaanderen involviert, erlitt Abschürfungen und Prellungen, aber zeigte sich davon bei der Flandern-Rundfahrt gut erholt. Zwar noch nicht mit voller Kraft, aber mit einer weiteren Woche an Genesungszeit ist der Däne am Sonntag sicherlich auch zum Kreis der Mitfavoriten zu zählen.
In diesen haben sich mit Nils Politt (UAE Team Emirates) und Max Walscheid (Jayco – AlUla) zwei Deutsche gefahren. Der Hürther landete bereits 2019 bei Paris-Roubaix als Zweiter auf dem Podium, Walscheid wurde im Vorjahr Achter bei seinem Lieblingsrennen. "Ich traue mir definitiv zu, das Ergebnis aus dem Vorjahr zu verbessern. Aber bei dem Rennen kann so extrem viel passieren. Ein platter Reifen, eine schlechte Position im Schlüsselsektor reichen schon, und das Rennen ist gelaufen", erklärte Walscheid gegenüber RSN.
Politt baut vor allem auf sein Team, welches am vergangenen Sonntag in Flandern das beste des gesamten Feldes war: "Wir haben eine starke Truppe am Start und haben schon in Flandern bewiesen, dass wir eine super Mannschaftsleistung abliefern können. Von daher bin ich zuversichtlich für Sonntag“, sagte er zu RSN.
Nach wie vor zählt Paris-Roubaix zu jenen Rennen, bei dem sich die stärksten Treter auszeichnen können und daher ist das Feld der Mitfavoriten breit gestreut. In diese Kategorie fallen auch die beiden Schweizer Stefan Bissegger (EF Education – EasyPost) und Stefan Küng (Groupama – FDJ), die beide ihre Qualitäten auch im Zeitfahren haben und die das Rennen über die Kopfsteinpflasterabschnitte lieben.
Gleiches gilt auch für Joshua Tarling (Ineos Grenadiers) und Jonathan Milan (Lidl – Trek), die für eine Überraschung sorgen könnten. Auch den deutschsprachigen Belgier Laurenz Rex (Intermarché – Wanty) sollte man im Hinblick für ein Topergebnis im Auge haben, genauso wie den Italiener Luca Mozzato (Arkea – BB Hotels), der zuletzt Zweiter der Flandern-Rundfahrt wurde.
Neben van der Poel stehen mit John Degenkolb (DSM Firmenich – PostNL / 2015) und Dylan van Baarle (Visma – Lease a Bike) noch zwei ehemalige Sieger am Start. Der Oberurseler zeigte im Vorjahr ein starkes Rennen und wurde Siebter. Am Freitag bei der Besichtigung stürzte er allerdings , allerdings wird Degenkolb starten können. Van Baarle, der 2022 das Rennen gewann, teilt sich bei seinem Team die Kapitänsrolle mit dem Franzosen Christophe Laporte, der nach Frederic Guesdon 1997 als erster Lokalmatador die Königin der Klassiker gewinnen könnte.
Der Streckenverlauf in diesem Jahr ist nahezu unverändert. Von Compiègne aus geht es fast 100 Kilometer bis zum ersten Pflasterabschnitt, der in Troisville à Inchy (29) erreicht wird. Nach 164,4 Kilometern geht es dann in den ersten Fünf-Stern-Sektor, dem Wald von Arenberg (19), dessen Einfahrt durch eine künstliche Schikane verlangsamt werden soll, was zu geteilten Reaktionen im Feld führte.
Der Vorjahressieger äußerte sich skeptisch. "Zunächst einmal finde ich es gut, dass sie etwas anderes ausprobieren. Ich bin sehr dafür, dass sie etwas ändern wollen. Aber meiner Meinung nach ist die Schikane nicht der richtige Weg", erzählte van der Poel in der Pressekonferenz vor dem Rennen und fügte an: "Die Lösung, die sie jetzt haben, wird es meiner Meinung nach nur noch gefährlicher machen. Die ersten Fahrer kommen gut durch, aber wenn man nicht unter den ersten 20 ist, kann man eine halbe Minute verlieren", so der Niederländer.
Im Vorjahr sorgte Jumbo – Visma hier mit einer Tempoverschärfung für eine erste Vorentscheidung. Die nächste ganz kritische Stelle im Kurs ist der nächste Fünf-Stern-Sektor bei Mons-en-Pévèle (11) gut 50 Kilometer vor dem Velodrom in Roubaix. Wer sich danach noch in der Gruppe der Favoriten befindet, wird um den Sieg mitkämpfen.
Die finale Selektion erfolgt traditionellerweise im Carrefour de l'Arbre (4) 17 Kilometer vor dem Ziel, dem dritten und finalen Sektor der höchstkategorisierten Kopfsteinpflasterpassagen des Rennens. Nach dem Espace Charles Crupelandt (1), dem finalen Pavé-Abschnitt, in dem die Namen der Sieger des Rennens mit einem gravierten Pflasterstein eingelassen sind, führt das Rennen in das Radstadion von Roubaix, wo noch eineinhalb Runden auf der Betonbahn zu absolvieren sind.
Die 29 kategorisierten Pflaster-Abschnitte | Grafik: A.S.O.
(rsn) – Die Zuschauerin, die bei Paris-Roubaix dem späteren Sieger Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) eine Mütze mutmaßlich vorsätzlich ins Hinterrad warf, hat sich nun zu erkennen ge
08.04.2024Roubaix: Rex kommt bei zwei Stürzen glimpflich davon(rsn) – Nach seinem sensationellen neunten Platz aus dem Vorjahr zählte Laurenz Rex (Intermarché – Wanty) zum erweiterten Favoritenkreis des 121. Paris Roubaix. Doch diesmal endete die ’König
08.04.2024Nicht nur van der Poel wuchsen bei Paris-Roubaix Flügel(rsn) – Einzigartig, besser kann man wohl nicht den Fakt benennen, dass Alpecin – Deceuninck als erstes Team überhaupt die ersten drei Monumente des Jahres für sich entscheiden konnte. Ausgerech
08.04.2024Meeus vermasselte in Mons-en-Pévèle die Positionierung(rsn) – Mit Platz acht konnte Jordi Meeus nicht nur sein bisher bestes Ergebnis bei Paris-Roubaix verbuchen, sondern seinem Team Bora – hansgrohe auch ein weiteres Spitzenergebnis bei den diesjäh
08.04.2024Walscheids Roubaix war schon nach dem ersten Sektor gelaufen(rsn) – Wer bei Paris-Roubaix (1.UWT) bereits Achter geworden ist, will nach dem nächsten Anlauf nicht “Ich weiß selbst nicht, wievielter ich geworden bin“ sagen müssen. Doch genau so lautete
08.04.2024Zuschauerin warf Mütze in van der Poels Hinterrad(rsn) – Mit einer makellosen Vorstellung und drei Minuten Vorsprung gelang Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) die souveräne Titelverteidigung bei Paris-Roubaix. Die Fahrt des Weltmeister
07.04.2024Politt: “Ich war mit den zwei Falschen unterwegs“(rsn) – Im Gegensatz zu Oudenaarde blieb es im Vélodrome André Pétrieux von Roubaix beim vierten Platz. Wie schon vor einer Woche unterlag Nils Politt (UAE Team Emirates) im Kampf um den zweite
07.04.2024Degenkolb: “Die Mama hat mir gesagt, ich soll mich freuen“(rsn) – John Degenkolb (dsm-firmenich – PostNL) hat sich bei Paris-Roubaix nicht nur mit seinem Triumph 2015 als erst zweiter Deutscher nach Josef Fischer 1896 in die Annalen eingetragen, sondern
07.04.2024Philipsen: “Wieder auf 1 und 2 - unglaublich“(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) hat eine Woche nach seinem Triumph bei der Flandern-Rundfahrt auch bei Paris-Roubaix seine Gegner alt aussehen lassen. Mit einem fulminanten 60-
07.04.2024Highlight-Video des 121. Paris-Roubaix(rsn) – Mit einem denkwürdigen Parforceritt über 60 Kilometer hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) die ’Königin der Klassiker‘ gewonnen und damit wie schon 2023 den berühmten Pf
07.04.2024Van der Poel stürmt mit 60-km-Solo zur Titelverteidigung(rsn) - Titelverteidiger Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) hat eine Woche nach der Flandern-Rundfahrt (1.UWT) mit Paris-Roubaix sein zweites Monument in dieser Saison gewonnen. Nach einer
07.04.2024Evenepoel in Herentals erfolgreich operiert(rsn) – Remco Evenepoel ist erfolgreich an seinem gebrochenen Schlüsselbein operiert worden. Wie sein Team Soudal – Quick-Step meldete, sei der Eingriff am Samstag im belgischen Herentals vorgeno
(rsn) – Fährt er, oder fährt er nicht? Zuletzt schien es so, als wolle Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) für die nächsten Jahre noch einen Bogen um Paris-Roubaix machen. Doch neue Aussagen des 2
21.11.2024Nach Dopingsperre jetzt Haft auf Bewährung gefordert(rsn) - Nach vier Jahren Dopingsperre aufgrund eines positiven Test auf Epo im Jahr 2019 droht der früheren französischen Radsportlerin Marion Sicot jetzt eine einjährige Haftstrafe auf Bewährung.
21.11.2024Trotz Vertrag: Amador beendet Karriere(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
20.11.2024Pieterse gibt ihr Cross-Programm bekannt(rsn) – Mountainbikeweltmeisterin Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat auf ihren Social-Media-Kanälen ihr Programm für den Winter bekannt gegeben. Die 22-Jährige steigt erst Mitte Dezember be
20.11.2024Das Pech zog sich wie ein roter Faden durchs Jahr(rsn) – Nach einer starken Saison 2023, als er Deutscher U23-Meister auf der Straße und im Zeitfahren wurde sowie einen sechsten Platz im WM-Straßenrennen der Espoirs einfuhr, ging Moritz Kretschy
20.11.2024Die negativen Erlebnisse übermalten die positiven(rsn) - Eigentlich hatte sich Marco Schrettl (Tirol - KTM) 2024 vorgenommen mit tollen Leistungen eine starke Empfehlung an die besten Teams des Straßenradsports abzugeben, doch ganz klappte der ambi
20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
20.11.2024Drei Mal Gold zu holen bleibt ein Traum(rsn) – Madison-Gold bei EM und WM, dazu zwei Podien in UCI-Rennen auf der Straße. Für Roger Kluge (rad-net – Oßwald) lief die Saison 2024 eigentlich perfekt, wäre da nicht die Enttäuschung b
20.11.2024Rundfahrtchefs Pupp, Senn und Wegmann heute im “Windschatten“(rsn) – Zum fünfjährigen Bestehen der österreichischen Radsport-Initiative "Österreich dreht am Rad" finden in dieser Woche in der Medienhalle Hall in Tirol täglich Podiumsdiskussionen und Live
20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Frauen-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profiteam seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.com samme
20.11.2024Van Gils und Lotto - Dstny sprechen über Vertragsauflösung(rsn) – Letzten Winter forcierte der Belgier Cian Uijtdebroeks seinen vorzeitigen Wechsel vom deutschen Bora - hansgrohe zu Visma - Lease a Bike. Eine ähnliche Geschichte könnte sich auch jetzt an
20.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem