Quintana Gesamtsieger bei Tirreno-Adriatico

Dennis zieht Pinot den Zahn - und auch van Garderen?

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Rohan Dennis (BMC) hat das Abschluss-Zeitfahren von Tirreno-Adriatico gewonnen. | Foto: Cor Vos

14.03.2017  |  (rsn) - Während Nairo Quintana (Movistar) dank eines beruhigenden Zeitpolsters recht entspannt ins zehn Kilometer lange Abschlusszeitfahren des 52. Tirreno-Adriatico gehen konnte und am Ende erwartungsgemäß den Dreizack in seinen Händen hielt, wurde es hinter dem Kolumbianer noch einmal spannend.

Am Ende sicherte sich Rohan Dennis (BMC) den zweiten Gesamtrang durch einen weiteren starken Zeitfahrauftritt und fing den Franzosen Thibaut Pinot (FDJ) in San Benedetto del Tronto noch ab. Der Australier gewann die abschließende 7. Etappe, während Pinot mit 27 Sekunden Rückstand nur Rang 17 belegte - Gesamtrang zwei für Dennis und drei für Pinot.

"Es war eine tolle Woche für BMC, weil wir mit dem Sieg im Teamzeitfahren gestartet sind und jetzt mit einem Sieg im Einzelzeitfahren abschließen", freute sich Dennis. "Wir hatten ein paar Auf-und-Abs, aber insgesamt lief es sehr gut." Mit den 'Abs' sprach der Australische Zeitfahrmeister den verpassten Etappensieg von Olympiasieger Greg Van Avermaet, aber besonders das Einknicken von Kapitän Tejay van Garderen bei der Bergankunft am Terminillo an. Dort verlor der US-Amerikaner 2:19 Minuten auf Kletter-Ass Quintana und musste seine Kapitänsrolle anschließend an den 1:02 Minuten vor ihm im Ziel angekommenen Dennis abgeben.

Ob der Terminillo auch auf den Giro d'Italia in knapp zwei Monaten Auswirkungen haben wird, wird man bei BMC noch nicht beantworten wollen. Doch auch dort war die Rollenverteilung so geplant: Van Garderen Kapitän und Dennis als Mann mit einer freien Rolle. Momentan scheint der 26-Jährige sowohl am Berg als auch in seiner Paradedisziplin, dem Kampf gegen die Uhr, stärker zu sein. Das unterstrich er mit seinem Zeitfahrsieg in San Benedetto del Tronto erneut.

Dort war Dennis zwar zehn Sekunden langsamer als Vorjahressieger Fabian Cancellara, hatte aber auch mit stärkerem Wind zu kämpfen, als die Kollegen 2016. "Es war mit dem Gegenwind heute ein hartes Rennen", sagte Dennis. "Aber ich konnte mir etwas Kraft für die zweite Hälfte aufheben."

Bis der BMC-Profi als drittletzter Starter auf die Zielgerade kam, hatte Jos van Emden (LottoNL-Jumbo) die Bestzeit gehalten. Der Niederländer war bereits als 72. ins Rennen gegangen und saß anschließend lange auf dem "Hot Seat". Zittern musste van Emden zwischenzeitlich, als der Australier Michael Hepburn (Orica-Scott) sich dem Ziel näherte. Er verpasste die Bestzeit nur um Sekundenbruchteile. Dann aber bissen sich alle Kontrahenten die Zähne an den Zeiten der beiden aus, bis eben Dennis noch einmal drei Sekunden schneller war und mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 53,363 km/h die Uhr nach 11:18 Minuten anhielt.

Nachdem Pinot an Dennis' Zeit deutlich scheiterte, durfte dieser bald als Tagessieger jubeln, weil Quintana noch längst nicht zu sehen war, als für ihn die 11:18 Minuten durchtickten. Der Kolumbianer verlor auf den zehn Kilometern 41 Sekunden und wurde im Kampf gegen die Uhr nur 45., musste um seinen Gesamtsieg aber nie bangen - zu groß war der Vorsprung auf Dennis mit 1:06 Minuten vor dem Zeitfahren gewesen. "Es war ein schnelles Zeitfahren, aber ich habe mir nie Sorgen gemacht, weil die Sekunden am Start für mich sprachen", so Quintana, der seinen zweiten Gesamtsieg bei Tirreno-Adriatico nach 2015 feierte.

Ein starkes Zeitfahren zeigte sein deutscher Teamkollege Jasha Sütterlin, der mit 26 Sekunden Rückstand auf Dennis Fünfzehnter wurde. Paul Martens (LottoNL-Jumbo) fuhr mit 33 Sekunden Rückstand auf Rang 31.

Eine Schrecksekunde musste Straßen-Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) überstehen. Nach rund drei Minuten Fahrzeit lief direkt vor ihm plötzlich eine Spaziergängerin mit Hund über die Straße. Der Slowake reagierte blitzschnell, fuhr links durch eine Randstein-Lücke auf den Radweg und anschließend wieder zurück auf die Straße. "Ich sah sie sehr spät und hatte nur noch die Möglichkeit, von der Straße herunterzufahren", sagte Sagan im Ziel. Kurze Zeit später nahm er die Szene auf Twitter mit Humor, mahnte gleichzeitig aber auch: "Ich liebe Hunde, aber bitte respektiert die Sicherheit der Fahrer."

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