RSNplusRSN-Rangliste, Platz 30: Tobias Bayer

Die Leistungskurve zeigt weiter nach oben

Von Christoph Adamietz

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Tobias Bayer (Alpecin – Deceuninck) | Foto: Cor Vos

27.11.2022  |  (rsn) – Auch in seiner zweiten Profisaison zeigte Tobias Bayer (Alpecin – Deceuninck) ansprechende Leistungen. Bei einem im Vergleich zum Vorjahr deutlich anspruchsvolleren Rennkalender mit mehreren WorldTour-Klassikern konnte der Österreicher nicht nur zuverlässig Helferdienste verrichten, sondern auch immer wieder persönliche Resultate erzielen.

"Ich bin soweit zufrieden, da ich weiß, wie hart ich arbeiten muss, um den nächsten Schritt zu machen. Es gab zwar Ups und Downs, aber mein Jahr war stabil und die Leistungskurve zeigte nach oben“, fasste Bayer gegenüber radsport-news.com zusammen.

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Als erste Highlights standen einige Kopfsteinpflasterklassiker auf den Programm. In seiner ersten Profisaison fuhr Bayer nur einige belgische Halbklassiker, im Frühjahr 2022 standen prestigeträchtige Rennen wie Omloop Het Niewusblad, die E3 Saxo Bank Classic oder Dwars door Vlaanderen in seinem Kalender. "Die Klassiker machen unheimlich viel Spaß. Die taktischen und physischen Komponenten passen gut zu mir“, befand der 23-Jährige.

Nach starkem Giro bei der Brussels Cycling Classics auf dem Podium

Beim Giro d`Italia, der zweiten Grand Tour seiner Karriere, holte sich Bayer einen sechsten und einen zehnten Etappenplatz. Und im Gegensatz zur Spanien-Rundfahrt 2021 fuhr er das Rennen auch zu Ende. "Wir hatten als Team einen erfolgreichen Giro mit dem Rosa Trikot (Mathieu van der Poel trug es an den ersten drei Tagen, d. Red.) und drei Etappensiegen. Ich bin vor allem auf meinen sechsten Etappenrang stolz, den ich trotz Krankheit herausfahren konnte“, erklärte Bayer, der auf dem drittletzten Teilstück mehr als 170 Kilometer als Ausreißer unterwegs war und sich noch vor den Klassementfahrern ins Ziel retten konnte.

Auf der 19. Etappe des Giro d’Italia imponierte Tobias Bayer als Ausreißer und wurde Tagessechster. | Foto: Cor Vos

Eine Woche nach dem Ende der Italien-Rundfahrt erzielte er als Dritter der Brussels Cycling Classics (1.Pro) dann auch noch sein bestes Saisonergebnis. "In Brüssel um den Sieg zu fahren und am Ende auf dem Podium zu stehen, das war ein absolutes Highlight“, betonte Bayer. Auch bei den anschließenden österreichischen Staatsmeisterschaften lief es mit Platz fünf im Zeitfahren und Rang acht im Straßenrennen ordentlich.

Auch im Herbst hatte Bayer weitere Highlights im Rennkalender. So bestritt er die EM in München und die WM im australischen Wollongong sowie mit Il Lombardia sein erstes Monument der Karriere. Sein bestes Resultat erzielte er bei der Luxemburg-Rundfahrt (2.Pro), wo er auf der 2. Etappe Siebter wurde.

Bei der Polen-Rundfahrt durch Corona im Team gestoppt

Etwas mehr erhoffte sich Bayer von der Polen-Rundfahrt, die seine zweite Saisonhälfte eröffnet hatte. Nach Rang zehn zum Auftakt war das WorldTour-Rennen nach dem dritten Tag allerdings schon, da sich sein Team wegen zu vieler Corona-Fälle zurückzog. “Ich hatte mich auf die Polen-Rundfahrt gut vorbereitet, diese dann verlassen zu müssen, das war enttäuschend für mich“, sagte Bayer, der im Saisonverlauf auch noch mit einer Corona-Infektion zu kämpfen hatte.

Im Herbst war der junge Österreicher als Helfer unterwegs, so wie hier beim Gran Piemonte. | Foto: Cor Vos

Für seine dritte Profisaison hat er sich große Ziele gesetzt. "Ich möchte Rennen gewinnen und vor allem bei den Klassikern eine wichtige Rolle spielen“, kündigte der Allrounder an. Nachdem er bereits die Vuelta und den Giro gefahren ist, würde Bayer gerne erstmals die Tour de France in Angriff nehmen. "Klar ist die Tour ein großes Ziel, ich würde mich aber auch mindestens genau so sehr wieder auf den Giro freuen“, erklärte er.

Angesichts der starken internen Konkurrenz wird Bayer zwar auch 2023 wieder vornehmlich als Helfer unterwegs sein. "Wenn es von mir verlangt wird, bin ich da und gebe gern 100 Prozent für unsere Leader. Ich will mich aber so entwickeln, dass ich selbst für die Ergebnisse sorgen und in die Leaderrolle schlüpfen kann“, zeigte sich Bayer, dessen Fernziel ein Grand-Tour-Etappensieg ist, aber auch selbstbewusst, in Zukunft der Helferrolle entwachsen zu können.

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