Flandern-Debütant wird trotz Sturz Vierter

Van der Poel: “Ich komme hierher zurück“

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Van der Poel: “Ich komme hierher zurück“"
Mathieu van der Poel (Corendon - Circus) am Oude Kwaremont | Foto: Cor Vos

08.04.2019  |  (rsn) – Nach seinem Sieg bei Dwaars doors Vlaanderen schien für Mathieu van der Poel alles angerichtet für einen großen Tag bei der Ronde van Vlaanderen. Der zweimalige Crossweltmeister sollte am Sonntag in die Fußstapfen seines Vaters Adire treten, der 33 Jahre zuvor "Flanderns Schönste" gewinnen konnte.

Zwar reichte es nach 270 Kilometern zwischen Antwerpen und Oudenaarde nicht zum erhofften Sieg, doch der vierte Platz bei seinem Debüt  war sicherlich keine Enttäuschung für den erst 24-jährigen Niederländer, der unweit des Startorts in Belgien geboren wurde.Zumal es zwischenzweitlich sogar aussah, als wenn van der Poel das Rennen würden aufgeben müssen.

"Ich hatte einen wirklich guten Tag. Ich glaube, ansonsten wäre ich nach diesem Schreckmoment nicht mehr zurückgekommen", berichtete der Star des Zweitdivisionärs Corendon – Circus laut cyclingweekly.com. 60 Kilometer vor dem Ziel fuhr er mit einem mechanischen Problem an den linken Fahrbahnrand, hüpfte sogar auf den Bürgersteig. Als er schon fast zum Stillstand gekommen war und sich nach seinem Teamwagen umblickte, flog van der Poel dann aber über den Lenker "Ich hatte viel Glück. Mein Vorderrad war gebrochen, wir waren schnell unterwegs. Gottseidank konnte ich abbremsen. Kurz bevor ich zum Stehen kam, ist es dann komplett durch gebrochen und ich ging zu Boden", erklärte er.

Zunächst blieb der Niederländer sitzen und hielt sich die Schulter. Dann allerdings schwang wieder aufs Rad, brauchte aber ein paar Kilometer, bis er wieder in den richtigen Tritt fand. Mit der Hilfe seines Teamkollegen Lasse Norman Hansen aus Dänemark jagte van der Poel schließlich der Favoritengruppe nach. "Eigentlich habe ich mich ja selbst gejagt. Ich denke in diesem Moment hatte ich das Gefühl, dass ich das Rennen verloren habe", erinnerte er sich.

Nachdem er den Favoriten über den Kwaremont hinterherhetzte, erreichte er die Gruppe bei der ersten Überquerung des Paterbergs. Als es das letzte Mal über diese Passage ging, verpasste allerdings auch er den Antritt von Alberto Bettiol (EF Education First). Zuvor hatte es van der Poel hatte selbst  mehrmals probierte, nachdem ihm der zweimalige Ronde-Sieger tijn Devolder das Tempo anzog. "Ich habe es nicht einmal mitbekommen, als der spätere Sieger Bettiol attackierte. Im Teamfunk habe ich etwas von 30 Sekunden gehört, aber das hätte ja auch unser Abstand auf die nächste Gruppe sein können."

Besonders beeindruckt zeigte van der Poel sich von den Zuschauern, als er nach seinem Sturz den Favoriten nachjagte: "Ich habe noch niemals eine so laute Zuschauermenge gehört." Insgesamt war er mit seinem Abschneiden bei seiner ersten Ronde sehr zufrieden. "Ich komme sicherlich wieder zurück und hoffe, dann hier einmal jubeln zu können an der Ziellinie. Das Rennen war gut, aber ich denke, ein Sieg wäre nochmals etwas ganz anderes", resümierte van der Poel, der nun auch selbst eine eigene Ronde-Anekdote bei den Familientreffen erzählen kann. Allerdings muss er noch ein wenig an seinem Straßenpalmarès arbeiten, um mit Vater Adrie und Großvater Raymond Poulidor mithalten zu können. Angesichts seines Alters bleibt ihm aber noch viel Zeit dazu.

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.04.2019Terpstra kann sich nicht an seinen Sturz erinnern

(rsn) - Niki Terpstra hat sich erstmals seit seinem Sturz bei der Flandern-Rundfahrt zu Wort gemeldet. Auf Twitter bestätigte der Niederländer, dass er sich dabei eine schwere Gehirnerschütterung z

09.04.2019Sagan auf der Jagd nach Ergebnissen und dem guten Gefühl

(rsn) - Mit einem Etappensieg und zwei weiteren Podiumsplatzierungen bei der Tour Down Under gelang Peter Sagan (Bora - hansgrohe) ein perfekter Saisoneinstand. Doch seit Mitte Januar wartet der dreim

08.04.2019Schachmann demonstriert in Zumarraga seine Vielseitigkeit

(rsn) - Nicht Peter Sagan, sondern Maximilian Schachmann ist bei Bora - hansgrohe bisher der überragende Mann dieses Frühjahrs. Nachdem er im Februar in Italien das Eintagesrennen GP Industria und i

08.04.2019Valverde stimmt sein Ronde-Debüt zuversichtlich

(rsn) - Sein Debüt bei der Flandern-Rundfahrt hat der bald 39 Jahre alte Alejandro Valverde nicht nur ohne Sturz und Defekt überstanden, sondern auch bewiesen, dass er beim belgischen Radsport-Monum

08.04.2019Ronde: Houle spendet 5000 Euro an Stig Broeckx` Rehazentrum

(rsn) - Hugo Houle (AG2R) hat bei der Flandern-Rundfahrt den mit 5000 Euro datierten GP Stig Broeckx gewonnen. Der Kanadier war bei der ersten Überquerung des Oude Kwaremont der erste Fahrer auf der

08.04.2019Asgreen stellt in Oudenaarde Deceuninck-Hierarchie auf den Kopf

(rsn) - Mit gleich drei Kapitänen war Deceuninck - Quick-Step in die 103. Flandern-Rundfahrt gestartet. Nach 270 Kilometern von Antwerpen nach Oudenaarde sorgte aber ein Ronde-Debütant für das Erge

08.04.2019Bettiol: Muttersöhnchen, Spinner und jetzt Ronde-Gewinner

(rsn) - Mit dem Sieg von Alberto Bettiol bei der 103. Ronde van Vlaanderen verdeutlichte das EF Education First Team, dass auch der April schon eine passende Zeit ist, um die rosa Farben prächtig zu

08.04.2019Degenkolb: “Ich bin klassisch in die Luft geflogen“

(rsn) - Am Kruisberg etwa 30 Kilometer vor dem Ziel der Flandern-Rundfahrt lief es für John Degenkolb (Trek – Segafredo) noch bestens. Der Oberurseler attackierte aus dem Verfolgerfeld heraus. Piet

07.04.2019Sagan: “Mir hat heute der letzte Punch gefehlt“

(rsn) - Als Elfter fuhr Peter Sagan (Bora - hansgrohe) am Sonntag in Oudenaarde über den Zielstrich. Als er später aus dem Teambus stieg, kam er sich aber vor, als ob er zum zweiten Mal nach 2016 di

07.04.2019Naesen hatte nicht seinen besten Tag auf dem Rad

(rsn) - Oliver Naesen war der beste Belgier bei der 103. Auflage der Flandern-Rundfahrt. Aber Rang sieben war nicht dass, was sich der Kapitän der Equipe von AG2R La Mondiale für das zweite Monument

07.04.2019Politt weiß nicht, warum er so gut sprinten kann

(rsn) - Mit jedem Rennen stößt Nils Politt (Katusha Alpecin) ein Stückchen weiter in die Weltelite vor! Auf einem starken fünften Platz beendete der Kölner die Flandern-Rundfahrt, nachdem er am E

07.04.2019Kristoff fast wieder da, wo er 2015 schon mal war

(rsn) – Zum ersten Mal seit seinem Sieg 2015 hat es Alexander Kristoff (UAE Team Emirates) bei der Flandern-Rundfahrt wieder aufs Podium geschafft. Nach schweren 270 Kilometern des flämischen Früh

Weitere Radsportnachrichten

05.05.2024Gianetti: “Tadej hat den Leuten ein Geschenk gemacht!“

(rsn) – Mit einem Tag “Verspätung“ hat Tadej Pogacar am Sonntag bei der ersten Bergankunft den erwarteten Etappensieg am Auftaktwochenende des 107. Giro d’Italia eingefahren. Am Santuario di

05.05.2024Pogacar stürmt in Oropa trotz Sturz ins Rosa Trikot

(rsn) – Marco Pantani triumphierte 1999 an der Wallfahrtskirche Santuario di Oropa dank einer historischen Aufholjagd, nachdem er am Fuße des Anstiegs durch einen Defekt gestoppt worden war. 25 Jah

05.05.2024De Lie in der Bretagne auch durch Defekt nicht aufzuhalten

(rsn) – Nach Platz zwei im Vorjahr hat sich Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) die 41. Ausgabe von Tro Bro Léon (1.Pro) gesichert. Der 22-jährige Belgier entschied in der Bretagne das über 203,6 Kil

05.05.2024Vollering nutzt Rückenwind-Passage zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) die 10. Vuelta Femenina (2.UWT) souverän für sich entschieden. Die 27-jährige Niederländerin schüttelt

05.05.2024Pogacar: ”Die Post wird abgehen”

(rsn) – Der Auftakt zum 107. Giro d’Italia ist atypisch. Einen Tag nach der schweren 1. Etappe, auf der bereits einige Favoriten Federn gelassen haben, steht bereits die erste Bergankunft auf dem

05.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

05.05.2024Narvaez sorgt für die nächsten rosa Träume in Ecuador

(rsn) – Fünf Jahre ist es her, dass Richard Carapaz das Radsportland Ecuador mit seinem sensationellen Gesamtsieg beim Giro d´Italia in Rosa gehüllt hat. Nun feiern die Nachbarn der Kolumbianer i

05.05.2024Erste Bergankunft im Zeichen von Pantani

(rsn / ProCycling) – Wie bereits der gestrige Auftakt ist auch diese 2. Etappe verhältnismäßig kurz. Im Gegensatz zu den Vorjahren entschied sich der Veranstalter RCS in der ersten Hälfte der Ru

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

04.05.2024Zocker Schachmann eröffnet den Giro mit Bravour

(rsn) - Im Ziel in Turin war Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) von den Emotionen überwältigt. Natürlich war er sauer, dass er zum Auftakt des Giro d’Italia so knapp am Rosa Trikot vorbei

04.05.2024Arensman und Bardet müssen schon sehr früh Federn lassen

(rsn) – Riesig waren die Abstände unter den besten Kletterern des Giro d´Italia auf der 1. Etappe rund um Turin nicht. Und doch dürfte das Thema ´Podium in Rom´ für vier Protagonisten nach den

04.05.2024Pogacar verpasst Rosa, setzt aber eine erste Duftmarke

(rsn) – Tadej Pogacar hat mit seinem UAE Team Emirates alles getan, um schon am ersten Tag des 107. Giro d´Italia das Maglia Rosa zu übernehmen. Die Männer in Weiß arbeiteten auf den 140 Kilomet

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)