Belgier als Gesamtführender auf die Schlussetappe

Van Aerts Attacken verpuffen, Tiller siegt vor van Poppel

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Rasmus Tiller hat die 7. Etappe der Tour of Britain gewonnen. | Foto: Cor Vos

09.09.2023  |  (rsn) – Danny van Poppel (Bora - hansgrohe) hat am vorletzten Tag der 19. Tour of Britain (2.Pro) nur knapp seinen zweiten Etappensieg in Folge verpasst. Der 30-jährige Niederländer musste sich auf dem siebten Teilstück über 170,9 Kilometer von Tewkesbury nach Gloucester im Sprint einer 13-köpfigen Spitzengruppe nur dem Norweger Rasmus Tiller (Uno-X) geschlagen geben.

Hinter dem Briten Stephen Williams (Nationalteam) wurde der Österreichische Meister Gregor Mühlberger (Movistar) Vierter vor dem Australier Damien Howson (Q36.5) und Tillers Teamkollegen Tobias Halland Johannessen.

“Ich fühle mich sehr gut. An den ersten sechs Tagen gab es jeweils Massensprints, aber der heutige Parcours kam uns sehr entgegen und ich bin sehr glücklich über diesen Sieg“, sagte der 27-jährige Tiller im Ziel-Interview.

Wout Van Aert (Jumbo – Visma) versuchte vergeblich, mit mehreren Attacken auf den hügeligen letzten zwölf Kilometern seine Gesamtführung weiter auszubauen und wurde schließlich Zwölfter. Einen möglichen zweiten Tagessieg des 28-jährigen Belgiers vereitelte maßgeblich van Poppels Teamkollege Nils Politt, der im Finale zweimal die Verfolger wieder an den Spitzenreiter heranführte.

Vor der Schlussetappe liegt Van Aert unverändert drei Sekunden vor van Poppel. Mit dem fünften Sieg als Profi verbesserte sich Tiller auf den dritten Platz, gefolgt von seinem Landsmann Johannessen und Howson. Insgesamt liegen zehn Fahrer zeitgleich mit van Poppel, darunter auch Mühlberger auf Position zehn. Politt ist neun Sekunden hinter Van Aert Zwölfter.

So lief die 7. Etappe der Tour of Britain

Ohne den Gesamtfünften Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) machte sich das Peloton in Tewkesbury auf den Weg. Auf der ersten Etappe über profilierteres Terrain gab es zahlreiche Angriffe, ehe sich und Ben Turner (Ineos Grenadiers) und Mark Donovan (Q36.5) absetzen konnten. Am Winchcombe Hill (2.Kat.), wo unter anderem Olav Kooij (Jumbo – Visma) dem Tempo des Feldes nicht folgen konnte, sicherte sich Donovan nach 20 Kilometern sechs Bergpunkte, Turner erhielt einen weniger, aus dem Peloton heraus holte sich James Fouché (Bolton Equities Black Spoke) noch vier Zähler, mit denen er seine deutliche Führung in der Bergwertung weiter ausbaute.

Nach 38 absolvierten Kilometern bekam das britsche Duo Verstärkung vom Belgier Abram Stockman (TDT – Bingoal) – der damit bereits zum vierten Mal in Folge in der Ausreißergruppe mitmischte -, dem Briten Alexandar Richardson (Saint Piran) und dem Australier Liam Johnston (Trinity). Gemeinsam konnte sich das Quintett bei hochsommerlichen Temperaturen von rund 30 Grad einen komfortablen Vorsprung von maximal 3:30 Minuten herausfahren.

In der Folge zeigte das von Jumbo – Visma angeführte Feld wenig Interesse daran, den Abstand schnell zu verkürzen. Erst als auf den letzten 50 Kilometern die Niederländer an der Spitze des Feldes Verstärkung von Movistar erhielten, schrumpfte der Abstand merklich.

Das Streckenprofil der 7. Etappe der Tour of Britain | Foto: Veranstalter

Donovan holte sich 25 Kilometer vor dem Ziel am Crawley Hill auch den zweiten Bergpreis des Tages, doch da saßen der Spitzengruppe schon das Feld im Nacken. Es war dann der Gesamtführende, der an der nur 1,7 Kilometer langen, aber acht Prozent steilen Rampe das Heft in die Hand nahm und mit einer massiven Tempoverschärfung eine Verfolgergruppe initiierte, in der allerdings sein Teamkollege Olav Kooij nicht mehr dabei war.

Bora – hansgrohe und DSM – firmenich hatten den Postabgang verpasst und waren nun im stark geschrumpften Feld gefordert. 16 Kilometer vor dem Ziel und kurz vor dem letzten, nicht kategorisierten Berg des Tages war die Van-Aert-Gruppe dann aber wieder gestellt. Die um Richardson reduzierte Spitze hatte allerdings - vor allem dank Turners Tempoarbeit - ihren Vorsprung von 30 Sekunden behaupten können.

Das war aber nicht genug, um gegen Van Aerts zweite Attacke bestehen zu können. Der Belgier trat zwölf Kilometer vor dem Ziel am Fuß des Anstiegs an, fuhr in Windeseile zu den Ausreißern vor, von denen nur noch Turner und Donovan mit größter Mühe den Anschluss hielten. Kurz darauf schaffte aus dem Feld Williams ebenfalls den Anschluss.

Doch Bora – hansgrohe sorgte zunächst durch Nils Politt dafür, dass der Rückstand schrumpfte, ehe Teamkollege van Poppel nach vorne sprang und wenig später auch der Rest der Verfolgergruppe wieder heranfuhr. Genau in diesem Moment setzte Van Aert eine weitere Attacke. Schnell riss der Gesamtführende eine Lücke von knapp zehn Sekunden, die aber nicht ausreichte, um sich den zweiten Etappensieg zu sichern.

Verantwortlich dafür waren Uno-X und Bora – hansgrohe, das durch Politt auf dem Schlusskilometer den erneuten Zusammenschluss erzwang. Im Sprint der kleinen Spitzengruppe erwies sich dann aber Tiller als zu stark für van Poppel, der sich hinter dem Norweger mit dem zweiten Platz begnügen musste.

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