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07.09.2023 | (rsn) – Auch auf der 5. Etappe der 19. Tour of Britain (2.Pro) dominierte Jumbo – Visma das Geschehen nach Belieben. Nach 192,4 Kilometern mit Start und Ziel in Felixstowe war es aber nicht der Niederländer Olav Kooij, der nach vier Siegen in Folge ein fünftes Mal triumphierte.
Vielmehr erwischte sein Anfahrer Wout Van Aert mit einer cleveren Attacke auf dem Schlusskilometer die Konkurrenten auf dem falschen Fuß und setzte sich schließlich mit drei Sekunden Vorsprung auf das Feld durch, aus dem heraus sich der Brite Ethan Vernon (Nationalteam) den zweiten Platz vor dem Niederländer Danny van Poppel (Bora – hansgrohe) und dem Dänen Alexander Salby (Bingoal WB) sicherte. Einmal mehr bester deutscher Fahrer war als Fünfter Max Kanter (Movistar), der damit auf jeder Etappe unter den Top Fünf landete.
“Ich bin natürlich happy, es ist gar nicht einfach, so einen Plan zu machen und wenn man ihn dann noch so umsetzt, dann ist das natürlich sehr befriedigend. Das war ein weiterer großartiger Tag für das Team, und ich bin stolz darauf“, sagte Van Aert und erklärte, dass die Attacke von langer Hand geplant war: “Gestern Abend haben wir uns schon die letzten Kurven angeschaut und zuerst sprachen wir eher scherzhaft darüber. Aber wir wussten, dass, selbst wenn jemand sofort reagieren würde, das Feld weit auseinandergezogen wäre und Olav dann immer noch eine gute Chance hätte zu gewinnen.“
Mit seinem ersten Sieg seit dem Titelgewinn bei den Belgischen Zeitfahrmeisterschaften verdrängte Van Aert auch seinen Teamkollegen Kooij von der Spitze der Gesamtwertung der achttägigen Rundfahrt. Die führt er nun mit jeweils drei Sekunden Vorsprung auf Vernon, Kanter und Kooij an, van Poppel folgt zeitgleich auf dem sechsten Platz.
“Ich hatte mit Blick auf das Klassement gehofft, dass ich mit einem kleinen Vorsprung ins Ziel kommen würde und habe deshalb erst danach gejubelt. Da es keine Zeitbonifikationen gibt, kann man schon sagen, dass die drei Sekunden ein großer Abstand sind, man muss mich jetzt also schon abhängen, um die Führung zu übernehmen, das ist also jetzt eine gute Situation für uns“, so Van Aert, der nun gute Chancen hat, zum zweiten Mal nach 2021 die Tour of Britain für sich zu entscheiden.
Nach zahlreichen vergeblichen Attacken holte sich Bergkönig James Fouché (Bolton Equities Black Spoke) nach rund 25 Kilometern aus dem Feld heraus die erste der beiden Bergwertungen. Danach war er aber im Gegensatz zu den letzten Etappen nicht in der Gruppe des Tages dabei. Die bildete sich nach rund 40 Kilometer und bestand aus dem Belgier Abram Stockman (TDT - Unibet), dem US-Amerikaner Joey Rosskopf (Q36.5) und dem Südafrikaner Callum Ormiston (Global 6). Stockman gewann kurz darauf die zweite Bergwertung.
Danach bot sich das gleiche Bild wie in den vergangenen Tagen: Jumbo – Visma gestand den Ausreißern auf welligem Terrain einen Vorsprung von weniger als drei Minuten zu, ehe Kooijs Helfer wieder ihr mittlerweile altbekanntes Pensum abspulten und zunächst 20 Kilometer vor dem Ziel Ormistion, acht Kilometer später Stockman und knapp fünf Kilometer vor dem Ziel schließlich auch Rosskopf einfingen.
Das Streckenprofil der 5. Etappe der 19. Tour of Britain | Foto: Veranstalter
Im Gegensatz zu den vergangenen Tagen zeigte sich der Jumbo-Sprintzug diesmal schon früh an der Spitze des Feldes, büßte im Positionskampf zwar einige Positionen ein, um dann aber die letzten beiden Kilometer von vorn zu fahren. Kurz vor der letzten Kurve wurde deutlich, warum: Da nämlich trat Van Aert von zweiter Stelle aus an und überraschte alle Konkurrenten mit seiner Attacke kurz vor dem Teufelslappen.
Mit drei Sekunden Vorsprung auf das jagende Feld erreichte der 28-Jährige schließlich das Ziel, um den fünften Jumbo-Visma-Sieg in Serie und seinen dritten in dieser Saison klarzumachen. Vernon blieb im Sprint der Verfolger nur Rang zwei vor van Poppel, der nach zwei zweiten Plätzen im Rundfahrtverlauf diesmal Dritter wurde.
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