Peter rehabilitiert sich als Tagesechster

Vorarlberg fehlt eine Sekunde zum OÖ-Sieg, Messner Dritter

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Vorarlberg fehlt eine Sekunde zum OÖ-Sieg, Messner Dritter"
Das Podium bei der Oberösterreich-Rundfahrt | Foto: Peter Maurer

04.06.2023  |  (rsn) – Mit einem Herzschlagfinale endete die Oberösterreich-Rundfahrt (2.2). Auf der abschließenden Königsetappe mit Bergankunft an der Hinterstoder Höss sicherte sich der Italiener Luca Vergallito (Alpecin Deceuninck Development) nicht nur den Tagessieg, sondern schnappte Vorarlberg-Kapitän Oscar Cabedo am Ende um nur eine Sekunde auch den Gesamtsieg weg.

"Eine Sekunde ist extrem schade. Aber Vergallito war heute einfach ein wenig besser. Ich hätte mir natürlich gewünscht, dass es für uns gereicht hätte. Andererseits haben wir vor zwei Jahren auch nur mit einer Sekunde hier gewonnen", spielte Vorarlbergs Sportlicher Leiter Werner Salmen gegenüber radsport-news.com auf den knappen Gesamtsieg von Alexis Guerin aus dem Jahr 2021 an.

Am zehn Kilometer langen und im Schnitt 8,1 Prozent steilen Schlussanstieg entwickelte sich ein Ausscheidungsfahren, in dem Vorarlberg mit Cabedo und Geburtstagskind Colin Stüssi in einer Sechsergruppe auf den Schlusskilometer ging. Hier attackierte Cabedo, dem allerdings Vergallito folgen konnte. Der Alpecin-Nachwuchsfahrer zog schließlich am Spanier vorbei und holte sich den Tagessieg. Auf den letzten Metern kam Cabedo seinem Rivalen aber nochmals gefährlich nahe und überquerte zwei Sekunden hinter Vergallito den Zielstrich - eine Sekunde fehlte am Ende.

Das starke Vorarlberg-Abschneiden komplettierte der 30-jährige Stüssi, der mit zehn Sekunden Rückstand als Vierter ins Ziel kam und auch in der Gesamtwertung Rang vier belegte.

WSA: Messner als Tages- und Gesamtdritter bester Österreicher

Ebenfalls ein starkes Finale fuhr Martin Messner (WSA KTM Graz p/b Leomo), der als Dritter über den Zielstrich fuhr, sieben Sekunden hinter Vergallito. Damit verbesserte er sich auch noch auf Rang drei in der Gesamtwertung und beendete die viertägige Rundfahrt auch als bester Österreicher.

"Wir haben uns auf den letzten Tag konzentriert und versucht, die Fehler der Vergangenheit zu vermeiden. Auf einer solch schweren Bergetappe entscheidet letztendlich die Tagesform und die hätte bei Martin fast für den Sieg gereicht. Wir sind mit unserer Bilanz aber sehr zufrieden", meinte WSA-Teamchef Christoph Resl gegenüber radsport-news.com.

Martin Messner (WSA) wurde bester Österreicher der Rundfahrt. Foto: Peter Maurer

"Ich habe mich die ganze Rundfahrt über sehr gut gefühlt und dass die 3. Etappe nochmals schwerer war als im Vorjahr hat mir in die Karten gespielt. Mit dem Ergebnis bin ich megahappy", sagte Messner zu radsport-news.com.

Felbermayr: Zoidl wird Gesamtfünfter

Auch Riccardo Zoidl (Felbermayr Simplon Wels) setzte sich im Finale in Szene. Der Routinier sorgte an der Spitze immer wieder für Tempoverschärfungen, schließlich überquerte er als Fünfter mit 13 Sekunden Rückstand den Zielstrich. In der Gesamtwertung reichte es für Zoidl ebenfalls zu Rang fünf.

P&S Benotti: "Sensationeller" Peter rehabilitiert sich für Vortag

Bester Deutscher am Schlusstag war Jannis Peter (P&S Benotti), der sich immer wieder an der Spitzengruppe festbiss und zum erlesenen Sextett zählte, das den Tagessieg unter sich ausmachte. Zwischen Kilometer fünf und Kilometer drei setzte sich Peter sogar an die Spitze, hielt dort das Tempo in seinem eigenen Rhythmus fahrend hoch, und verhinderte damit weitere Attacken.

"Das war heute sensationell. Gestern hatte Jannis noch körperlich richtig Probleme und hat Zeit verloren. Heute hat er sich rehabilitiert und ist ein grandioses Rennen gezeigt", befand Lars Wackernagel, der Teamchef von P&S Benotti gegenüber radsport-news.com.

Das Team P&S Benotti bei der Oberösterreich-Rundfahrt. Foto: Team P&S Benotti

Auf die Probleme des Vortages ging Peter gegenüber radsport-news.com näher ein. "Nach gestern habe ich eigentlich nicht mehr damit gerechnet. Gestern war bei mir nach 50 Kilometern schon der Wurm drin, hatte Probleme mit den Beinen und konnte nicht richtig treten. Umso erfreulicher, dass es heute so gut lief", sagte der letztjährige Deutsche U23-Meister.

Erst auf dem Schlusskilometer musste Peter reißen lassen und überquerte als Sechster mit 26 Sekunden Rückstand den Zielstrich. Im Schlussklassement sprang am Ende Rang zehn heraus. Sein Teamkollege Dominik Röber belegte in der Tageswertung Rang 23 und schloss die Rundfahrt auf Rang 20 ab. "Auch Alfons hat sich hier richtig schön durchgebissen", so Wackernagel mit Blick auf die Leistung von Röber.

Hrinkow Advarics: Rapp zahlte am Schlussberg für seine Attacke

Zweitbester Deutscher war der Vorjahresvierte Jonas Rapp (Hrinkow Advarics), der als Zehnter mit 1:07 Minuten Rückstand ins Ziel kam. Er landete so direkt hinter Peter auf Platz elf. "Den Anstieg hoch war es eine ehrliche Geschichte und da hat es bei mir aktuell noch nicht gereicht. Ich habe es probiert, aber dann dafür gezahlt, dass ich die Attacke zur Hälfte des Anstiegs mitgegangen bin", so der Pfälzer zu radsport-news.com.

Tirol: Schrettl verliert früh Zeit, fährt dann aber noch vor

Vor Rapp landete in der Tageswertung noch der Österreicher Marco Schrettl (Tirol KTM), der mit einer Minute Rückstand als Achter ins Ziel kam. Sein Teamkollege Sebastian Putz wurde auf Rang 17 im Tagesklassement gewertet. "Die ersten zehn Minuten am Anstieg waren für mich die härtesten. Dann habe ich meinen eigenen Rhythmus gefunden und obenraus noch relativ viele Fahrer eingeholt. Die erste Minute, die ich auf den Sieger verloren habe, habe ich schon im ersten Drittel des Anstiegs eingebüßt", meinte Schrettl nach dem Rennen zu radsport-news.com.

Auch Pushbiker Reißig und Santics Messerschmidt klettern gut

Für Patrick Reißig, dem besten Kletterer der Maloja Pushbikers, sprang am Ende Rang 25 heraus, 3:03 Minuten hinter dem Tagessieger. In der Gesamtwertung belegte er letztendlich Rang 22. Eine gute Kletterleistung zeigte auch Jonas Messerschmidt (Santic - Wibatec). 4:11 Minuten hinter dem Tagessieger belegte er Rang 30.

"Wir wollten am Anfang in die Gruppe, waren zunächst durch mich, dann durch Mario (Gamper) und Brandi (Stefan Brandlmeier) in der Offensive und ich habe es dann auch in einer Sechsergruppe geschafft. Leider wurden wir nach 45 Minuten aber wieder eingeholt. Danach sind wir die Berge zügig hochgefahren. Jonas und Mario waren lange vorne mit dabei, damit sind wir sehr zufrieden", bilanzierte Fabian Schormair, Roadcaptain bei Santic-Wibatech, gegenüber radsport-news.com.

rad-net Oßwald: Reinhardt und Czasa gingen in die Offensive

Das Team rad-net Oßwald, das mit einer starken Bahnfahrerfraktion angetreten war, konnte erwartungsgemäß im steilen Finale nicht mit den Besten mithalten, hatte sich zuvor aber in der kleinen Ausreißergruppe des Tages durch Moritz Czasa gezeigt.

"Es war klar, dass heute keiner von unseren Fahrern vorne würde mitfahren können. Trotzdem haben wir alles versucht", spielte der Sportliche Leiter Ralf Grabsch auch darauf an, dass zunächst Theo Reinhardt in einer sechsköpfigen Spitzengruppe unterwegs war, aus der heraus er auch zwei Sprintwertungen gewann, ehe die Gruppe mit Czasa ging. "Das Feld war heute leider sehr nervös und hat den Ausreißern nicht mehr als zwei Minuten zugestanden", erklärte Grabsch, weshalb die Fluchtgruppen frühzeitig eingeholt waren.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

06.05.2025Heidemann überzeugte als Achter beim Flèche Ardennaise

(rsn) - Rembe – rad-net war am vergangenen Wochenende mit zwei Teams in Dänemark und Belgien unterwegs. Während auf einer im europäischen Norden auf einer gravellastigen Strecke zwei Top-20 Ergeb

02.05.2025Lotto – Kern-Haus: Gesamtpodium und Bergtrikot in der Bretagne

(rsn) - Am 1. Mai waren mehrere deutsche Kontinental-Teams bei wichtigen internationalen Rennen erfolgreich im Einsatz, konkret bei der Schlussetappe der Tour de Bretagne in Frankreich (UCI 2.2), dem

30.04.2025Dorn bei der Türkei-Rundfahrt wieder im Bergtrikot unterwegs

(rsn) – Im vergangenen Jahr gewann Vinzent Dorn das Bergtrikot der Tour of Turkey (2.Pro). Bei der aktuellen Ausgabe der Rundfahrt ist der Fahrer von Bike Aid auf gutem Weg, diesen Coup zu wiederhol

26.04.2025Woche der KT-Teams: Rembe rad-net und Lotto mit Topplätzen

Lotto – Kern Haus – PSD Bank knüpft in Frankreich an Erfolge an Bei der siebentägigen Tour de Bretagne (2.2), einer der härtesten Rundfahrten der europäischen Kontinentalszene, setzte Lotto

24.04.2025Lockerer Schrettl in Italien mit Dauerabo für die Top 3

(rsn) – Gemeinsam mit Alexander Hajek (Red Bull Bora – hansgrohe) gehört der Tiroler Marco Schrettl (Tirol – KTM) zu den großen Zukunftshoffnungen des österreichischen Radsports. Viele Jahre

23.04.2025MyVelo gewinnt erstes Trikot, Bike Aid beeindruckt als Team

(rsn) – Am Osterwochenende nahmen die Teams Bike Aid und MyVelo Pro Cycling an der Jura-Trilogie in Frankreich teil. Die Serie umfasste drei UCI-Eintagesrennen der Kategorie 1.1: die Classic Grand

21.04.2025Koech Gesamtdritter und Nachwuchssieger bei Loir et Cher

(rsn) - Da die letzte Etappe aufgrund gefährlicher Bedingungen noch während der Neutralisation gestoppt und abgebrochen wurde, blieb die Gesamtwertung auf dem Stand des Vortages. Silas Koech (Lott

17.04.2025Koech lässt Lotto - Kern Haus in Frankreich jubeln

(rsn) - Silas Koech hat seinem neuen Team Lotto – Kern Haus – PSD Bank den ersten UCI-Sieg der Saison 2025 beschert. Der 21-jährige Rheinbacher gewann in Frankreich die 2. Etappe der 64. Tour du

14.04.2025Die Woche der KT-Teams: Lotto Kern-Haus schnuppert Profiluft in Roubaix

Paris–Roubaix zählt nicht nur bei den Profis zu den prestigeträchtigsten Rennen des Jahres. Auch im U23-Bereich genießt die "Hölle des Nordens“ einen hohen Stellenwert – was sich daran zeigt

07.04.2025Schiffer glänzt bei Tour of Hellas

Bei der Tour of Hellas (2.1) musste sich der Deutsche Anton Schiffer (Bike Aid) nur knapp Harold Martin López vom WorldTour-Team XDS - Astana geschlagen geben. Nach fünf Etappen trennten die b

06.04.2025Theiler gewinnt Bundesliga-Auftakt in Schweigen

(rsn) - Wie auch schon in den letzten Jahren hat in Schweigen die Rad-Bundesliga begonnen. Der Grand Prix der Südlichen Weinstraße, der durch Offroad-Abschnitte und schlechte Straßen perfekt in das

04.04.2025Jagd auf das Lila Trikot: Rad-Bundesliga startet am Wochenende

(rsn) - Am Wochenende startet die Rad-Bundesliga 2025. Während für die Männer bereits am Samstag beim Großen Preis der südlichen Weinstraße in Schweigen der Startschuss fällt, kämpfen die Frau

Weitere Radsportnachrichten

09.05.2025Brenner will bei seinem Giro-Debüt Ausreißerchancen nutzen

(rsn) – Zum zweiten Giro d’Italia in seiner Geschichte tritt das Schweizer Team Tudor mit großen Ambitionen an. Die Augen sind vor allem auf Michael Storer gerichtet, der nach seinem Gesamtsieg b

09.05.2025Hügel statt Hafenrundfahrt zum Auftakt in Albanien

(rsn / ProCycling) – Zwar ist die Adriaküste für den Start des Giro d’Italia bekanntes Terrain, aber dieses Jahr steigt der Grande Partenza zum ersten Mal in Albanien - also auf der anderen Seit

09.05.2025Zweite an Lagunas de Neila: Reusser “einfach happy mit allem“

(rsn) – Nachdem vor dem Start der 11. Vuelta Espana Femenina auch Liane Lippert Podiumschancen zugebilligt worden waren, haben sich nach der ersten Bergankunft die Verhältnisse bei Movistar geklä

09.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

08.05.2025Top-Favorit Roglic verblüfft bei seinem Double-Versuch

(rsn) – “Rog wie Pog“ – das war der Slogan in Albanien kurz vor dem Auftakt des 108. Giro d’Italia. Primoz Roglic würde in diesem Jahr gern in die Fußstapfen seines jüngeren und mittlerwe

08.05.2025Vollering widmet den Sieg allen Menschen mit psychischen Problemen

(rsn) – Mit ihrem insgesamt fünften Vuelta-Etappensieg hat Demi Vollering (FDJ – Suez) nicht nur zum wiederholten Male ihre herausragenden Kletterqualitäten unter Beweis gestellt. Im Zielintervi

08.05.2025Carapaz nimmt kein Blatt vor den Mund: “Wir wollen gewinnen“

(rsn) – Richard Carapaz hat den Giro d`Italia gewonnen. 2019 war das, vor sechs Jahren. Es klingt allerdings wie aus einer anderen Epoche. Im Grunde stimmt das aber auch, denn es war zu einer der Ze

08.05.2025Highlight-Video der 5. Etappe der Vuelta Femenina

(rsn) – Bei der ersten echten Kletterprüfung der 11. Vuelta Espana Femenina hat Demi Vollering (FDJ – Suez) der Konkurrenz das Nachsehen gegeben. Die Titelverteidigerin entschied die 5. Etappe zu

08.05.2025Vollering triumphiert an erster Bergankunft vor Reusser

(rsn) – Auf der 5. Etappe der 11. Vuelta Espana Femenina hat Demi Vollering (FDJ – Suez) für klare Verhältnisse gesorgt. Die Titelverteidigerin aus den Niederlanden sicherte sich über 120,4 Kil

08.05.2025Kooij wohl der Schnellste, doch Ciclamino geht nur über Pedersen

(rsn) – Als besonders sprinterfreundliche Rundfahrt war der Giro d`Italia noch nie bekannt. Auch die am 9. Mai in Albanien beginnende 108. Ausgabe dürfte wenig an diesem Ruf ändern. Mit ein wenig

08.05.2025Kanter im vierten Anlauf zum ersten Etappensieg?

(rsn) – Nicht zuletzt wegen seines Sieges bei der Famenne Ardenne Classic tritt Max Kanter (XDS – Astana) mit breiter Brust zu seiner vierten Italien-Rundfahrt an. “Es ist fürs Selbstvertrauen

08.05.2025Roglic kämpft gegen UAE-Duo Ayuso und Yates um das Rosa Trikot

(rsn) – Eines hat Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) seinen Rivalen im Kampf um den Gesamtsieg beim Giro d`Italia 2025 voraus: Keiner von denen, die ernsthaft für das Maglia Rosa in Fr

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d`Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Finistere Pays de (1.1, FRA)
  • Silesian Classic (1.2, POL)
  • Tour de Kumano (2.2, JPN)