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29.10.2023 | (rsn) – Auch in ihrem fünften Saisoneinsatz war Fem van Empel (Jumbo – Visma) eine Klasse für sich. Schon zu Beginn der zweiten Runde des Cross-Weltcups in Maasmechelen setzte die Niederländerin sich ab und zog danach einsam ihre Kreise, um auch den zweiten Weltcup der Saison für sich zu entscheiden. Ceylin del Carmen Alvarado (Alpecin – Deceuninck) wurde mit 1:28 Minuten Rückstand Zweite vor Aniek van Alphen (Cyclocross Reds). Inge van der Heijden (Crelan – Corendon) gewann den Sprint um Position vier vor der Luxemburgerin Marie Schreiber (SD Worx), die als Fünfte die niederländische Phalanx durchbrach. Rang sechs ging an Leonie Bentveld (Pauwels Sauzen – Bingoal).
Erneut sah es aus, als würde van Empel vom Start weg mühelos ihre Runden ziehen. Doch gerade in der Anfangsphase hatte sie Schwierigkeiten. “Heute war es ziemlich schwer. Mein Start war gut, aber in der ersten Runde fühlte ich mich nicht gut. Danach ging es aber besser“, resümierte die Siegerin, die sich von Alvarado gelöst hatte, als diese gestürzt ware. “Ceylin war sehr stark, schade, dass sie ein Problem hatte“, spielte die Weltmeisterin auf einen defekten Schuh ihrer Landsfrau an. Der hatte letztendlich im Gegensatz zum Crash aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis.
Zu stark war van Empel, die erneut ein langes Solo hinlegte. “Es ist schwer, ein Rennen so allein zu fahren. Man hat eigentlich keine Gegner und kann immer nur ein schnelles Tempo fahren. Aber ich genieße jeden Moment, denn es wird auch Zeiten geben, in denen es schlechter geht als jetzt“, meinte sie im Ziel-Interview.
Alvarado war von den Kameras unbeobachtet zu Fall gekommen. Bis zu diesem Zeitpunkt hing sie am Hinterrad der Top-Favoritin. “Ich habe mich gut gefühlt, bin aber in der zweiten Runde ziemlich schwer gestürzt. Mein Knie ist offen und mein Schuh war kaputt“, berichtete sie im Ziel. Als Alvarado wieder ins Bild kam, lag sie sieben Sekunden hinten, doch ihr Rückstand wuchs danach schnell an. “Ich musste es dann wegen der Schmerzen erst mal langsam angehen lassen. Irgendwann ging es wieder, aber da war es schon zu spät“, fügte sie an.
Nach dem frühen Malheur lieferte sich die Weltmeisterin von 2020 ein Duell mit van Alphen, das sie trotz eines weiteren Sturzes für sich entscheiden konnte. “Ich fühlte mich gut und hatte nicht den Eindruck, dass Fem mir einfach würde wegfahren können“, ärgerte sich Alvarado über die verpasste Chance, es der Siegerin an diesem Tag schwerer zu machen.
Judith Krahl (Heizomat – Kloster Kitchen) startete gut ins Rennen und erreichte auf Rang 14 die ersten Zielpassage. Im nächsten Umlauf machte die Deutsche Meisterin eine Position gut und schloss zur Gruppe auf, die um Platz acht kämpfte. Kurz danach kamen von aber einige Fahrerinnen um Annemarie Worst (Cyclocross Reds) wieder an sie heran. Krahl absolvierte die dritte Runde ganze 27 Sekunden langsamer als die vorige und fiel aus den Top 20 heraus. Danach stabilisierte sie ihre Rundenzeiten wieder und kämpfte sich letztendlich zurück auf Position 19 und war damit beste der drei deutschen Starterinnen.
Im Gesamtweltcup führt van Empel nach zwei von 14 Läufen mit der Maximalpunktzahl von 80 Zählern. Zweite ist Alvarado mit 25 Punkten Rückstand, gefolgt von van der Heijden, die 37 Punkte auf dem Konto hat und damit gleichauf mit der viertplatzierten Bentveld liegt.
Gleich in der ersten Kurve stürzten Worst, Manon Bakker (Crelan – Corendon) und Kristyna Zemanova (Brilon) und fielen hinter das Feld zurück. Van Empel bestimmte derweil an der Spitze das Tempo und schüttelte bis auf Alvarado schnell alle Konkurrentinnen ab. Van Alphen überquerte die erste Zielpassage als Dritte elf Sekunden hinter dem Spitzenduo.
Kurz danach profitierte die Weltmeisterin von einem Sturz ihrer Begleiterin, durch den Alvarado den Anschluss verlor. Danach war van Empel nicht mehr zu halten. Eingangs der dritten Runde lag sie bereits 23 Sekunden vor Alvarado, die ihrerseits nur noch sechs Sekunden Vorsprung auf van Alphen hatte. Der verwandelte sich dann sogar in einen Rückstand, als die Alpecin-Fahrerin in die Box musste, um die Schuhe zu wechseln.
Doch Alvarado holte van Alphen schnell wieder ein und schüttelte sie dann sogar ab. Durch Probleme im Sand und einen Sturz an der Traverse büßte Alvarado ihren Vorsprung allerdings wieder ein. Dahinter hatte sich van der Heijden aus der nächsten Gruppe abgesetzt, Platz fünf schien zwischen Schreiber und Bentveld ausgefahren zu werden.
Alvarado schüttelte van Alphen dann ein weiteres Mal ab, doch ihr Rückstand auf van Empel betrug eingangs der Schlussrunde bereits 1:13 Minuten. Zugleich büßte van der Heijden aus unklarem Grund viel Zeit ein, so dass sich Schreiber an ihr vorbei schieben konnte. Im Sprint war die Crelan-Fahrerin aber stärker als die Luxemburgerin.
Von all dem bekam van Empel an der Spitze nichts mit. Mit fast eineinhalb Minuten Vorsprung holte sich die Top-Favoritin ihren nächsten Sieg vor Alvarado, weitere zwölf Sekunden dahinter komplettierte van Alphen das niederländische Podium vor van der Heijden und Schreiber.
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