Eberhardt weiter Bundesliga-Spitzenreiterin

Zwillings-Sieg in Wels: Schweinberger vor Schweinberger

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Zwillings-Sieg in Wels: Schweinberger vor Schweinberger"
Christina und Kathrin Schweinberger (beide Doltcini - Van Eyck, von links) feiern ihren Doppelsieg in Wels. | Foto: Eisenbauer / ÖRV

25.04.2021  |  (rsn) - Einen besonderen Doppelsieg feierten Christina und Kathrin Schweinberger (beide Doltcini – Van Eyck) beim zweiten Stopp der road cycling league Austria, der österreichischen Rad-Bundesliga, in Wels beim 59. Internationalen Kirschblütenrennen.

Die Zwillingsschwestern aus Tirol landeten auf den Rängen eins und zwei und wiederholten damit ihren Erfolg von 2018, als ihnen dieses Kunststück ebenfalls bereits gelungen war – damals allerdings mit der aktuellen Österreichischen Meisterin Kathrin Schweinberger als Siegerin, die diesmal ihrer Schwester Christina Schweinberger den Vortritt ließ.

"Es ist schön, gemeinsam den Erfolg feiern zu können. So oft ist das uns in unserer Karriere auch noch nicht gelungen", erzählte Christina Schweinberger nach dem 70,4 Kilometer langen zweiten Saisonrennen in der Frauen-Radliga. Nach knapp zwei Stunden überquerte das Duo Seite an Seite den Zielstrich in Wels. "Zum Glück ist Kathrin nicht gesprintet, sonst hätte es für mich wohl nicht gereicht", schmunzelte Christina, die die Sprintfähigkeiten ihrer Schwester nur zu gut kennt.

Dafür sicherte sich die im rot-weiß-rot gestreiften Trikot fahrende Kathrin die Bergwertung und wurde auch zur aktivsten Fahrerin des Tages gekürt. "Es war nicht einfach, jetzt nach den Klassikern wieder in den Rennmodus reinzukommen, zuletzt stand eher lockeres Training bei uns am Programm", erzählte die 24-Jährige, die zehn der schweren belgischen Straßenrennen in den letzten Monaten in den Beinen hatte und diese alle mit ihrer Schwester absolvierte.

Zu zweit eine Klasse für sich

"2018 haben wir es noch auf den Sprint ankommen lassen, diesmal sind wir in die Offensive gegangen, aber es hat wieder alles geklappt", freute sie sich über den Doppelsieg, der auch ein kleines Dankeschön zu werten war, denn zumeist opfert sich Christina in den Rennen mit Nachführarbeit auf, um ihre endschnellere Schwester in den Sprint zu bringen.

Auf Rang drei landete die Wienerin Nadja Heigl. Österreichs erste Medaillengewinnerin im Querfeldein hat nach der Cross-Saison umgesattelt und fährt für das italienische Team Servetto - Makhymo - Beltrami TSA. Dort hat sie heuer schon ihre ersten internationalen Rennen auf der Straße absolviert. Sie eröffnete das Finale mit einer starken Attacke, wurde dann am letzten Anstieg von den beiden Zwillingsschwestern aus Tirol aber noch ein- und dann überholt.

Eberhardt verpasst Podium, bleibt aber Gesamtführende

"Ich wusste, dass ich es nicht auf einen Sprint ankommen lassen kann und habe was probiert. Es ist nicht ganz aufgegangen, aber bei dieser starken Besetzung ist es schön, überhaupt den Sprung aufs Podium zu schaffen", so die 25-Jährige. Den Sprint der ersten Verfolgergruppe gewann die aktuell Führende der Liga, Verena Eberhardt.

"Ich bin leider am Berg nicht ganz mitgekommen. Nachdem die Schweinberger-Zwillinge und Nadja vorne waren, habe ich versucht mit der Deutschen Gudrun Stock nochmals an die Gruppe heranzufahren. Das Loch wurde aber nicht mehr kleiner und so habe ich dann auf den Sprint gewartet und diesen auch gewonnen", berichtete die Bahnspezialistin, die zuletzt sehr erfolgreich in Gent im Einsatz war. "Ich wollte eigentlich aufs Podium, trotzdem freue ich mich, dass ich das Führungstrikot verteidigen konnte", schilderte die Burgenländerin.

Nach zwei Rennen liegt sie, nach ihrem Sieg in Leonding und Rang vier nun in Wels, weiter souverän an der Spitze. Auf den nächsten Plätzen folgen schon Christina und Kathrin Schweinberger. Mit der früheren Skibergsteigerin Gabriela Eberhardt liegt die nächste Tirolerin auf Rang vier. Fünfte in der Gesamtwertung ist die Oberösterreicherin Sophie Schober. In der U23 führt weiterhin die Steirerin Sarah Bärnthaler, die Tageswertung in dieser Kategorie sicherte sich die Oberösterreicherin Tina Berger-Schauer.

In knapp zwei Monaten wartet das dritte Rennen der Frauen im Rahmen der road cycling league Austria. Das wird ein Zeitfahren sein, nämlich jenes der Österreichischen Staatsmeisterschaften. Dort wird rund um Kufstein nicht nur um Punkte für die ÖRV-Radliga der Frauen gekämpft, sondern auch um das begehrte Meistertrikot im Kampf gegen die Uhr.

In sechs Tagen findet außerdem der zweite Lauf der Männer innerhalb der road cycling league Austria statt. In Nenzing wird der Grand Prix Vorarlberg ausgetragen.

Ergebnis 59. Internationales Kirschblütenrennen in Wels der Frauen:
1. Christina Schweinberger (Doltcini - Van Eyck) 1:55:14 Stunden
2. Kathrin Schweinberger (Doltcini - Van Eyck) + 0:00 Minuten
3. Nadja Heigl (Team Servetto - Makhymo - Beltrami TSA) + 0:09
4. Verena Eberhardt (RSC ARBÖ Südburgenland) + 0:38
5. Gudrun Stock (Maxx-solar LINDIG Women CT) + 0:38

Gesamtstand Frauen Radliga
1. Verena Eberhardt (RSC ARBÖ Südburgenland) 375 Punkte
2. Christina Schweinberger (Doltcini - Van Eyck) 250
3. Kathrin Schweinberger (Doltcini - Van Eyck) 225
4. Gabriele Erharter (Union Raiffeisen Radteam Tirol) 220
5. Sophie Schober (RC ARBÖ SK Voest) 190

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