Gerdemanns Gedanken

(Radsport)Wunder gibt es immer wieder

Von Linus Gerdemann

24.07.2006  |  Linus Gerdemann zählt zu den großen deutschen Radsporthoffnungen. Der 23-jährige T-Mobile-Profi zeigte zuletzt als Siebter der Tour de Suisse eine herausragende Leistung. Für Radsport aktiv macht er sich Gedanken über die Tour.

Floyd Landis war bei dieser Tour superstark und hat verdient die Nachfolge von Lance Armstrong angetreten. Floyd hat das schwerste Radrennen der Welt auch wegen seiner einzigartigen mentalen Stärke gewonnen. Nach einem Einbruch wie auf der zweiten Alpenetappe am nächsten Tag wiederzukommen und der Konkurrenz auf und davon zu fahren – das ist schon mehr als nur ein kleines Radsportwunder und verdient alle Hochachtung.

Andreas Klöden hat beim Zeitfahren am Samstag eine sensationelle Leistung abgeliefert. Ich hätte es ehrlich gesagt nicht mehr für möglich gehalten, dass er einem Carlos Sastre so viel Zeit abnimmt. Es verblüfft mich immer wieder, wie es dieses Leichtgewicht schafft so schnell zu fahren. Andreas beim Zeitfahren zuzuschauen macht wirklich Spaß. Er bildet eine Einheit mit seiner Rennmaschine – eine echte Augenweide.

Fast ein bisschen untergegangen in dem Trubel um den beeindruckenden Auftritt von Floyd Landis ist der T-Mobile-Doppelsieg durch Sergej Gontschar und Klöden. Das war nochmals eine Demonstration der Stärke zum Abschluss dieser verrückten Tour.

Mein Team T-Mobile kann mehr als nur zufrieden sein. Mit nur sieben Mann und ohne den Kapitän anzutreten und eine solche Leistung abzurufen - da ist für mich neben Landis’ Alpenritt das zweite Radsportwunder dieser Tour de France.

Eine kleine Spekulation zum Schluss: Wenn Andreas seine „Alpenform“ schon in den Pyrenäen gehabt hätte, wäre für ihn sogar noch mehr möglich gewesen. Das er letztlich mit seinem dritten Gesamtplatz nicht zu 100 Prozent zufrieden war, spricht nur für ihn. Er will mehr und er kann mehr schaffen. Da bin ich mir sicher.

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