RSNplusFahrer des Monats August

Haller: “Hamburg war für mich nicht als Highlight geplant“

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Haller: “Hamburg war für mich nicht als Highlight geplant“"
| Foto: Cor Vos PRÜFEN

01.09.2022  |  (rsn) - Marco Haller (Bora - hansgrohe) ist im August unser Fahrer des Monats. Durch seinen sensationellen Sieg bei den Bemer Cyclassics in Hamburg, wo er Wout Van Aert (Jumbo - Visma) im Sprint hinter sich ließ, sammelte der Österreicher auf einen Schlag 70 Punkte, so viele kein anderer. Haller auf den Fersen waren Stefan Küng (Groupama - FDJ / 67) durch seinen Gesamtsieg bei der Tour du Poite Charentes und Platz zwei im EM-Zeitfahren sowie Phil Bauhaus (Bahrain Victorious/ 34) mit seinem Etappensieg bei der Polen-Rundfahrt und Rang sieben in Hamburg.

Im Interview mit radsport-news.com blickte der der 31-jährige Haller, seit dieser Saison neu im Team von Bora - hansgrohe, auf den vergangenen Monat zurück.

___STEADY_PAYWALL___Im August sind Sie nur Rennen in Deutschland gefahren Wie zufrieden sind Sie mit der Ausbeute?
Haller: Nach der Tour de France und einer kurzen Pause bin ich von der EM (in München) über Hamburg bis zur Deutschland Tour im August alle Rennen in Deutschland gefahren. Das macht natürlich Spaß, vor allem wenn man für ein deutsches Team unterwegs ist. Und wenn man Hamburg gewinnt, ist man natürlich sehr zufrieden. Da ist es mehr oder weniger egal, wie die EM und die Deutschland Tour gelaufen sind

Im Zielsprint in Hamburg überraschte Bora-Profi Marco Haller (re.) den großen Favoriten Wout Van Aert (Jumbo – Visma, li.) | Foto: Cor Vos

Sie deuteten es an: Das Highlight war Ihr Sieg in Hamburg. Hatten Sie Ihren Formaufbau auf das Rennen ausgerichtet?
Haller: Hamburg an sich war ehrlich gesagt nicht als großes Highlight für mich geplant. Es war mehr oder weniger das Comeback nach der Tour und ist eigentlich eher ein Sprinterrennen. Es hat aber mir in die Karten gespielt, dass es so selektiv war und ich war selbst überrascht von meiner guten Tagesform. Wir wollten das Rennen natürlich schwer machen, zumal wir keinen reinrassigen Sprinter dabei hatten.

Was dachten Sie, als Sie in der kleinen Gruppe mit Van Aert vorne waren?
Haller: Als wir nach dem letzten Mal Waseberg zu Fünft vorne waren, habe ich zu Patrick Konrad (Teamkollege) gesagt, dass ein vierter und ein fünfter Platz auch schon eine Topleistung wäre und wir gar nicht groß überlegen sollen, sondern erst mal ins Ziel kommen müssen. Denn in einem Massensprint wäre ich wahrscheinlich auch nicht Vierter geworden. Aus der Gruppe heraus hatten wir natürlich die besseren Karten. Ich habe mich da dann auch nicht wirklich mit Patrick absprechen müssen. Patrick mit seiner Klasse und seiner Routine weiß, was zu tun ist und wem das Finale besser passt. Und wir haben das ziemlich gut hinbekommen.

Mit dem Sieg im Gepäck sind Sie sicher mit viel Selbstvertrauen zur Deutschland Tour gereist. Warum hat es dort nicht zu einem weiteren Top-Ergebnis gereicht?
Haller: Der Sieg gibt einem sehr viel Selbstvertrauen, aber ich weiß, dass ich auf dem Boden der Tatsachen bleiben muss. Ich bin jetzt nicht zur Deutschland Tour gereist mit dem Gedanken, gleich wieder zwei Etappen zu gewinnen, zumal es das Profil auch nicht zuließ. Die letzten beiden Etappen waren einfach viel zu schwer. Deswegen bin ich auch gar nicht enttäuscht, dass es nicht für ein Top-Resultat für mich gereicht hat. Es ist ja alles erklärbar.

Die ersten beiden Etappen wären doch aber etwas für Sie gewesen…
Haller: Die 1. Etappe wäre eigentlich gut gewesen, aber da gab es einen ziemlich stressigen Zielsprint. Auf der 2. Etappe hatten wir das Problem, dass wir mit unseren Bergfahrern den Split verpasst hatten und so mit der Mannschaft harte Nachführarbeit leisten mussten, um das geradezubiegen. Das wäre eigentlich die perfekte Etappe für mich gewesen. Der Etappensieg von Alexander Kristoff hat das gezeigt, das war genau mein Terrain.

Wie geht es nun für Sie weiter?
Haller: Ich fahre als nächstes die Tour of Britain. Mal schauen, wie es dort läuft. Ich freue mich, wenn es mal ein bisschen kühler wird. Geschwitzt haben wir diese Saison genug. Dann noch drei Rennen in Belgien, ehe ich in die Saisonpause gehen darf.

Sie freuen sich also auf die Pause?
Haller: Ja, ich sehne sie, ehrlich gesagt, schon herbei. Denn es war ein sehr schweres Jahr, immer noch unter Covid-Einfluss, mit zwei Infektionen meinerseits. Das war nicht ganz so easy. Das Tourticket zu bekommen war auch sehr schwer. Das Team hat sich spät entschieden, ich war die ganze Zeit unter Strom. Deswegen freue ich mich, wenn ich ein bisschen loslassen und 2023 hoffentlich dort weitermachen kann, wo ich 2022 aufgehört habe.

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.10.2022Kanter imponierte mit Lockerheit und Zielstrebigkeit

(rsn) – In seiner Zeit bei DSM blieb Max Kanter eine Podiumsplatzierung noch verwehrt. Im Trikot von Movistar, bei dem er seit Anfang des Jahres unter Vertrag steht, konnte der gebürtige Cottbuser

04.08.2022Bei der Tour entledigte sich Jungels aller Sorgen

(rsn) – Bob Jungels (AG2R Citroën) hat bei der 109. Tour de France eine sportliche Wiederauferstehung gefeiert. Der Luxemburger, der die letzten Jahre mit gesundheitlichen Problemen, genauer gesag

05.07.2022Bei der Belgien-Rundfahrt hielt Schmid dem Druck stand

(rsn) – Hinter Mauro Schmid (Quick-Step Alpha Vinyl) liegt ein arbeitsreicher Monat. Nach einer turbulenten Schlussetappe feierte der Schweizer seinen ersten Rundfahrtsieg bei den Profis und sammelt

01.06.2022Mäder: Mit nur einem Renntag die meisten Punkte gesammelt

(rsn) - Gerade mal einen Renntag brauchte es für Gino Mäder (Bahrain Victorious), um im Mai Fahrer des Monats und damit Nachfolger seines Landsmanns Stefan Küng (Groupama - FDJ) zu werden. Der Sch

02.05.2022Trotz Bronchitis eine nahezu perfekte Klassikerkampagne

(rsn) – Stefan Küng (Groupama – FDJ) bestritt im April zwar nur drei Rennen, die aber so gut, dass der Schweizer sich mit großem Vorsprung unseren Titel des Fahrers des Monats sicherte. Für Ran

31.03.2022Walscheid: Erst Höhenflug, dann Horrorunfall

(rsn) - Hinter Max Walscheid (Cofidis) liegt ein turbulenter Monat. Zunächst startete er voll durch und feierte seinen ersten Saisonsieg, dann jedoch wurde der Heidelberger durch einen schweren Train

02.03.2022Kämna: “Schön zu sehen, dass ich wieder zurück bin“

(rsn) – Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) ist wieder zurück im Peloton – und wie! Nach seiner mehrmonatigen Auszeit vom Radsport fuhr der 25-Jährige im Februar gleich eine Reihe von Spitzenres

Weitere Radsportnachrichten

02.10.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker?In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wicht

02.10.2025Philipsen: “Fast wie eine Weltmeisterschaft der Sprinter“

(rsn) – Tim Merlier (Soudal – Quick-Step), Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck), Olav Kooij (Visma – Lease a Bike), Arnaud De Lie (Lotto) und Mads Pedersen (Lidl – Trek); die Zuschauer we

02.10.2025Leidert früh raus: Deutsche Mixed-Staffel kämpft sich auf Platz vier

(rsn) - Wie schon in der U19, so blieb bei den Straßen-Europameisterschaften auch in der Eliteklasse der deutschen Mixed-Staffel nur der vierte Rang. Während die Juniorinnen und Junioren Bronze um

02.10.2025Münsterland Giro im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Der Sparkassen Münsterland Giro (1.Pro) bildet fast schon traditionell den Abschluss der deutschen Straßensaison und wird auf jährlich wechselnden Strecken durch das Münsterland ausgetr

02.10.2025Frankreich gewinnt bei Heim-EM Gold in der Mixed-Staffel

(rsn) – In der dritten Entscheidung der Elite-Kategorie bei den diesjährigen Straßen-Europameisterschaften hat das französische Sextett die erste Goldmedaille für das Gastgeberland eingefahren.

02.10.2025Magnier baut makellose Bilanz aus, Heiduk Fünfter in Rijeka

(rsn) – Paul Magnier (Soudal – Quick-Step) hat auch auf der 3. Etappe des Cro Race (2.1) zugeschlagen und sich über 150,5 Kilometer von Gospic nach Rijeka den Tagessieg gesichert. Der 21-jährige

02.10.2025Deutsche U19 verpassen EM-Bronze in der Mixed-Staffel

(rsn) – Norwegen hat bei der Straßen-EM in Frankreich die Mixed-Staffel der U19 gewonnen. Das aus je drei Juniorinnen und Junioren bestehende Sextett entschied das Teamzeitfahren über 40 Kilometer

02.10.2025Mixed-Staffel bei der Straßen-EM: Startliste und Startzeiten

(rsn) – Nur sieben Mixed-Staffeln – immerhin aber eine mehr als 2024 - treten bei der Straßen-EM in Frankreich am Nachmittag im 40 Kilometer langen Teamzeitfahren der Elite an. Den Anfang macht u

02.10.2025Delbove holt sich am Fraser´s Hill Etappensieg und Gesamtführung

(rsn) – Mit seinem Sieg auf der Königsetappe der 29. Tour de Langkawi (2.Pro) hat Joris Delbove (TotalEnergies) die Führung im Gesamtklassement der Rundfahrt übernommen. Der 25-jährige Franzose

01.10.2025Walscheid & Co. mühen sich: “Wie ein Kleiderschrank im Wind“

(rsn) – Am Mittwoch ist der Startschuss für die Straßenrad-Europameisterschaften in Frankreich gefallen. Den Anfang machte das Einzelzeitfahren zwischen Loriol-sur-Drome und Étoile-sur-Rhone, in

01.10.2025Ferrand-Prevot sagt für Heim-EM ab und beendet Saison

(rsn) – Wenige Minuten nach seinem Start bei der Zeitfahr-EM gestikulierte der spätere Sieger Remco Evenepoel mit dem rechten Arm. Auf einen Defekt seiner Rennmaschine wollte der Belgier aber nicht

01.10.2025Straßen-EM 2026 findet in Pogacars Heimat statt

(rsn) – Wie die Union Européenne de Cyclisme (UEC) bestätigte, wird Slowenien die Straßen-Europameisterschaften 2026 ausrichten. Demnach soll die Hauptstadt Ljubljana vom 3. bis 7. Oktober Verans

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • EM - Straßenrennen Junioren (EC, FRA)
  • Grand Prix Chantal Biya (2.2, CMR)
  • Cor Race (2.1, CRO)
  • Sparkassen Münsterland Giro (1.Pro, GER)
  • Petronas Tour de Langkawi (2.Pro, MAS)
  • Radrennen Frauen

  • EM - Straßenrennen der U23 (EC, FRA)
  • EM - Straßenrennen der (EC, FRA)