TCL: Deutsche mit Licht und Schatten

Imhof verliert das Trikot, aber kämpft um den Gesamtsieg

Von Felix Mattis

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Claudio Imhof trug am Freitagabend in London das Führungstrikot der Track Champions League. | Foto: SWPix / UCI Track Champions League

03.12.2022  |  (rsn) – Der vorletzte Abend der Track Champions League-Saison war aus deutscher Sicht einer mit Licht und Schatten. Moritz Malcharek und Stefan Bötticher fuhren in London einen zweiten Platz im Scratch und einen dritten Rang im Keirin ein, konnten in ihrem zweiten Einsatz des Abends aber jeweils nichts Zählbares mehr herausholen.

Pauline Grabosch und Lea Lin Teutenberg spielten in den Entscheidungen des Abends keine Rolle. Beide sind nicht in Top-Form zur Track Champions League angetreten und rangieren in der Gesamtwertung ihrer Kategorien vor dem Schlussabend auf den Plätzen 13 (Grabosch, Sprint League) und 15 (Teutenberg, Endurance League). Malcharek ist in der Endurance League der Männer Siebter, Bötticher in der Sprint League weiterhin Dritter.

Dafür aber fährt Claudio Imhof bei der Bahnserie bis zum Schluss im Spotlight: Der Schweizer musste am Freitagabend zwar sein Führungstrikot in der Ausdauer-Liga an Sebastian Mora abgeben, ist aber punktgleich mit dem Spanier und darf am Samstagabend beim Finale auf den großen Coup hoffen.

Imhof gegen Mora und Guillemette

"Es ist eine große Ehre im Führungstrikot zu fahren. Aber heute haben im Scratch-Rennen alle auf mich geschaut. Ich habe mich zwar stark gefühlt, aber es war nicht viel möglich", bedauerte Imhof, der im Scratch nicht über Rang zehn hinauskam und dadurch wichtige Punkte einbüßte.

Rang vier in der Elimination am späteren Abend aber hielt ihn auf Kurs Gesamtsiegs und so hofft er nun: "Vielleicht schauen jetzt dann alle auf Sebastian und ich kann etwas unter dem Radar fahren. Das wäre das Traum-Szenario."

Mit je 99 Punkten müssen sowohl Imhof als auch Mora, aber auch noch den Kanadier Mathias Guillemette fürchten, der mit 93 Zählern in Lauerstellung liegt. Er war am Freitag Vierzehnter im Scratch und Zweiter in der Elimination.

Malcharek betreibt weiter gute Eigenwerbung

Noch besser punktete Malcharek. Der Berliner fuhr im Scratch gewohnt offensiv und belohnte sich mit einem starken zweiten Rang dort. Zwar fehlte im Ausscheidungsfahren dann die Kraft für ein weiteres Spitzenergebnis, immerhin Elfter wurde er aber auch dort noch. Malcharek ist nun Gesamtsiebter und liegt nur zwei Punkte von den Top 5 entfernt.

Ähnlich eng wie in der Endurance League geht es auch in der Sprint-Liga der Männer zu. Dort löste der Australier Matthew Richardson in London den Niederländer Harrie Lavreysen an der Spitze ab. Allerdings liegt Richardson vor dem großen Finale nur zwei Zähler vor dem Weltmeister, so dass jede Platzierung in Sprint und Keirin am Samstag entscheidend sein kann. Bötticher behauptete souverän seinen dritten Gesamtrang, obwohl er im Sprint-Turnier in der 1. Runde ausschied. Im Keirin zuvor war er auf Platz drei gefahren.

Mitchell vs. Gros und Archibald vs. Valente

Bei den Frauen läuft es in der Ausdauer-Liga auf ein Duell zwischen Jennifer Valente aus den USA und Katie Archibald hinaus. Die britische Lokalmatadorin fuhr im Scratch am Freitagabend auf Platz zwei und rückte der dort viertplatzierten Valente gefährlich nah auf die Pelle. Doch im Ausscheidungsfahren machte Archibald zwei unnötige Fehler und musste sich daher mit Platz sieben begnügen, während Valente souverän gewann. Die US-Amerikanerin hat dadurch acht Punkte Vorsprung in der Gesamtwertung.

Ein Duell erwartet die Fans am Schlussabend auch in der Sprint-Liga. Weltmeisterin Mathilde Gros schüttelte dort am Freitag zwar die Kolumbianerin Martha Bayona deutlich ab, hat dafür aber in Sprint-Olympiasiegerin Kelsey Mitchell noch eine andere scharfe Kontrahentin um den Gesamtsieg.

Die nämlich hatte zwar im Sprint-Turnier nur Rang fünf belegt, profitierte aber davon, dass die Ukrainerin Olena Starikova überraschend im Finale gegen Gros gewann. Im Keirin wurde Mitchell hinter der Niederländerin Steffie van der Peet Zweite und Gros nur Sechste, so dass Mitchell Boden gutmachen konnte. Neun Punkte trennen die Beiden vor dem Schlussabend der Track Champions League. Ein Rennsieg bringt 20 Punkte, Platz zwei 17 und Rang drei 15 Zähler.

Die Gesamtsieger und Gesamtsiegerinnen aller vier Ligen innerhalb der Track Champions League gewinnen am Samstagabend je 25.000 Euro.

Sprint League Frauen:
1. Mathilde Gros (Frankreich) 110 Punkte
2. Kelsey Mitchell (Kanada) 101
3. Shanne Braspennincx (Niederlande) 95
4. Steffie van der Peet (Niederlande) 89
5. Martha Bayona (Kolumbien) 85

13. Pauline Grabosch (Deutschland) 30
15. Lea Friedrich (Deutschland) 22

Endurance League Frauen:
1. Jennifer Valente (USA) 131 Punkte
2. Katie Archibald (Großbritannien) 123
3. Anita Stenberg (Norwegen) 89
4. Maggie Coles-Lyster (Kanada) 84
5. Lily Williams (USA) 79

15. Lea Lin Teutenberg (Deutschland) 26

Sprint League Männer:
1. Matthew Richardson (Australien) 146 Punkte
2. Harrie Lavreysen (Niederlande) 144
3. Stefan Bötticher (Deutschland) 108
4. Santiago Ramirez (Kolumbien) 78
5. Kevin Santiago Quintero (Kolumbien) 73

Endurance League Männer:
1. Sebastian Mora (Spanien) 99 Punkte
2. Claudio Imhof (Schweiz) 99
3. Mathias Guillemette (Kanada) 93
4. Mark Stewart (Großbritannien) 87
5. Oliver Wood (Großbritannien) 77

7. Moritz Malcharekt (Deutschland) 75

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