Tour de Pologne: Ulissi und Mohoric geschlagen

Almeida stürmt mit früher Schlussattacke ins Gelbe Trikot

Foto zu dem Text "Almeida stürmt mit früher Schlussattacke ins Gelbe Trikot"
Joao Almeida (Deceuninck – Quick Step) hat das Gelbe Trikot der Polen-Rundfahrt erobert. | Foto: Bas Czerwinski / Getty Images

10.08.2021  |  (rsn) - Mit seinem ersten internationalen Profisieg eroberte Joao Almeida (Deceuninck – Quick Step) nach der 2. Etappe das Gelbe Trikot der 78. Tour de Pologne. Der 23-jährige Portugiese setzte sich im steilen Finale der 201 Kilometer langen Etappe von Zamosc nach Przemysl vor dem Italiener Diego Ulissi (UAE Team Emirates) sowie dem zweifachen Tour-de-France-Etappensieger Matej Mohoric (Bahrain – Victorious) aus Slowenien durch.

"Ich bin so glücklich, weil das ein großartiger Sieg für mich war. Ich war sehr nervös vor dem Schlussanstieg, aber sobald wir dort waren, wusste ich, dass ich mich super fühle und bin All-In gegangen", sagte Almeida, der mit einem Angriff, den er eingangs der 1,5 Kilometer langen Schlusssteigung lancierte, zum Tageserfolg stürmte. Damit übernahm er auch die Führung in der Gesamtwertung vom Deutschen Phil Bauhaus (Bahrain – Victorious), der mit 12 Minuten Rückstand das Ziel in Przemysl erreichte.

Obwohl Ulissi als auch Mohoric aus dem Feld noch nachsetzten, konnten sie Almeida nicht mehr abfangen. "Ich blieb immer fokussiert, auch als Ulissi nahe an mir dran war und hatte am Ende noch die Körner um die Etappe zu gewinnen", fügte Almeida an. Sein Verfolgerduo wurde zeitgleich mit dem Deceuninck-Profi gewertet. Der viertplatzierte Michal Kwiatkowski (Ineos – Grenadiers) wies schon einen Rückstand von vier Sekunden auf. Auf Rang fünf folgte mit dem Dänen Mikkel Honoré ein Teamkollege des Siegers. Georg Zimmermann (Intermarché - Wanty-Gobert) landete als bester Deutscher 45 Sekunden hinter Almeida auf Rang 29.

Die Gesamtwertung spiegelt fast das Tagesergebnis wieder, der Etappengewinner liegt je vier Sekunden vor Mohoric und Ulissi, dahinter folgen Kwiatkowski (+0:11) und Honoré (+0:18). "Das Gelbe Trikot ist noch das i-Tüpfelchen der heutigen Leistung. Es war ein unvergesslicher Tag und in den nächsten Tagen werden wir schauen, was ich noch in der Gesamtwertung machen kann", bilanzierte Almeida.

Am dritten Tag der Tour de Pologne wartet mit 226 Kilomtern die längste Etappe auf die Fahrer, es geht dabei über hügeliges Terrain von Sanok nach Rszeszow.

So lief das Rennen:

Kurz nach dem Start lösten sich die ersten Fahrer vom Feld. Der Niederländer Taco van der Hoorn (Intermarché – Wanty – Gobert) und der Brite Gabriel Cullaigh (Movistar) erhielt Begleitung durch Sebastian Langeveld (EF Education - Nippo), Patryk Stosz (Nationalteam Polen) und Nikita Stalnov (Astana – Premier Tech).

Zwar sicherte sich van der Hoorn die beiden Sprintwertungen und der Pole Stosz die erste Bergwertung, das Quintett erhielt aber vom Feld keinen größeren Vorsprung, weswegen dann 91 Kilometer vor dem Ziel sich weitere drei Fahrer zu den Ausreißern gesellten.

Neben dem Österreicher Lukas Pöstlberger (Bora – hansgrohe) waren dies sein künftiger Teamkollege Ryan Mullen (Trek – Segafredo) aus Irland sowie der Italiener Manuele Boaro (Astana – Premier Tech). Die Achtergruppe konnte sich vor dem hügeligen Finale einen Vorsprung von drei Minuten erarbeiten und als bestplatzierter des Gesamtklassements lag Pöstlberger sogar virtuell in Führung und durfte von einem ähnlichen Coup wie beim Criterium du Dauphine träumen, als er die 2. Etappe gewann und für mehrere Tage das Führungstrikot der Rundfahrt trug.

38 Kilometer vor dem Ziel versuchte sich Pöstlberger als Solist und gewann die zweite Bergwertung des Tages. Wenig später wurden seine ehemaligen Begleiter vom Feld gestellt, mit Biniam Ghrimay Hailu (Intermarche – Wanty – Gobert) setzte aber schnell ein Fahrer dem Bora-Profi nach.

Der Eritreer stellte Pöstlberger rund 25 Kilometer vor dem Ziel und zog an der dritten Bergwertung des Tages nach vorn, während dahinter Bahrain Victorious das Feld mit Mohoric über die Hügelkuppe führte. Auch der Italiener Stefano Oldiani (Lotto Soudal) setzte im Finale noch eine Attacke, wogegen Pöstlberger vom Feld geschluckt wurde. 17 Kilometer vor der Ziellinie war es dann aber auch um Oldiani und Ghrimay geschehen.

Lotto Soudal blieb weiterhin sehr aktiv, attackierte noch mit Filippo Conca und später mit Tim Wellens, allerdings folgte dem Angriff des Belgiers der Konter von Almeida, der sich als der entscheidende im Kampf um den Tagessieg herausstellte.

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.08.2021Almeida mausert sich in Polen zum Siegfahrer

(rsn) - Im vergangenen Jahr sicherte sich Remco Evenepoel (Deceuninck - Quick-Step) überlegen die Gesamtwertung der Polen-Rundfahrt. Das Ergebnis geriet allerdings wegen des katastrophalen Sturzes se

15.08.2021Almeida feiert Gesamtsieg, van den Berg jubelt in Krakau

(rsn) - Joao Almeida (Deceuninck - Quick-Step) hat sich den Gesamtsieg bei der 78. Tour de Pologne nicht mehr nehmen lassen. Dem Portugiesen reichte am Schlusstag der sieben Etappen umfassenden Rundf

15.08.2021Vorschau auf die Rennen des Tages / 15. August

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

14.08.2021Cavagna triumphiert auf der für ihn perfekten Distanz

(rsn) - Remi Cavagna (Deceuninck - Quick-Step) hat das Einzelzeitfahren der 6. Etappe bei der Polen-Rundfahrt gewonnen und damit den zweiten Sieg in einem Rennen gegen die Uhr in dieser Saison errung

14.08.2021Cavagna gewinnt das Zeitfahren, Walscheid Sechster

(rsn) - Max Walscheid (Qhubeka NextHash) hat auch bei der Polenrundfahrt ein gutes Einzelzeitfahren abgeliefert. Der gebürtige Neuwieder belegte über 17,9 Kilometer in Katowice den sechsten Platz (+

14.08.2021Vorschau auf die Rennen des Tages / 14. August

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

13.08.2021Road Captain Arndt erhält freie Fahrt und nutzt seine Chance

(rsn) - Nachdem Martin Salmon auf der 4. Etappe der Dänemark-Rundfahrt dem DSM-Team schon ein Podiumsresultat beschert hatte, setzte Nikias Arndt eine Stunde später am Ende der Königsetappe der Tou

13.08.2021Arndt gewinnt 5. Etappe, Almeida nur noch knapp vor Mohoric

(rsn) - Nikias Arndt (DSM) hat bei der Polen-Rundfahrt seinen ersten Sieg seit fast zwei Jahren eingefahren. Der Kölner gewann die 5. Etappe über 172,9 Kilometer von Chocholow nach Bielsko-Biala im

13.08.2021Vorschau auf die Rennen des Tages / 13. August

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

12.08.2021Deceuninck und Almeida in der Tatra die klare Nummer eins

(rsn) - Joao Almeida (Deceuninck – Quick Step) hat auch auf der 4. Etappe der 78. Tour de Pologne zugeschlagen. Im Wintersportort Bukowina bezwang der 23-jährige Portugiese nach 226 Kilometern der

12.08.2021Almeida baut mit zweitem Etappensieg Gesamtführung aus

(rsn) - Joao Almeida (Deceuninck - Quick-Step) hat mit seinem zweiten Etappensieg bei der diesjährigen Polen-Rundfahrt die Führung im Gesamtklassement ausgebaut. Der 23-jährige Portugiese gewann di

12.08.2021Harris: “Mit Haussler hätte Phil gewonnen“

(rsn) - Nach seinem Auftaktsieg bei der Polen-Rundfahrt lobte Phil Bauhaus überschwänglich die Leistung seiner Helferriege und meinte dabei speziell Heinrich Haussler, der ihm zum wiederholten Mal i

Weitere Radsportnachrichten

28.11.2025Auch Flanders Classics gegen ein allgemeines Eintrittsgeld

(rsn) – In der Diskussion um einen mögliches Eintrittsgeld bei Radrennen hat sich nun auch Flanders Classics zu Wort gemeldet. Wie bereits der Radsportweltverband UCI und die ASO reagiert der Veran

28.11.2025Intermarché verabschiedet Girmay mit emotionalem Video

(rsn) – Alle Zeichen deuteten schon seit einiger Zeit daraufhin, dass Biniam Girmay nach der Fusion von Intermarché – Wanty und Lotto nicht zum neuen Aufgebot gehören wird. Der Eritreer selbst h

28.11.2025Äthiopische WM-Siebte Kahsay Kiros zum Canyon-Nachwuchsteam

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

28.11.2025Einer geschmeidigen Saison folgt nun die Masterarbeit

(rsn) - Neues Jahr, neues Team – das war in der Vergangenheit bei Miguel Heidemann nur allzu oft der Fall. Ungewollt, freilich. Und so auch im letzten Winter. Erst im Februar war er bei Rembe – ra

28.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

27.11.2025Mit guten Beinen in Kigali zu WM-Silber

(rsn) – Auf der Liste mit den großen Überraschungen des Jahres 2025 muss Jan Huber (Remax Racingteam) unbedingt vermerkt sein. Denn der 20-jährige Schweizer war vor der Saison ein unbeschriebenes

27.11.2025In Abu Dhabi künstlicher Anstieg zu Pogacars Gunsten?

(rsn) – Wer gedacht hat, dass die Straßen-WM in Abu Dhabi 2028 zu einer Angelegenheit für die Sprinter werden würde, könnte sich getäuscht haben. Wie die spanische Sportzeitung Marca in Erfahru

27.11.2025Hat Lipowitz bereits Langzeitvertrag bei Red Bull unterschrieben?

(rsn) – Wie die belgische Zeitung Het Laatste Nieuws berichtete, bemühe sich das ab 2026 mit deutscher Lizenz ausgestattete Team Lidl – Trek um eine Verpflichtung von Florian Lipowitz zur Saison

27.11.2025Del Toro Mexikos Sportler des Jahres

(rsn) – Isaac Del Toro ist in Mexiko zum Sportler des Jahres gewählt worden. Der Profi von UAE – Team Emirates – XRG feierte in der abgelaufenen Saison nicht weniger als 18 Siege, nur sein Team

27.11.2025“Schwer erkrankt“: Lefevere mehr als drei Wochen in der Klinik

(rsn) – Der langjährige Soudal-Quick-Step-Teammanager Patrick Lefevere war nach eigenen Worten “schwer erkrankt“ und musste 24 Tage im AZ Delta Krankenhaus in Roeselare verbringen. Wie der Belg

27.11.2025Thomas soll als Renndirektor Ineos zu Grand-Tour-Siegen führen

(rsn) – Geraint Thomas hat nach der Tour of Britain seine lange eund erfolgreiche Karriere beendet. Allerdings wird der 39-jährige Waliser auch künftig in Diensten von Ineos Grenadiers stehen. Wie

27.11.2025Gaviria mit 2,36 Promille am Steuer: Zwei Jahre Fahrverbot

(rsn) – Fernando Gaviria ist wegen Trunkenheit am Steuer von einem Gericht in Monaco zu einer zweimonatigen Bewährungsstrafe und einem zweijährigen Fahrverbot verurteilt worden. Der 31-jährige Ko

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)