RSNplusTop-10-Platz verloren, aber trotzdem zufrieden

Für Lippert wurde es erst auf dem Schlusskilometer zu schnell

Von Felix Mattis aus Le Grand-Bornand

Foto zu dem Text "Für Lippert wurde es erst auf dem Schlusskilometer zu schnell"
Liane Lippert (Movistar) bei der Tour de France Femmes 2024. | Foto: Cor Vos

17.08.2024  |  (rsn) – Eine Position hat Liane Lippert (Movistar) in der Gesamtwertung hinauf nach Le Grand-Bornand Le Chinaillon verloren. Trotzdem sitzt die Friedrichshafenerin vor der brutalen Schlussetappe über den Col du Glandon nach L'Alpe d'Huez weiterhin auf Tuchfühlung mit den Top 10. 1:47 Minuten hinter dem Gelben Trikot ist Lippert nun Elfte und so konnte sie im Gespräch mit radsport-news.com schon jetzt ein positives Tour-Fazit ziehen.

"Klar hätte ich gerne eine Etappe gewonnen, aber andererseits: Vor nicht allzu langer Zeit hätte ich nicht gedacht, dass ich einen Podestplatz einfahre – und ich habe zwei. Deshalb kann ich zufrieden sein", sagte sie am Mannschaftsbus, wo sie von ihrer Familie begrüßt worden war.

Nach zwei dritten Plätzen in Amnéville und Morteau auf den Etappen 5 und 6 kam Lippert diesmal zwar nur als 21. über den Zielstrich. Doch da die Favoritinnengruppe lange recht groß war und sie dort bis zum Schlusskilometer noch mithielt, verlor Lippert nur einige Sekunden auf die Besten. ___STEADY_PAYWALL___

"Es war nicht schlecht. Bis einen Kilometer vor Ziel habe ich mich echt gut gefühlt und war bei den Besten dabei. Ich bin ein bisschen meinen eigenen Rhythmus gefahren und das Team hat mich auch mental gestärkt, hatte Vertrauen in mich. Ich sollte einfach Vollgas fahren", erzählte sie von der ersten Bergankunft.

"Wenn das noch der Giro wäre, hätte ich nicht den Kopf und die Beine gehabt so lange mitzufahren", meinte sie mit Blick auf die weiter ansteigende Formkurve. "Und bei der Tour sind jetzt alle in Top-Form, deswegen kann ich mich echt nicht beschweren heute."

Auf der Schlussetappe wäre Lippert mit den Top 20 zufrieden

Auf der Schlussetappe mit den längeren und steileren Ehrenkategorie-Anstiegen zum Glandon und nach L'Alpe d'Huez wäre es trotzdem vermessen, von Lippert zu erwarten, dass sie ihren am Samstag verlorenen Platz wieder gutmacht und in die Top Ten zurückkehrt.

Diese Berge sind ihr nicht auf den Leib geschneidert und es sind noch ein paar sehr starke Bergfahrerinnen nah hinter ihr – beispielsweise Gaia Realini (Lidl – Trek) nur zwei Sekunden. Aber auch von Lipperts Teamkollegin Mareille Meijering - derzeit 45 Sekunden hinter Lippert auf Rang 15 - darf man erwarten, dass sie noch an der Deutschen vorbeizieht.

Tägliche Interviews: Durch die ARD-Live-Übertragung stand Lippert bei der Tour fast jeden Tag zweimal am Mikrofon – am Start und im Ziel. | Foto: Cor Vos

Dass Lippert für sie am Sonntag aber in die Helferrolle schlüpfen muss, ist auch nicht zu erwarten. "Mareille ist eine Fahrerin, die mich in L'Alpe d'Huez nicht unbedingt braucht. Das ist einfach nur hart und ich kann ihr gar nicht viel helfen. Und für den Leadout unten rein haben wir so viele andere gute Fahrerinnen. Ich werde einfach versuchen, mit ihr da zu bleiben. Das gibt beiden ein besseres Gefühl. Und vielleicht kann ich dann auch noch dranbleiben und wenn es am Ende Top 20 wird, wäre ich zufrieden", so die 26-Jährige.

Die Formkurve steigt an – in Richtung EM und WM

Es scheint fast egal, was herauskommt: Lippert dürfte zufrieden von der 3. Tour de France Femmes nach Hause reisen. Denn nach ihrem völlig verkorksten Winter scheint die wichtigste Erkenntnis zu sein, dass die Formkurve seit den Deutschen Meisterschaften über den Giro d'Italia und Olympia sowie jetzt die Tour immer weiter ansteigt.

Für die Weltmeisterschaften in Zürich Ende September oder auch schon die Europameisterschaften eine Woche zuvor in den Hügeln der belgischen Provinz Limburg ist das ein vielversprechendes Zeichen.

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