Logos Tour-Etappe

In Calais hat eine Fluchtgruppe eine ganz andere Bedeutung

Von Joachim Logisch aus calais

Foto zu dem Text "In Calais hat eine Fluchtgruppe eine ganz andere Bedeutung"
Joachim “Logo“ Logisch berichtet von der 109. Tour de France | Foto: RSN

05.07.2022  |  (rsn) - Im Laufe der 4. Tour-Etappe waren Magnus Cort  (EF Education - Easy Post) und Anthony Perez (Cofidis) in die Attacke gegangen. Die beiden bildeten die Fluchtgruppe das Tages. In Calais haben Flucht und Fluchtgruppen eine ganz andere Bedeutung.

Unweit das Kanal-Tunnels bildeten sich seit 2015 immer wieder riesige Flüchtlingslager. Der sogenannte "Dschungel“ beherbergte zeitweise bis zu 7000 Männer, Frauen und Kinder, die durch den Tunnel nach Großbritannien wollten, weil sie, vor Krieg oder Hungersnot geflüchtet, dort ein besseres Leben erhofften.

Der Dschungel wurde schon mehrfach gewaltsam geräumt, trotzdem halten sich viele "Refugees“ in der Nähe der Küstenstadt auf. Mir wären auf der vielbefahrenen Autobahn vor Calais fast zwei Männer vor das Auto gelaufen. Sie kamen wohl von einem riesigen LKW-Parkplatz auf der anderen Seite. Wer aber das Mittelmeer unter größter Lebensgefahr in einem überbesetzten Boot überqueren kann, der schafft auch eine französische Autobahn.

Weil die Franzosen die Flüchtlinge möglichst vom Tunnel fernhalten wollen, wird der Grenzverkehr von Belgien nach Frankreich kontrolliert, was kilometerlange Staus produziert. Wenn auch, wie in meinem Fall, kein Fahrzeug herausgewunken wurde. Wir mussten aber alle langsam, einspurig am Kontrollposten vorbeifahren.

Die beiden Tour-Ausreißer wurden übrigens nach einer langen Flucht wieder eingefangen.

Ein LKW blockiert im Stau vor dem Grenzübergang von Belgien nach Frankreich die linke Spur, er will so verhindern, dass die PKW bis zur Einfädelspur vorfahren. Die LKW müssen sich schon bei der Ankündigung, dass es einspurig wird, rechts halten. | Foto: RSN

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