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26.10.2023 | (rsn) – Mit einem Doppelsieg des Teams SD Worx durch Demi Vollering und Lotte Kopecky ist die Tour de France Femmes avec Zwift in diesem Jahr zu Ende gegangen. Und auch für 2024 ist die Niederländerin aufgrund des am Mittwoch in Paris präsentierten Parcours wieder die große Favoritin. Vollering freut sich vor allem auf die Schlussetappe hinauf nach L'Alpe d'Huez, aber auch auf den Auftakt in ihrer niederländischen Heimat.
Weltmeisterin Kopecky aber ist alles andere als sicher, dass sie vom 12. bis 18. August 2024 wieder mit von der Partie sein wird. Die Belgierin hat eigentlich für den 11. August noch einen wichtigen Termin bei den Olympischen Spielen in Paris: Da nämlich steht auf der Bahn von Saint-Quentin-en-Yvelines das Omnium auf dem Programm, jener Bahn-Wettkampf, bei dem Kopecky als Mitfavoritin gilt und gerne Olympiasiegerin werden würde.
"Momentan ist nicht klar, ob ich an der Tour teilnehmen werde und ich die Entscheidung darüber werde ich erst sehr spät fällen. Das habe ich auch mit Danny Stam (Teamchef bei SD Worx, Anm. d. Red.) bereits besprochen", sagte Kopecky am Mittwoch in Paris zu Het Nieuwsblad. "Wir werden uns zuerst aufs Frühjahr konzentrieren und erst danach schauen, ob es möglich ist, die Tour zu fahren. Das Omnium auszulassen ist jedenfalls keine Option."
Sollte Kopecky also die Tour bestreiten, dann würde das eine Anreise über Nacht aus Paris nach Rotterdam zum Grand Depart bedeuten – und das nach zwei intensiven Wochen bei Olympia. Denn am 27. Juli will Kopecky bereits nach Olympia-Gold im Einzelzeitfahren auf der Straße sowie am 4. August im Straßenrennen greifen. Am 9. August folgt dann das Madison auf der Bahn, bevor zwei Tage später das Omnium terminiert ist. Kopecky hat zwar bereits mehrere WM-Titel und -Medaillen, Olympisches Edelmetall fehlt ihr aber noch – und das hat 2024 für sie daher klare Priorität.
"Wenn ich mir die Tour-Strecke anschaue, würde ich definitiv gerne fahren. Dass es durch Belgien geht, ist sehr schön. Auf der anderen Seite ist die Tour jedes Jahr und die Olympischen Spiele sind nur alle vier Jahre. Und es könnte auch nach der Tour noch schöne Ziele geben", so Kopecky. "Der Wechsel von der Bahn auf die Straße an sich ist nicht das große Problem. Aber die Tour ist einfach sehr hart und im Omnium geht man nicht nur physisch, sondern auch mental sehr tief. Das müssen wir uns nach den Klassikern ganz genau ansehen."
Während hinter Kopeckys Tour-Start also mehr als nur ein großes Fragezeichen steht, gibt es bei Titelverteidigerin Vollering keinen Zweifel, dass sie acht Tage nach dem Olympischen Straßenrennen in Rotterdam dabei sein wird. Auf der 1. Etappe führt die Tour am 12. August von der Hafenstadt nach Den Haag – dazwischen liegt Vollerings Geburtsort Pijnacker.
"Es ist toll, den Kurs jetzt endlich gesehen zu haben, weil ich schon viel von ihm geträumt habe. Vielleicht fahren wir sogar direkt an meiner Heimat vorbei", so die 26-Jährige, die inzwischen eigentlich allerdings in der Schweiz bei Basel wohnt.
Noch mehr aber scheint ihr das große Finale in L'Alpe d'Huez zu bedeuten. Der berühmte Anstieg wurde in der Geschichte der Frankreich-Rundfahrt der Männer einst als 'Berg der Holländer' bezeichnet, weil dort bei den ersten zehn Austragungen fünfmal ein Niederländer siegreich war. Vollering würde diese Tradition beim ersten Besuch der neuen Frauen-Tour gerne fortsetzen.
"Das ist sehr speziell: Es ist der erste Berg, von dem ich als Kind wusste und der erste Berg, den ich je fahren wollte, als ich mit dem Radfahren angefangen habe. Aber tatsächlich ist es dazu bisher nie gekommen. Jetzt kann ich es endlich tun, und dann sogar bei der Tour de France", freute sich die Weltranglistenerste.
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