Medaillen im Straßen- und Zeitfahrrennen

Schiffer wird Dritter bei den Deutschen – Konti-Teams stark

Von Judith Krahl

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ermaine Zemke (Rembe – rad-net) überzeugte als einer der jüngsten Starter auf Platz 20. | Foto: Team

30.06.2025  |  (rsn) - Bei den Deutschen Meisterschaften 2025 in Linden sorgte Anton Schiffer (Bike Aid) für das herausragende Ergebnis aus Sicht der KT-Teams: Mit einem eindrucksvoll erkämpften dritten Platz im Straßenrennen platzierte er sich in einem von WorldTour-Fahrern dominierten Feld auf dem Podium und setzte damit ein starkes Ausrufezeichen für den Kontinentalbereich.

Auch im Zeitfahren wussten die KT-Teams zu überzeugen: Lotto – Kern-Haus – PSD Bank brachte vier Fahrer unter die Top Ten, Rembe – rad-net stellte mit Miguel Heidemann den Vizemeister der Elite und feierte mit Bruno Keßler zudem den U23-Titel. Sowohl im Straßenrennen als auch im Kampf gegen die Uhr zeigten zahlreiche Kontinentalfahrer, dass sie national auf höchstem Niveau mithalten können.

Die Meisterschaft in Linden wurde von extremen Temperaturen und einem anspruchsvollen Kurs geprägt. Die Rennen entwickelten sich zu klassischen Ausscheidungsfahren, bei denen zahlenmäßig überlegene KT-Teams gegen Deutschlands beste Profiradsportler antraten.

KT-Fahrer trotzen Hitze, Höhenmetern und Ausscheidungsrennen

Das Team Benotti - Berthold hatte sich vorgenommen, früh aktiv ins Renngeschehen einzugreifen. Patrick Reißig schilderte den Rennverlauf aus seiner Sicht: "Die DM wird aufgrund der Konkurrenz schon immer sehr hart gefahren, die Strecke war dieses Jahr aber auch nochmal schwerer als in den letzten beiden Jahren. Dazu kam noch die Hitze, sodass es wirklich zum Ausscheidungsfahren werden sollte. Unser Plan war es, die Anfangsphase zu nutzen, um in die Gruppen zu gehen.“

Tobias Nolde schaffte den Sprung in die Ausreißergruppe, jedoch ließ das Feld nicht viel Vorsprung zu. "Wir haben die Gruppe mit dem schon selektierten Feld in der dritten Runde eingeholt und nach der fünften Runde waren Tobi und ich in der großen Verfolgergruppe, die noch um den 19. Platz gefahren ist. Wir haben uns durchgekämpft und sind damit auch zufrieden nach der harten Austragung des Rennens.", ergänzte Reißig, der letztlich auf Rang 24 das Rennen beendete.

Rembe – rad-net zeigte sich ebenfalls präsent: Jermaine Zemke und Jonathan Rottmann waren auch Teil der Ausreißergruppe. Zemke, mit 19 Jahren noch U23-Fahrer, kam als 20. ins Ziel und war damit drittbester KT-Fahrer. Vor ihm klassierte sich als zweitbester KT-Fahrer Jannis Peter vom österreichischen Team Vorarlberg auf Rang 14. Wie auch Rembe - rad-net war Lotto – Kern-Haus – PSD Bank eins der zahlenmäßig stark vertretenen Teams am Start. Teamchef Florian Monreal sagte: "Es war ein brutal schweres Rennen. Wir haben uns bestens verkauft und konnten vier Fahrer ins Ziel bringen. Eine Gruppe weiter vorne wäre noch schöner gewesen, aber das haben die Temperaturen einfach nicht hergegeben."

Auch im Frauenrennen zeigen sich die KT-Fahrerinnen

Im Straßenrennen der Frauen setzte das Team LKT auf eine klare Rollenverteilung und realistische Taktik. Steffen Blochwitz erklärte: "Wir wussten, dass es bei der Hitze und dem Kurs zum Ausscheidungsfahren wird. Wer sich auf dem Kurs nicht wohl gefühlt hat, sollte versuchen, in eine Ausreißergruppe zu kommen, und aus unserer Sicht haben die Fahrerinnen viel richtig gemacht.“

So war Pia Grünewald Bestandteil der vierköpfigen Spitzengruppe, die das Rennen kurzzeitig bestimmte. "Nele Laing und Karoline Goldschmidt als unsere besten Bergfahrerinnen sollten sich an Canyon-SRAM orientieren. Sie fuhren letztendlich als 9. und 10. ins Ziel. Für uns geht das in Ordnung. Wir sind schlau gefahren, aber es gab eben bessere.", fügte der Teamchef von LKT an.

Im Zeitfahren der Männer präsentierte sich Lotto – Kern-Haus – PSD Bank geschlossen stark: Mit den Plätzen vier (Ben Jochum), fünf (Silas Koech), sechs (Cedric Abt) und zehn ((Fausto Valentin Penna) brachte das Team vier Fahrer unter die besten zehn.

Zeitfahren: Gute Einzelresultate, starke Teamdichte

Auch wenn ein Podium verpasst wurde, zeigte sich Florian Monreal zufrieden: "Wir haben uns mannschaftlich stark gezeigt und haben vier Fahrer in der Top Ten auf den Plätzen 4, 5, 6, 10. Klar hätten wir gerne zwei Platzierungen gegen das Trikot oder einen Podiumsplatz getauscht, aber wir sind auch so sehr froh über das Ergebnis." Rembe – rad-net überzeugte ebenfalls: Miguel Heidemann wurde Vizemeister der Elite, Julian Borresch Siebter. Besonders erfreulich war der Sieg von Bruno Keßler in der U23-Kategorie – er sicherte sich den Deutschen Meistertitel im Zeitfahren.

Bruno Keßler (Rembe – rad-net) sicherte sich den U23-Meistertitel im Zeitfahren. I Foto: Mareike Engelbrecht

Im Frauen-Zeitfahren musste das Team LKT krankheits- und verletzungsbedingt kurzfristig auf Seána Littbarski-Gray und Jette verzichten. Dennoch fuhr Pia Grünewald trotz technischer Probleme auf Platz 5. Teamchef Steffen Blochwitz fasste zusammen: "Mit Platz 5 im Zeitfahren sind wir zufrieden. Wir hätten gerne einen Podiumsplatz gehabt, aber Pia hatte zweimal Probleme mit ihrer Kette. Dass am Ende dann 14 Sekunden zum Podium fehlen, lässt vermuten, wo sie ohne die Materialprobleme herausgekommen wäre."

Auch international waren Fahrer von deutschen KT-Teams aktiv: In Luxemburg gewann Alexandre Kess für Team Lotto – Kern-Haus – PSD Bank die Bronzemedaille. Bei den Schweizer Meisterschaften sprang für die beiden MyVelo-Fahrer Nils Brun der zehnte Platz im Zeitfahren sowie für Jan Sommer Rang 15 im Straßenrennen heraus.
Team Storck-Metropol hingegen setzte auf einen anderen Wettbewerb: die Fahrer absolvierten ein nationales Rennen in China, wo unter anderem ein 100 Kilometer langes Teamzeitfahren ausgetragen wurde. Dementsprechend war der Kader für die Meisterschaft klein.

Nächste Ziele: U23-Meisterschaften und Rundfahrten

Für viele KT-Teams stehen direkt weitere Highlights auf dem Programm. Die Sibiu Tour und die Österreich-Rundfahrt als auch die am Mittwoch startende deutsche Meisterschaft auf der Bahn versprechen spannende Rennen. Parallel dazu rückt die U23-Vierländer-Meisterschaften in den Fokus – hier kämpfen Nachwuchsfahrer aus Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie Luxemburg um die Titel.

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