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10.04.2011 | (rsn) – Die Serie der Sensationssiege bei den diesjährigen Frühjahrsklassikern hat sich bei der 109. Auflage von Paris-Roubaix fortgesetzt. Der 1,97 Meter lange Belgier Johan Vansummeren (Garmin-Cervélo) war im Velodrom von Roubaix der Größte und feierte den bedeutendsten Sieg seiner Karriere.
Der 30 Jahre alte Vansummeren, der als einer der Helfer für seinen Kapitän Thor Hushovd ins Rennen gegangen war, hatte sich rund 16 Kilometer vor dem Ziel im viertletzten Pavé-Sektor aus der Spitzengruppe gelöst und gewann nach 6:07:28 Stunden als Solist das schwerste Eintagesrennen der Welt – auch weil sich die Favoriten nicht einig waren.
Topfavorit und Titelverteidiger Fabian Cancellara (Leopard-Trek) wurde für seine späte Aufholjagd nicht mehr belohnt und musste sich mit Platz zwei begnügen, nachdem er vergangenes Wochenende bei der Flandern-Rundfahrt als Dritter ebenfalls geschlagen worden war. Der 30 Jahre alte Zeitfahrweltmeister entschied 19 Sekunden hinter Vansummeren den Sprint einer vierköpfigen Verfolgergruppe vor dem Niederländer Maarten Tjallingi (Rabobank) und seinem Landsmann Gregory Rast (RadioShack) für sich. Fünfter wurde der Däne Lars-Ytting Bak (HTC-Highroad/+0:21) – allesamt weitere Außenseiter.
Platz sechs belegte der Italiener Alessandro Ballan (BMC/+0:36) vor dem Österreicher Bernhard Eisel (HTC-Highroad/+0:47), dem Weltmeister Thor Hushovd (Garmin-Cervélo/+0:47) und dem Spanier Juan Antonio Flecha sowie dessen australischem Teamkollegen Matthew Hayman (Sky).
Nach einer prima Vorstellung wurde John Degenkolb (HTC-Highroad/+2:10) bei seinem Roubaix-Debüt auf Platz 19 bester deutscher Fahrer. Starke Leistungen zeigten auch der Hamburger Timon Seubert (NetApp) und der Hürther André Greipel (Omega Pharma-Lotto), die lange Zeit in der großen Ausreißergruppe des Tages dabei waren und schließlich die Plätze 64 beziehungsweise 21 belegten.
„Als ich in der ersten Gruppe war, wusste ich, dass ich vielleicht gewinnen könnte. Ich hatte wunderbare Beine und es war ein großartiger Tag für mich. Mir fehlen die Worte“, kommentierte ein fassungsloser Vansummeren seinen Triumph.
Einen rabenschwarzen Tag erwischte das belgische Quick Step-Team. Zunächst wurde der Belgier Tom Boonen im Wald von Arenberg durch einen Defekt zurückgeworfen. Während der anschließenden Aufholjagd stürzte der dreifache Roubaix-Gewinner und gab später völlig enttäuscht auf. Sein Teamkollege Sylvain Chavanel, zuletzt Zweiter der Flandern-Rundfahrt, rutschte im Finale in einer Kurve aus und knallte böse auf den Asphalt. Der Franzose, der nach einem Defekt gerade erst wieder Anschluss gefunden hatte, setzte zwar die Fahrt fort. Das Rennen war aber auch für Chavanel gelaufen - ebenso für weitere Mitfavoriten wie den Italiener Filippo Pozzato (Katjuscha) oder den Deutsch-Australier Heinrich Haussler (Garmin-Cervélo), die jeweils nach Stürzen aufgaben. Insgesamt erreichten 107 von 197 gestarteten Fahrern das Ziel
Auf der Jagd nach Vansummeren konnten sich Cancellara und Co. bei der Nachführarbeit nicht einigen und mussten deshalb den langen Schlaks ziehen lassen. „So läuft das eben“, meinte der Berner, der nach Platz zwei bei Mailand-San Remo und Rang drei in Flandern erneut den Sprung nach ganz oben auf das Podest verpasste. „Ich habe sehr, sehr viel gearbeitet. Aber Garmin hatte einfach die bessere Taktik. Man kann nicht immer gewinnen.“Noch
am Start in Compiègne im Norden von Paris hatte Cancellaras Teamsprecher
rückblickend auf die Flandern-Rundfahrt kokettiert: „An Revanche denkt Fabian nicht,
er will einfach nur Spaß haben. Wenn er in diesem Jahr nicht gewinnt,
dann eben vielleicht im nächsten.“
Nachdem bei strahlendem Sonnenschein und elf Grad um 10 Uhr 10 der Startschuss in Compiégne gegeben worden war, dauerte es bis zu Kilometer 21, bis sich eine erste Gruppe aus dem Staub machte. Dem Briten Bradley Wiggins (Sky) und den Italienern Marco Bandiera (Quick Step) und Mirko Selvaggi (Vacansoleil) schlossen sich der Franzose Anthony Ravard (Ag2R), der Belgier Bert De Backer (Skil-Shimano) und der Spanier Luis Pasamontes (Movistar) an. Aber auch zu Sechst kamen die Ausreißer nicht entscheidend weg und wurden bei einem Schnitt von 46 km/h bereits bei Kilometer 69 wieder eingefangen.
Es war Martin Elmiger (Ag2R), der mit seinem Angriff kurz vor dem ersten Sektor bei Kilometer 98 eine achtköpfige Gruppe initiierte, die das Rennen bis in’s Finale hinein bestimmen sollte. An der Seite des Schweizer Straßenmeisters fuhren zunächst die Franzosen David Boucher (Omega Pharma-Lotto) und Jimmy Engoulvent (Saur Sojasun), der Kanadier David Veilleux (Europcar), der Niederländer Marten Tjallingii, der Australier Mitchell Docker (Skil-Shimano), der Portugiese Nelson Oliveira (RadioShack) und der junge Hamburger Timon Seubert (NetApp).
Dessen Landsmann André Greipel (Omega Pharma-Lotto) gelang es, sich mit seinem zweiten Antritt nach 120 Kilometern aus dem Feld zu lösen – im Schlepptau hatte der 28-Jährige den Niederländer Koen De Koert (Skil-Shimano) und den Slowenen Goran Stangelj (Astana) sowie seinen Teamkollegen Boucher, der zwischenzeitlich aus der Spitzengruppe heraus gefallen war. Bei Kilometer 136 hatte die Greipel-Gruppe zur Spitze aufgeschlossen, die in der Folge – nun zu Elft – ihren Vorsprung auf das Feld leicht ausbauen konnte.
100 Kilometer vor dem Ziel betrug der Abstand zwischen Spitze und Feld 2:20 Minuten. Mit diesem Vorsprung fuhr der 32 Jahre alte Elmiger auch als Erster durch den Wald von Arenberg. Als das Feld in den wohl berühmtesten der 27 Pavé-Sektoren hineinjagte, begann das Drama um Boonen. Gerade als die Favoritengruppe das Temo forcierte, stoppte ein Defekt den 30-Jährigen. Boonen musste machtlos mitansehen, wie Fahrer um Fahrer an ihm vorbei zog und es dauerte endlose Minuten, bis der Materialwagen zur Stelle war.
Die folgende Aufholjagd brachte den dreifachen Roubaix-Gewinner bis in den Sektor von Tilloy à Sars-et-Rosières, wo bei der vergangenen Tour de France Fränk Schleck mit Schlüsselbeinbruch ausgeschieden war. Hier ereilte Boonen ein ähnliches Schicksal. Er konnte einer vor ihm stürzenden Gruppe nicht mehr ausweichen und kam ebenfalls zu Fall. Zwar versuchte er noch das Rennen fortzusetzen, kurz darauf aber war Schluss für den Quick Step-Kapitän. Sein Teamkollege Chavanel hatte genauso viel Pech, nach Defekt und Sturz kämpfte er sich aber noch ins Ziel, allerdings ohne Ausssicht auf eine Spitzenplatzierung.
Wie erwartet, waren im Wald von Arenberg die Karten neu gemischt, die Pläne vieler Fahrer zunichte gemacht worden. In dem entstandenden Chaos attackierten Degenkolb, Rast, der Niederländer Tom Leezer (Rabobank) und der Norweger Gabriel Rasch (Garmin-Cervélo) und schlossen schließlich zur Spitze auf, die 55 Kilometer vor dem Ziel auf 21 Fahrer angewachsen war.
Im Sektor 10 (Mons-en-Pévèle), mit drei Kilometern und fünf Sternen einem der härtesten des gesamten Rennens, zog erstmals Hushovd in der Favoritengruppe an die Spitze und sorgte gemeinsam mit Cancellara dafür, dass die Gruppe gesprengt wurde. Am Ende des Sektors hatten sich Cancellara, Hushovd gemeinsam mit Ballan und Flecha abgesetzt und sammelten in der Folge einige zurückgefallene Ausreißer auf.
Cancellara, der wie schon bei der Flandern-Rundfahrt den stärksten Eindruck aller Fahrer hinterließ, attackierte im Sektor Pont-Thibaut à Ennevelin erneut, woraufhin Flecha zurückfiel. Hushovd schien problemlos folgen zu können, während Ballan schwer zu kämpfen hatte. Es schien nur noch eine Frage der Zeit, bis die kleine Favoritengruppe die letzten Ausreißer gestellt haben würden.
Doch rund 30 Kilometer vor dem Ziel wurde die Jagd abrupt unterbrochen. Cancellara war nicht mehr bereit, die gesamte Last der Verfolgungsarbeit zu tragen, doch Hushovd – der ja Vansummeren in der Spitzengruppe wusste - und Ballan machte keinerlei Anstalten, die Führung zu übernehmen.
25 Kilometer vor dem Ziel war der Vorsprung der jetzt noch 14 Fahrer starken Spitzengruppe von knapp einer halben auf wieder über eine Minute angewachsen. Nicht nur das - zu Cancellara, Hushovd und Ballan hatte eine recht große Gruppe um Flecha wieder aufgeschlossen.
An der Spitze imponierte derweil Degenkolb als Lokomotive und bereitete seinem Teamkollegen Bak den Weg, der 21 Kilometer vor dem Ziel attackierte. Lediglich Van Summeren, Tjallingii und Rast konnten folgen – aber auch nur bis in den letzten schweren Sektor von Carrefour de l’Arbre hinein. Hier setzte Vansummeren seine entscheidende Attacke, die ihm schließlich den Sieg bringen sollte. Tjallingii setzte nach, konnte die Lücke aber nicht mehr schließen.
Bei den Verfolgern setzte Cancellara alles auf eine Karte und startete eine weitere Offensive. 15 Kilometer vor dem Ziel konnte nur noch Hushovd folgen – und das auch nur bis gut drei Kilometer vor dem Ziel. Hier hängte der Zeitfahrweltmeister auch den Straßenweltmeister ab, zog auch noch an den letzten ehemaligen Ausreißern vorbei und sicherte sich in einem spannenden Sprint schließlich den zweiten Platz. Den heiß begehrten Pflasterstein durfte im Velodrom von Roubaix aber Vansummeren in die Luft stemmen.
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