Zeitfahrweltmeister will heute ohne Schiene starten

Martin: Gefährlicher Olympia-Test

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Tony Martin (Omega Pharma-QuickStep) im Tour-Prolog von Lüttich. | Foto: ROTH

09.07.2012  |  Arc et Senans (rsn) – Heute will Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) viel wagen. Möglicherweise wird er ohne Manschette um die gebrochene linke Hand ins erste große Zeitfahren der Tour de France gehen.
 
Noch am Abend der erfolgreich beendeten 8. Etappe setzte sich der Eschborner auf das Zeitfahrrad, um die Möglichkeiten durch zu testen. „Was er vor hat, ist gefährlich“, sagte Team-Arzt Helge Riepenhof. „Der Bruch kann verrutschen, dann müsste Tony operiert werden und Olympia wäre Geschichte.“
 
„Ich bin durch zwei Schlaglöcher gefahren und habe nichts gespürt“, erzählte der Zeitfahrweltmeister strahlend, als er am Sonntag in Porrentruy ins Ziel kam. Mit einer neuen Schiene war er ins Rennen gegangen. „Sie lässt  ihm mehr Bewegungsspielraum und er kann sie öffnen, um den Schmerz etwas zu nehmen“, erklärte Riepenhof. Dank ihrer Hilfe schaffte sein Schützling die schwere Etappe mit sieben kategorisierten Bergen.
 
Heute wird Martin wohl ohne Schiene starten. „Auf dem Triathlonlenker liegen meine Unterarme auf. Da ziehe ich nicht mit der Hand“, erklärt der letztjährige Tour-Etappensieger. „Es könnte möglich sein“, erklärte Riepenhof, „weil er im Zeitfahren ohnehin kaum aus dem Sattel geht und er die Hand nur zum Schalten braucht. Aber auch dabei wird der Daumen gefordert.“
 
Damit Martin sieht, was ihn erwartet, hat das Team die Strecke von Arc-et-Senans nach Besancon (41,5 km) auf Video aufgenommen. Riepenhof: „So kennt Tony jede Kurve und weiß, was ihn erwartet.“ Das kritischste werden ohnehin die Abfahrten auf dem technisch anspruchsvollen Kurs sein.
 
Alles in allem geht der Zeitfahrweltmeister ein großes Risiko ein. Er braucht aber den Ernstfall, um seine Chancen auf eine Olympia-Medaille in zwei Wochen in London zu wahren. „Ich bin voll motiviert. Die komplette Woche war ein einziges Problem. Aber ich brauche diesen Test. Es ist das letzte Zeitfahren vor Olympia, um zu sehen, mit welcher Position ich mit der Verletzung am besten zurecht komme", so Martin, der damit auch indirekt verriet, dass er wohl danach das für ihn so schmerzliche Rennen verlassen wird.
 
Vor einer Woche hatte er sich auf der 1. Etappe bei einem Sturz das Kahnbein der linken Hand gebrochen und danach durchgehalten, um heute starten zu können.

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