Interview mit Roy Sentjens

"Bei Milram auf eigene Rechnung fahren"

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Roy Sentjens (Milram)

Foto: ROTH

09.01.2010  |  (rsn) - Roy Sentjens soll bei Milram die "Klassikerlücke" schließen. Vor allem in den belgischen Eintagesrennen hatte der deutsche ProTour-Rennstall im vergangenen Jahr wenig zu bestellen. Das soll mit Sentjens anders werden. Im Interview mit Radsport News erklärte dem 29 Jahre alten Belgier, warum er nach drei Jahren bei Silence-Lotto zu einem deutschen Team gewechselt ist, und mit welchen Zielen er in die neue Saison geht.

Sie sind einer von fünf Neuzugängen bei Milram. Warum sind Sie vom Silence-Lotto nach Deutschland gewechselt?

Sentjens: Ich bin ein Klassikerspezialist, ein Eintagesfahrer. Und bei Milram sind für mich die Chance größer als bei Lotto, weil ich da für Gilbert, Van Avermaet und Hoste fahren musste. Bei Milram kann ich auf eigene Rechnung fahren. Ich will das jetzt probieren. Ich habe mit 29 das richtige Alter, um selber mal was in Eintagesrennen zu probieren.

Sie haben mit Ihren neuen Kollegen schon das erste Teamtrainingslager auf Mallorca absolviert. Haben Sie schon Unterschiede zwischen einem belgischen und einem deutschen Team festgestellt?

Sentjens: Ja, bei Milram wurde alles strikt durchgezogen. Wir haben im Trainingslager schon ein sehr strukturiertes Programm absolviert, bei Silence war es eher individuell. Das war schon ein ziemlich großer Unterscheid. Auf Mallorca haben wir nach dem Aufstehen Gymnastikübungen zur Stabilisierung gemacht, danach folgten 30 Minuten lockeres Jogging. Nach dem Frühstück trainierten wir fünf, sechs Stunden lang. Jeder Tag folgte also einem bestimmten Plan. Das hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein sehr professionelles Umfeld bei Milram.

Wann und wo werden Sie in die Saison einsteigen?

Sentjens: Ich starte bei der Katar-Rundfahrt und dann bei der neuen Oman-Rundfahrt. Ich kenne das Rennen nicht, aber es soll vom Profil her schwerer sein als Katar, mit vielen kleineren Anstiegen. Danach folgen die belgischen Klassiker: Het Volk und Kuurne-Brüssel-Kuurne, das ich 2003 gewonnen habe. Dann Paris-Nizza, Mailand-San Remo, Dwars Door Vlaanderen, Gent-Wevelgem, Flandern-Rundfahrt, Paris-Roubaix, Amstel Gold Race. Also ein richtig schweres Programm.

Und was erwarten Sie von sich selber?

Sentjens: Ich will natürlich mein Bestes geben und hoffe, dass ich das eine oder andere Rennen in der Klassikersaison gewinnen kann. Ich denke, dass ich bei einem der Halbklassiker um den Sieg mitfahren kann. Ich weiß, dass es schwer wird. In den belgischen Rennen sind natürlich alle Belgier hoch motiviert und das macht es sehr schwer. Aber ich denke, wir können in den Klassikern gute Leistungen zeigen.

Haben Sie ein Lieblingsrennen?

Sentjens: Ich mag alle belgischen Rennen – und natürlich speziell die Flandern-Rundfahrt. Es ist ein wunderbares Rennen mit unglaublich vielen Leuten, die dich am Straßenrand anfeuern, das ist unglaublich. Man kann das nur verstehen, wenn man es mal selbst erlebt hat. Gerry Van Gerwen sagt, Sie seien vielseitig einsetzbar. Werden Sie auch im Zug für Ciolek eine Aufgabe übernehmen? Sentjens: Natürlich haben Sie mich in erste Linie für die Klassiker geholt, aber auch für die Sprints. Vielleicht werde ich der zweitletzte Anfahrer für Ciolek sein, mal schauen. Es ist auf jeden Fall ein Job, den ich erledigen könnte.

Hat das Team den Zug schon trainiert?

Sentjens: Noch nicht. Zu diesem frühen Zeitpunkt nimmt man das noch locker. Wir haben zwar viel trainiert, noch nicht so hart. Aber klar- nötig ist es, den Zug abzustimmen. Im Januar werden wir wohl speziell die Sprints trainieren.

Rechnen Sie sich auch Chancen aus, im Tour-Team als Ciolek-Helfer dabei zu sein?

Sentjens: Ich hoffe es. Ich möchte wirklich gerne bei der Tour dabei sein. Wir wollen ja schon bei Paris-Nizza versuchen, etwas für Ciolek zu machen. Wenn es dort klappt, ist das natürlich auch gut für die Tour. Aber vorher kommen die Klassiker. Danach sehen wir weiter.

Mit Roy Sentjens sprach Matthias Seng.

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