Logos Tour-Etappe 7

Jedesmal übernimmt das Chaos die Herrschaft in Briancon

Von Joachim Logisch aus Briancon

Foto zu dem Text "Jedesmal übernimmt das Chaos die Herrschaft in Briancon"
Joachim “Logo“ Logisch berichtet seit über 30 Jahren von der Tour de France | Foto: RSN

14.07.2022  |  I

(rsn) - Briancon ist mit seiner Festungsanlage ein beeindruckendes Städtchen mitten in den hohen Bergen der Alpen. Doch wenn die Tour de France einfällt, das ist in diesem Jahr zum 35. Mal der Fall, herrscht das Chaos.

Das liegt meistens daran, dass nur drei Straßen in die Unter-Präfektur führen. Zwei werden in der Regel für Ankunft und Abfahrt des Rennens benutzt. Das heißt, es gibt über Stunden kein Durchkommen mehr.

Am Mittwoch führte die Etappe an Briancon, wo morgen der Start nach Alpe d’Huez sein wird, nur wenige Kilometer vorbei. Trotzdem hätte das Durcheinander kaum größer sein können. Besonders für uns Journalisten. Unser Pressezentrum war in Briancon!

Da das Ziel auf dem Col du Granon, einem Naturschutzgebiet der besonderen Art, für alle Fahrzeuge mit Ausnahme der Betreuer- sowie der UCI-Kontrollfahrzeuge gesperrt war, wurde ein Meeting Point für Profis und Medien bei den Team-Bussen eingerichtet, 12,5 Kilometer unterhalb der Bergankunft.

Da dort nur eine Straße hinführt, war als Anfahrt eine Zeit vor 14.30 Uhr und zwischen 15 und 15.30 Uhr eingerichtet worden. In der Zeit dazwischen, wurde die Chaussee für die Durchfahrt der Werbekarawane gesperrt und danach für das Rennen.

Da bei der Tour aber selten etwas perfekt zu planen ist, verspätete sich die Werbekarawane bei ihrem Weg über den Col du Galibier um eine Stunde und die anfahrenden Medien-Leute und die Werbekarawane trafen sich. Das bedeutete für uns, dass wir im Stau warten mussten.

Als wir danach an einem Kreisel einen U-Turn machen sollten, um zu unseren Parkplätzen zu kommen, kamen die Team-Busse an, die ebenfalls durch den Caravan Publicitaire aufgehalten worden waren. Wieder mussten wir über eine halbe Stunde warten. Das bedeutet: eine Stunde Anfahrt für 9 Kilometer.

Jetzt fiel den Verantwortlichen plötzlich ein, dass der Parkplatz für die Medien-Fahrzeuge nicht ideal war, die Kollegen mussten sich also nochmal in den Stau stellen. Bei den Bussen warteten sie auf die Tour-Profis um Vingegaard und Bergkönig Geschke. Die kamen zunächst nicht, weil ebenfalls an eine andere Stelle gelotst worden waren.

Ich war da längst auf dem Rückweg ins Pressezentrum. Deshalb konnte ich leider nicht mit Simon Geschke sprechen, aber das spannende Rennen im Pressesaal verfolgen und gleich zu schreiben anfangen. Andernfalls hätte ich wieder Stunden in der Anfahrt verbracht.

C’est la vie, das ist das Leben bei der Tour! 

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.07.2022Ich rase nicht mehr mit dem Konvoi zum Hotel im Tal

(rsn) - Die Tour ist in den Alpen angekommen. Simon Geschke (Cofidis) fällt beim Anblick der Berge das Wort "Chance“ ein, wie er auf die entsprechende Frage der ARD antwortete. Viele andere denken

05.07.2022In Calais hat eine Fluchtgruppe eine ganz andere Bedeutung

(rsn) - Im Laufe der 4. Tour-Etappe waren Magnus Cort  (EF Education - Easy Post) und Anthony Perez (Cofidis) in die Attacke gegangen. Die beiden bildeten die Fluchtgruppe das Tages. In Calais haben

03.07.2022Wie viele Tour-Profis und Journalisten schaffen es bis Paris?

(rsn) - Unter den mitreisenden Journalisten und Journalistinnen der Tour de France stellt sich immer öfter die Frage: Wie viele Fahrer erreichen das Ziel in Paris. Jetzt erst recht! Denn seit heute

02.07.2022Dänen feiern Bergkönig Magnus Cort wie einen Fußballstar

(rsn) - Vorgestern habe ich über einen raffgierigen Campingplatzbetreiber hier in Dänemark geschrieben. Heute kann ich erzählen, dass es hier auch genau das Gegenteil gibt! Ich sitze wie jeden Ab

02.07.2022Draußen ist Wetter

(rsn) - Kopenhagen ist nicht von ungefähr eine der Städte mit der größten Lebensqualität weltweit. Hier grenzt alles nah an die Perfektion. Alles wirkt so sauber und geleckt wie auf einem Sechs-S

01.07.2022Raffgier am Campingplatz Gronnehave Strand in Dänemark

(rsn) - Seit vielen Jahren begleite ich die Tour de France mit einem Camping-Bus. Das hat in erster Linie praktische Gründe. Denn überall, wo die Rundfahrt mit ihren 4000-köpfigen Tross Rast macht,

Weitere Radsportnachrichten

21.11.2025Neuer AIOCC-Chef Guillén rechnet nicht mehr mit Protesten

(rsn) – Nach der Umbenennung und Neuausrichtung des bisherigen Teams Israel – Premier Tech ist Vuelta-Direktor Javier Guillén zuversichtlich, dass es bei der kommenden Austragung der Spanien-Rund

21.11.2025Mehr als ein Feuerwehrmann: Kluge auch mit 39 noch gefragt

(rsn) - Rembe - rad-net kann auch in der Saison 2026 auf seinen routiniertesten und namhaftesten Fahrer setzen. Wie das deutsche Kontinental-Team meldete, wurde der Vertrag mit Roger Kluge um ein wei

21.11.2025Konstante Entwicklung zu einem vielseitigen Fahrer

(rsn) - In der Saison 2025 entwickelte sich Ben Felix Jochum kontinuierlich weiter. Der 21-Jährige vom Team Lotto – Kern-Haus – PSD Bank zeigte sowohl auf der Straße als auch auf der Bahn stabil

21.11.2025Steimle steigt vom Rad, auch Gregaard beendet Karriere

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.11.2025300 Euro Geldstrafe für pro-palästinensischen Protestierer

(rsn) – Der pro-palästinensische Demonstrant, der in Toulouse auf der Zielgeraden der 11. Etappe der Tour de France beim Kampf um den Tagessieg zwischen dem schließlich siegreichen Jonas Abrahamse

21.11.2025“Zu alt für den Zirkus?“: Wenn der Körper streikt

(rsn) - Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs is

21.11.2025Ein durchwachsenes Jahr zwischen den Welten

(rsn) - Ein Jahr voller Höhen und Tiefen liegt hinter Lucas Carstensen. Nach mehreren erfolgreichen Jahren in Asien kehrte der Sprinter 2025 nach Deutschland zurück und fuhr für das Team Storck - M

21.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

20.11.2025Aus Israel – Premier Tech wird das NSN Cycling Team

(rsn) – In den vergangenen Wochen gab es bereits Gerüchte, dass das Team Israel – Premier Tech nach einer Namensänderung und mit neuen Sponsoren in der kommenden Saison in der Schweiz lizenziert

20.11.2025Zwei Premieren, aber Enttäuschung bei der Heim-Rundfahrt

(rsn) - In seiner dritten Saison bei Tudor konnte Arthur Kluckers ein frühes Ausrufezeichen setzen. Im Februar belegte der damalige Luxemburgische Zeitfahrmeister bei der UAE Tour (2.UWT) Platz 15 im

20.11.2025WM-Dritte Pieterse: Crosspremiere 2025/26 in Namur?

(rsn) - Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) bestritt am 1. Februar im französischen Liévin ihr bisher letztes Crossrennen 2025. Damals gewann die 23-jährige Niederländerin hinter ihren beiden La

20.11.2025Ouest-France: Heulot wird Teammanager bei TotalEnergies

(rsn) – Wie die französische Zeitung Ouest-France meldet, wird sich Jean-René Bernaudeau nach 25 Jahren als Teammanager am Jahresende zurückziehen. Sein Nachfolger beim Zweitdivisionär TotalEner

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)