Späte Neutralisation sorgt für Ärger

4. USA Pro Challenge: Carpenter siegt solo, Howes in Gelb

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Robin Carpenter (Hincapie Sportswear) hat die 2. Etappe der USA Pro Challenge gewonnen. | Foto: Cor Vos

19.08.2014  |  (rsn) – Alex Howes (Garmin-Sharp) hat auf der 2. Etappe der 4. USA Pro Challenge (2.HC) das Gelbe Trikot des Gesamtführenden übernommen. Der 26-jährige US-Amerikaner belegte auf dem 169 Kilometer langen Abschnitt von Aspen zum Mount Crested Butte im strömenden Regen den zweiten Platz, sechs Sekunden hinter seinem Landsmann Robin Carpenter (Hincapie Sportswear), der als Solist seinen ersten Sieg bei den Profis feierte.

„Das ist riesig und kolossal, das ist der größte Sieg in meiner kurzen Karriere. Bis 200 Meter vor dem Ziel habe ich nicht daran geglaubt", konnte Carpenter sein Glück kaum fassen – zumal er auch für den bisher größten Erfolg des kleinen Hincapie-Teams gesorgt hatte. „Hier starten zu dürfen war ja schon das Beste, was wir uns erhoffen durften. Und jetzt ein Sieg ist spektakulär, vor allem, weil wir ja erstmals bei diesem Rennen dabei sind.“

Zeitgleich mit Howes, der bereits zum Auftakt in Aspen Zweiter geworden war, kam Titelverteidiger Tejay van Garderen (BMC) auf Rang drei, gefolgt von seinem belgischen Teamkollegen Ben Hermans (+0:14), Tom Danielson (Garmin-Sharp/+0:16), dem Gesamtsieger der Tour of Utah, und Matthew Busche (Trek/+0:16).

Der Berliner Jens Voigt (Trek) kam als bester deutscher Fahrer auf Platz 15 ins Ziel, zwei Positionen hinter dem Polen Bartosz Huzarski, dem besten NetApp-Endura-Profi.

Für großen Unmut unter den Fahrern sorgte die Entscheidung der Rennjury, nach einem Gewitter das Rennen in der letzten Abfahrt des Tages zu neutralisieren. Dadurch wurde der zu diesem Zeitpunkt als Solist mit einer knappen Minute Vorsprung in Front liegende Carpenter sowie die Favoritengruppe um Titelverteidiger Tejay van Garderen (BMC) gestoppt, wogegen abgehängte Fahrer die Möglichkeit erhielten, im strömenden Regen wieder aufzuschließen.

Im kurz darauf folgenden Schlussanstieg fiel das Feld dann wieder in seine Bestandteile auseinander. Der 22-jährige Carpenter hielt aber seinen Vorsprung, der erst, als van Garderen im Finale das Tempo anzog und sich mit Howes aus der Verfolgergruppe davon zog, noch deutlich schrumpfte.

Im Gesamtklassement liegt der Garmin-Fahrer nun elf Sekunden vor Hermans und jeweils zwölf vor van Garderen und Busche. Huzarski belegt mit 29 Sekunden Rückstand Platz neun.

Carpenter ließ sich auch nicht von der Intervention der Jury aus der Ruhe bringen, die neun Kilometer vor dem Ziel auf der nur teilweise asphaltierten Abfahrt vom Kebler Pass beschloss, das Rennen zu stoppen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ein Gewitter und starker Regen die Straße in Matsch verwandelt, ohne dass es allerdings zu gefährlichen Situationen gekommen wäre. Zudem hatten die Fahrer die Naturpassagen bereits hinter sich gebracht. „Für mich hat es keinen Sinn gemacht“, kommentierte van Garderen deshalb auch die Unterbrechung und sprach damit wohl die Meinung der meisten seiner Kollegen aus.

Der Spitzenreiter, der bei 45 Sekunden Vorsprung auf die ersten Verfolger zum Halten aufgefordert wurde, nahm das Ganze relativ gelassen, während die kurz darauf folgenden Favoriten lautstark auf den Kommissär einredeten, der sich jedoch nicht beirren ließ. Die Fahrer mussten mehrere Minuten im Regen ausharren, ehe das rennen wieder freigegeben wurde.

Carpenter nutzte die Zeit, die das Feld brauchte, um sich zu reorganisieren und behauptete seinen Vorsprung auf den letzten Kilometern. Erst im Finale attackierte van Garderen und zog Howes mit sich, doch die beiden kamen nicht mehr an Carpenter heran, der eine 100-Kilometer lange Flucht erfolgreich abschloss.

Im Zielsprint zog Howes noch am BMC-Kapitän vorbei und sicherte sich Rang zwei, vor allem aber das Gelbe Trikot von seinem Landsmann Kiel Reijnen (UnitedHealthcare), der mit mehr als zwei Minuten Rückstand ins Ziel kam.

„Die Neutralisation hat für ein komisches Rennen gesorgt", berichtete Howes und kritisierte die Verantwortlichen: „Das war wirklich schlecht organisiert, und selbst, als wir schnell fuhren, redeten wir untereinander: ‚fahren wir Rennen oder nicht?` Tejay hat dann einen Kilometer vor dem Ziel angegriffen, und ich bin ihm gefolgt. Ich habe nach unten geschaut und gedacht: ‚Die Beine machen mit, das wird klappen."

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