Tour de l`Avenir: Uijtdebroeks mit Solosieg

Heßmann behält nach großem Kampf und Juryentscheid Gelb

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Heßmann behält nach großem Kampf und Juryentscheid Gelb"
Michel Heßmann im Gelben Trikot der Tour de l`Avenir | Foto: U23-Nationalteam

26.08.2022  |  (rsn) – Zeitfahrspezialist Michel Heßmann (U23-Nationalteam) hat nach einer starken Leistung als Dritter bei der ersten Bergankunft der Tour de l`Avenir sein Gelbes Trikot verteidigen können. Dabei profitierte er allerdings auch von einer Jury-Entscheidung.

Als neuer Spitzenreiter angegeben worden war zunächst der Belgier Cian Uijtdebroeks, der im unteren Teil der 14,6 Kilometer langen und im Schnitt 7,6 Prozent steilen Schlusssteigung nach Saint Francois Longchamp attackiert hatte und als Solist gewann. Allerdings bekam der Profi von Bora - hansgrohe im Finale noch verbotenerweise eine Trinkflasche gereicht und erhielt dafür eine Zeitstrafe, wodurch Heßmann doch seine Spitzenposition behaupten konnte.

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"Natürlich freue ich mich, das Gelbe Trikot verteidigt zu haben. Auch wenn ich es gerne auf eine andere Art behalten hätte. Aber Cian muss sich keine Sorgen machen. Früher oder später wird er es mir abnehmen", sagte Heßmann nach dem Rennen, das für ihn sehr positiv verlaufen war.

"Ich hätte nie damit gerechnet, bei diesen Jungs in diesem Anstieg vorne mitzuhalten. Aber ich hatte heute richtig starke Kletterbeine. Ich denke, ich bin in der Form meines Lebens und ich denke, das Gelbe Trikot verleiht einem auch Flügel. Was meine Teamkollegen geleistet haben, besser hätte es nicht sein können. Das war unglaublich", so Heßmann, der im Klassement nun elf Sekunden vor Uijtdebroeks liegt.

Grabsch: "Michel ist ein bärenstarkes Rennen gefahren"

Auch der Bundestrainer zeigte sich von der Leistung seines Kapitäns angetan. "Michel ist ein bärenstarkes Rennen gefahren, dafür dass er auch nicht der leichteste Bergfahrer ist", spielte Ralf Grabsch gegenüber radsport-news.com auf die 78 Kilogramm des 1,90 Meter großen Heßmann an. "Er hat das aber mit seiner Power durchgezogen. Gelb haben wir mit Glück verteidigt, aber umso schöner, dass wir es noch haben. Das ist für das Selbstbewusstsein des Teams enorm wichtig", betonte der Ex-Profi

Nach Uijtdebroeks Attacke zehn Kilometer vor dem Ziel zerfiel die Favoritengruppe, Heßmann war dabei gemeinsam mit dem Italiener Davide Piganzoli erster Verfolger des Belgiers und hielt lange Zeit den Abstand auf 30 Sekunden. Dies hätte gereicht, um das Gelbe Trikot zu verteidigen.

Doch Uijtdebroeks legte im oberen Teil des Anstiegs noch eine Schippe drauf und kam am Ende mit 1:16 Minuten Vorsprung auf Piganzoni und 1:25 Minuten auf Heßmann ins Ziel, der dadurch zunächst um wenige Sekunden die Trikotverteidigung verpasste und auf Rang zwei zurückfiel - ehe die Jury eingriff und den Regelverstoß des Etappengewinners ahndete.

Starke Mannschaft brachte Heßmann sicher in den Schlussanstieg

Bevor es in den Schlussanstieg ging, hatte die BDR-Auswahl ein starkes Rennen gezeigt. Zwischenzeitlich hatte die Mannschaft bei der Jagd auf eine Ausreißergruppe schon das Feld gesprengt und war mit allen sechs Fahrern in einer etwa zehnköpfigen Gruppe dabei, die sich allerdings nicht allzu lange vorne halten konnte.

Auch danach hatten Felix Engelhardt, Pierre-Pascal Keup, Georg Steinhauser, Luis-Joe Lührs und Hannes Wilksch alles im Griff und brachten Heßmann in einer komfortablen Situation in die Schlusssteigung, wo der 21-Jährige auch seine Stärke im Hochgebirge unter Beweis stellte.

"Die Mannschaft war extrem stark. Wir haben am Anfang aufgepasst, dass keine gefährliche Gruppe wegfährt. Die Spezialität der Deutschen ist ja, bergab zu fahren, was wir auch dieses Mal umgesetzt haben", sagte Grabsch mit einem Augenzwinkern. "So wurde alles in die Länge gezogen, wir sind dann einfach weitergefahren und haben vielen damit auch wehgetan, die sich in Sicherheit gewogen haben", fügte der Bundestrainer an.

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