Evenepoel ist sich “der Absprachen bewusst”

Vanthourenhout nominiert Belgiens WM-Helfer für Kapitän Van Aert

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Vanthourenhout nominiert Belgiens WM-Helfer für Kapitän Van Aert"
Sven Vanthourenhout, der Nationaltrainer der Belgier. | Foto: Cor Vos

07.09.2021  |  (rsn) – Die Nominierungen zur Weltmeisterschaft werden in Belgien jährlich heiß und wochenlang diskutiert. Bei der Heim-WM in Flandern vom 19. bis zum 26. September war das natürlich nicht anders, sondern nur noch extremer. Fest stand seit geraumer Zeit, dass Wout van Aert (Jumbo – Visma) das Team anführen sollte. Wer ihn begleiten wird, blieb bis zum Montag ein Geheimnis.

Einen Tag nach dem Ende der Vuelta a Espana präsentierte Bondscoach Sven Vanthourenhout die Aufstellungen für die Welttitelkämpfe: Tiesj Benoot (Team DSM), Victor Campenaerts (Qhubeka NextHash), Tim Declercq, Remco Evenepoel, Yves Lampaert (alle Deceuninck-Quick-Step), Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) und Dylan Teuns (Bahrain Victorious) werden Kapitän Van Aert unterstützen. Einen Teamkollegen von seinem eigenen Arbeitgeber hat er dabei nicht an seiner Seite. 

“Wout war von Beginn an Teil der Besprechungen, aber er hat keine Forderungen gestellt”, stellte Vanthourenhout gegenüber Sporza klar. Der ehemalige Querfeldeinfahrer hat mit Philippe Gilbert, Tim Wellens (beide Lotto Soudal), Tim Merlier, Gianni Vermeersch (beide Alpecin-Fenix) und Greg Van Avermaet (AG2R Citroën) auch seine fünf Reservefahrer.

Die Nominierung und Rolle Evenepoels war eines der heißesten Themen in Belgien. Der Jungstar gilt als eher schwierig und es stellte sich die Frage, ob er sich in die Dienste eines Kapitäns stellen würde. “Remco hat sich enorm entwickelt seit den Spielen, trotzdem gibt es keine andere Rollenverteilung”, erklärte Vanthourenhout, der deutliche Worte fand: 

"Wir haben mit allen Fahrern gute Absprachen gemacht und denen ist sich Remco bewusst. Natürlich werden wir ihn nicht fragen, 100 Kilometer das Feld anzuführen. Dafür ist sein Standing jetzt schon zu groß", so der Bondscoach. "Er bekommt eine Rolle, die dafür sorgen soll, dass wir mit einem starken Team bis ins Finale des Rennens kommen", klang es etwas geheimnisvoll.

Eher nach einem Co-Kapitän klangen dagegen die Äußerungen, die der Trainer der Belgier über Stuyven tätigte. "Er hat Mailand-Sanremo gewonnen. Er hat die lange Distanz in den Beinen und hat seine Qualitäten. Jasper ist sehr rennintelligent und kann im Wettkampf gute Entscheidungen fällen. Wir hoffen mit ihm bis weit ins Finale zu kommen", erzählte der 40-Jährige.

Unklar ist, wie schwer der Kurs tatsächlich wird - auch wenn die Runde von den belgischen Klassikern bekannt ist. Im Mittelteil liegen zwar einige schwere Hügel, das Finale wird allerdings als wenig herausfordernd gesehen. "Ich gehe nicht von einem Massensprint aus. Wenn richtig gefahren wird, wird das sicher Schaden im Feld verursachen", sagte der Flame. "Die Positionierung wird sehr wichtig werden, aber dafür haben wir eine gute Mannschaft. Wir haben Fahrer, die es gewöhnt sind, Klassiker zu fahren. Die wissen, was sie im Rennen tun müssen", war sich Vanthourenhout sicher.

Auf die Erfahrung zweier ganz großer Stars verzichtete er aber. "Die acht Fahrer verdienen ihre Nominierung. Leider hat der Bondscoach zwei erfahrene Kräfte wie mich und Philippe Gilbert enttäuschen müssen", erzählte Greg van Avermaet, der seine Serie nicht fortsetzen kann. 

"Vierzehn Jahre lang war ich immer dabei und gerade jetzt, im eigenen Land, bin ich nicht Teil der Mannschaft. Das ist nicht schön zu hören. Ich hatte noch ein wenig Hoffnung dabei zu sein, aber ich ahnte schon was kommen würde", so der Olympiasieger von Rio, der vor einigen Wochen aber auch schon selbst angedeutet hatte, dass andere den Platz dieses Jahr wohl eher verdienen würden, als er.

Im Zeitfahren werden Evenepoel und Van Aert die Farben Belgiens vertreten. Lampaert ist als Reservefahrer vorgemerkt.

Mehr Informationen zu diesem Thema

26.10.2021Stuyven: “Sein Gefolge sollte Remco manchmal bremsen“

(rsn) – Im belgischen Team sind die Folgen der bitteren Niederlage bei der Heim-WM von Flandern offensichtlich noch immer nicht ausgestanden. Nachdem Remco Evenepoel einige Tage nach dem Straßenren

05.10.2021Van Aert mit Evenepoels TV-Auftritt unzufrieden

(rsn) – Nach wie vor sind die Wogen noch hoch im belgischen Team nach der bitteren Niederlage bei den Straßenradweltmeisterschaften der Elite, wo für die großen Favoriten am Ende nur Platz vier d

30.09.2021Evenepoel glaubt: Er hatte die nötigen Beine für den WM-Titel

(rsn) – Remco Evenepoel hat in der belgischen Radsport-Talkshow Extra Time Koers über das WM-Straßenrennen vom vergangenen Sonntag gesprochen und dabei erklärt, dass er sich selbst den Titelgewin

27.09.2021Van der Poel fehlte in Leuven noch etwas Form

(rsn) – Mathieu van der Poel ist am Sonntag im WM-Straßenrennen von Leuven Achter geworden. Doch der Niederländer, der erst kurzfristig überhaupt seinen Start zugesagt hatte, weil er im Sommer la

27.09.2021Lefevere: Evenepoel ebnete Alaphilippe den Weg zum Titel

(rsn) – Während die belgischen Radsport-Fans und auch das Nationalteam am Sonntagabend enttäuscht konstatieren mussten, dass es weder mit dem Titel noch mit einer Medaille bei den Heim-Weltmeister

27.09.2021Asgreen rettete den Dänen das Rennen und Valgrens Podium

(rsn) – Im vorentscheidenden Moment der Weltmeisterschaften von Flandern war er nicht auf der Höhe – und doch durfte Michael Valgren in Leuven nach 268,3 Kilometern jubeln und auf dem Podium mit

27.09.2021Medaillenspiegel der WM 2021 in Flandern

(rsn) - Alle elf Wettbewerbe der Straßen-Weltmeisterschaften in Flandern sind absolviert. Zum Abschluss holte Julian Alaphilippe mit seinem Sieg im Rennen der Männer die ersehnte erste Goldmedaille

26.09.2021Alaphilippe: “Ich habe aufgehört zu denken und Vollgas gegeben“

(rsn) - Mehr als eine Million Fans standen am Sonntag bei den Weltmeisterschaften in Flandern am Straßenrand und hofften auf einen Heimsieg durch das starke belgische Team. Doch der Franzose Julian A

26.09.2021Van Aert: “Ich hatte nicht die Beine, um Weltmeister zu werden“

(rsn) - Mit dem in überragender Manier herausgefahrenen Sieg des Franzosen Julian Alaphilippe sind in Flandern die 88. UCI-Weltmeisterschaften zu Ende gegangen. Der Franzose setzte sich über 268 Kil

26.09.2021Ausgerechnet im WM-Finale ließen “die Freunde“ Politt im Stich

(rsn) - Das geliebte Kopfsteinpflaster kostete Nils Politt im WM-Straßenrennen den anvisierten Spitzenplatz. Der Hürther, als Zweiter von Paris-Roubaix ein Spezialist für derartige Schikanen, verlo

26.09.2021Alaphilippe stürmt wie in Imola als Solist ins Regenbogentrikot

(rsn) - Julian Alaphilippe hat den favorisierten Belgiern zum Abschluss der Weltmeisterschaften in Flandern einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht und mit einem fabelhaften Auftritt wie schon

26.09.2021Highlight-Video des WM-Straßenrennens der Männer

(rsn) - Julian Alaphilippe hat zum Abschluss der Weltmeisterschaften in Flandern auf überragende Art und Weise seinen Titel im Straßenrennen der Männer verteidigt. Der 29-jährige Franzose setzte s

Weitere Radsportnachrichten

28.11.2025Auch Flanders Classics gegen ein allgemeines Eintrittsgeld

(rsn) – In der Diskussion um einen mögliches Eintrittsgeld bei Radrennen hat sich nun auch Flanders Classics zu Wort gemeldet. Wie bereits der Radsportweltverband UCI und die ASO reagiert der Veran

28.11.2025Intermarché verabschiedet Girmay mit emotionalem Video

(rsn) – Alle Zeichen deuteten schon seit einiger Zeit daraufhin, dass Biniam Girmay nach der Fusion von Intermarché – Wanty und Lotto nicht zum neuen Aufgebot gehören wird. Der Eritreer selbst h

28.11.2025Äthiopische WM-Siebte Kahsay Kiros zum Canyon-Nachwuchsteam

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

28.11.2025Einer geschmeidigen Saison folgt nun die Masterarbeit

(rsn) - Neues Jahr, neues Team – das war in der Vergangenheit bei Miguel Heidemann nur allzu oft der Fall. Ungewollt, freilich. Und so auch im letzten Winter. Erst im Februar war er bei Rembe – ra

28.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

27.11.2025Mit guten Beinen in Kigali zu WM-Silber

(rsn) – Auf der Liste mit den großen Überraschungen des Jahres 2025 muss Jan Huber (Remax Racingteam) unbedingt vermerkt sein. Denn der 20-jährige Schweizer war vor der Saison ein unbeschriebenes

27.11.2025In Abu Dhabi künstlicher Anstieg zu Pogacars Gunsten?

(rsn) – Wer gedacht hat, dass die Straßen-WM in Abu Dhabi 2028 zu einer Angelegenheit für die Sprinter werden würde, könnte sich getäuscht haben. Wie die spanische Sportzeitung Marca in Erfahru

27.11.2025Hat Lipowitz bereits Langzeitvertrag bei Red Bull unterschrieben?

(rsn) – Wie die belgische Zeitung Het Laatste Nieuws berichtete, bemühe sich das ab 2026 mit deutscher Lizenz ausgestattete Team Lidl – Trek um eine Verpflichtung von Florian Lipowitz zur Saison

27.11.2025Del Toro Mexikos Sportler des Jahres

(rsn) – Isaac Del Toro ist in Mexiko zum Sportler des Jahres gewählt worden. Der Profi von UAE – Team Emirates – XRG feierte in der abgelaufenen Saison nicht weniger als 18 Siege, nur sein Team

27.11.2025“Schwer erkrankt“: Lefevere mehr als drei Wochen in der Klinik

(rsn) – Der langjährige Soudal-Quick-Step-Teammanager Patrick Lefevere war nach eigenen Worten “schwer erkrankt“ und musste 24 Tage im AZ Delta Krankenhaus in Roeselare verbringen. Wie der Belg

27.11.2025Thomas soll als Renndirektor Ineos zu Grand-Tour-Siegen führen

(rsn) – Geraint Thomas hat nach der Tour of Britain seine lange eund erfolgreiche Karriere beendet. Allerdings wird der 39-jährige Waliser auch künftig in Diensten von Ineos Grenadiers stehen. Wie

27.11.2025Gaviria mit 2,36 Promille am Steuer: Zwei Jahre Fahrverbot

(rsn) – Fernando Gaviria ist wegen Trunkenheit am Steuer von einem Gericht in Monaco zu einer zweimonatigen Bewährungsstrafe und einem zweijährigen Fahrverbot verurteilt worden. Der 31-jährige Ko

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)