--> -->
25.07.2012 | (rsn) – Bei seiner siebten Tour-Teilnahme hat Christian Knees (Sky) den vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere erreicht. Der 31 Jahre alte Rheinbacher trug seinen Teil dazu bei, dass sein Kapitän Bradley Wiggins als erster Brite die Frankreich-Rundfahrt gewinnen konnte. Im zweiteiligen Interview mit Radsport News spricht Knees über die vergangenen drei Wochen und erklärt, warum sein Team die 99. Tour de France dominiert hat.
Christian Knees im Radsport News-Interview,
Teil 1: „Wir hatten vor allen Fahrern Respekt“
Herr Knees, sind Sie noch in Tour-Euphorie?
Knees: Also ehrlich gesagt muss ich mich da erst mal wieder reinversetzen, denn mit meiner Abreise aus Paris liegt die Tour schon ein Stück weit hinter mir. Und es ist auch so, dass ich genug Zeit hatte, mich auf den Tour-Sieg von Bradley Wiggins einzustellen. Schließlich haben wir das Gelbe Trikot ja nicht erst im letzten Zeitfahren erobert. Aber während der Tour ist es tatsächlich so, wie es Wiggo beschrieben hat: Man hockt da in einer Blase, aus der man erst nach dem Rennen herauskommt.
Es ist dann aber doch so, dass ich jetzt mit ein bisschen Ruhe realisiere, was wir da geleistet haben. Gestern Abend bin ich ein Kriterium in Boxmeer gefahren und da war ich als „Ausländer“ einer der Stars und musste Autogramm geben. Und natürlich kommt das überwältigende Feedback aus der Heimat dazu, denn viele haben am Sonntag die Tour-Meldungen in der Tagesschau gesehen.
Stimmt es, dass das Team gar nicht gefeiert hat, weil die Briten schon am Sonntagabend zurück geflogen sind?
Knees: Wir hatten am Sonntagabend schon unseren Spaß. Zunächst mal haben wir uns alle nach dem Rennen am Team-Bus versammelt und dort Freunde und Familie getroffen. Danach sind wir natürlich als letztes Team die Ehrenrunde gefahren, das war einfach grandios. Es waren unglaublich viele Briten auf den Champs Elyseés und die wollten mich schon fast adoptieren, hatte ich das Gefühl.
Am Abend gab’s dann den offiziellen Empfang im Ritz-Hotel mit Sponsoren, Familien und Freunden. Gegen 22 Uhr sind dann die Briten nach Hause geflogen, weil für sie ja noch die Heim-Olympia ansteht und sie sich darauf vorbereiten müssen. Das ist für meine britischen Teamkollegen natürlich eine einmalige Chance, die für sie in ihrer aktiven Zeit nicht mehr wiederkommen wird.
Hätten Sie gedacht, dass Sky so souverän die Tour beherrschen wird – selbst nach dem Ausfall von Konstantin Siutsou?
Knees: Also zunächst mal war das Kostas Ausfall tatsächlich ein riesiger Verlust für uns, weil ja auch er seine genau zugeteilte Rolle hatte. Aber wir konnten das zum Glück kompensieren, weil jeder von uns 100 Prozent gegeben hat und noch ein bisschen mehr. Ich hätte allerdings nicht erwartet, dass wir die Tour so beherrschen würden, auch wenn ich weiß, wie viele Kapazitäten dieses Team hat. Jeder von uns könnte in einem anderen Rennstall ein Top-Fahrer sein, aber hier haben wir uns alle dem einen großen Ziel untergeordnet, nämlich die Tour zu gewinnen.
Haben Sie jemals daran gezweifelt, dass das Unternehmen Tour-Sieg scheitern könnte?
Knees: Letztlich kannst Du Dir immer erst auf den Champs Elyseés sicher sein. Und selbst da kann es noch schief gehen, wie der Sturz von Danilo Hondo auf den letzten Kilometern gezeigt hat. Das war tatsächlich nochmal eine Schrecksekunde für mich, weil ich in dem Moment nicht wusste, ob Bradley eventuell nicht auch in den Sturz verwickelt war. Und natürlich hatte ich Angst davor, dass er stürzen oder in den Bergen einen schwarzen Tag haben könnte. Ein Drama kann immer passieren – am letzten Tag wie in der ersten Woche - sonst wäre die Tour nicht die Tour.
Gab es aus Ihrer Sicht eine für die Gesamtwertung entscheidende Etappe?
Knees: Bei der Tour sind alle Etappen wichtig. Eine Schlüsseletappe war aber vielleicht die erste Bergetappe (7.), die Froome gewonnen hat und auf der wir Zeit auf Nibali gutmachen konnten. Aber auch die (13.) Etappe mit der Windkantenaktion war wichtig für uns. Das war so ein Tag, an dem man Zeit hätte verlieren können. Und dann wäre natürlich noch die (11.) Etappe zu nennen, auf der Evans attackierte.
Vor welchem Fahrer/Team hatten Sie den meisten Respekt?
Knees: Natürlich waren Fahrer wie Nibali oder Evans gefährlich. Aber wir hatten vor allen Fahrern und alle Teams Respekt. Auch wenn ein Fahrer zehn Minuten Rückstand im Gesamtklassement hat, kann es gefährlich werden, wenn er in einer Ausreißergruppe dabei ist.
Wie beurteilen Sie Ihre persönliche Leistung – sind Sie so lange bei Wiggins geblieben, wie Sie es sich vorgenommen hatten?
Knees: Ich muss sagen, dass es bei mir sogar besser gelaufen ist, als ich vor dem Rennen erwartet hatte. Ich hatte schon in der ersten Woche viel Arbeit zu verrichten, um Wiggins aus dem Wind zu halten. Ich wollte unbedingt vermeiden, dass uns nochmals so was wie letztes Jahr passiert, als Wiggo stürzte und keiner bei ihm war und er dann mit Schlüsselbeinbruch ausschied. Deshalb haben wir uns auch immer vorne im Feld aufgehalten.
In den Bergen habe ich mich dann selber überrascht. Es war für mich eine grandiose Erfahrung, in den Anstiegen so lange vor dem Feld zu fahren, das dann nur noch 40 Mann stark war. Ich habe mich übrigens auch sehr über den Tour-Blog von Grischa Niermann gefreut, in dem er mich für meine Arbeit lobte.
Christian Knees im Radsport News-Interview, Teil 2 folgt
London (dpa) - Bradley Wiggins ist im Londoner Buckingham-Palast von der Queen zum Ritter geschlagen worden. Zum Jahresbeginn war die jetzt vollzogene Zeremonie angekündigt worden. Deshal
29.11.2013Wiggins zahlte Froomes Tour-Präme mit einem Jahr Verspätung(rsn) – Das Verhältnis zwischen Chris Froome und Bradley Wiggins gilt gelinde gesagt als nicht ganz spannungsfrei. Das belegt auch eine Episode aus dem neuesten Buch des britischen Journalisten Dav
17.12.2012Wiggins zur BBC Sports Personality of the Year gewählt(rsn) – Bradley Wiggins (Sky) hat den prestigeträchtigsten Auszeichnung im britischen Sport gewonnen. Der Gewinner der diesjährigen Tour de France ist zur BBC Sports Personality of the Year gewäh
07.12.2012Wollte Wiggins die Tour verlassen?(rsn) – Überraschende Offenbarung im Team Sky! Angeblich wollte Bradley Wiggins nachdem er ausgerechnet von seinem Teamkollegen Christoper Froome auf der 11. Etappe im Anstieg nach La Toussuire att
13.09.2012Hollywood will Wiggins´ Leben verfilmen(rsn) – Die Geschichte des britischen Tour-de-France-Siegers Bradley Wiggins (Sky) könnte schon bald in einem Hollywood-Film festgehalten werden. Laut „Daily Express“ gibt es Pläne, das Leben
17.08.2012Alle weiteren Tour-Tests negativ(rsn) – Fränk Schleck (RadioShack-Nissan) bleibt der einzige Fahrer, der bei der Tour de France 2012 positiv getestet worden ist. Wie der Radsport-Weltverband UCI am Nachmittag mitteilte, seien all
29.07.2012Greipels Gold-Traum geplatzt(rsn) – Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt! „Ich bin schon enttäuscht, hatte mit mehr gerechnet. Im Finale lief das Rennen ganz anders als gedacht“, klagte Patrick Moster, der
28.07.2012Arndt & Co. zählen zu den Medaillen-Kandidatinnen(rsn) – Im Olympischen Straßenrennen der Frauen zählen die deutschen Starterinnen zu den großen Medaillen-Kandidatinnen. 24 Stunden vor dem Start hat der Bund Deutscher Radfahrer sein endgültige
26.07.2012Hondo: Blitz-Comeback nach schwerem Tour-Sturz(rsn) - Drei Tage nach seinem schweren Sturz auf der Abschlussetappe der Tour de France saß Danilo Hondo (Lampre-ISD) schon wieder im Rennsattel. Bei der Tour de Neuss belegte der 38-Jährige den vie
26.07.2012Gretsch: "Das hat Hunger auf mehr gemacht"(rsn) – Bei seiner ersten Tour de France wusste Patrick Gretsch (Argos-Shimano) nicht nur in seiner Spezialdisziplin, dem Zeitfahren, zu überzeugen. Der 25 Jahre alte Erfurter mit Wohnsitz im Schwe
25.07.2012Christian Knees: "Der größte Moment meiner Karriere"(rsn) – Bei seiner siebten Tour-Teilnahme hat Christian Knees (Sky) den vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere erreicht. Der 31 Jahre alte Rheinbacher trug seinen Teil dazu bei, dass sein Kapitän
25.07.2012Greipel schlägt Sagan in Stiphout(rsn) - Wie jedes Jahr starten die Stars der Tour de France direkt im Anschluss bei kleinen Rennen und Kriterien und zeigen sich ihren Fans hautnah. Für die Fahrer lohnt es sich ebenfalls, da sie m
(rsn) – Seine Profikarriere als Radsportler hat kaum begonnen, da macht sich Cian Uijtdebroeks schon Gedanken über die Zeit danach. Der 21-Jährige hat jüngst in einem Interview mit Het Nieuwsblad
21.11.2024Pogacar schließt Start bei Paris-Roubaix nicht aus(rsn) – Fährt er, oder fährt er nicht? Zuletzt schien es so, als wolle Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) für die nächsten Jahre noch einen Bogen um Paris-Roubaix machen. Doch neue Aussagen des 2
21.11.2024Nach Dopingsperre jetzt Haft auf Bewährung gefordert(rsn) - Nach vier Jahren Dopingsperre aufgrund eines positiven Test auf Epo im Jahr 2019 droht der früheren französischen Radsportlerin Marion Sicot jetzt eine einjährige Haftstrafe auf Bewährung.
21.11.2024Amador beendet Karriere trotz Vertrag, Movistar macht Nägel mit Köpfen(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
20.11.2024Pieterse gibt ihr Cross-Programm bekannt(rsn) – Mountainbikeweltmeisterin Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat auf ihren Social-Media-Kanälen ihr Programm für den Winter bekannt gegeben. Die 22-Jährige steigt erst Mitte Dezember be
20.11.2024Das Pech zog sich wie ein roter Faden durchs Jahr(rsn) – Nach einer starken Saison 2023, als er Deutscher U23-Meister auf der Straße und im Zeitfahren wurde sowie einen sechsten Platz im WM-Straßenrennen der Espoirs einfuhr, ging Moritz Kretschy
20.11.2024Die negativen Erlebnisse übermalten die positiven(rsn) - Eigentlich hatte sich Marco Schrettl (Tirol - KTM) 2024 vorgenommen mit tollen Leistungen eine starke Empfehlung an die besten Teams des Straßenradsports abzugeben, doch ganz klappte der ambi
20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
20.11.2024Drei Mal Gold zu holen bleibt ein Traum(rsn) – Madison-Gold bei EM und WM, dazu zwei Podien in UCI-Rennen auf der Straße. Für Roger Kluge (rad-net – Oßwald) lief die Saison 2024 eigentlich perfekt, wäre da nicht die Enttäuschung b
20.11.2024Rundfahrtchefs Pupp, Senn und Wegmann heute im “Windschatten“(rsn) – Zum fünfjährigen Bestehen der österreichischen Radsport-Initiative "Österreich dreht am Rad" finden in dieser Woche in der Medienhalle Hall in Tirol täglich Podiumsdiskussionen und Live
20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Frauen-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profiteam seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.com samme
20.11.2024Van Gils und Lotto - Dstny sprechen über Vertragsauflösung(rsn) – Letzten Winter forcierte der Belgier Cian Uijtdebroeks seinen vorzeitigen Wechsel vom deutschen Bora - hansgrohe zu Visma - Lease a Bike. Eine ähnliche Geschichte könnte sich auch jetzt an