Männer-Elite das stärkste deutsche Team in Tabor

Walsleben hofft nach Krankheit auf eine Medaille

Von Felix Mattis

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Sascha Weber, Marcel Meisen und Philipp Walsleben (von links) sowie Ole Quast bilden das deutsche Elite-Team bei der Cross-WM in Tabor. | Foto: Michael Deines

01.02.2015  |  (rsn) – Das Eliterennen der Männer ist bei den Cross-Weltmeisterschaften im tschechischen Tabor jenes, bei dem sich der Bund Deutscher Radfahrer BDR die meisten Chancen auf eine Top-Platzierung ausrechnen darf. Bis auf den  Deutschland-Cup-Sieger Ole Quast (Stölting) haben sich alle Fahrer des Vier-Mann-Teams mindestens eine Top-15-Platzierung zum Ziel gesetzt.

„Wenn ich in die Top Ten fahre, fange ich nicht an zu bremsen“, scherzte der Deutsche Meister Marcel Meisen (Corendon-Kwadro) am Freitagabend im Gespräch mit radsport-news.com und deutete an, dass er insgeheim sogar in Richtung einstelliges Resultat schielt. „Das Ziel sind eigentlich die Top Ten. Aber wenn ich Elfter, Zwölfter oder Dreizehnter werde, war es auch ein gutes Rennen.“ Meisens bislang bestes WM-Resultat war der 16. Platz in Louisville vor zwei Jahren. Dieses Ergebnis möchte er in Tabor auf jeden Fall toppen.

Deutlich weiter oben hat Philipp Walsleben (BKCP-Powerplus) sein Ziel festgenagelt. Und der Vierte der Weltcup-Gesamtwertung wollte daran auch zwei Tage vor dem Rennen nichts mehr verändern, obwohl er einen verkorksten Januar durchlebte. Schon bei den Deutschen Meisterschaften kränkelte Walsleben und kam nicht über Rang drei hinaus. Anschließend ging es mit dem Team sowie auch Meisen und Sascha Weber nach Spanien ins Trainingslager, das für Walsleben zunächst aber nicht wirklich etwas mit einem Trainingslager zu tun hatte. „Ich habe die Erkältung schon noch eine Woche gespürt – obwohl es dort ja sonnig und warm war. Es hat sechs oder sieben Tage gebraucht, bis ich ein vernünftiges Training fahren konnte“, erklärte er radsport-news.com nun.

Erst in der zweiten Woche in Spanien ging es bergauf. Trotzdem meinte Walsleben schon beim Weltcup in Hoogerheide am vergangenen Sonntag, wo er Vierzehnter wurde, dass sich seine Beine besser anfühlten. „Ich war fit, aber ein paar Sekunden pro Runde zu langsam und habe gespürt, dass ein paar Trainingstage fehlten. Es kann durchaus sein, dass ich diese Sekunden in dieser Woche wiedergefunden habe“, hofft er. In Hoogerheide war Walsleben kurz vor Schluss gestürzt und dadurch von Platz zehn noch weiter zurückgefallen.

Für Tabor hofft er nun weiterhin auf eine Medaille – das Ziel, dass er schon über die ganze Saison hinweg anvisiert hat, will er nicht nach unten korrigieren. „Ob die Top 5 mein Ziel sein sollten, weiß ich auch nicht. Ich lasse das Podium für mich persönlich schon als Ziel stehen, schraube nur die Chancen etwas herunter“, meint der 27-Jährige, der in Louisville vor zwei Jahren bereits WM-Fünfter war.

Letztendlich muss Walsleben aber zugeben, dass es nach der Krankheit sehr schwer ist, einzuschätzen, wo er wirklich steht – zumal der letzte Weltcup in Tabor traditionell kein guter Gradmesser ist, weil sich dort einige schonen und plötzlich ganz andere vorne reinfahren. „Es kann auch passieren, dass ich zwischen zehn und 15 herauskomme.“

Die kleinsten Brötchen muss aus dem deutschen Top-Trio am Sonntag voraussichtlich Sascha Weber (CCT p/b Champion System) backen. Der 26-Jährige hat eine tolle Saison hinter sich, wurde hinter Meisen Deutscher Vizemeister und rangiert in der Weltrangliste derzeit auf Rang 16. Doch ausgerechnet auf dem Weg zur WM fuhr er in Hoogerheide am vergangenen Sonntag mit Platz 30 sein schlechtestes Saison-Resultat ein – oder hat sich der Saarländer in der Niederlande geschont?

Die Top 15 hat Weber bei den Deutschen Meisterschaften in Borna jedenfalls als WM-Ziel ausgegeben. Drin ist das allemal – und selbst wenn es dazu nicht reicht, typisch Weber wäre, wenn der Mann aus Saarbrücken das Rennen von Beginn an beleben und ihm so seinen Stempel aufdrücken würde.

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