Schlechte Position verhinderte bessere Platzierung

Evenepoel überzeugte beim ersten Bergtest der Vuelta

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Evenepoel überzeugte beim ersten Bergtest der Vuelta "
Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl) | Foto: Cor Vos

24.08.2022  |  (rsn) - Normalerweise begleitet nur ein belgischer Journalist die Vuelta a Espana, doch dank der Anwesenheit von Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl) folgt dieses Jahr ein Dutzend Berichterstatter dem Feld der Spanien-Rundfahrt auf den Fuß. Sie registrierten, dass der zweimalige Sieger der Clasica San Sebastian am Dienstag den ersten Bergtest gut überstand. Sein achter Platz klingt nicht beeindruckend, stimmte den Belgier und seine Sportliche Leitung aber zuversichtlich. Das ist verständlich, vor allem, wenn man das Finale der 4. Etappe von Vitoria nach Laguardia genauer unter die Lupe nimmt.

_____________________________________________________________________
Aktion bis 30. August 22:00: rsn+ Mitgliedschaft 30 Tage kostenlos testen
Mit rsn+ bieten wir Ihnen noch mehr Hintergrundartikel mit zahlreichen Fotos, damit Sie noch besser und umfangreicher informiert sind! Jetzt registrieren und rsn+ Mitgliedschaft 30 Tage kostenlos testen. Sollten Sie doch nicht dabei bleiben wollen, können Sie sich völlig unkompliziert innerhalb von 30 Tagen im Steady Benutzerkonto abmelden. Wir freuen, uns wenn Sie mitmachen und sagen Danke!
______________________________________________________________________

Evenepoel wurde da nämlich zeitgleich mit dem Etappensieger Primoz Roglic (Jumbo – Visma) gewertet. "Es ging gut. Ich habe nur Bonussekunden verloren, aber das gehört zu einer Grand Tour dazu“, resümierte er im Ziel gegenüber den belgischen Journalisten, die sich um ihn versammelt hatten. “Ich hätte auch lieber ein paar Bonussekunden mitgenommen, aber man kann nicht alles haben im Leben. Das Wichtigste ist, dass ich keine zusätzlichen Sekunden verloren habe“, meinte der 22-Jährige.

Die Schlusssteigung in Laguardia war kurz, das Finale demnach explosiv. In der Vergangenheit hatte Evenepoel mit solchen Ankünften oft Probleme. “Ein Kilometer bergauf ist sehr intensiv und spezifisch. Das ist etwas, wofür ich schon lange nicht mehr trainiert habe, aber ich musste dabei sein und keine Zeit verlieren", erzählte er. Dass er diese Saison seine Explosivität verbessert hat, zeigte Evenepoel in dieser Saison schon mehrfach, nicht zuletzt bei seinem entscheidenden Antritt an der Redoute bei seinem Sieg bei Lüttich-Bastogne-Lüttich. Am Dienstag bewies er es erneut.

Schlechte Position verhinderte bessere Platzierung

Denn während im Tagesergebnis sieben Fahrer besser waren als der Flame, waren es in der Steigung nur wenige. Als Mads Pedersen (Trek – Segafredo) und Roglic zum Sprint ansetzten, befand sich Evenepoel nicht unter den besten 15 Fahrern. Erst auf der Zielgerade tauchte er im Hintergrund auf und es war zu sehen, wie er weitere Fahrer überspurtete. Das war auch nötig, denn nur die ersten Zwölf bekamen die Siegerzeit angerechnet. “Ich glaube, hinter mir ist eine Lücke entstanden. Und das ist die Gefahr solcher Ankünfte, wenn es sehr schnell geht. Aber die Mission war erfolgreich“, zeigte Evenepoel sich zufrieden.

Einen möglichen Grund für seine schlechte Positionierung nannte der Doppel-Juniorenweltmeister von 2018 auch: “Wir wollten versuchen, mit Julian Alaphilippe zu gewinnen, aber wenn die Beine nicht gut genug sind…“. Der Weltmeister kam mit 20 Sekunden Rückstand als 20. ins Ziel.

Nach getaner Arbeit verschwand Evenepoel – natürlich nicht unbeobachtet von den belgischen Journalisten – für etwa zehn Minuten in einem Eisbad. “Am Ende war es sehr heiß und der ganze Tag war sehr schnell. Das machte es zu keinem einfachen Tag. Der heutige Tag wird mit Blick auf morgen und Donnerstag noch eine Rolle spielen“, erklärte er.

Ähnlich zufrieden zeigte sich auch Evenepoels Sportlicher Leiter Wilfried Peeters. “Wir wissen, dass Roglic sehr explosiv ist, aber für Remco ist nichts passiert und die Lücke ist hinter ihm aufgegangen. Das ist positiv“, bilanzierte der Belgier “Jetzt machen nur Bonussekunden den Unterschied und wir haben nichts zusätzlich verloren. Wir schauen vor allem auf nächste Woche. Bisher liegen wir im Plan“, fügte er an. Im Klassement belegt sein Schützling nach vier Tagen mit 27 Sekunden Rückstand auf Roglic Position sechs.

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.11.2022Mas will es bei der Vuelta künftig besser machen

(rsn) – In den vergangenen Jahren war Enric Mas (Movistar) bei der Vuelta a Espana jeweils der beste heimische Fahrer. Doch zum Gesamtsieg reichte es für den 27-jährigen Spanier dabei nicht. 2018

14.09.2022Ackermann: In Vuelta-Schlusswoche auf “extrem hohen Level“

(rsn) – Mit drei Podiumsplatzierungen, aber ohne den erhofften Etappensieg trat Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) die Heimreise von der Vuelta a Espana an und sprach deshalb gegenüber radsport-

13.09.2022“Leute haben ein Erinnerungsvermögen von 48 Stunden“

(rsn) – Dass Remco Evenepoel (Quick-Step - Alpha Vinyl) am Sonntag in Madrid zum ersten belgischen Grand-Tour-Sieger seit 44 Jahren wurde, ist inzwischen hinlänglich bekannt. Doch der 22-Jährige h

12.09.2022Leitet Evenepoel die Grand-Tour-Trendwende ein?

(rsn) - Mit Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl) hat die Radsport-Nation Belgien nach sage und schreibe 44 Jahren Pause wieder einen Grand-Tour-Sieger. Zuletzt hatte Johan De Muynck 1978 den Giro

12.09.2022Mohoric kritisiert Roglic: “Wir alle wissen, dass Primoz oft stürzt“

(rsn) – Die Reaktionen des Teams Jumbo – Visma auf den für Primoz Roglic die Vuelta beendenden Sturz am Ende der 16. Etappe in Tomares am vergangenen Dienstag haben rund um das Peloton für Unver

12.09.2022Mas rettet Movistar im Abstiegskampf

(rsn) - Viel war vom Movistar Team in dieser Saison nicht zu sehen. Nur 15 Siege fuhr der spanische Traditionsrennstall ein, keiner davon auf WorldTour-Niveau. Bei der Heimatrundfahrt band das Team ab

12.09.2022Evenepoel fast ohne Schlaf hellwach zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Schon in den Jugendjahren war ein rotes Trikot eines der großen Ziele von Remco Evenepoel (Quick-Step – Alpha Vinyl). Als Nachwuchsfußballer des RSC Anderlecht und vom PSV Eindhoven scha

12.09.2022Highlight-Video der Vuelta-Schlussetappe

(rsn) – Juan Sebastian Molano (UAE Team Emirates) hat zum Abschluss der 77. Vuelta a Espana die 21. Etappe für sich entschieden. Der Kolumbianer setzte sich nach 96,7 Kilometern von Las Rozas nach

11.09.2022Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 21. Etappe

(rsn) - 183 Profis aus 23 Teams sind am 19. August im niederländischen Utrecht zur 77. Vuelta a Espana (2. UWT) angetreten. Hier listen wir auf, welche Fahrer wann und aus welchen Gründen die letzte

11.09.2022Molano siegt in Madrid vor Pedersen und Ackermann

(rsn) – Mit einer Überraschung endete die 21. Etappe der Spanien-Rundfahrt in Madrid. Juan Sebastian Molano (UAE Team Emirates) zog seinem Kapitän Pascal Ackermann den Sprint so stark an, dass nac

11.09.2022Il Lombardia wird Valverdes letztes Profirennen

(rsn) – Alejandro Valverde (Movistar) wird im Oktober beim italienischen Monument Il Lombardia das letzte Rennen seiner langen und erfolgreichen Profikarriere bestreiten. Das kündigte der 42-jähri

11.09.2022Vuelta-Dritter Ayuso: Eine Siegermentalität wie Pogacar

(rsn) - Juan Ayuso (UAE Team Emirates) und Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) verblüfften bei dieser Vuelta a Espana. Beide Rundfahrtdebütanten kämpften lange um das Podium. Der 21-jährige Rodrig

Weitere Radsportnachrichten

05.05.2024Martinez: “Das Resultat ist großartig für unsere Moral“

(rsn) – Mit einem Tag “Verspätung“ hat Tadej Pogacar am Sonntag bei der ersten Bergankunft den erwarteten Etappensieg am Auftaktwochenende des 107. Giro d’Italia eingefahren. Am Santuario di

05.05.2024Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Zum Auftakt des 107. Giro d’Italia (2.UWT) musste sich Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch mit Rang drei begnügen. An der ersten Bergankunft jedoch gab es für den Top-Favoriten kein H

05.05.2024Pogacar stürmt in Oropa trotz Sturz ins Rosa Trikot

(rsn) – Marco Pantani triumphierte 1999 an der Wallfahrtskirche Santuario di Oropa dank einer historischen Aufholjagd, nachdem er am Fuße des Anstiegs durch einen Defekt gestoppt worden war. 25 Jah

05.05.2024De Lie in der Bretagne auch durch zwei Plattfüße nicht zu stoppen

(rsn) – Nach Platz zwei im Vorjahr hat sich Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) die 41. Ausgabe von Tro Bro Léon (1.Pro) gesichert. Der 22-jährige Belgier entschied in der Bretagne das über 203,6 Kil

05.05.2024Vollering nutzt Rückenwind-Passage zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) die 10. Vuelta Femenina (2.UWT) souverän für sich entschieden. Die 27-jährige Niederländerin schüttelt

05.05.2024Pogacar: ”Die Post wird abgehen”

(rsn) – Der Auftakt zum 107. Giro d’Italia ist atypisch. Einen Tag nach der schweren 1. Etappe, auf der bereits einige Favoriten Federn gelassen haben, steht bereits die erste Bergankunft auf dem

05.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

05.05.2024Narvaez sorgt für die nächsten rosa Träume in Ecuador

(rsn) – Fünf Jahre ist es her, dass Richard Carapaz das Radsportland Ecuador mit seinem sensationellen Gesamtsieg beim Giro d´Italia in Rosa gehüllt hat. Nun feiern die Nachbarn der Kolumbianer i

05.05.2024Erste Bergankunft im Zeichen von Pantani

(rsn / ProCycling) – Wie bereits der gestrige Auftakt ist auch diese 2. Etappe verhältnismäßig kurz. Im Gegensatz zu den Vorjahren entschied sich der Veranstalter RCS in der ersten Hälfte der Ru

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

04.05.2024Zocker Schachmann eröffnet den Giro mit Bravour

(rsn) - Im Ziel in Turin war Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) von den Emotionen überwältigt. Natürlich war er sauer, dass er zum Auftakt des Giro d’Italia so knapp am Rosa Trikot vorbei

04.05.2024Arensman und Bardet müssen schon sehr früh Federn lassen

(rsn) – Riesig waren die Abstände unter den besten Kletterern des Giro d´Italia auf der 1. Etappe rund um Turin nicht. Und doch dürfte das Thema ´Podium in Rom´ für vier Protagonisten nach den

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)