--> -->
10.02.2023 | (rsn) – Nach dem zweiten Platz vom Vortag hat Lorena Wiebes (SD Worx) die 2. Etappe der UAE Tour Women (2.WWT) vom Al Dhafra Castle nach Al Mirfa über 133 Kilometer im Sprint eines durch Seitenwind dezimierten Feldes gewonnen und die Gesamtführung übernommen. Es war ihr erster Sieg im neuen Team. Zweite wurde Vortagessiegerin Charlotte Kool (DSM) vor ihrer Sprintanfahrerin Pfeiffer Georgi. Als Vierte erreichte die Polin Marta Lach (Ceratizit – WNT) vor Chiara Consonni (UAE Team ADQ) das Ziel.
"Heute war ein schwerer Tag, aber wir waren im Flow", freute sich Wiebes über ihren ersten Sieg im Dress ihres neuen Arbeitgebers. Seitenwind hatte die flache Etappe von Anfang an hart gemacht. Mehrere Male brach das Peloton auseinander. "Es war sehr windig und es ging gleich mit Seitenwind los. Wir waren zu viert in der ersten Staffel, aber das erste Feld kam zurück. Im Gegenwind kam dann später eine weitere Gruppe wieder ran", fasste die Europameisterin den Tag zusammen.
"Wir wussten auch, dass es im Finale wieder Seitenwind geben würde", erklärte sie einen endgültigen Bruch im Feld auf den letzten zehn Kilometern, der unter anderem die Top-Favoritin auf den Gesamtsieg, Kletter-Ass Marta Cavalli (FDJ Suez) im Ziel 31 Sekunden kostete.
Rund 40 Fahrerinnen machten den Tagessieg dann unter sich aus. Kurz vor dem Teufelslappen schob sich DSM zu fünft nach vorn. Die Niederländerinnen zogen ihrer Sprinterin Kool den Spurt perfekt an, doch Wiebes lauerte am Hinterrad ihrer Landsfrau und ließ dieser im direkten Duell keine Chance.
"Wir haben wieder bewiesen, dass wir ein gutes Leadout haben. DSM kam von links, aber Barbara (Guarischi, d. Red) hat mich in die perfekte Position gebracht und darum konnte ich so sprinten, wie ich es geplant hatte", beschrieb die 23-Jährige das Finale, in dem sie ihre ehemalige Anfahrerin Kool deutlich schlug. "Es ist schon ein wenig komisch gegen sie zu sprinten, aber es ist auch toll solche Duelle ausfahren zu können", meinte Wiebes, die am Vortag noch gegen Kool verloren hatte, nachdem sie 3,8 Kilometer vor dem Ziel gestürzt war und daher im Endspurt nicht mehr die volle Kraft hatte.
So lief das Rennen:
Schon vor dem Start an der Al Dhafra-Festung mitten in der Wüste 20 Kilometer östlich von der Stadt Madinat Zayed war klar: Dieser Tag würde im Zeichen des Windes stehen. Mit 35 km/h bließ der von Nordwesten der Festung entgegen, was bereits ab Kilometer 0 Seitenwindverhältnisse bedeutete. So waren die Plätze in den ersten Startreihen extrem begehrt und die Fahrerinnen reihten sich früher auf, als sonst.
Nach der nur rund 1.000 Meter langen Neutralisation begann das Rennen dann sofort richtig und das Peloton zerlegte sich innerhalb weniger Kilometer in drei Gruppen. 19 Frauen führten das Rennen nun an – mit dabei die Gesamtführende Charlotte Kool (DSM), die Zweite Lorena Wiebes (SD Worx) und auch die Dritte Chiara Consonni (UAE Team ADQ) jeweils mit drei Teamkolleginnen und auch die Deutsche Franziska Koch (DSM) und die Österreichische Meisterin Christina Schweinberger (Fenix – Deceuninck).
Besonders wichtig für die Gesamtwertung: Während Elisa Longo Borghini (Trek – Segafredo) und Silvia Persico (UAE Team ADQ) den Sprung in die Spitzengruppe geschafft hatten, saßen Top-Favoritin Marta Cavalli (FDJ Suez) und Kristen Faulkner (Jayco – AlUla) genau wie die kletterstarke Deutsche Nadine Gill (Ceratizit – WNT) in der dritten Gruppe, die rasch sehr viel Boden verlor.
Schon früh große Abstände zwischen Gruppen
Die Spitze fuhr auf den ersten 30 Kilometern bis zu zwei Minuten Vorsprung auf das große erste Verfolgerinnenfeld heraus, bevor Agnieszka Skalniak-Sojka (Canyon – SRAM) den ersten Zwischensprint gewann. Doch nach einem Richtungswechsel in Madinat Zayed und zwischen Häusern begann der Abstand langsam wieder kleiner zu werden. Dieser Trend setzte sich danach auch in der Wüste fort und so waren nach 53 Kilometern – 80 Kilometer vor dem Ziel – nur noch 45 Sekunden übrig.
Die Spitzengruppe zerfiel dann und nur noch elf Frauen blieben an der Spitze beisammen. Unter anderen war Persico zurückgefallen. Doch das gesamte Unternehmen Windkantenflucht schien nun zum Scheitern verurteilt und so kam das erste große Verfolgerinnenfeld knapp 45 Kilometer vor Schluss wieder an die Spitze heran – kurz nach dem zweiten Zwischensprint, den sich Marta Bastianelli (UAE Team ADQ) vor Skalniak-Sojka sicherte.
Cavalli kommt zurück und wird nochmal abgeschüttelt
Nach dem Zusammenschluss wurde sofort das Tempo gedrosselt und nun bei Gegenwind geschlossen dem Ziel entgegenpedaliert – bei einem Tempo, das sogar der einst dritten großen Gruppe um Cavalli und Faulkner erlaubte, von ursprünglich fünf Minuten Rückstand wieder mehr und mehr aufzuschließen. Angeführt von FDJ Suez – die Französinnen hatten einzig Grace Brown vorne – fuhr die Cavalli-Gruppe wieder ans Hauptfeld heran und schaffte 20 Kilometer vor dem Ziel tatsächlich den Anschluss.
Zwölf Kilometer vor dem Ziel zogen Canyon – SRAM, Uno-X und Trek – Segafredo das Tempo nochmal an, weil kurz darauf ein Rechtsknick wartete und aus dem Gegen- wieder ein Seitenwind von vorne links wurde – und es dauerte nicht lange, bis wieder einige Fahrerinnen abgehängt waren. Erneut dabei: Cavalli. Die Italienerin verlor mit der zweiten Gruppe bis zum Ziel schließlich 31 Sekunden.
An der Spitze dagegen wurde eine Sprintankunft vorbereitet und auf den letzten 1,5 Kilometern schob sich DSM in beeindruckender Manier mit ganzer Teamstärke an die Spitze. Doch Wiebes' SD-Worx-Zug funktionierte ebenfalls gut. Die Europameisterin sortierte sich schließlich an Kools Hinterrad ein und spurtete von dort nach einer letzten Rechtskurve auf den letzten 200 Metern mit Rückenwind souverän zum Sieg mit einer guten Radlänge Vorsprung.
Results powered by FirstCycling.com
12.02.2023Unfreiwillig das beste Timing: Kool bezwingt Wiebes erneut(rsn) – Während für den Gesamtsieg von Elisa Longo Borghini (Trek – Segafredo) auf der letzten Etappe der ersten UAE Tour Women (2.WWT) nichts mehr anbrannte, kam es in Abu Dhabi zum dritten Mal
11.02.2023Lippert: Kurze Unaufmerksamkeit kostete die UAE-Top-5(rsn) – Auf den ersten beiden Etappen der UAE Tour Women (2.WWT) war für Liane Lippert (Movistar) sehr viel richtig gelaufen. Durch einen Zwischensprint am Auftakttag hatte die Deutsche Meisterin s
11.02.2023Longo Borghini und Realini jubeln am Jebel Hafeet gemeinsam(rsn) – Trek – Segafredo hat am Jebel Hafeet der Konkurrenz keine Chance gelassen und nach 107 Kilometern auf der 3. Etappe der 1. UAE Tour Women (2.WWT) in 1.030 Metern Höhe einen Doppelerfolg f
09.02.2023Kool schlägt gestürzte Ex-Teamkollegin Wiebes bei UAE Tour (rsn) – Top-Favoritin Lorena Wiebes (SD Worx) hat zum Auftakt der neuen UAE Tour Women (2.WWT) eine überraschende Niederlage einstecken müssen. Im ersten Einsatz für ihren neuen Arbeitgeber war d
08.02.2023Lippert vor UAE Tour: “Würde mich nicht als Mitfavoritin sehen“(rsn) – Nach ihrem zweiten Platz im ersten Saisonrennen am Sonntag in Spanien wird Liane Lippert (Movistar) auch bei der am Donnerstag beginnenden 1. UAE Tour der Frauen (2.WWT) zu den Favoritinnen
08.02.2023Nicht nur Jebel Hafeet entscheidet: Windige Tage warten(rsn) – Mit einem attraktiven Starterfeld und 13 WorldTeams beginnt am Donnerstag am Port Rashid in Dubai die 1. UAE Tour der Frauen (2.WWT). Neben drei völlig flachen Etappen steht während der v
30.01.2023UAE Tour Women bei Erstaustragung mit 13 WorldTeams(rsn) – Nachdem die australischen Rennen zum Beginn der Women´s WorldTour-Saison 2023 mit lediglich sechs Teams der ersten Liga absolviert wurden und das Starterfeld sonst hauptsächlich mit kleine
25.01.2023UAE Tour Women: Drei Flachetappen und der Jebel Hafeet(rsn) – Am 9. Februar wird in Dubai die 1. UAE Tour Women beginnen. Das gaben die Veranstalter des neuen WorldTour-Rennens für Frauen am Dienstag bekannt. Das viertägige WWT-Event beinhaltet drei
18.12.2025Niermann: “Es sieht hart aus, aber ausgewogen!“ (rsn) – Am Mittwochabend wurde die Strecke der 81. Vuelta a España vorgestellt. Auffällig war für viele Beobachter, dass der Kurs nach dem Start in Monaco zu weiten Teilen ganz im Süden der Ibe
18.12.2025Wird die Vuelta 2026 zum Hitzerennen? (rsn) – So viel Südspanien wie bei der Vuelta 2026 gab es in diesem Jahrtausend noch nicht. Die letzten zehn Etappen der Rundfahrt werden ausnahmslos in Andalusien, der südlichsten Region des Land
18.12.2025Ineos Grenadiers gründen Nachwuchsteam (rsn) – Das Team Ineos Grenadiers macht es vielen weiteren WorldTour-Rennställen nach und gründet für die kommende Saison ein eigenes Nachwuchsteam. Die Ineos Grenadiers Racing Academy, wie der
18.12.2025Im ersten Jahr voll eingeschlagen: “Macht Hunger auf mehr“ (rsn) – Erfolgreiche Mountainbikerinnen, die auf die Straße in die WorldTour wechseln, sind inzwischen im internationalen Frauenradsport keine Seltenheit mehr. Erstaunlicher hingegen, wenn diese â
18.12.2025Schleck-Brüder bei Lidl – Trek wiedervereint (rsn) – Andy Schleck wird Teil der Management-Riege des deutschen Teams Lidl – Trek. Wie die Equipe bekanntgab, bekleidet der Tour-de-France-Sieger von 2010 ab sofort die Position des stellvertre
18.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
18.12.2025Raus aus der Komfortzone, rein ins “Wolfpack“ (rsn) – Angesichts von drei Top-Ten-Ergebnissen bei den Frühjahrsklassikern zog Laurenz Rex ein positives Fazit seiner fünften Profisaison, an deren Ende dann noch ein Highlight folgte: Der Belgie
18.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025 (rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden
17.12.2025Vuelta ehrt Froome bei Streckenpräsentation in Monaco (rsn) – Nachdem die Strecke für die Vuelta a Espana 2026 im Salle des Etoiles in Monaco vollständig vorgestellt war, wurde es nochmal dunkel und die Videowand spielte einige Clips von den Spanien-
17.12.2025Die Vuelta 2026: Alle Etappen von Monaco bis Granada im Detail (rsn) – Die Vuelta a Espana wird bei ihrer 81. Austragung im Jahr 2026 erneut im Ausland beginnen: Der Startschuss zur dritten Grand Tour der Saison fällt in Monaco vor dem Casino von Monte-Carlo.
17.12.2025Die Trikots der Women´s WorldTour-Teams für die Saison 2026 (rsn) – 14 Rennställe umfasst die Women's WorldTour in der Saison 2026. Doch wie treten diese 14 Mannschaften im neuen Jahr auf? Welche Farben zieren ihre Trikots, welche Art von Designs werden gew
17.12.2025Wie 2025: Ein Teamzeitfahren und zwei Bergankünfte (rsn) – Die 84. Ausgabe von Paris-Nizza (2. UWT) beginnt am 8. März 2026 in Achères im Département Yvelines und endet am 15. März mit dem traditionellen Finale rund um den Zielort Nizza. Wegen d