RSNplusRSN-Rangliste, Platz 97

Müller: In starkem ersten U23-Jahr noch nicht alles ausgereizt

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Müller: In starkem ersten U23-Jahr noch nicht alles ausgereizt"
Tobias Müller (rad-net Oßwald) beim Münsterland Giro | Foto: Cor Vos

09.11.2023  |  (rsn) - Der Sprung in die höhere Altersklasse ist geglückt. In seinem ersten U23-Jahr konnte sich Tobias Müller (rad-net Oßwald) nicht nur auf nationaler Ebene, sondern auch bei internationalen UCI-Rennen in Szene setzen. "Nachdem ich mit meinem letzten U19-Jahr nicht wirklich zufrieden war, bin ich eine gute erste U23-Saison gefahren. Ich habe mich gut weiterentwickelt", bilanzierte der gegenüber radsport-news.com.

Eine erste Kostprobe seines Talents gab Müller bereits im Februar, als er ein Rennen auf Mallorca gewann, an dem auch mehrere Kontinental-Teams teilnahmen. Im ersten Lauf der Rad-Bundesliga an der Südlichen Weinstraße Ende März konnte er mit einem fünften Platz überzeugen, zwei Wochen später wurde er auch Fünfter bei Rund um den Sachsenring.

___STEADY_PAYWALL___

Seine erste Spitzenplatzierung in einem UCI-Rennen gelang schließlich am 1. Mai bei Eschborn - Frankfurt der U23 (1.2u), das Müller auf Rang sechs abschloss. Noch besser lief es Ende des Monats in Frankreich, als er bei der Tour de la Mirabelle (2.2) einen zweiten und einen dritten Etappenplatz einfahren konnte. Auch Rang zehn am Tag darauf bei Paris-Troyes (1.2) konnte sich sehen lassen.

Tobias Müller (rad-net Oßwald) absolvierte ein starkes erstes U23-Jahr. | Foto: rad-net Oßwald

"Dass ich schon so früh in der Saison gute Ergebnisse einfahren würde, war so nicht zu erwarten", blickte Müller auf seine starke Phase von Februar bis Ende Mai zurück. Die beiden Podiumsplatzierungen in Frankreich bezeichnete er als "echte Highlights." Für einen Sieg habe "ein bisschen die Erfahrung" gefehlt, aber auch etwas Glück. "Es war zwei Mal Fotofinish-Entscheid. Ich glaube, da lag es nicht an der Power, sondern es war einfach ein bisschen Pech, dass 1,5 Zentimeter fehlten", erklärte Müller.

Pech hatte Müller bei der U23-Friedensfahrt, wo er zum Auftakt in der letzten Kurve stürzte und schließlich auf der 3. Etappe aufgeben musste. Auch seinen Start bei der Straßen-DM der Elite musste Müller absagen, bei der U23-DM fehlte es an der Form, beim Sieg seines Teamkollege Moritz Kretschy erreichte er nicht das Ziel. "Das waren schon zwei Enttäuschungen für mich", gestand Müller.

Schlüsselbeinbruch einen Tag vor der Deutschland Tour

Sein nächstes Topergebnis fuhr er mit der U23-Nationalmannschaft bei der Tour de l`Ain (2.1) ein, wo er gegen WorldTour-Konkurrenz starker Auftaktsiebter wurde und das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers übernahm. "Rückblickend wäre ich den Sprint aber etwas anders angegangen, da wäre sicherlich noch etwas mehr drin gewesen", kommentierte Müller selbstkritisch das Resultat.

Einen Tag vor dem Start der Deutschland Tour (2.Pro) brach sich Müller bei einem Sturz das Schlüsselbein. So musste er auf ein Kräftemessen mit den WorldTour-Profis verzichten. "Damit habe ich nach den beiden Meisterschaften alle meine Höhepunkte, auf die ich hintrainiert habe, verpasst", bedauerte Müller.

Nach wochenlanger Verletzungspause gab Müller am 3. Oktober beim Münsterland Giro sein Comeback, erreichte aber auch zum Abschluss der deutschen Straßensaison nicht das Ziel. | Foto: Cor Vos

Von diesem Sturz erholte er sich nicht mehr so richtig. Erst am 3. Oktober gab Müller beim Münsterland Giro (1.Pro) sein Comeback und musste bei Klassikerbedingungen wie viele andere vorzeitig vom Rad steigen. Zum Saisonabschluss fuhr er noch Paris-Tours der U23 (1.2u), war dort aber mehr in der Lage, um eine Spitzenplatzierung zu kämpfen.

"Hintenraus war die Saison eher durchwachsen, es gibt also noch viel Luft nach oben. Aber wenn ich jetzt schon alles ausgereizt hätte, dann könnte man sich ja auch nicht mehr auf die nächste Saison freuen ", sagte Müller, der seine besten Ergebnisse zwar im Sprint einfuhr, sich aber eher als Allrounder sieht: "Ich komme immer besser über die Anstiege drüber und bin dazu noch schnellkräftig. Ich könnte mir auch eine Entwicklung hin in Richtung Klassiker vorstellen. Aber das wird sich noch zeigen.“

In seinem zweiten U23-Jahr will der Sportsoldat an die Erfolge von 2023 anknüpfen und "versuchen, diese noch zu steigern. Ich möchte noch konstanter werden und dem Pech ein bisschen mehr aus dem Weg gehen", sagte Müller, der auf Starts bei EM und WM hofft, an denen er in dieser Saison wegen Krankheit und Verletzung nicht teilnehmen konnte.

Mehr Informationen zu diesem Thema

06.01.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2023 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr haben wir wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raums ermittelt. In unserer Rangliste finden Sie die P

06.01.2024Hirschi: Trotz Handgelenksbruch reihenweise Top-Ergebnisse

(rsn) – Ein Etappensieg bei einer Grand Tour oder ein Erfolg bei einem großen Klassiker ist Marc Hirschi (UAE Team Emirates) in der vergangenen Saison verwehrt geblieben. In der gesamten WorldTour-

05.01.2024Küng: Achterbahnfahrt knapp unter den eigenen Ansprüchen

(rsn) – Auf Gran Canaria ist Stefan Küng ins neue Jahr gestartet. Der 30-Jährige verbringt, bevor in der kommenden Woche die Teampräsentation von Groupama – FDJ für die neue Saison ansteht, no

04.01.2024Gall: “Spätzünder“ mit steiler Entwicklungskurve

(rsn) – Als erst vierter Straßenradfahrer wurde Felix Gall (AG2R - Citroën) in Österreich als Sportler des Jahres ausgezeichnet. Maßgeblich dafür war seine herausragende Leistung bei der Tour d

03.01.2024Großschartner: Begeistert von erster Saison an Pogacars Seite

(rsn) – Im vergangenen Winter zog es Felix Großschartner in die Vereinigten Arabischen Emirate. Nach dem Wechsel von Bora – hansgrohe zu UAE Team Emirates wurde “Edelhelfer mit Freiheiten“ zu

02.01.2024Schmid: Die starken Leistungen des Vorjahrs bestätigt

(rsn) – Als Fünfter der Rangliste 2023 hat Mauro Schmid (Soudal – Quick-Step) sein starkes Ergebnis aus dem Vorjahr, als er sogar den dritten Platz belegt hatte, eindrucksvoll bestätigt. Der Sch

01.01.2024Kämna: Richtig guten Sport geboten

(rsn) - Lennard Kämna (Bora - hansgrohe) kann auf eine starke Saison zurückblicken und wurde im rsn-Ranking folgerichtig bester Deutscher. Der Schlüssel zum Erfolg für den 27-Jährigen war, dass

31.12.2023Politt: Mit langem Anlauf zum ersten Zeitfahrtitel

(rsn) - Seit 2016 landete Nils Politt (Bora - hansgrohe) bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften immer unter den besten Fünf. Nur ein Sieg war ihm bisher nicht vergönnt gewesen. Dies änderte sic

30.12.2023Engelhardt: Riesenschritte in der ersten Profisaison

(rsn) – Sein großes Talent zeigte Felix Engelhardt bereits 2022, als er in Portugal Straßen-Europameister wurde. Noch besser lief es in seiner ersten Saison bei den Profis: Mit zwei UCI-Siegen un

29.12.2023Zwiehoff: Aus dem Experiment wurde ein voller Erfolg

(rsn) – Die Geschichte von Ben Zwiehoff ist inzwischen hinlänglich bekannt. Der gehobene Mittelklassemountainbiker – sein bestes Ergebnis im Weltcup war Platz 23 in Nove Mesto – und Gelegenheit

28.12.2023Zimmermann: Perfekter Dauphiné-Tag macht Lust auf mehr

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché - Circus - Wanty) hat auch 2023 bewiesen, dass er zu Deutschlands besten Radprofis zählt. Der Augsburger feierte einen Etappensieg beim Critérium du DauphinÃ

28.12.2023Konrad: Viele Helferaufgaben im finalen Bora-Jahr

(rsn) – Es war für Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) eine lange Saison, die vor allem eine große Veränderung mit sich brachte. Denn nach zehn Jahren verlässt der Niederösterreicher die Raubli

Weitere Radsportnachrichten

13.12.2025Pogacar greift auch 2026 Klassiker und Tour de France an

(rsn) – Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix – das sind die ganz großen Meilensteine, die im Trophäenschrank von Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) noch fehlen. Auf beide Monumente des Radsp

13.12.2025Vandeputte nutzt im Finale seine Chance beim Exact Cross

(rsn) – Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) konnte nach einem spannenden Rennen beim Exact Cross in Kortrijk seinen zweiten Saisonsieg feiern. Der Belgier war im Finale der Beste einer Dreierg

13.12.2025Nach der Tour irgendwie gegen die Wand gefahren

(rsn) – Erst einmal vor dieser Saison wagte sich die Tiroler Mountainbikerin Mona Mitterwallner auf die Straße, 2021 bei den Europameisterschaften im U23-Rennen der Frauen, bei dem sie Elfte wurde.

13.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

13.12.2025Skjelmose irritiert: “Sollte alleiniger Leader in den Ardennen sein“

(rsn) - Mattias Skjelmose (Lidl – Trek) will im kommenden Jahr seinen Fokus voll auf die Ardennen-Klassiker ausrichten. Der Däne steht nach eigenen Angaben vom Medientag seines Teams als Leader fü

13.12.2025Van der Heijden in Kortrijk mit lupenreinem Start-Ziel-Sieg

(rsn) – Aus den Startblöcken kam sie beim Exact Cross in Kortrijk als Beste, ins Ziel kam sie als Erste – und auch zwischendrin hat Inge van der Heijden (Crelan – Corendon) die Führung keinen

13.12.2025Gee kurz vor Unterschrift bei Lidl - Trek?

(rsn) – Derek Gee-West scheint vor einer Vertragsunterzeichnung bei Lidl – Trek zu stehen. Der Kanadier, der seit seiner Hochzeit im Oktober einen Doppelnamen trägt, wurde zwar am Freitag nicht a

13.12.2025Co-Leader mit vertauschten Rollen

(rsn) – Mads Pedersen und Jonathan Milan gehen 2026 erneut als “Nicht-Klassement“-Doppelspitze bei Lidl – Trek in die Saison. Während der Däne im vergangenen Jahr auf die Tour de France (2.

13.12.2025Trotz Entwicklung wird es “eher schwieriger als leichter“

(rsn) – Zur “Vollkatastrophe“, die Felix Engelhardt (Jayco – AlUla) für einen kurzen Moment nach den ersten Rennen des Jahres befürchtet hatte, wurde die Saison 2025 nicht. Keineswegs. Dass

13.12.2025Nach leiser Kritik bekommt Tudor ein neues Zeitfahrrad

Tudor Pro Cycling war mit dem aktuellen Zeitfahrmaterial seines Sponsors BMC nicht ganz glücklich: Der Markt für reine Zeitfahrräder unter den Hobby-Straßenradsportlern ist verschwindend gering. T

13.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

13.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)