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25.05.2015 | (rsn) – Sollte noch irgendein Zweifel am Führungswechsel beim Team Sky bestanden haben, so wurden diese spätestens auf der gestrigen 15. Giro-Etappe beseitigt. Da nämlich handelte sich der Australier Richie Porte auf dem Weg von Marostica nach Madonna di Campiglio mehr als 27 Minuten Rückstand gegenüber Tagessieger Mikel Landa (Astana) ein und musste endgültig die Hoffnung aufgeben, diese Italien-Rundfahrt doch noch irgendwie zu retten.
Neuer Sky-Kapitän ist stattdessen Leopold König, der am Sonntag eine Minute hinter Landa Siebter wurde und sich im Gesamtklassement vom zehnten auf den fünften Platz verbesserte. Zwiespältig fiel die Bilanz des Tschechen über den ersten Tag im Hochgebirge aus. In einer ersten Reaktion im Ziel kommentierte König die Etappe mit dem englischen Begriff „Shit“, bestätigte jedoch, dass er beim englischen Team nun der Mann für das Gesamtklassement sei. „Ich habe mich ziemlich schlecht gefühlt und nur versucht, so viel Zeit wie möglich auf meine Konkurrenten im Gesamtklassement gutzumachen“, so der 27-Jährige, der sein Debüt bei einer Italien-Rundfahrt gibt.
Zumindest dieses Vorhaben gelang ihm, zog er doch in der Gesamtwertung unter anderem an Rigoberto Uran (Etixx-Quick-Step), Jurgen Van Den Broeck (Lotto Soudal) und Damiano Caruso (BMC). Allerdings hat König bereits 6:38 Minuten auf den souverän führenden Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) und auch zum dritten Platz, auf dem derzeit der überraschend starke Costa Ricaner Andrey Amador (Movistar) liegt, trennen ihn 2:17 Minuten.
Trotzdem hat der Rundfahrtspezialist, der im vergangenen Jahr als Kapitän des deutschen NetApp-Endura-Teams sensationell Siebter der Tour de France geworden war, das Podium nicht abgeschrieben. „Ich bin nicht weit weg davon, hoffe nur, dass ich diese doofen zwei Minuten (die er bei dem Sturz auf der Jesolo-Etappe verloren hat) am Ende in Mailand keinen großen Unterscheid ausmachen“, erklärte König und listete dann die Faktoren auf, die ihn zuversichtlich stimmen: „Ich bin ein Drei-Wochen-Fahrer und wir haben jetzt erst zwei absolviert. Ich hoffe, mich jetzt am Ruhetag zu erholen und freue mich auf die letzte Woche, weil ich in einer guten Position bin.“
Dabei lief für König bei diesem Giro ebenfalls längst nicht alles nach Wunsch. Er büßte nämlich nicht nur Zeit in Jesolo ein, sondern hatte auch im Einzelzeitfahren „einen kleinen Zwischenfall, bei dem ich mir mein Knie angeschlagen habe. Als ich heute Morgen aufwachte, war es ziemlich geschwollen. Auf der ersten Hälfte der Etappe hatte ich starke Schmerzen“, berichtete er.
Das Malheur ist allerdings kein Vergleich zu dem, was seinem Teamkollegen Porte derzeit widerfährt. Der Australische Zeitfahrmeister hatte sich ebenfalls in Jesolo am Knie verletzt und resignierte in Madonna di Campiglio. Schweigend fuhr er am Ziel an den wartenden Reportern vorbei, und es ist fraglich, ob Porte angesichts eines Rückstands von nunmehr fast 36 Minuten gegenüber Contador noch die Motivation findet, am Dienstag sich nochmals aufs Rad zu schwingen.
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