Gent-Wevelgem: Doppelsieg für T-Mobile

Marcus Burghardt einfach weltklasse

11.04.2007  |  (Ra) - Marcus Burghardt (T-Mobile) hat den belgischen Klassiker Gent-Wevelgem gewonnen. Nach 207 Kilometern siegte das Klassikertalent vor seinem Teamkollegen Roger Hammond und Oscar Freire (Rabobank) und feierte seinen ersten Profisieg.

,,Ich bin überglücklich.", äußerte sich Burghardt nach seinem Triumph. ,,Ich kann es noch gar nicht fassen. Das Jahr ist bislang grandios für mich verlaufen. Erst Dritter beim E3 Preis hinter Boonen und Cancellara und heute der Sieg, mein erster Sieg überhaupt, einfach fantastisch." In der Endphase des Rennens gehörte der 23-jährige Burghardt gemeinsam mit seinem Teamkollegen Roger Hammond zu einer sechsköpfigen Spitzengruppe, in der auch die Spanier Oscar Freire (Rabobank) und José Ventoso (Saunier Duval), sowie die Franzosen Christophe Mengin (Fdjeux) und Florent Brard (Caisse d`Epargne) gehörten.

Gut 10 Kilometer vor dem Ziel musste Brard reißen lassen. Das Spitzenquintett ging mit einem Vorsprung von gut 40 Sekunden auf das Hauptfeld auf die letzten 8000 Meter.

Burghardt, der einem Sprint gegen Freire und Ventoso aus dem Weg gehen musste, attackierte 1500 Meter vor dem Ziel, zog voll durch und gewann nach Andreas Klier als zweiter deutscher Radprofi den belgischen Frühjahrsklassiker.

Freire hatte, mit Hammond im Schlepptau, versucht, auf den letzten Metern noch einmal zu Burghardt aufzuschließen, doch Burghardt war zu stark. Freire gab kurz vor dem Ziel seine Bemühungen auf und wurde von Hammond, der starker Zweiter wurde, übersprintet.

Die Plätze vier und fünf gingen heute an Ventoso und Mengin. Den Sprint des Hauptfeldes gewann der Australier Robbie McEwen (Predictor-Lotto)

Lange Zeit geprägt wurde das Eintagesrennen von dem Ausreißertrio Roger Hammond, Florent Brard und Christophe Mengin. Die drei Rennfahrer bekamen auf den letzten 30 Kilometern dann Verstärkung von einem weiteren Trio: Burghardt, Freire und Ventoso.

Vor allem Hammond lieferte nach langer Soloflucht auf den letzten Kilometern starke Arbeit für seinen Kapitän Burghardt und belohnte sich am Ende mit Rang zwei. ,,Wie Roger mich in der entscheidenden Situation herangeführt hat, das war sehr stark", fand Burghard lobende Worte für seinen Teamkollegen.

Burghardt, der in den letzten Wochen die belgischen Klassiker mitbestimmt hatte und bereits beim E3-Prijs aufs Podium fuhr, zählt nach dem heutigen Sieg auch zu den Sieganwärtern am kommenden Sonntag, wenn Paris-Roubaix auf die Fahrer wartet. ,,Dort möchte ich ein gutes Ergebnis herausfahren", so Burghardt nach dem Rennen.

Unschöne Bilder gab es auf der schwierigen Abfahrt des Kemmelbergs zu sehen. Dort stürzten mehrere Fahrer zum Teil sehr schwer. Auch betroffen war das Team Milram: Fabio Sacchi und Marco Velo zogen sich Verletzungen zu. Bei Velo besteht Verdacht auf Schlüsselbeinbruch. Auch Alessandro Petacchi kam zu Fall, blieb jedoch unversehrt. Schlimmer traf es hingegen Sprinterkollege Jimmy Casper. Der Unibet-Profi musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Auch im Zielsprint des ersten großen Feldes ging es noch einmal zur Sache. „Im Finale wollte ich noch mitspurten, aber ich hatte nicht mehr die Beine dafür. Außerdem ist es im Spurt unserer Gruppe nochmal hektisch geworden und die Absperrgitter kamen plötzlich immer näher. Da habe ich es gelassen, ich wollte nicht schon wieder stürzen“, beschrieb Milram-Profi Marcel Sieberg die letzten Meter.

Das Team Wiesenhof-Felt verpasste heute eine Platzierung unter den ersten Zehn nur knapp. Sprinter Olaf Pollack belegte am Ende aber immerhin Rang zwölf. ,,Wir hatten damit gerechnet, dass das Hauptfeld die Ausreißer stellt. Da dies nicht der Fall war und wir somit nicht mehr um den Sieg fahren konnten, sind wir mit dem 12. Platz von Olaf Pollack trotzdem sehr zufrieden," äußerte sich Wiesenhofs Sportlicher Leiter Markus Schleicher nach dem Rennen.

Einen Platz hinter Pollack landete der Vorjahreszweite David Kopp, der auf Rang 13 bester Fahrer vom Team Gerolsteiner wurde. Glück im Unglück hatte Kopps Teamkollege Heinrich Haussler, der unterwegs zu Fall kam und mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch ins Krankenhaus gebracht wurde. Der Verdacht bestätigte sich jedoch nicht. ,,Es ist nichts gebrochen. Heinrich hat noch mal Glück im Unglück gehabt", war Christian Henn, Sportlicher Leiter von Gerolsteiner, erleichtert.

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.04.2007T-Mobile mit Burghardt, Klier und Eisel

(Ra) - Angeführt vom Trio Marcus Burghardt, Andreas Klier und Bernhard Eisel tritt T-Mobile am Mittwoch bei Gent-Wevelgem an. Burghardt zeigte zuletzt bei der Flandern-Rundfahrt eine starke Leistung

10.04.2007Holt sich wieder ein Sprinter den Sieg?

(Ra) - Drei Tage nach der Flandern-Rundfahrt dürfen sich die Klassikerspezialisten am Mittwoch beim ProTour Wettbewerb Gent-Wevelgem wieder auf Kopfsteinpflasterpassagen freuen. Allerdings sind die

10.04.2007Predictor-Lotto mit McEwen und Steels

(Ra) - Mit dem erfahrenen Sprintertrio Robbie McEwen, Fred Rodriguez und Tom Steels wird das belgische Predictor-Lotto-Team am Mittwoch bei Gent-Wevelgem antreten. Steels konnte den belgischen Klassik

10.04.2007Boonen startet mit lädiertem Handgelenk

(Ra) - Tom Boonen wird am Mittwoch beim belgischen Klassiker Gent-Wevelgem starten, obwohl er noch mit den Folgen seines Sturzes bei der Flandern-Rundfahrt zu kämpfen hat. Boonen hatte sich am Knie u

10.04.2007Milram mit Petacchi, ohne Zabel

(Ra) - Alessandro Petacchi wird Team Milram am Mittwoch beim belgischen Klassiker Gent-Wevelgem anführen. Im vergangenen Jahr sprintete der Italiener in einem packenden Finale hinter Thor Hushovd (C

10.04.2007Vorjahreszweiter Kopp führt Gerolsteiner an

(Ra) - Mit dem Vorjahreszweiten David Kopp an der Spitze nimmt das Team Gerolsteiner am Mittwoch die 69. Auflage des Klassikers Gent-Wevelgem in Angriff. Das belgische ProTour-Rennen führt über 207

Weitere Radsportnachrichten

01.08.2025Vollering spart sich ihre Kräfte für die Alpen auf

(rsn) – Während Kim Le Court (AG Insurance – Soudal) und Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM – zondacrypto) auch am Bonussprint der 6. Etappe der Tour de France voll reinhielten und hinter Ausre

01.08.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

31.07.2025AG Insurance bleibt mit seiner Tour-Doppelspitze auf Kurs

(rsn) – Zwei Drittel der Tour de France Femmes 2025 liegen hinter den Frauen. Und was ein Duell zwischen Demi Vollering (FDJ – Suez) und Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM – zondacrypto) zu werd

31.07.2025Niewiadomas Kampfansage: “Am Madeleine Minuten zwischen uns“

(rsn) – Ein wenig irritiert vom eigenen Verhalten war auch Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM – zondacrypto) nach der 6. Etappe, dem ersten wirklich bergigen Teilstück der Tour de France Femmes 20

31.07.2025Squiban versetzt in Ambert auch Ferrand-Prévot in Euphorie

(rsn) – Küsschen hier, Küsschen da in die jubelnde Menge – mit Tränen in den Augen und einem Fingerzeig auf ihr Herz überquerte Maeva Squiban (UAE – ADQ) als verdiente Siegerin die Ziellini

31.07.2025Highlight-Video der 6. Etappe der Tour de France Femmes

(rsn) – Das nur noch aus vier Fahrerinnen bestehende UEA – Team ADQ hat bei der Tour de France Femmes erstmals Grund zum Jubel gehabt. Dafür sorgte die 23-jährige Maeva Squiban, die sich mit ei

31.07.2025Lippert: “Wir vermissen Marlen für diese Tage“

(rsn) – In Abwesenheit der bereits ausgeschiedenen Kapitänin Elisa Longo Borghini (UAE – ADQ) hat Teamkollegin Maeva Squiban ihre Chance genutzt und mit einem beeindruckenden Solo die erste Berge

31.07.2025Squiban düpiert die Favoritinnen und gewinnt die 6. Tour-Etappe

(rsn) – Mit einem Solo von 33 Kilometern hat Maeva Squiban (UAE – Team ADQ) die 6. Etappe der 4. Tour de Frances Femmes (2.WWT) für sich entschieden und den größten Erfolg ihrer noch jungen Ka

31.07.2025Pogacar “langweilte“ sich in der zweiten Hälfte der Tour

(rsn) – Neben dem Gelben und dem Gepunkteten Trikot sicherte sich Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) bei der Tour de France 2025 vier Etappensiege. Den letzten davon feierte der Slowene ab

31.07.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrerinnen / 6. Etappe

(rsn) - 154 Profis aus 22 Teams sind am 26. Juli im westfranzzösischen Vannes zur 4. Tour de Frances Femmes (2.WWT) angetreten, darunter sieben Deutsche, sechs Schweizerinnen und drei Österreicheri

31.07.2025Niewiadoma und Bauernfeind freuen sich nun auf die Berge

(rsn) – Für Titelverteidigerin Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM – zondacrypto) läuft die Tour de France Femmes bisher nach Plan. Die Polin belegt nach gut der Hälfte der Rundfahrt 24 Sekunden

31.07.2025Kürzer als je zuvor und leichter als zuletzt

(rsn) – Seit 1981 gibt es die Clasica San Sebastian, die dieses Jahr zum 44. Mal ausgetragen wird. In seinen bisherigen Editionen war das einzige spanische Eintagesrennen auf WorldTour-Niveau immer

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de la Guadeloupe (2.2, 000)
  • Tour Alsace (2.2, FRA)
  • Vuelta a Colombia (2.2, COL)