--> -->
06.09.2023 | (rsn) – Nach der Ankunft in Gennep am Ende der 1. Etappe der Simac Ladies Tour (2.WWT) lehnten sich sowohl Lorena Wiebes (SD Worx) als auch Elisa Balsamo (Lidl – Trek) im Auslauf erschöpft über ihren Lenker. Keine der Beiden hatte eine Ahnung, wie der enge Sprint zwischen ihnen auf dem Zielstrich ausgegangen war. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, doch dann kam über Funk die Gewissheit: Balsamo hatte gewonnen und bei der Italienerin sowie ihren Teamkolleginnen kam es zur ekstatischen Gefühlsexplosion, während Wiebes die Niederlage mit einem knappen Nicken quittierte.
"Es war ein sehr schneller und enger Sprint. Ich bin bis zur Ziellinie Vollgas gefahren und konnte daher nichts sehen. Dann haben wir auf die Bestätigung gewartet und es ist einfach großartig. Das ganze Team hat einen tollen Job gemacht und Ilaria ist einen der besten Leadouts aller Zeiten gefahren – es ist wie im Traum", strahlte Balsamo nach der Siegerehrung gegenüber radsport-news.com.
Für die Weltmeisterin von 2021 geht mit dem ersehnten dritten Saisonsieg – ihre ersten beiden gelangen ihr bei der Valencia-Rundfahrt im Februar – eine schwere Zeit zu Ende. Bei den großen Frühjahrsklassikern in Flandern und Roubaix hatte sie kein Glück und Ende Mai kam beim Ride London Classique ein schwerer Sturz hinzu, der sie lange außer Gefecht setzte. Zwar schaffte es die 25-Jährige Ende Juli zur Tour de France, doch dort war sie nicht in Bestform.
???? THIS is an emotional victory for @Elisa_balsamo and @LidlTrek.
— UCI_WWT (@UCI_WWT) September 6, 2023
?????? Here's how she won it and how the team celebrated!#UCIWWT#SLT2023 pic.twitter.com/l5gINdi3qP
In der Niederlande aber ist sie das nun wieder, wie schon Platz acht im Prolog von Ede am Dienstag angedeutet hatte und wie der Erfolg über die beiden besten Sprinterinnen der Saison, Wiebes und Charlotte Kool (DSM – firmenich), nun endgültig bewies.
"Wir haben die Ankunft gestern sehr gut studiert und wussten, dass wir von hinten kommen mussten, weil es von der letzten Kurve noch weit war. Deshalb waren wir etwas weiter hinten, aber ich habe gesehen, dass sie vorne etwas langsamer wurden und da habe ich zu Ilaria gesagt: Fahr einfach los! Es hat perfekt geklappt", schilderte Balsamo den Sprint aus ihrer Sicht, den sie hauchdünn vor Wiebes, aber schon deutlicher vor Kool sowie Arlenis Sierra (Movistar) und Maria Giulia Confalonieri (Uno-X) gewann.
Dass sie mit den zehn Sekunden Zeitgutschrift auch Gesamtrang zwei mit zwei Sekunden Rückstand auf Kool übernahm, ließ sie dabei kalt. "Ich bin einfach wirklich glücklich und will das heute erstmal genießen. Es war eine wirklich harte Saison für mich, mit einem richtig schweren Sturz. Deshalb will ich einfach allen danken, die an meiner Seite waren", sagte Balsamo, freute sich aber trotzdem auch schon auf den Donnerstag.
Für das 7,2 Kilometer lange Einzelzeitfahren nämlich reist das Peloton über die Grenze ins belgische Leuven – jenen Ort, an dem Balsamo 2021 Straßen-Weltmeisterin wurde. "Leuven ist einer meiner Lieblingsorte auf der Welt, also bin ich sehr froh, morgen wieder dort zu sein", strahlte sie beim Gedanken daran. "Ich bin nicht wirklich gut im Zeitfahren, aber ich werde mein Bestes geben und dann schauen wir von Tag zu Tag."
Hinter Kool und Balsamo ist Titelverteidigerin Wiebes nun mit drei Sekunden Rückstand aufs Gelbe Trikot Dritte der Gesamtwertung – gefolgt von der Prologzweiten Riejanne Markus (Jumbo – Visma / + 0:08) und Straßen-Weltmeisterin Lotte Kopecky (SD Worx / + 0:08) sowie Tour-Siegerin Demi Vollering (SD Worx / + 0:10).
Kopecky hatte in Gennep auf den letzten 500 Metern den Sprint für Wiebes an der Spitze des Feldes angefahren. Als sie ausscherte, zögerten hinter ihr die Seite an Seite liegenden Wiebes und Kool aber einen kleinen Moment, und da kamen von links hinten Anfahrerin Ilaria Sanguineti und Balsamo angeflogen.
"Ich habe meinen Sprint gestartet, als ich merkte, dass Trek von hinten kommt. Aber sie kamen mit hoher Geschwindigkeit. In Richtung Ziellinie hatte ich das Gefühl, dass ich wieder näher komme – also war es nicht allzu schlecht", erzählte Wiebes radsport-news.com und erklärte, dass sie sich trotz eigener Enttäuschung auch für die wiedererstarkte Konkurrentin Balsamo freuen könne: "Wir sind für den Sieg hergekommen und dann ist es natürlich immer enttäuschend, zu verlieren. Aber es ist schön für Elisa, dass sie nach ihrer Verletzung wieder da ist."
Kool führt neben der Gesamt- auch die Punktewertung an. In der Bergwertung übernahm die Niederländerin Lieke Nooijen (Parkhotel Valkenburg) auf der 1. Etappe die Führung, Spitzenreiterin in der Nachwuchswertung ist weiterhin deren Landsfrau Maike van der Duin (Canyon – SRAM) eine Sekunde vor ihrer britischen Neu-Teamkollegin Zoe Backstedt. Die Teamwertung führt SD Worx an.
Nach einem verhaltenen Anfang der 139,1 Kilometer langen Flachetappe, auf der kaum Wind wehte, löste sich nach etwa 30 Kilometern ein erstes Ausreißerinnen-Trio mit Femke Gerritse (Parkhotel Valkenburg), Quinty Ton (Liv Racing – Teqfind) und Alice Towers (Canyon – SRAM). Gerritse gewann aus der Gruppe heraus den ersten Bergpreis des Tages in der Mookerheide, doch die Drei wurden bald wieder gestellt.
Eingangs der zweiten der beiden 62-Kilometer-Schleifen um Gennep bildete sich mit Amalie Lutro (Uno-X), Femke De Vries (GT Krush Rebellease) und Margaux Vigie (Lifeplus – Wahoo) ein weiteres Trio, das bis zu 1:30 Minuten herausfuhr, bevor auf engen Feldwegen knapp 60 Kilometer vor Rennende das Peloton beschleunigte und sogar kurzzeitig in mehrere Gruppen zerriss. Der Vorsprung des Trios schmolz sehr schnell auf 20 Sekunden zusammen, doch als hinten wieder Ruhe einkehrte, blieben Lutro, De Vries und Vigie doch noch etwas länger vorn. 30 Kilometer vor dem Ziel aber waren sie gestellt und Nooijen sicherte sich im Sprint aus dem Feld heraus den zweiten Bergpreis.
Auf der 16 Kilometer langen Schlussrunde dann wurde es zunehmend hektischer im Feld, das nun auf den erwarteten Massensprint zuzusteuern schien. Trotzdem aber konnte sich De Vries noch ein zweites Mal für knapp zehn Kilometer absetzen und so den Preis der kämpferischsten Fahrerin verdienen, bis sie wieder gestellt wurde und 5,5 Kilometer vor dem Ziel Christina Schweinberger (Fenix – Deceuninck) und noch einmal Ton versuchten, die Massenankunft zu verhindern.
Ziemlich genau an der Flamme Rouge aber wurden auch sie gestellt und die Sprintvorbereitung lief auf Hochtouren. Kopecky schließlich zog den Spurt an, doch am Ende zog Wiebes gegen die mit Schwung von hinten kommende Balsamo den Kürzeren.
Results powered by FirstCycling.com
(rsn) – 5:31 Minuten nach Tagessiegerin Lorena Wiebes (SD Worx) hat Annemiek van Vleuten (Movistar) das letzte Etappenziel ihrer 16-jährigen Profikarriere im Radsport erreicht – und selten sah ma
10.09.2023SD teilt am Schlusstag: Wiebes holt Etappe, Kopecky das GC(rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx) hat die fünfte und letzte Etappe der Simac Ladies Tour (2.WWT) im Sprint eines dezimierten Feldes gewonnen. Nach 150 Kilometern mit Start und Ziel in Arnhem war sie
10.09.2023Straße für van Vleuten, Sagans Abschied in der Vendée(rsn) – (rsn) – Am heutigen Sonntag endet die imposante Radsportkarriere von Annemiek van Vleuten (Movistar) nach der Schlussetappe der Simac Ladies Tour (2.WWT) in Arnhem. Am Samstag durfte die 4
09.09.2023Doppelsieg! Kopecky & Wiebes ringen Niewiadoma nieder(rsn) – Lotte Kopecky (SD Worx) ist auf der Königsetappe der 25. Simac Ladies Tour (2.WWT) in der südlichsten niederländischen Provinz Limburg ihrer Favoritinnenrolle gerecht geworden und hat am
08.09.2023Kool: “Verliere meist nur, weil ich nicht zum Sprinten komme“(rsn) – Nach Elisa Balsamo (Lidl – Trek) in Gennep hat Charlotte Kool (DSM – firmenich) beim zweiten Massensprint der Simac Ladies Tour (2.WWT) auf der 3. Etappe in Lelystad erneut einen Sieg vo
08.09.2023Transfer-Tortur bei der Simac Ladies Tour(rsn) – Auf dem großen Markt in Leuven, zwischen der Sint-Pieterskerk und dem alten Rathaus herrschte allerbeste Stimmung: Die belgischen Fans feierten den Triumph ihrer Straßen-Weltmeisterin Lott
07.09.2023Christina Schweinberger setzt ihren WM-Höhenflug fort(rsn) – Für ein paar Minuten führte Christina Schweinberger (Fenix – Deceuninck) das Klassement beim Einzelzeitfahren der Simac Ladies Tour über 7,2 Kilometer durch Leuven sogar an. Doch auch w
07.09.2023Kopecky bezwingt Markus und hätte auf Gelb lieber noch gewartet(rsn) – Lotte Kopecky (SD Worx) hat die belgischen Radsport-Fans in Leuven jubeln lassen. Die Straßen-Weltmeisterin aus Belgien hat im WM-Ort von 2021 das 7,2 Kilometer lange Einzelzeitfahren auf d
07.09.2023Kathrin Schweinberger: “Direkt auf der Schulter gelandet“(rsn) – Eigentlich wollte die Österreicherin Kathrin Schweinberger (Ceratizit WNT Pro Cycling) in den Massensprint auf der 1. Etappe der Simac Ladies Tour (2.WWT) eingreifen, doch nach einem Sturz
05.09.2023Kool “fliegt“ nach riskanter Vorbereitung um die Kurven von Ede(rsn) – Nicht Lokalmatadorin Annemiek van Vleuten (Movistar) oder Titelverteidigerin Lorena Wiebes (SD Worx) und auch nicht die Niederländische Zeitfahrmeisterin Riejanne Markus (Jumbo – Visma) h
05.09.2023Abschied vor der eigenen Haustür: van Vleutens letztes Rennen(rsn) – Wenn am Dienstag um 14:00 Uhr in Ede 15 Kilometer westlich von Arnheim der Prolog der Simac Ladies Tour (2.WWT) beginnt, bricht damit auch die Abschiedstournee von Annemiek van Vleuten (Movi
(rsn) – Die Ambitionen von Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) waren vor dem Jahr 2024 berechtigter Weise groß. Denn der Österreicher konnte auf eine erfolgreichste Saison zurückblicken,
25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen
25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en
25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea
25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren
25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe
24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w
24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts
24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä