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02.05.2024 | (rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike), Tim Merlier (Soudal – Quick-Step), Fabian Jakobsen (dsm-firmenich – PostNL), Jonathan Milan (Lidl – Trek), Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck), Danny van Poppel (Bora – hansgrohe), Caleb Ewan (Jayco – AlUla) oder Juan Molano (UAE Team Emirates): Die Liste der Topsprinter beim am 4. Mai beginnenden 107. Giro d`Italia ist lang. Trotz der starken Konkurrenz machen sich auch die beiden schnellsten Deutschen am Start Hoffnungen auf einen Etappensieg.
Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) und Max Kanter (Astana Qazaqstan) haben einiges gemeinsam. Beide haben jeweils einen Saisonsieg in der Tasche. Bauhaus gewann eine Sprintankunft bei Tirreno – Adriatico (2.UWT), Kanter feierte zuletzt bei der Türkei-Rundfahrt (2.Pro) seinen ersten Profisieg. Beide jagen in Italien zudem ihrem ersten Tageserfolg bei einer Grand Tour nach.
___STEADY_PAYWALL___"Ich habe mir schon ein paar Etappen herausgeschaut, die mir liegen könnten“, meinte Kanter zu radsport-news.com. Bauhaus erklärte gegenüber RSN hoffnungsvoll, dass es beim Giro "viele Sprints geben könnte.“ Die ersten Chancen bieten sich auf den Etappen drei bis fünf.
Beide deutschen Hoffnungen können allerdings auf keine echten Sprintzüge bauen und müssen zudem auf ihre engsten Bezugspersonen verzichten. Bei Bauhaus handelt es sich um seinen besten Freund Nikias Arndt, Kanter wird sein kurzfristig aus dem Aufgebot genommener Anfahrer Rüdiger Selig fehlen. "Rudis Ausfall wiegt für mich sehr schwer. Ich hätte ihn gerne dabei gehabt, aber es ist die Entscheidung des Teams, die muss man so respektieren. Das Team hat mir versprochen, mir trotzdem genug Unterstützung in den Sprintfinals zu geben“, meinte Kanter.
Max Kanter (Astana Qazaqstan) feierte auf der 2. Etappe der Türkei-Rundfahrt seinen ersten Profisieg. | Foto: Cor Vos
Für Bauhaus soll der erfahrene Italiener Andrea Pasqualon die Sprints anziehen, für Kanter wird dieser Job wie zuletzt in der Türkei Davide Ballerini erledigen. Der Mini-Sprintzug – im Flachen wird Bauhaus neben Pasqualon nur noch Landsmann Jasha Sütterlin eine Hilfe sein – ist für den Kölner keine neue Erfahrung. "Es ist in den letzten fünf, sechs Jahren schon so gewesen, dass ich nicht das Team mit dem besten Sprintzug hatte. Wir sind definitiv die Underdogs“, erklärte er deshalb.
Sowohl der 26-jährige Kanter als auch der drei Jahre ältere Bauhaus gehen dennoch selbstbewusst in die Italien-Rundfahrt, wobei der Astana-Neuzugang durch seinen Sieg in der Türkei zusätzlich gestärkt ist. "Der erste Profisieg kam natürlich zu einem sehr guten Zeitpunkt, es war auch ein Statement an das Team, dass ich in einer ordentlichen Form und bereit für den Giro bin“, betonte Kanter. Bauhaus dagegen zog sein Selbstvertrauen aus einer gelungenen Vorbereitung mit einem Höhentrainingslager und reiste am Mittwoch mit "grundlegend positiver Gefühlslage“ an.
In der Vorbereitung liegt auch einer der großen Unterschiede zwischen den beiden, die in Australien bei der Tour Down Under ihre Saison begonnen hatten. Während Kanter bis zum letzten Wochenende noch im Renneinsatz war, gönnte sich Bauhaus eine knapp sechswöchige Rennpause. "Meine Saison ging drei, vier Wochen früher los als die von anderen Fahrern“, so der 29-Jährige, der im März auf der 3. Etappe von Tirreno-Adriatico für den ersten deutschen UCI-Sieg des Jahres gesorgt hatte.
Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) jubelte in dieser Saison ebenfalls bereits einmal – und zwar am Ende der 3. Etappe von Tirreno-Adriatico. | Foto: Cor Vos
Der Hauptgrund bestand aber darin, dass sein Team schlichtweg keine Rennen im Programm hatte, bei denen eine Sprintankunft realistisch gewesen wäre. "In der Romandie war jetzt auch keine Etappe dabei, in dem man als reiner Sprinter eine gute Chance gehabt hätte und die Türkei-Rundfahrt sind wir nicht gefahren“, so Bauhaus, der deshalb die vergangenen drei Wochen in der Sierra Nevada trainierte.
Unterschiedlich dürfte auch die weitere Saisonplanung der beiden ausfallen. Während für Kanter der Giro das Highlight werden soll, könnte Bauhaus auch noch die Tour de France in Angriff nehmen. "Ich möchte beim Giro gut fahren und dadurch meine Chancen erhöhen, für die Tour nominiert zu werden. Wenn ich es schaffe, gesund und in guter Form zu sein, gibt es definitiv die Möglichkeit, dass ich die Tour fahre“, erklärte Bauhaus, der im letzten Jahr bei der Frankreich-Rundfahrt drei Mal aufs Podium gesprintet, aber ohne Etappensieg geblieben war.
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