Nach dem Giro auch bei der Vuelta nun Gejagter

Für Yates ist das Rote Trikot eine schöne Ruhetags-Überraschung

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Für Yates ist das Rote Trikot eine schöne Ruhetags-Überraschung"
Simon Yates (Mitchelton-Scott) führt am ersten Ruhetag die Vuelta 2018 an. | Foto: Cor Vos

03.09.2018  |  (rsn) - Ganz folgen konnte Simon Yates (Mitchelton-Scott) dem Tempo der Kolumbianer sowie des Niederländers Wilco Kelderman (Sunweb) auf den letzten Metern zum Ziel der Vuelta-Bergankunft in La Covatilla nicht. Doch der Brite büßte gegenüber Miguel Angel Lopez (Astana), Nairo Quintana (Movistar) und Kelderman nur neun Sekunden ein und machte sich so zum neuen Gesamtführenden der Spanien-Rundfahrt.

"Das habe ich nicht erwartet. Absolut nicht", sagte der 26-Jährige laut cyclingnews.com im Ziel. "Ich habe heute nicht an das Rote Trikot gedacht. Es ist jetzt schon eine kleine Überraschung ist. Aber eine schöne Überraschung. Ich freue mich natürlich über das Trikot."

Eine dreiwöchige Rundfahrt nach der ersten Rennwoche anzuführen, das ist nichts Neues für den Briten. Schon beim Giro d'Italia war er vor dreieinhalb Monaten in derselben Situation. Damals schien er die Rundfahrt bis dahin zu dominieren, brach dann aber in der letzten Woche völlig ein und wurde schließlich 21. in Rom. Als er am vergangenen Dienstag bei der ersten Bergankunft in Alfacar im Finale attackierte und der Konkurrenz im Kampf um den Gesamtsieg - abgesehen von Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) - mehr als 20 Sekunden einschenkte, fühlte man sich bereits an den Giro erinnert.

Doch Yates scheint aus den Erfahrungen gelernt zu haben, will in Spanien nun nicht bei jeder Gelegenheit mit der Brechstange Sekunden herausholen. "Ich fühle mich etwas verbraucht vom Giro. Aber ich weiß, dass ich in guter Verfassung bin. Heute wollte ich nur den Besten folgen", erklärte er nach der 9. Etappe.

Nun ist er wieder der "Beste" bei einer Grand Tour, und derjenige, den die Konkurrenz jagt. Wie Yates mit der Situation, das Rote Trikot zu besitzen, umgehen wird, weiß er allerdings noch nicht. "Es kam wie gesagt etwas überraschend. Wir werden uns jetzt mit dem Team zusammensetzen und besprechen, wie wir die nächsten Tage angehen", so Yates.

Bislang scheint bei dieser Vuelta unklar, wer tatsächlich am Stärksten und damit der Top-Favorit auf den Gesamtsieg ist. Alejandro Valverde (Movistar) macht einen guten Eindruck, aber auch dessen kolumbianischer Teamkollege Quintana - oder Ion Izagirre (Bahrain-Merida), Lopez und Rigoberto Uran (Education First-Drapac) oder Kelderman (Sunweb). Auch Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) gehört zu den Podiumskandidaten am ersten Ruhetag.

Yates will auch noch keinen klaren Unterschied ausgemacht haben. In La Covatilla habe vor allem die Höhe den Unterschied gemacht. "Man sieht, dass vorne alles Kolumbianer waren - wir waren auf rund 2.000 Metern über dem Meer", so Yates. Bei der Bergankunft im westspanischen Ski-Ort Covatilla war es windig, nicht aber so sehr wie 2011, als die 8. Etappe ebenfalls dort endete. "Es war auch heute nicht leicht. Aber ich habe mir das Video von damals angesehen, und es sah so aus, als habe der Wind damals mehr Schaden angerichtet als alles Andere. Heute war er definitiv nicht so stark wie damals."

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.09.2018Dennis soll BMC in Innsbruck zu drittem Zeitfahrgold führen

(rsn) - Nachdem es in den beiden vergangenen Jahren in den WM-Teamzeitfahren jeweils nur zur Silbermedaille gelangt hat, will BMC am Sonntag zum Auftakt der Straßenweltmeisterschaften von Innsbruck w

18.09.2018Sagan: “Radsport anzuschauen, finde ich langweilig“

(rsn) - Während Chantal Blaak (Boels-Dolmans) ihre Regentschaft als Weltmeisterin mit einem Sieg in ihrem letzten Rennen im Regenbogentrikot beendet hat, musste Peter Sagan (Bora-hansgrohe) auf ein l

18.09.2018Podcast Spezial: Wer waren die Gewinner und Verlierer?

(rsn) - Noch vor dem Schlusswochenende war nicht klar, wer sich am Ende den Gesamtsieg bei der 73. Austragung der Vuelta a Espana sichern wird. Doch auf den entscheidenden letzten beiden Bergetappen,

17.09.2018Denk: “Wir können nicht wirklich zufrieden sein“

(rsn) - Nach starkem Beginn endete die 73. Vuelta a Espana für das mit großen Ambitionen angetretene Team Bora-hansgrohe am Wochenende ernüchternd. Emanuel Buchmann konnte die hohen Erwartungen nic

17.09.2018Britische Rundfahrtasse stellen neuen GrandTour-Rekord auf

(rsn) - Die 73. Vuelta a Espana endete nicht nur mit dem persönlichen Triumph von Simon Yates (Mitchelton-Scott), der erstmals in seiner Karriere eine Grand Tour gewann. Der 26-jährige Brite setzte

17.09.2018Highlight-Video der 21. Etappe der Vuelta a Espana

(rsn) - Simon Yates (Mitchelton-Scott) hat als zweiter Brite nach Chris Froome (Sky) die Vuelta a Espana gewonnen und die Nachfolge seines Landsmanns im Roten Trikot angetreten. Am letzten Tag der Run

16.09.2018Yates nach Giro-Absturz mit neuer Taktik zum Vuelta-Coup

(rsn) – Im Moment großer Enttäuschungen sprechen Sportler gern von "wertvollen Erfahrungen", die sie daraus ziehen würden. Ganz ähnlich war der Wortlaut auch bei Simon Yates (Mitchelton-Scott) n

16.09.2018Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 21. Etappe

(rsn) - Zum Start der 73. Vuelta a Espana sind in Malaga 176 Profis in insgesamt 22 Teams angetreten. Längst nicht alle werden am 16. September das Ziel in der Hauptstadt Madrid erreichen. Sturzverle

16.09.2018Viviani von weit hinten an allen vorbei zum 18. Saisonsieg

(rsn) – 67. Profisieg, 67. Jahreserfolg für Quick-Step Floors: Elia Viviani hat einmal mehr bewiesen, dass er im Jahr 2018 der wohl stärkste Sprinter ist. Der Italienische Meister verwies auf der

16.09.2018Viviani und Simon Yates jubeln in Madrid

(rsn) - Simon Yates (Mitchelton-Scott) hat als zweiter Brite nach Chris Froome (Sky) die Vuelta a Espana gewonnen und die Nachfolge seines Landsmanns im Roten Trikot angetreten. Am letzten Tag der Run

16.09.2018Mas und Lopez kicken Kruijswijk noch vom Podium

(rsn) - Nach einer kleinen Achterbahnfahrt an den vergangenen Tagen wird Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) die 73. Vuelta a Espana auf dem vierten Platz beenden. Damit wiederholte der Niederländer se

16.09.2018Valverde: “Man muss die Niederlagen akzeptieren“

(rsn) - Die Ambitionen waren groß gewesen. Und lange mischte die spanische Equipe Movistar im Kampf um den Gesamtsieg bei dieser Vuelta a Espana mit. Doch am Ende gehört das Team zu den großen Gesc

Weitere Radsportnachrichten

04.05.2024Großes Vorschau-Paket: Die Strecke des Giro d´Italia 2024

(rsn) – Sechs Bergankünfte, zwei Einzelzeitfahren, toskanischer Schotter, der Mortirolo, der Stelvio und zum krönenden Abschluss zwei Mal der Monte Grappa – das ist der 107. Giro d´Italia (4. -

04.05.2024Uijtdebroeks: Jetzt muss er sich beweisen, oder doch nicht?

(rsn) – Selten dürfte der Auftritt eines jungen Belgiers bei seinem Giro-Debüt von den deutschen Fans so interessiert verfolgt werden, wie in diesem Jahr der  von Cian Uijtdebroeks. Klar, als Rem

04.05.2024Rund 260.000 Euro fehlen: Tour of Scandinavia abgesagt

(rsn) – Die Women´s WorldTour-Rundfahrt Tour of Scandinavia wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Das gaben die Veranstalter des für 27. August bis 1. September geplanten Rennens am Freitag via P

04.05.2024Alfonsina Strada: Die erste Frau beim Giro

(rsn) – Wenn am Samstag in Venaria Reale der 107. Giro d´Italia der Männer beginnt, ist das auch für den Frauen-Radsport ein wichtiger Termin. Denn noch bevor im Juli der nächste Giro der Frauen

04.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

03.05.2024Anspruchsvoller Auftakt im Piemont

(rsn / ProCycling) – 13 Jahre nach ihrer Premiere ist die Stadt Venaria Reale erneut Schauplatz des Grande Partenza. Als Ouvertüre gibt es eine anspruchsvolle Etappe, die nördlich von Turin starte

03.05.2024Giro-Favorit Pogacar hält Fixierung auf seine Person für “Bullshit“

(rsn) – Am Samstag beginnt der 107. Giro d’Italia – mit Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) als haushohem Favoriten, der in der öffentlichen Wahrnehmung alle seine Konkurrenten in den Schatten st

03.05.2024Merlier und Kooij führen die Riege der schnellen Männer an

(rsn) – Beim 107. Giro d’Italia wird es für die Sprinter kein gemütliches Einrollen geben. Am Samstag beginnt die erste Grand Tour des Jahres in Venaria Reale nördlich von Turin mit einer schwe

03.05.2024Zeeman glaubt weiter an Tour-Start von Vingegaard

(rsn) – Nach seinem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt am 4. April ist Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) weiter auf dem Weg der Besserung. Sein Sportdirektor Merijn Zeeman glaubt so

03.05.2024Lipowitz wäre schon glücklich, wenn er Rom erreichen würde

(rsn) - Der dritte Gesamtrang bei der Romandie-Rundfahrt vor einer Woche hat Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) viel Aufmerksamkeit eingebracht. Nun startet der 23-Jährige beim Giro d´Italia in d

03.05.2024Highlight-Video der 6. Etappe der Vuelta Femenina

(rsn) – Auch auf der 6. Etappe der 10. Vuelta Femenina hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) das Geschehen im Schlussanstieg dominiert. Doch nach 132,1 Kilometern von Tarazona zur Bergankunft an

03.05.2024Muzic schlägt Vollering! Erst festgebissen, dann abgesprintet

(rsn) – Évita Muzic (FDJ – Suez) hat an der Laguna Negra in 1.715 Metern Höhe die 6. Etappe der Vuelta Espana Femenina gewonnen. Die 24-jährige Französin setzte sich am Ende der 6,5 Kilometer

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)