Vorschau 52. Tirreno-Adriatico

Sanremo-Generalprobe für die Sprinter, Giro-Test für die Kletterer

Foto zu dem Text "Sanremo-Generalprobe für die Sprinter, Giro-Test für die Kletterer"
Greg Van Avermaet (BMC) hat den 51. Tirreno-Adriatico gewonnen. | Foto: Cor Vos

07.03.2017  |  (rsn) - Die Fernfahrt Tirreno-Adriatico (8. - 14. März) hält auch bei ihrer am Mittwoch beginnenden 52. Auflage für jeden etwas bereit: Beim „Rennen zwischen den Meeren“ kommen Sprinter wie Klassikerspezialisten, Kletterer wie Rundfahrer und auch die Zeitfahrspezialisten zum Zug. Top-Favoriten des einwöchigen Rennens sind die Fahrer, die auch zum 100. Jubiläum der Italien-Rundfahrt ganz vorne landen wollen - an erster Stelle Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida/Gesamtsieger 2012/13) und Nairo Quintana (Gewinner von 2015). Am Start im Badeort in Lido di Camaiore stehen 22 Teams, alle 18 der WorldTour sowie vier Zweitdivisionäre.

Die Strecke: Die Organisatoren von RCS Sport haben sich auch in diesem Jahr für eine klassische Route entschieden. Das Rennen beginnt am Mittwoch wie bereits im vergangenen Jahr mit einem 22,7 Kilometer langen Teamzeitfahren in Lido di Camaiore unweit des Ligurischen Meeres und endet am kommenden Dienstag an der Adria mit dem schon traditionellen zehn Kilometer langen Einzelzeitfahren in San Benedetto del Tronto. Dazwischen liegen je zwei Etappen für die Sprinter und Finisseure sowie eine Bergankunft in Terminillo. Zuletzt siegte an der gut 15 Kilometer langen Schlusssteigung Nairo Quintana bei der Austragung 2015.

Im Auftakt-Teamzeitfahren, in dem vor allem Vorjahressieger BMC, die damals auf den Plätzen folgenden QuickStep und FDJ favorisiert sind, rechnen sich auch Movistar, Sky und das deutsche Team Sunweb Chancen aus. Dagegen werden Nibali und Aru mit ihren Mannschaften in erster Linie Schadenbegrenzung betreiben müssen.

Die nächsten beiden Etappen durch die Toskana sollten den Sprintern und Klassikerspezialisten vorbehalten bleiben, wobei der zweite Abschnitt mit Ziel in Pomerance mit 228 Kilometern nicht nur der längste der gesamten Fernfahrt ist, sondern ein bis zu 15 Prozent steiles Finale aufweist. Hier bieten sich Chancen für späte Attacken, wie Zdenek Stybar (Quick Step Floors) im vergangenen Jahr eine lancierte, die ihm den Sieg einbrachte. Und auch das dritte Teilstück endet auf bekanntem Terrain, denn in Montalto di Castro setzte sich 2016 Fernando Gaviria (Quick Step Floors) im Sprint auf leicht ansteigendem Parcours durch.

Am vierten Tag wird die Vorentscheidung im Kampf um den Gesamtsieg fallen, und zwar im 16 Kilometer langen Schlussanstieg nach Terminillo in der Nähe von Rieti. In 1.675 Metern Höhe siegte hier vor zwei Jahren im Schneegestöber Quintana und sicherte sich so auch den Gesamterfolg.

Die 5. Etappe ist ein ständiges Auf und Ab, das nach 209 schweren Kilometern in Fermo mit einem vier Kilometern langen und bis zu 22 Prozent steilen Schlussanstieg, an der dortigen „Muro“, wo die Kletterspezialisten um den Etappensieg kämpfen werden, zu Ende geht. Nicht viel leichter, dafür deutlich - nämlich um gut 40 Kilometer - kürzer ist das vorletzte Teilstück, durch die hügelige La marche Region. Auf dem zweimal zu befahrenden 15-km-Rundkurs von Civitanova Marche muss nach rund sieben Kilometern noch ein Anstieg bewältigt werden, an dem viele Sprinter zu kämpfen haben werden.

Zum Finale kommen nochmals die Spezialisten im Kampf gegen die Uhr zum Zug, und zwar auf den schon traditionellen flachen zehn Kilometern des Zeitfahrens von San Benedetto del Tronto. Auf das Gesamtklassement dürfte diese Etappe keinen größeren Einfluss mehr haben. Es geht vielmehr vor allem darum, wer die Nachfolge von Fabian Cancellara antritt, der im vergangenen Jahr in dem Badeort zum vierten und letzten Mal in seiner Spezialdisziplin siegte.

Die Favoriten: Im vergangenen Jahr feierte Greg Van Avermaet (BMC) einen Überraschungscoup - vor allem, weil damals die Königsetappe aufgrund eines Wintereinbruchs abgesagt werden musste. Bei der 52. Auflage von Tirreno-Adriatico wäre die Titelverteidigung des Belgiers aber auch deshalb eine Sensation, weil zahlreiche Rundfahrtspezialisten die Fernfahrt als Teil ihrer Vorbereitung auf den Giro d’Italia nutzen und dementsprechend motiviert sind. An erster Stelle zu nennen sind die Italiener Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) und Fabio Aru (Astana), die seit dieser Saison Konkurrenten sind und bei der 100. Italien-Rundfahrt das dritte (Nibali) respektive das erste (Aru) Maglia Rosa gewinnen wollen.

Einen ähnlichen Fahrplan wie die beiden haben auch Tejay van Garderen (BMC), Thibaut Pinot (FDJ), Adam Yates (Orica-Scott), Geraint Thomas (Team Sky), Tom Dumoulin (Team Sunweb) und Bauke Mollema (Trek-Segafredo). Nairo Quintana (Movistar), Tirreno-Gesamtsieger von 2015, peilt sogar das Giro-Tour-Double an.

Ähnlich hochkarätig besetzt ist die Sprinter-Konkurrenz mit Namen wie eben Van Avermaet, Peter Sagan (Bora-hansgrohe), Mark Cavendish (Dimension Data), Fernando Gaviria (Quick-Step Floors), Caleb Ewan (Orica-Scott) oder Elia Viviani (Sky). Sehen die Rundfahrtspezialisten den Giro als Fernziel, so haben die schnellen Männer bereits Mailand-Sanremo im Blick. Gleiches gilt für Klassikerspezialisten wie Stybar, Sep Vanmarcke (Cannondale–Drapac), Tim Wellens (Lotto Soudal) oder Edvald Boasson Hagen (Dimension Data).

Die Teams: Ag2r La Mondiale, Androni Giocattoli - Sidermec, Astana, Bahrain-Merida, Bardiani CSF, BMC, Bora-hansgrohe, Cannondale-Drapac, Dimension Data, Quick-Step Floors, FDJ, Lotto Soudal, Movistar, Nippo - Vini Fantini, Novo Nordisk, Orica-Scott, Sunweb, Katusha-Alpecin, LottoNL-Jumbo, Sky, Trek-Segafredo, UAE Team Emirates

Die Etappen:
1. Etappe, 8. März: Lido di Camaiore (Mannschaftszeitfahren, 22,7 km)
2. Etappe, 9. März: Camaiore - Pomarance (228 km) 3. Etappe, 10. März: Monterotondo Marittimo - Montalto di Castro (204 km) 4. Etappe, 11. März: Montalto di Castro -› Terminillo (171 km)
5. Etappe, 12. März: Rieti - Fermo (209)
6. Etappe, 13. März: Ascoli Piceno - Civitanova Marche (168 km)
7. Etappe, 14. März: San Benedetto del Tronto (Einzelzeitfahren, 10,1 km)

Mehr Informationen zu diesem Thema

15.03.2017Für Jungels wieder nur Weiß statt Blau

(rsn) - Im vergangenen Jahr schloss Bob Jungels Tirreno-Adriatico auf Rang drei ab. Von radsport-news.com am Ende der 2. Etappe der diesjährigen 52. Auflage der Fernfahrt nach seinen Zielen befragt,

14.03.2017Highlight-Video der 7. Etappe von Tirreno-Adriatico

(rsn) - Rohan Dennis (BMC) hat das zehn Kilomter lange, abschließende Einzelzeitfahren beim 52. Tirreno-Adriatico in San Benedetto del Tronto gewonnen. Der Australier löste als drittletzter Starter

14.03.2017Quintana lehrt mit dem Dreizack der Giro-Konkurrenz das Fürchten

(rsn) - Am Ende stand er zum zweiten Mal nach 2015 mit dem Dreizack, der Siegertrophäe von Tirreno-Adriatico, auf dem Podium in San Benedetto del Tronto: Wenn Nairo Quintana (Movistar) nicht so einen

14.03.2017Dennis zieht Pinot den Zahn - und auch van Garderen?

(rsn) - Während Nairo Quintana (Movistar) dank eines beruhigenden Zeitpolsters recht entspannt ins zehn Kilometer lange Abschlusszeitfahren des 52. Tirreno-Adriatico gehen konnte und am Ende erwartun

14.03.2017Cavendish auch ohne Sprint-Resultate guter Dinge für Sanremo

(rsn) - Ergebnistechnisch verlief die 52. Austragung von Tirreno-Adriatico für Mark Cavendish (Dimension Data) ernüchternd. Ein 27. Platz auf der 3. Etappe in Montalto di Castro, mehr sprang für de

14.03.2017Quintana Gesamtsieger, Dennis feiert Zeitfahrerfolg

(rsn) - Auch wenn er im Abschlusszeitfahren von San Benedetto del Tronto mit 41 Sekunden Rückstand auf Sieger Rohan Dennis (BMC) nur 45. wurde, hat Nairo Quintana die 52. Austragung von Tirreno-Adria

14.03.2017Schrecksekunde! Sagan weicht gerade noch Spaziergängerin aus

(rsn) - Das hätte auch ganz schön ins Auge gehen können: Als Peter Sagan (Bora-hansgrohe) gerade etwas mehr als drei Minuten seines Abschlusszeitfahrens bei Tirreno-Adriatico absolviert hatte, beka

14.03.2017Sagan: "Mit zwei Etappensiegen zufrieden"

(rsn) - Auch wenn ihm der dritte Etappensieg beim 52. Tirreno-Adriatico versagt blieb, zog Peter Sagan (Bora-hansgrohe) im Ziel in Civitanova Marche schon vor dem heutigen abschließenden Einzelzeitfa

14.03.2017Tirreno-Adriatico: Startzeiten Einzelzeitfahren von San Benedetto

(rsn) - Matteo Pelucchi vom deutschen Bora-hansgrohe-Team eröffnet am Mittag um 13.05 Uhr das große Finale beim 52. Tirreno-Adriatico. Der Italiener nimmt als erster der noch 159 Profis das zehn Kil

14.03.2017Quintana unangreifbar? Sieben Spezialisten kämpfen ums Podium

(rsn) - Der Kampf um den Gesamtsieg beim 52. Tirreno-Adriatico scheint entschieden, doch hinter dem souveränen Nairo Quintana (Movistar) geht es eng zu. Vor dem heutigen abschließenden Einzelzeitfah

13.03.2017Highlight-Video der 6. Etappe von Tirreno-Adriatico

(rsn) - Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) hat am vorletzten Tag beim 52. Tirreno-Adriatico Peter Sagan (Bora-hansgrohe) bezwungen und seinen ersten Sieg bei der diesjährigen Auflage der italienisc

13.03.2017Gaviria weist Weltmeister Sagan in die Schranken

(rsn) - Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) hat beim 52. Tirreno-Adriatico den dritten Tagessieg von Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) verhindert. Der Kolumbianer entschied am Nachmittag die 6

Weitere Radsportnachrichten

28.06.2025DM-Duell: Niedermaier legt vor, schlägt Lippert zurück?

(rsn) – Das erste Duell der beiden größten Favoritinnen für das DM-Straßenrennen von Linden am Samstag ging am Vortag an Antonia Niedermaier (Canyon – SRAM – zondacrypto). Im Einzelzeitfahre

28.06.2025Durchgerüttelt und geschlagen: Politt Vierter bei Zeitfahr-DM

(rsn) – Der erste Blick aufs Ergebnis bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften 2025 in Ramstein konnte überraschen: Nils Politt (UAE – Emirates – XRG) ist zum ersten Mal seit 2021 nicht auf de

27.06.2025Schachmann, Kämna, Politt, Niedermaier und Co. am RSN-Mikro

(rsn) – Bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften 2025 in Ramstein ging es Schlag auf Schlag: Innerhalb von vier Stunden wurden auf einer sowohl topografisch als auch technisch anspruchsvollen Strec

27.06.2025Schachmann erstmals Deutscher Zeitfahrmeister

(rsn) – Nach Titeln im Straßenrennen in den Jahren 2019 und 2021 hat Maximilian Schachmann (Soudal – Quick-Step) erstmals im Zeitfahren zugeschlagen. Der 31-Jährige, der im Vorjahr Silber und 20

27.06.2025Evenepoel holt Triple, Premiere für Pedersen

(rsn) – Die vorletzte Juniwoche ist auch in diesem Jahr den Nationalen Meisterschaften vorbehalten. Zunächst stehen die Wettbewerbe im Zeitfahren an, ehe am Wochenende die Straßenrennen folgen. W

27.06.2025Keßler schlägt in Ramstein Leidert und Fietzke

(rsn) – Bruno Keßler (Rembe – rad-net) ist der neue Deutscher U23-Meister im Zeitfahren. Der 19-Jährige tritt die Nachfolge von Tim Torn Teutenberg (Lidl – Trek) an, der inzwischen in der Worl

27.06.2025Christina Schweinberger schlägt Kiesenhofer in Österreich

(rsn) – Die vorletzte Juniwoche ist auch in diesem Jahr den Nationalen Meisterschaften vorbehalten. Zunächst stehen die Wettbewerbe im Zeitfahren an, ehe am Wochenende die Straßenrennen folgen. W

27.06.2025Niedermaier holt sich ihren ersten Zeitfahrtitel in der Elite

(rsn) – Kurz nachdem zum Auftakt der Deutschen Straßenmeisterschaften in der Pfalz ihre Teamkollegin Justyna Czapla den Titel im U23-Zeitfahren der Frauen souverän verteidigt hatte, zog Antonia Ni

27.06.2025Czapla feiert Titelverteidigung im U23-Zeitfahren der Frauen

(rsn) – Zum Auftakt der Deutschen Straßenmeisterschaften in der Pfalz hat Justyna Czapla ihren Titel im U23-Zeitfahren der Frauen souverän verteidigt. Die 21-Jährige vom Team Canyon – SRAM –

27.06.2025UAE-Tour-Aufgebot: “Neue Mission, gleiches Ziel“

(rsn) – Nils Politt (UAE – Emirates – XRG) wird am 5. Juli wie erwartet bei der 112. Tour de France am Start stehen. Zum neunten Mal wird der 31-Jährige bei einer Grand Tour ins Rennen gehen, a

27.06.2025Die Strecken der Deutschen Straßen-Meisterschaft 2025

(rsn) – Die Deutschen Straßenmeisterschaften 2025 werden vom 27. bis 29. Juni 2025 in Ramstein-Miesenbach und Linden westlich und südwestlich von Kaiserslautern ausgetragen. Dabei warten auf Fahre

27.06.2025Hamburger Cyclassics auch diesmal wieder mit 23 Teams

(rsn) – Die Hamburger Cyclassics warten in diesem Jahr nicht nur mit dem ADAC als neuem Namenssponsor, sondern auch mit einem neuen Startort auf. Am 17. August wird die 28. Ausgabe des deutschen Wor

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Nationale (NC, INT)
  • Radrennen Frauen

  • Nationale (NC, INT)