Auf 9. Etappe mehr als vier Minuten eingebüßt

In den Pyrenäen platzte Buchmanns Traum vom Tour-Podium

Foto zu dem Text "In den Pyrenäen platzte Buchmanns Traum vom Tour-Podium"
Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

06.09.2020  |  (rsn) - Für Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) ist der Traum vom Tour-Podium schon vor dem ersten Ruhetag endgültig vorbei. Nachdem der beim Critérium du Dauphiné schwer gestürzte Ravensburger schon am Samstag auf der ersten Pyrenäeneetappe im Finale nicht mit den Besten mithalten konnte und über eine Minute verlor, büßte er auf dem 9. Teilstück am Sonntag sogar über vier Minuten ein. Nunmehr belegt der 27-Jährige Rang 18 im Gesamtklassement, 5:45 Minuten hinter dem neuen Spitzenreiter Primoz Roglic (Jumbo - Visma).

Entsprechend enttäuscht und noch wartkarger als sonst zeigte sich Buchmann nach dem Rennen. "Es ging heute sehr schlecht. Am ersten Anstieg war ich schon wirklich am Limit. Ich habe alles gegeben, aber mehr einfach nicht möglich", sagte er im Ziel.

Buchmann verlor schon zu Beginn des Col de Marie Blanque (1. Kat), dessen Kuppe 18 Kilometer vor dem Ziel überquert wurde, den Kontakt zu den Kontrahenten. Bergauf klemmten sich zunächst seine beiden österreichischen Teamkollegen Felix Großartschner und Gregor Mühlberger vor den Kapitän. Bergab und auf dem letzten Flachstück war es schließlich noch Mühlberger, der versuchte, den Schaden für Buchmann in Grenzen zu halten. 

Poitschke: "Emanuel ist weit weg von 100 Prozent"

Völlig ausgepumpt erreichte der letztjährige Tour-Vierte das Ziel in Laruns und lehnte sich für längere Zeit über dem Lenker. Buchmann hatte unter dem Dauphiné-Sturz zwei Wochen vor dem Start der Frankreich-Rundfahrt wohl doch deutlich mehr zu leiden als erhofft. "Man hat gesehen, dass Emanuel weit weg ist von den 100 Prozent", sagte Sportdirektor Enrico Poitschke nach dem Rennen.

Nicht nur Buchmann ist bei der Tour ein gutes Stück von der Bestform entfernt, auch Maximilian Schachmann und Mühlberger standen nach ihren Stürzen in der Vorbereitung lange auf der Kippe. An den ersten Tour-Tagen erwischte es zudem noch Lennard Kämna, der gleich drei Mal zu Boden ging.

"Für uns ist es schade. Wir hatten uns eigentlich super vorbereitet. Es ist alles top gelaufen, Emu war in Topform bei der Dauphiné, ich auch. Dann kam dieser schwarze Tag, an dem alle weggestürzt sind. Jetzt hatte ich am Anfang auch viel Pech. Wir sind alle nicht da wo wir gerne wären, aber wir können es nicht ändern", erklärte Kämna, der am Sonntag rund 50 Kilometer in einer Ausreißergruppe unterwegs war.

Großschartner: "Man muss ein bisschen den Plan ändern"

Den Ruhetag werden Buchmann und seine Teamkollegen nun nutzen, um sich zu erholen und sich für die noch anstehenden zwölf Etappen aufzurichten. "Natürlich ist es eine Enttäuschung, man bereitet sich das ganze Jahr auf das Rennen vor und wenn es dann durch den Sturz nicht so läuft, ist man ein bisschen enttäuscht. (...) Natürlich bricht ein bisschen was zusammen. Morgen ist erst einmal Ruhetag, da gilt es sich ein bisschen zu erholen und muss ein bisschen den Plan ändern. Man kann dann auch auf Etappensieg gehen. Es gibt viele Möglichkeiten bei der Tour", erklärte Teamkollege Großschartner. Und auch Kämna gab sich bereits kämpferisch: "Wir haben auf jeden Fall noch Ziele."

Gut möglich, dass das Team sich auch verstärkt für Peter Sagan und dessen Grünes Trikot ins Zeug legen wird. Schließlich ist der Slowake auf bestem Weg, zum achten Mal die Punktewertung der Tour zu gewinnen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.06.2021Madiot: “Wir hätten Pinot früher aus der Tour nehmen sollen“

(rsn) - Sein bisher letztes Rennen bestritt Thibaut Pinot (Groupama - FDJ) vor mittlerweile zwei Monaten, als er die Tour of the Alps unter ferner liefen auf Rang 60 beendete. Danach entschied der Fra

23.12.2020Bernal wieder schmerzfrei auf dem Rad

(rsn) - Egan Bernals Genesung macht offensichtlich deutliche Fortschritte. Wie der Tour-de-France-Sieger von 2019 gegenüber dem Internetportal primertiempo.co sagte, könne er wieder schmerzfrei trai

11.12.2020Dumoulin zuversichtlich: “Mir fehlt nur noch ein Prozent“

(rsn) - 2020 war für Tom Dumoulin ein Jahr mit vielen Tiefen und nur wenigen Hochs. Nach dem mit großen Hoffnungen verbundenen Wechsel von Sunweb zu Jumbo - Visma warf zunächst ein bakterieller Dar

15.11.2020Pogacar lobt Roglic als slowenischen Vorreiter

(rsn) - Tadej Pogacar (UAE - Team Emirates) hätte seinem Landsmann Primoz Roglic (Jumbo - Visma) den Tour-de-France-Sieg gegönnt. Das sagte der 22-jährige Slowene im Gespräch mit der spanischen Sp

27.10.2020Bernals Genesung dauert länger als gedacht

(rsn) - Egan Bernals Rückenprobleme, die ihn zum Ausstieg bei der Tour de France und zum vorzeitigen Saisonende zwangen, sind offensichtlich ernsthafter als bisher angenommen. Wie der Kolumbianer geg

10.10.2020Bernal: “Ich hatte eine schwierige Zeit“

(rsn) - Der bei der Tour de France vorzeitig ausgestiegene Egan Bernal (Ineos Grenadiers) wird in diesem Jahr keine Rennen mehr bestreiten. Das kündigte der Kolumbianer auf Instagram an und bestätig

03.10.2020War der Toursieg für Roglic im Zeitfahren unmöglich?

(rsn) - Radsportjournalist Thijs Zonneveld von der niederländischen Zeitung AD hat nach eigenen Angaben Einblick in die Leistungswerte des Tour-Zeitfahrens von Primoz Roglic (Jumbo – Visma) erhalte

24.09.2020Pogacar: “Die Saison ist noch lange nicht vorbei“

(rsn) - Nach seinem Tour-de-France-Triumph hat Tadej Pogacar (UEA - Team Emirates) schon die nächsten großen Ziel im Blick. "Ich muss konzentriert und fit bleiben für die Weltmeisterschaft und die

23.09.2020Viviani: Beim Giro zurück in die Erfolgsspur?

(rsn) - Im letzten Jahr gewann Elia Viviani im Trikot von Deceuninck - Quick-Step  bei der Tour de France eine Etappe und fuhr auf drei weiteren Teilstücken aufs Podium. Die 107. Austragung lief fÃ

22.09.2020UAE Emirates streicht das mit Abstand meiste Preisgeld ein

(rsn) - Kein Wunder: Durch den Gesamtsieg von Tadej Pogacar, der auch das Weiße Trikot als bester Jungprofi sowie die Bergwertung und drei Etappen gewann, sowie den Etappensieg von Alexander Kristoff

21.09.2020Phänomen Pogacar - zu schnell, um wahr zu sein?

(rsn) - Tadej Pogacar hat mit seinem Toursieg nicht nur Rekorde gebrochen, sondern damit auch Fragen aufgeworfen. Ist der Slowene einfach ein Jahrhunderttalent, für den die üblichen Maßstäbe nicht

21.09.2020Die Tour-Bubbles werden aufgelöst

(rsn) - Die Tour de France ist beendet. Die Bubbles werden aufgelöst. Neue werden errichtet, für die WM, die BinckBank Tour, den Giro d´Italia und die großen Klassiker. Primoz Roglic kann jetzt Tr

Weitere Radsportnachrichten

02.05.2024Bénin: Jury nimmt Bike Aid Gelbes Trikot wieder weg

(rsn) – Erneuter Tiefschlag für das Team Bike Aid bei der Tour du Bénin (2.2). Nachdem Yoel Habteab zum Auftakt seinen Etappensieg aberkannt bekommen hatte, weil er und seine Gruppe den Motorräd

02.05.2024Großes Vorschau-Paket: Die Strecke des Giro d´Italia 2024

(rsn) – Sechs Bergankünfte, zwei Einzelzeitfahren, toskanischer Schotter, der Mortirolo, der Stelvio und zum krönenden Abschluss zwei Mal der Monte Grappa – das ist der 107. Giro d´Italia (4. -

02.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

01.05.2024Highlight-Video des 61. Eschborn-Frankfurt

(rsn) – Maxim Van Gils (Lotto – Dstny) hat die 61. Ausgabe von Eschborn – Frankfurt (1.UWT) gewonnen. Der 24-jährige Belgier setzte sich über 203,8 Kilometer von Eschborn nach Frankfurt im Spr

01.05.2024Bergkönig Degenkolb feiert in Frankfurt erst nach tiefem Frust

(rsn) - Neben Sieger Maxim Van Gils (Lotto Dstny) war John Degenkolb (dsm–firmenich - PostNL) der Mann des 61. Eschborn - Frankfurt. Der Lokalmatador war 150 Kilometer als Ausreißer unterwegs und k

01.05.2024In der Übersicht: Die Aufgebote für den 107. Giro d´Italia

(rsn) – Am 4. Mai beginnt in Venaria Reale nördlich von Turin mit dem Giro d’Italia (2.UWT) die erste Grand Tour des Jahres. Insgesamt 176 Fahrer aus 22 Teams nehmen die 107. Ausgabe der Italien-

01.05.2024Schachmann düste von der Alten Oper direkt zum Flughafen

(rsn) - Nach dem hessischen Klassiker ist vor dem Giro – zumindest für Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe). Der zweimalige Deutsche Meister musste sich nach der Zieleinfahrt in Frankfurt, be

01.05.2024Deutsche Talente verpassen es, sich in Szene zu setzen

(rsn) - Für die deutschen Fahrer und Teams gab es bei der U23-Variante von Eschborn - Frankfurt (1.2u) nichts zu holen. Nach 129 Kilometern und zwei Feldberg-Überquerungen machte eine international

01.05.2024Highlight-Video der 4. Etappe der Vuelta Femenina

(rsn) – Kristen Faulkner hat bei der 10. Vuelta Femenina für den zweiten Sieg einer Fahrerin von EF Education – Cannondale gesorgt. Nachdem ihre Teamkollegin Alison Jackson den zweiten Abschnit

01.05.2024Bénin: Bike Aid holt sich mit einem Tag Verspätung Gelb

(rsn) - Nachdem Bike-Aid-Fahrer Yoel Habteab zum Auftakt der Tour du Bénin (2.2) das Gelbe Trikot noch verwehrt blieb, weil ihm der Etappensieg genommen und er hinter Azzedine Lagab auf Platz zwei z

01.05.2024Faulkner landet als Ausreißerin Coup in Zaragoza

(rsn) – Kristen Faulkner hat bei der 10. Vuelta Femenina für den zweiten Sieg einer Fahrerin von EF Education – Cannondale gesorgt. Nachdem ihre Teamkollegin Alison Jackson die 2. Etappe für si

01.05.2024Van Gils krönt im Sprint vor der Alten Oper sein Frühjahr

(rsn) – Im Sprint einer rund 35-köpfigen Spitzengruppe hat Maxim Van Gils (Lotto – Dstny) das 61. Frankfurt-Eschborn (1.UWT) für sich entschieden und damit sein großartiges Frühjahr gekrönt.

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine