Österreichisches Rennen im Rennen

WM-Teamzeitfahren: Vorarlberg gewinnt “nationale Meisterschaft“

Von Peter Maurer aus Innsbruck

Foto zu dem Text "WM-Teamzeitfahren: Vorarlberg gewinnt “nationale Meisterschaft“"
14. Rang für das Team Vorarlberg-Santic | Foto: Reinhard Eisenbauer

24.09.2018  |  (rsn) - Fünf der sechs österreichischen Kontinentalmannschaften nutzten ihre Chance, an der Straßen-WM in Innsbruck teilzunehmen. Insgesamt 22 Österreicher waren zum Auftakt am Sonntag im Teamzeitfahren im Einsatz, was für die Ra(n)dsportart eine beträchtliche Anzahl ist. Umso spannender gestaltete sich somit das Rennen im Rennen, wer sich als bestes Österreichisches Team platziert.

Der ausgefahrene "Meistertitel" ging an die Mannschaft Vorarlberg-Santic. In 1:12 Stunden ließ  das Sextett mit AG2R-La Mondiale sogar ein WorldTeam hinter sich. "Wir haben nicht so das Augenmerk auf den Bewerb gelegt. Natürlich ist es ein absolutes Saisonhighlight für uns, aber wir haben keine besonderen Trainingslager gemacht und haben auch noch die Aufstellung mehrmals verändert. Unsere Fahrer hatten aber eine tolle Form und wir konnten unseren Plan voll durchziehen", erklärte der Sportliche Leiter Werner Salmen gegenüber radsport-news.at. Generell war der 14. Platz ein tolles Ergebnis zum Saisonende: "Im Nachhinein betrachtet ist es natürlich schade, dass es diesen Bewerb nicht mehr geben wird, denn es ist ein toller Vergleich mit den Weltbesten, den wir als Kontinentalteam eigentlich nirgendwo anders haben“.

Inoffizielles Silber ging an das Team Felbermayr-Simplon-Wels, das mit einem Rückstand von 5:39 Minuten auf die neuen Weltmeister von Quick-Step Floors auf Rang 16 landeten. Hinter der tschechischen Equipe Elkov-Author und Vorarlberg waren die Welser das drittbeste Kontinentalteam an diesem Tag. "Am Berg haben wir leider einen taktischen Fehler gemacht und auf einen Teamkollegen gewartet haben, der auch dann nicht mehr wirklich eingreifen konnte. Nach Axams hinauf haben wir fast über eine Minute liegen gelassen", erklärte Teamkapitän Riccardo Zoidl.

Um einiges größer fiel der Jubel bei den Lokalmatadoren vom Tirol Cycling Team aus. "Die Jungs sind über sich hinausgewachsen. Unsere Marschtabelle war 1:15 und das haben sie deutlich unterboten. Ich bin richtig stolz auf sie", erklärte Teammanager Thomas Pupp im Interview mit radsport-news.at. Sein Team unterbot die Vorgabe um 69 Sekunden und landete auf Rang 17. "Eigentlich sind wir ja quasi U-23-Weltmeister", scherzte Pupp im Ziel, denn seit dieser Saison baut er ausschließlich auf Fahrer dieser Kategorie und will sie mit einer guten Rennauswahl und einer ausgeglichenen Teamtaktik an den Profisport heranführen. Ihre Gegner aus Italien (Sangemini-MG.Kvis) und Deutschland (Lotto-Kern Haus) wiesen sie dabei deutlich in die Schranken.

"Wir haben viel in diese Veranstaltung investiert und das hat sich gelohnt. Natürlich waren wir alle ein bisschen nervös am Start. Das es aber so schnell gut läuft und wir den Rhythmus finden, haben wir uns nicht erwartet", berichtete Mario Gamper. Die vielen Fans am Straßenrand motivierten die österreichischen Fahrer natürlich besonders: "Es war eindrucksvoll das Fahnenmeer entlang der Strecke zu sehen und ich bin mir sicher, dass das so weitergeht in Innsbruck. Generell war das Duell mit den heimischen Teams schön, vor allem mit unserem Ergebnis. Ich glaube aber, dass keine österreichische Mannschaft den internationalen Vergleich scheuen musste", resümierte Pupp.

Ein großer Aufwand für eine große Bühne war die Teilnahme der fünf Teams sicherlich. Allerdings auch etwas, was sich nicht nur sportlich lohnte: "Selten zuvor hatten wir eine derart große Präsenz bei einem Radsport Event. Jede Menge Zuseher, tolle Stimmung, Liveübertragung im TV inklusive guter Vorberichterstattung der Print- und Onlinemedien. Ein absolutes Top-Highlight im Rennkalender aller heimischen Kontinentalteams", erklärte Alexander Hrinkow, Manager des gleichnamigen Rennstalls, welcher Platz 18 belegte.

Auf dem letzten Rang landeten die WSA-Pushbiker. Taktische Fehler kosteten dem Grazer Team einiges an Zeit. "Leider hatten wir schon früh einen Fahrer verloren. Dadurch war es extrem schwierig für uns. Im Endeffekt haben wir zu früh zu viel Kraft investiert und am Ende haben wir die Rechnung präsentiert bekommen", erklärte Felix Ritzinger. Trotzdem verließen die sechs Fahrer nicht enttäuscht Innsbruck. "Es war ein tolles Erlebnis vor dem Heimpublikum. Das wir überhaupt am Start stehen durften, war schon eine Riesensache für uns".

Mehr Informationen zu diesem Thema

01.12.2018Sport-Business-Gold für Innsbruck 2018

(rsn) - In sechs Kategorien wurde am vergangenen Dienstag im Haus des Sports in Wien erstmals der VICTOR, der Sport Business Preis 2018 vergeben. Die Straßen-WM 2018 in Innsbruck-Tirol wurde dabei al

06.11.2018Valverdes Äußerungen sind eines Weltmeisters unwürdig

(rsn) – Als Alejandro Valverde in Innsbruck nach zwölf vergeblichen Anläufen die Ziellinie eines WM-Straßenrennens als Erster überquerte, habe ich im ersten Moment Freude verspürt. Es ist immer

27.10.2018Weltmeister Valverde gewinnt auch das “Goldene Rad“

(rsn) - Weltmeister Alejandro ist als dritter Spanier nach Miguel Indurain und Alberto Contador mit dem Vélo d´Or (Goldenes Rad) ausgezeichnet worden. Mit dem Preis belohnt die französische Fachzei

07.10.2018Straßen-WM 2022 findet in Australien statt

(rsn) - Die Straßen-Weltmeisterschaften 2022 werden in Australien ausgetragen. Wie der nationale Radsportverband bekanntgab, wird die Stadt Wollongong im Bundesstaat New South Wales die Welttitelkäm

04.10.2018Zu wenig Gehalt: Spaniens Nationalcoach droht mit Rücktritt

(rsn) - Nur wenige Tage nach Alejandro Valverdes WM-Triumph hat Spaniens Nationalcoach Javier Minguez mit seinem Rücktritt gedroht. Wie der 69-Jährige der Nachrichtenagentur Europa Press erklärte,

02.10.2018Valverde macht noch bis zu den Spielen von Tokio weiter

(rsn) - Alejandro Valverde ist mit dem Gewinn des Weltmeistertitels am Ziel seiner Träume. Ans Aufhören denkt der Spanier trotz seiner 38 Jahre aber noch nicht: Valverde will noch bis 2020 als Profi

02.10.2018Zeitfahrweltmeisterin van Vleuten erfolgreich am Knie operiert

(rsn) - Die im WM-Straßenrennen der Frauen gestürzte Annemiek van Vleuten ist am Montag erfolgreich an ihrem gebrochenen Schienbeinkopf (Tibia) operiert worden und wird mindestens vier Wochen eine S

02.10.2018Tritt Walscheid in Kittels und Degenkolbs Fußstapfen?

(rsn) - Immerhin schon vier Siege gelangen dem Team Sunweb beim Münsterland Giro. Die allerdings holten sich drei Deutsche, die längst nicht mehr für den Rennstall von Manager Iwan Spekenbrink fahr

02.10.2018Kennaugh: “Es war viel schwerer, als ich erwartet hatte“

(rsn) - Nicht die hoch gehandelten Zwillingsbrüder Adam und Simon Yates waren im WM-Straßenrennen von Innsbruck die britischen Trümpfe. Vielmehr war der etatmäßige Edelhelfer Peter Kennaugh für

01.10.2018Evenepoel war die Entdeckung der WM 2018

(rsn) - Alejandro Valverde hat mit sieben Medaillen in den letzten 15 Jahren WM-Geschichte geschrieben. Möglicherweise wird im großen Radsportbuch das Kapitel des 38-Jährigen mit dem ersehnten Gewi

01.10.2018Perfekt, aber auch nachhaltig?

(rsn) – Volksfeststimmung im österreichischen Radsport war es definitiv, die wir in den letzten neun Tagen in der Tiroler Landeshauptstadt erleben durften. Selbst als Österreicher, der viel bei na

01.10.2018WM-Podcast: Holzmedaille für den “Fahrer der Saison“

(rsn) - Im letzten Podcast zur Straßen-WM von Innsbruck wirft Lukas Kruse mit Felix Mattis und Peter Maurer einen Blick zurück auf die Straßenrennen der Frauen und Männer, die beide mit Favoritens

Weitere Radsportnachrichten

06.05.2024O’Connor “muss jetzt die Konsequenzen tragen“

(rsn) – Wenn Ben O’Connor (Decathlon – AG2R La Mondiale) in diesem Jahr irgendwo an den Start ging, war es meistens von Erfolg gekrönt. Auf seinen Sieg bei seinem Saisonauftakt bei der Murcia-R

06.05.2024In Frankfurt und in Vorarlberg gab es wenig zu holen

(rsn) - Die deutschen KT-Teams hatten in dieser Woche ein volles Rennprogramm. Doch die erhofften Erfolge sprangen dabei gegen die internationale Konkurrenz nicht heraus.Die ereignisreichste Woche ha

05.05.2024Eine erste Chance für die Sprinter

(rsn / ProCycling) – Nachdem sie sich zwei Tage lang "aufwärmen" konnten, ist es nun für die schnellen Männer des Pelotons Zeit, ihren Job zu verrichten. Bevor sie jedoch ihren ultimativen Zielsp

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

05.05.2024Pogacar auf den Spuren Pantanis

(rsn) - 1999 hatte Marco Pantani am Fuße des Anstiegs zur Kapelle nach Oropa einen Defekt. Die Kette fiel ihm herunter. Es dauerte, bis ein Materialwagen bei ihm war. Fahrer um Fahrer zog derweil an

05.05.2024Nur ein Defekt bremste Martinez hinauf nach Oropa

(rsn) – Gut fünf Kilometer vor dem Ziel der 2. Etappe am Santuario di Oropa gab es Grund zur Beunruhigung beim Team Bora – hansgrohe. Am Ende des Tages aber sah man nichts als strahlende Gesichte

05.05.2024Martinez: “Das Resultat ist großartig für unsere Moral“

(rsn) – Mit einem Tag “Verspätung“ hat Tadej Pogacar am Sonntag bei der ersten Bergankunft den erwarteten Etappensieg am Auftaktwochenende des 107. Giro d’Italia eingefahren. Am Santuario di

05.05.2024Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Zum Auftakt des 107. Giro d’Italia (2.UWT) musste sich Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch mit Rang drei begnügen. An der ersten Bergankunft jedoch gab es für den Top-Favoriten kein H

05.05.2024Pogacar stürmt in Oropa trotz Sturz ins Rosa Trikot

(rsn) – Marco Pantani triumphierte 1999 an der Wallfahrtskirche Santuario di Oropa dank einer historischen Aufholjagd, nachdem er am Fuße des Anstiegs durch einen Defekt gestoppt worden war. 25 Jah

05.05.2024De Lie in der Bretagne auch durch zwei Plattfüße nicht zu stoppen

(rsn) – Nach Platz zwei im Vorjahr hat sich Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) die 41. Ausgabe von Tro Bro Léon (1.Pro) gesichert. Der 22-jährige Belgier entschied in der Bretagne das über 203,6 Kil

05.05.2024Vollering nutzt Rückenwind-Passage zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) die 10. Vuelta Femenina (2.UWT) souverän für sich entschieden. Die 27-jährige Niederländerin schüttelt

05.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)