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14.02.2024 | (rsn) – In den vergangenen beiden Jahren waren sie Teamkollegen bei DSM, bei der heute beginnenden Volta ao Algarve (2.Pro) treten der 35-jährige John Degenkolb (dsm-firmenich – PostNL) und der zwölf Jahre jüngere Marius Mayrhofer (Tudor) erstmals gegeneinander an – und trotz des großen Altersunterschiedes in doch recht ähnlichen Rollen. Beide wollen im Süden Portugals ihren Sprintern zur perfekten Ausgangsposition verhelfen, um auf der 1. Etappe in Lagos und der 3. Etappe in Tavira ein Top-Resultat zu erzielen.
"Wir hatten eine Megawoche in Saudi-Arabien, haben dort direkt den ersten Sieg eingefahren, waren jeden Tag vorne dabei und sind megahappy, wie wir als Gruppe aufgetreten sind", sagte Degenkolb radsport-news.com vor dem Start in Portimao.
Der Routinier lotste bei der AlUla Tour (2.1) Casper van Uden zu dessen erstem Profisieg und würde gemeinsam mit dem 22-jährigen Niederländer an der Algarve gern gleich den nächsten folgen lassen. "Wir haben große Fortschritte mit dem Sprintzug gemacht. Wie wir aufgetreten sind, das hat allen mega gefallen und hat uns viel Selbstvertrauen gegeben. Heute ist die nächste Chance, wir haben uns intensiv vorbereitet, haben einen klaren Plan und den gilt es jetzt in die Tat umzusetzen", so Degenkolb. ___STEADY_PAYWALL___
Mayrhofer, in dieser Saison bereits Siebter der Trofeo Calvia und Zweiter der Trofea Pollenca-Port d'Andratx (beides 1.1) auf Mallorca sowie am Samstag Fünfter der Figueira Champions Classic (1.Pro) in Portugal, wartet mit seinem neuen Arbeitgeber noch auf den ersten Sieg des Jahres.
"Ich denke die Form ist ganz gut. Wär schon ein Sieg dabei gewesen, wäre es natürlich perfekt. Aber ich denke, ich habe schon solide Ergebnisse eingefahren", so der Tübinger in Portimao zu RSN. An der Algarve nun soll er den Italiener Matteo Trentin unterstützen. "Ich bin für den Leadout da und will das Rennen auch als Vorbereitung für die Klassiker nutzen", erklärte Mayrhofer.
Marius Mayrhofer (Bildmitte in Schwarz) wurde auf Mallorca Zweiter in Andratx. | Foto: Cor Vos
Der Youngster will nach der Woche in Portugal das Openingsweekend in Belgien angehen und dort sowohl den Omloop Het Nieuwsblad als auch Kuurne-Brüssel-Kuurne bestreiten, bevor es dann mit Tirreno-Adriatico in Italien weitergeht: "Ich bin den Omloop schon gefahren, aber dieses Jahr sind die Klassiker zum ersten Mal ein richtig großes Ziel."
Während Degenkolb seine persönlichen großen Ziele inzwischen hauptsächlich bei den Klassikern und speziell bei Paris-Roubaix sucht, werden der 23-jährige Mayrhofer und sein Team bei der 'Königin der Klassiker' im April übrigens noch nicht dabei sein. Tudor hat keine Wildcard von der ASO erhalten. Dafür sind die persönlichen Ziele des Youngsters aber insgesamt breiter gefächert als die seines Ex-Teamkollegen, der meist eher als Road Captain bei DSM agiert.
"Ich habe auch meine eigenen Ambitionen für den Sprint und hoffe, dass ich dem in Zukunft auch nachkommen kann", sagte Mayrhofer. An der Algarve aber wird er für den routinierten Trentin in die Pedale treten, wenn es auf die Ziellinie zugeht. Geplant war eigentlich sogar, dass Alberto Dainese, der mit ihm von DSM zu Tudor kam und in dessen Leadout er im vergangenen Jahr beim Sieg auf der 17. Giro-Etappe saß, in Portugal für die Schweizer Mannschaft sprintet. Der Italiener aber fällt wegen eines Trainingssturzes aus.
Nicht nur Dainese ist übrigens ein bekanntes Gesicht für Mayrhofer bei seinem neuen Team. Auch Florian Stork und Marco Brenner wechselten mit den Beiden von DSM zu Tudor – und mit Marcel Sieberg und Sebastian Deckert sind auch zwei Sportliche Leiter 'alte Bekannte' des 23-Jährigen.
Wechselten im Winter gemeinsam von DSM zu Tudor: Florian Stork (links) und Marius Mayrhofer (rechts), hier bei der Deutschland Tour 2023. | Foto: Cor Vos
"Ich fühle mich seit Tag 1 sehr wohl im neuen Team. Alle um mich herum sind motiviert und die Mannschaft betreibt großen Aufwand, um uns zu unterstützen. Das merkt man und das hilft auch bei den Rennen", so Mayrhofer, der mit Tudor in die WorldTour aufsteigen will und auch persönlich "ziemlich hoch gesteckte" Ziele für die Zukunft hat. "Das matched deswegen ziemlich gut, denke ich."
Nun aber geht es erstmal um die zwei möglichen Sprint-Ankünfte an der Algarve. Doch Degenkolb warnte bereits vor dem Start der Auftaktetappe: "Es ist kein Selbstläufer, dass es an den beiden Tagen zum Sprint kommt. Wir müssen auf jeden Fall aufpassen. Ich bin auch überrascht, dass so wenige Sprinter hier sind. Das kann auch die Dynamik im Finale verändern. Die Taktik der Teams ohne Sprinter muss man im Blick haben", so der 35-Jährige.
"Dennoch ist heute die größte Chance auf den Sprint. Deshalb müssen wir Verantwortung übernehmen und schauen, dass die Lücke zur Gruppe zugefahren wird und am Ende Bram und Casper frisch vorne in der Bubble auf die letzten 500 Meter bringen, damit sie von dort losballern können", schilderte Degenkolb weiter.
John Degenkolb (rechts) freut sich mit Casper van Uden (links) über dessen Sieg auf der 1. Etappe der AlUla Tour. | Foto: Cor Vos
"Vor allem mit Gegenwind wird das eine tricky Ankunft. Ich habe versucht, Casper einzuschwören, auf was er zu achten hat, und wir haben in den letzten Tagen viel darüber gesprochen", erklärte Degenkolb vor dem Start, wie gut und eng die Zusammenarbeit mit der neuen Sprint-Hoffnung von DSM funktioniert. "Mir taugt diese Rolle (Road Captain und Teil des Leadouts, Anm. d. Red.) voll. Mit den Beinen kann ich nicht mehr bis zum Ende mithalten, aber mit Casper habe ich das Gefühl, dass er großes Vertrauen hat und das gibt mir auch Energie, mich weiter zu verbessern."
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