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29.05.2024 | (rsn) - Das Critérium du Dauphiné hat sich in den letzten Jahren als wichtigste Vorbereitungsrundfahrt für die Tour de France etabliert. radsport-news.com blickt auf die letzten zehn Austragungen zurück, bei denen es vier deutsche Etappensiege gab.
66. Critérium du Dauphiné 2014: Andrew Talansky
Die 66. Austragung stand zunächst ganz im Zeichen des Duells zwischen Chris Froome (Sky) und Alberto Contador (Tinkoff - Saxo). Der Brite hatte das Auftaktzeitfahren vor dem Spanier gewonnen und auch die Mini-Bergankunft am zweiten Tagen entschied Froome vor Contador für sich. Auf der 7. Etappe nahm der Tinkoff-Kapitän seinem am Vortag schwer gestürzten Sky-Rivalen allerdings Zeit ab und übernahm dadurch die Gesamtführung.
Am Schlusstag büßte Froome schließlich viel Zeit ein und fiel noch auf Platz zwölf zurück. Contador konnte davon in der Gesamtwertung aber nicht profitieren, denn er wurde noch vom US-Amerikaner Andrew Talansky (Garmin - Sharp) überflügelt. Talansky hatte in der Endabrechnung 27 Sekunden Vorsprung auf Contador und 35 Sekunden auf den Belgier Jurgen van den Broeck (Lotto - Belisol). Bei der Tour de France anschließend schieden sowohl Contador als auch Froome nach Stürzen früh aus.
Das Highlight aus deutscher Sicht war damals im Juni der Etappensieg von Nikias Arndt (Giant - Shimano) am dritten Tag im Massensprint.
67. Critérium du Dauphiné 2015: Chris Froome
Nach der Enttäuschung des Vorjahres klappte es für Chris Froome (Sky) nun mit dem Gesamtsieg, seinem zweiten nach 2013. Allerdings sicherte sich Froome den Erfolg erst am Schlusstag, als er den als Spitzenreiter in die 8. Etappe gegangenen Tejay van Garderen (BMC) von der Spitze verdrängte. Am Ende lag Froome zehn Sekunden vor dem US-Amerikaner und 1:16 Minuten vor dem Portugiesen Rui Costa (Lampre - Merida).
Van Garderen hatte auf der 5. Etappe die Gesamtführung übernommen und sich dabei den Sieg im Mannschaftszeitfahren zwei Tage zuvor zu Nutze gemacht. Am Tag darauf wurde das Klassement aber mächtig durcheinander gewirbelt und Vincenzo Nibali (Astana) stürmte an die Spitze, während van Garderen auf Rang fünf und Froome auf Platz sieben zurückfielen. Auf der 7. Etappe schlugen aber beide zurück, so siegte Froome als Solist vor van Garderen, der noch 18 Sekunden an Vorsprung auf den Briten in die Schlussetappe mit nahm - was am Ende aber nicht ausreichend war, um den Gesamtsieg einzutüten, da Froome auch dieses Teilstück als Solist gewann – und anderthalb Monate später zum zweiten Mal Tour-Sieger wurde.
68. Critérium du Dauphiné 2016: Chris Froome
Im Jahr darauf gelang Chris Froome (Sky) die Titelverteidigung. Bei seinem insgesamt dritten Gesamterfolg lag er am Ende zwölf Sekunden vor Romain Bardet (AG2R La Mondiale) und 19 Sekunden vor Dan Martin (Etixx - Quick-Step). Bardet und Martin hatten am Schlusstag noch Richie Porte (BMC) auf Platz vier verdrängt.
Froome gewann am 5. Tag die Bergankunft in Vaujany und übernahm dadurch die Gesamtführung, die er sich bis zum Schlusstag nicht mehr nehmen ließ. Alberto Contador (Tinkoff), der noch den bergaufführenden Prolog gewonnen hatte und bis zur 5. Etappe das Gelbe Trikot trug, musste sich nach acht Etappen mit Rang fünf begnügen.
69. Critérium du Dauphiné 2017: Jakob Fuglsang
Bei der Austragung 2017 zeigte Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) als Gesamtsiebter seine Klasse. Am schweren Schlusstag mit Ziel am Plateau de Solaison war er Vierter geworden. Auf den Gesamtsieger Jakob Fuglsang (Astana) fehlten ihm nach acht Etappen aber 2:32 Minuten.
Fuglsang hatte indes am Schlusstag noch den bisherigen Spitzenreiter Richie Porte (BMC) abgefangen und hatte am Ende zehn Sekunden Vorsprung auf den Australier. Der Däne hatte am letzten Tag seinen zweiten Etappensieg im Verlauf der Rundfahrt gefeiert und so noch den Gesamtsieg eingefahren. Das Podium komplettierte Dan Martin (Quick-Step Floors), der am Plateau de Solaison zum Abschluss fünf Plätze gutmachte und so Titelverteidiger Chris Froome (Sky) noch auf Platz vier verdrängte.
Für das beste deutsche Ergebnis im Verlauf der Rundfahrt sorgte Phil Bauhaus (Sunweb), der die 5. Etappe im Sprint vor Arnaud Démare (FDJ) gewann, Tony Martin (Katusha - Alpecin) hatte am Tag zuvor im Kampf gegen die Uhr zudem nur Porte den Vortritt lassen musste.
70. Critérium du Dauphiné 2018: Geraint Thomas
Bei der 70. Austragung konnte Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) sein Vorjahresergebnis als Sechster noch mal verbessern, zudem fuhr er auf zwei schweren Bergetappen auf den vierten Platz. Den Gesamtsieg feierte indes der Brite Geraint Thomas (Sky), der eine Minute Vorsprung auf seinen Landsmann Adam Yates (Mitchelton - Scott) aufwies. Das Podium komplettierte Romain Bardet (AG2R La Mondiale), der 1:47 Minuten Rückstand aufwies.
Den Grundstein zum Gesamtsieg hatte Thomas, der im Juli dann auch die Tour de France gewann, mit dem Sieg im Mannschaftszeitfahren gelegt. Auf den 35 Kilometern fuhr Sky in einer eigenen Liga und distanzierte die Konkurrenz deutlich. Die Gesamtführung übernahm Thomas schließlich auf der 5. Etappe bei der Bergankunft in Valmorel. Zuvor hatten Thomas' Teamkollegen Michal Kwiatkowski und Gianni Moscon Gelb getragen.
Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) konnte sich auf der anspruchsvollen 2. Etappe über einen Sieg im Massensprint freuen, nachdem er am Vortag bereits Dritter geworden war.
71. Critérium du Dauphiné 2019: Jakob Fuglsang
Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) setzte im dritten Jahr in Folge seinen Aufwärtstrend fort und schloss die Vorbereitungsrundfahrt auf die Tour de France auf einem beachtlichen dritten Platz ab. Nach acht Etappen lag der Ravensburger nur 21 Sekunden hinter Gesamtsieger Jakob Fuglsang (Astana), auf den Gesamtzweiten Tejay van Garderen (EF Education First) fehlte ihm gerade einmal eine Sekunde. Für Buchmann war es ein gutes Vorzeichen, das schon andeutete, was bei der Tour de France im Juli folgen sollte: Gesamtrang vier.
An einem Etappensieg schnupperte derweil Buchmanns österreichischer Teamkollege Gregor Mühlberger beim Critérium du Dauphiné, der sich auf der 6. Etappe im Zweiersprint Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step) geschlagen geben musste. Die Gesamtwertung wurde an den beiden Schlusstagen entschieden. Bei der Bergankunft in Pipay stürmte Fuglsang als Zweiter an die Spitze, Buchmann wurde Tagesdritter. Am Schlusstag musste der bisherige Gesamtzweite Adam Yates (Mitchelton - Scott) aufgeben, so dass van Garderen und Buchmann noch einen Platz aufrückten.
72. Critérium du Dauphiné 2020: Daniel Martinez
Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Rundfahrt in den August verlegt und auf fünf Etappen verkürzt. Den Gesamtsieg holte sich Daniel Martinez (EF Pro Cycling) mit 29 Sekunden Vorsprung auf Thibaut Pinot (Groupama - FDJ). Rang drei ging an Guillaume Martin (Cofidis), der 41 Sekunden Rückstand aufwies. Der spätere Toursieger Tajdej Pogacar (UAE Team Emirates) belegte Rang vier, Lennard Kämna (Bora - hansgrohe) wurde als bester Deutscher Achter.
Überschattet wurde die Rundfahrt allerdings von schweren Stürzen von Primoz Roglic (Jumbo - Visma) und Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe). Roglic hatte auf der 2. Etappe am Col de Porte die Gesamtführung übernommen und Buchmann hatte sich als Dritter auf Platz drei in der Gesamtwertung vorgeschoben.
Auf der 4. Etappe, die Kämna in Megeve als Solist gewann, stürzte Buchmann in einer Abfahrt vom Col de la Plan Bois schwer und musste das Rennen aufgeben. Auf der gleichen Etappe war auch Roglic zu Fall gekommen. Er konnte das Teilstück zwar noch zu Ende fahren und seine Gesamtführung verteidigen. Die Schlussetappe konnte er allerdings nicht mehr in Angriff nehmen. Auch Toursieger Egan Bernal (Ineos) konnte die Rundfahrt wegen Rückenproblemen nicht zu Ende fahren.
73. Critérium du Dauphiné 2021: Richie Porte
Die 73. Austragung fand wieder zum gewohnten Zeitpunkt im Juni mit acht Etappen statt. Den Gesamtsieg sicherte sich Richie Porte (Ineos Grenadiers) mit 17 Sekunden Vorsprung auf den Kasachen Alexey Lutsenko (Astana - Premier Tech) und 29 Sekunden auf seinen britischen Teamkollegen Geraint Thomas.
Der für Bora - hansgrohe fahrende Österreicher Lukas Pöstlberger gewann die 2. Etappe als Solist und übernahm dadurch die Gesamtführung. Diese verteidigte er bis zur 6. Etappe, wo ihn Lutsenko aus dem Gelben Trikot fuhr. Am Tag darauf allerdings verlor der Kasache sein Führungstrikot bei der Bergankunft in La Plagne an Porte, der am Schlusstag keine großen Mühen hatte, seine Führung ins Ziel zu bringen.
Bei der Ankunft in Les Gets hatte Mark Padun (Bahrain - Victorious) seinen zweiten Etappensieg in Folge gefeiert und der Österreicher Patrick Konrad (Bora - hansgrohe) hinter Jonas Vingegaard (Jumbo - Visma) seinen zweiten dritten Platz im Verlauf der Rundfahrt eingefahren.
74. Critérium du Dauphiné 2022: Primoz Roglic
Die 74. Austragung wurde von Jumbo - Visma dominiert. Primoz Roglic feierte den Gesamtsieg mit 40 Sekunden Vorsprung vor seinem Teamkollegen Jonas Vingegaard. Ben O`Connor (Ag2r Citroen) hatte als Gesamtdritter schon 1:14 Minuten Rückstand.
Jumbo-Profi Wout Van Aert hatte zudem die Auftaktetappe und das fünfte Teilstück gewonnen und trug fünf Tage das Gelbe Trikot, ehe ihn Roglic auf der 7. Etappe bei der Bergankunft in Vaujany ablöste. Die Schlussetappe, die am Plateau de Salaison zu Ende ging, gewann Vingegaard vor Roglic. Beide hatten sich von der Konkurrenz abgesetzt und fuhren Hand in Hand über den Zielstrich.
75. Critérium du Dauphiné 2023: Jonas Vingegaard
Nach Platz zwei im Vorjahr gelang Jonas Vingegaard (Jumbo - Visma) nun der Gesamtsieg. Deutliche 2:23 Minuten hatte der Däne Vorsprung auf Adam Yates (UAE Team Emirates), der Zweiter wurde. Das Podium komplettierte der Australier Ben O`Connor (AG2R Citroen), der 2:56 Minuten Rückstand aufwies.
Den Jumbo-Erfolg machte Christophe Laporte perfekt. Der Franzose gewann zwei Etappen und trag drei Tage das Gelbe Trikot. Vingegaard übernahm schließlich auf der 5. Etappe mit seinem Solosieg in Salins-les-Bains die Führung und baute diese in den nächsten drei Tagen weiter aus. So entschied der Däne die 7. Etappe am Col de la Croix de Fer als Solist für sich und am Tag darauf musste er zum Abschluss nur dem Ausreißer Giulio Ciccone (Trek - Segafredo) den Vortritt lassen.
Für das deutsche Highlight sorgte Georg Zimmermann (Intermarché - Circus - Wanty), der eine lange Flucht mit dem Sieg in Crest-Voland krönte.
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