4. USA Pro Challenge: Titelverteidiger nun in Gelb

Van Garderen herrscht am Monarch Mountain

Foto zu dem Text "Van Garderen herrscht am Monarch Mountain"
Tejay van Garderen (BMC) gewinnt die 3. Etappe der USA ProChallenge. | Foto: Cor Vos

21.08.2014  |  (rsn) – Der US-Amerikaner Tejay van Garderen (BMC) hat mit seinem Sieg auf der 3. Etappe der 4. USA Pro Challenge (2.HC) die Führung im Gesamtklassement übernommen.

Der Titelverteidiger setzte sich über 155 Kilometer von Gunnison zur Bergankunft am Monarch Mountain in 3.300 Metern Höhe nach einem Angriff auf dem Schlusskilometer im Zweiersprint souverän gegen den Polen Rafal Majka (Tinkoff-Saxo) durch, der zuletzt die Polen-Rundfahrt für sich entschieden hatte.

Dritter wurde mit zehn Sekunden Rückstand der Rumäne Serghei Tvetcov vom heimischen Jelly Belly. Rang vier ging an van Garderens belgischen Teamkollegen Ben Hermans (+0:24), gefolgt vom zeitgleichen US-Amerikaner Tom Danielson (Garmin-Sharp). „Das war heute etwas Durcheinander da draußen, denn Garmin hatte zwar das Gelbe Trikot, aber wollte das rennen nicht kontrollieren“, kommentierte van Garderen die Etappe, die in einem 35 Kilometer langen, wenn auch moderat steilen Schlussanstieg endete.

„Sie wollten aggressiv fahren und immer wieder springen. Um es für uns einfacher zu machen, haben wir unser Team an die Spitze des Feldes geschickt, um alles unter Kontrolle zu haben", so van Garderen weiter. „Nachdem das Team das schon gestern den ganzen Tag gemacht hat, ist es großartig, dass ich mit dem Etappensieg und dem Gelben Trikot etwas zurückgeben konnte.“

Danielson, der schon weit vom Ziel immer wieder attackiert hatte, bestätigte die ungewöhnliche, letztlich erfolglose Taktik seines Teams, das eben nicht auf Howes, den Träger des Gelben Trikots gesetzt hatte, sondern auf ihn. „Wir wollten heute super aggressiv fahren, aber es hat nicht wirklich so geklappt, wie ich mir das vorgestellt habe“, erläuterte der 35-Jährige den Garmin-Plan „Wir wollten sie (BMC) zwingen, zu fahren und ihre Jungs zu ‚verbrauchen.‘ Ich habe nicht den Antritt wie Tejay und wollte nicht bis einen Kilometer vor dem Ziel warten, deshalb habe ich schon so früh attackiert.. Aber der Anstieg ist nicht sehr steil und es gab Gegenwind. Mehr kann ich dazu nicht sagen“, so der enttäuschte Danielson.

Auf den Plätzen sechs bis acht landeten Danielsons Landsleute Carter Jones (Optum/+0:29), Joey Rosskopf (Hincapie Sportswear) und Matthew Busche (Trek). Eine starke Vorstellung lieferte als Neunter der Pole Bartosz Huzarski ab, auf dem die Hoffnungen des deutschen Zweitdivisionärs NetApp-Endura ruhen. Zehnter wurde der Franzose Clement Chevrier (Bissell). Alle diese Fahrer wiesen 39 Sekunden Rückstand auf.

Der US-Amerikaner Alex Howes (Garmin-Sharp) kam ebenso wie der Luxemburger Fränk Schleck (Trek) mit fast zwei Minuten Rückstand ins Ziel und musste nach nur einem Tag das Gelbe Trikot wieder abgeben.

Im Gesamtklassement führt van Garderen mit 20 Sekunden Vorsprung auf Majka, dessen Teamkollege Bruno Pires eine späte Attacke von Busche vereitelt hatte, und 23 vor Hermans. Vierter ist Danielson (+0:34), gefolgt von Tvetcov (+0:36), Busche (+0:45), Jones (+0:48), Rosskopf (+0:55), Huzarski (+1:09) und dem US-Amerikaner Julian Kyer (SmartStop/+1:22).

Der Österreicher Riccardo Zoidl (Trek/+2:47) ist Fünfzehnter, fünf Plätze vor Ruben Zepuntke (Bissell/+7:00), der als bester deutscher Fahrer auf Rang 20 geführt wird. Jens Voigt (Trek/+12:22) belegt Platz 23.

Am dritten Tag der Pro Challenge dauerte es rund 50 Kilometer, ehe sich im Anstieg zum Monarch Pass Danielsons Janier Acevedo nach einer Attacke am Fuß des Berges lösen konnte und damit BMC unter Druck zu setzen versuchte. Hinter dem Kolumbianer schrumpfte das Feld auf schließlich nur noch 15 Fahrer zusammen, Darunter auch Howes und van Garderen sowie die weiteren Favoriten.

Noch vor dem Gipfel wurde Acevedo wieder gestellt und kurz darauf etablierten sich van Garderen, Hermans, Danielson, Acevedo, Majka, dessen Teamkollegen Michael Rogers und Pawel Poljanski sowie Jones als neue Spitze, gefolgt von einer 14-köpfigen Gruppe um Howes. Als die Verfolger nach der Abfahrt wieder zur Spitze aufgeschlossen hatte, attackierte Rogers und fuhr einen Vorsprung von rund einer Minute heraus.

Im zweiten Anstieg hinauf zum „Monarchen“, der diesmal von der anderen Seite gefahren wurde, konnte der Australier sogar noch ein paar Sekunden draufpacken, ehe auch er zehn Kilometer vor dem Ziel eingefangen wurde. Erneut ging Acevedo, wurde gestellt und sorgte dann für Tempo in der Spitzengruppe, aus der neben anderen auch Howes – nun endgültig – herausgefallen war.

Das Finale läutete dann Busche mit einem entschlossenen Antritt ein, doch der Trek-Profi kam auf den breiten, weit einsehbaren Straßen hinauf zur Bergankunft auch nicht weg, da Majka seine beiden Helfer Poljanski und Pires an die Spitze der immer kleiner werdenden Favoritengruppe spannte. Einen Kilometer vor dem Ziel waren auch Busches Kräfte verbraucht und sofort nach dem Zusammenschluss zogen van Garderen und Majka davon.

Der Pole beschränkte sich aber darauf, das Hinterrad des BMC-Kapitäns zu halten und spekulierte ganz offensichtlich darauf, dass dieser ihm den Etappensieg überlassen und sich mit dem Gelben Trikot zufrieden geben würde.

Doch van Garderen dachte nicht daran, sondern zog den Zielsprint von vorne an und wehrte Majkas späten Antritt ab. „Ich hatte befürchtet, dass Majka im Finish an mir vorbeiziehen würde, aber ich war dann in der Lage, ihn auf Distanz zu halten“, schilderte der Etappensieger das hart umkämpfte Finale.

Der Fünfte der diesjährigen Tour de France ist nun natürlich erster Kandidat auf den Gesamtsieg, zumal er vor Selbstvertrauen strotzt. „Ich fühle mich gut und habe den Vorteil, dass ich in der Höhe lebe und akklimatisiert bin“, erklärte der 26-jährige van Garderen. „Dazu kommt die Tatsache, dass ich sowohl das Publikum als auch das stärkste Team an meiner Seite habe“, zählte er auf.

Damit meinte er auch seinen Edelhelfer Hermans, der als Dritter des Gesamtklassements – nur drei Sekunden hinter dem zweitplatzierten Majka - sogar noch in die Bresche springen könnte, sollte van Garderen schwächeln. Wonach es derzeit aber ganz und gar nicht aussieht.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

25.08.2014USA Pro Challenge: Voigt verabschiedet sich auf seine Art

(rsn) – Jens Voigt (Trek) hat am Sonntag bei der USA Pro Challenge (Kat. 2.HC) sein letztes Profirennen bestritten und sich dabei so verabschiedet, wie man es vom 42-Jährige hätte nicht anders erw

25.08.2014Van Garderen gelingt in der Heimat die Titelverteidigung

(rsn) - Der US-Amerikaner Tejay van Garderen (BMC) hat auf der Schlussetappe der 4. USA Pro Challenge (Kat. 2.HC) nichts mehr anbrennen lassen und seinen Vorjahresgesamtsieg wiederhol. Am Ende hatte d

24.08.2014USA Pro Challenge:Van Garderen auf dem Weg zur Titelverteidigung

(rsn) - Tejay van Garderen (BMC) ist auf dem besten Wege seinen Vorjahressieg bei der USA Pro Challenge (Kat. 2.HC) zu wiederholen. Der US-Amerikaner gewann am Samstag das 16,1 Kilometer lange Bergzei

23.08.2014Luxemburger Didier siegt bei seinen Lieblingsbedingungen

(rsn) - Laurent Didier (Team Trek) hat auf der 5. Etappe der USA Pro Challenge (Kat. 2.HC) seinen zweiten Saisonsieg eingefahren. Der luxemburgische Zeitfahrmeister setzte sich nach 168 Kilometern vom

22.08.2014Voigt verpasst märchenhaftes Ende seiner Karriere

Colorado Springs (dpa/rsn) - Jens Voigt ist seinem Ruf als „ewiger Ausreißer“ auch in seinem letzten Straßenrennen treu geblieben. Auf der vierten Etappe der USA Pro Challenge verpasste d

21.08.2014Voigt nach Solo-Ritt auf dem letzten Kilometer noch gestellt

(rsn) – Jens Voigt (Trek) hat beim letzten Rennen seiner Karriere den 30. Sieg in seiner langen Profi-Laufbahn knapp verpasst. Der 42 Jahre alte Berliner wurde auf dem Schlusskilometer der 4. Etappe

20.08.2014Konfusion in Colorado

(rsn) – Konfusion herrschte im Finale der 2. Etappe der USA Pro Challenge in Colorado. Nach einem Gewitter und starken Regenfällen stoppten die Organisatoren weniger als zehn Kilometer vor dem Ziel

19.08.20144. USA Pro Challenge: Carpenter siegt solo, Howes in Gelb

(rsn) – Alex Howes (Garmin-Sharp) hat auf der 2. Etappe der 4. USA Pro Challenge (2.HC) das Gelbe Trikot des Gesamtführenden übernommen. Der 26-jährige US-Amerikaner belegte auf dem 169 Kilometer

19.08.2014Reijnen gewinnt Auftakt in Aspen vor seinem Freund Howes

(rsn) – Bei der 4. USA Pro Challenge (2.HC) haben die Gastgeber zum Auftakt einen Doppelerfolg feiern können. Die 1. Etappe über 98 Kilometer rund um Aspen gewann Kiel Reijnen vom heimischen Zweit

18.08.2014Gelingt van Garderen beim Voigt-Abschied die Titelverteidigung?

(rsn) - Die heute beginnende USA Pro Challenge in Colorado (18. - 24. Aug. / 2.HC) ist nicht nur das letzte Profirennen für Jens Voigt (Team Trek), sondern auch die letzte große Rundfahrt des Jahre

15.08.2014ProChallenge: van Garderen will seinen Titel verteidigen

(rsn) - Tejay van Garderen wird bei der USA Pro Challenge (18. - 24. Aug. / 2.HC)   sein BMC-Team anführen. Der Titelverteidiger wird versuchen, das Ergebnis vom letzten Jahr zu wiederholen. Damals

07.08.2014Titelverteidiger van Garderen führt beim Heimspiel Startliste an

(rsn) – Titelverteidiger Tejay van Garderen (BMC) steht an der Spitze der vorläufigen und exquisit besetzten Startliste der USA Pro Challenge (18. – 24. Aug/ 2.HC). Der 25-jährige US-Amerikaner

Weitere Radsportnachrichten

12.09.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

12.09.2025Alaphilippe scheut den Wind und gewinnt in Québec

(rsn) – Julian Alaphilippe (Tudor) hat am Freitagabend (MESZ) den Grand Prix Cycliste de Québec (1.UWT) gewonnen. Seine Gruppe löste sich sechs 12 Kilometer lange Runden vor Schluss, am letzten An

12.09.2025Doch Bruch bei Kopecky festgestellt

(rsn) – Nachdem sie die Auftaktetappe der Tour Cycliste Féminin International de l'Ardèche (2.1) im Zweiersprint gewonnen hatte, musste Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) auf der 3. Etappe der na

12.09.2025Turner: “Wir wurden dann aber doch von Alpecin überspült“

(rsn) – Fast zwei Wochen nach seinem bisher letzten Vuelta-Etappensieg musste sich Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) gedulden, ehe er die nächste Chance erhielt. Und die wusste der 27-jähr

12.09.2025Highlight-Video der 19. Etappe der Vuelta a Espana 2025

(rsn) – Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) hat sich bei der 80. Vuelta a Espana seinen dritten Tagessieg gesichert. Der Belgier setzte sich auf der 19. Etappe über 161,9 Kilometer zwischen R

12.09.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 19. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 23. August in Turin in Norditalien zur 80. Vuelta a Espana (2.UWT) angetreten. 3151 Kilometer ist die Spanien-Rundfahrt in diesem Jahr lang, nicht weniger als

12.09.2025Philipsen beendet Vuelta-Schleichfahrt mit drittem Etappensieg

(rsn) – Selten hat ein Leadout so sehr für eine ereignisarme Etappe entschädigt wie auf der 19. der Vuelta a Espana: Den dritten Tagessieg bei der dieser Rundfahrt für Jasper Philipsen (Alpecin â

12.09.2025Letzter Kletterakt im Kampf ums Rote Trikot

(rsn) - Die 80. Vuelta a Espana steuert auf ihr großes Finale zu. Vor dem Schlussakt in Madrid steht die zehnte und letzte Bergankunft auf dem Programm. Die Fahrer durchqueren auf der 20. Etappe di

12.09.2025Bredewold übernimmt mit Zeitfahrsieg Gesamtführung

(rsn) – Mischa Bredewold (SD Worx – Protime) hat bei der Tour de l´Ardèche (2.1) ihren zweiten Tagessieg in Folge gefeiert und damit auch die Führung in der Gesamtwertung der sechstägigen Rund

12.09.2025Van Aert kritisch: “Dieses Jahr keine großen Transfers getätigt“

(rsn) – Wout van Aert hat leise Kritik an der Personalpolitik seines Teams Visma – Lease a Bike geäußert. “Wir müssen ehrlich sein: Dieses Jahr haben wir keine großen Transfers getätigt. Zu

12.09.2025Pidcock nach Vuelta-Einzelzeitfahren: “Ich fühle mich super gut“

(rsn) – Auch nach dem Einzelzeitfahren der 80. Vuelta a Espana liegt Tom Pidcock (Q36.5) auf Podiumskurs. In Valladolid konnte der Brite den Vorsprung auf seinen unmittelbaren Verfolger Jai Hindley

12.09.2025Adria von Red Bull zu Movistar

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Memorial Marco Pantani (1.1, ITA)
  • Turul Romaniei (2.2, ROU)
  • Tour of Shanghai (2.2, CHN)