UCI veröffentlicht Olympiaqualifikationsmodus

Weniger Plätze bei den Männern, dafür mehr bei den Frauen

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Weniger Plätze bei den Männern, dafür mehr bei den Frauen"
Das Olympiafeld wird deutlich kleiner bei den Männern | Foto: Cor Vos

04.07.2022  |  (rsn) – Der Radsportweltverband hat die Qualifikationskriterien für die Straßen-, Bahn- und Mountainbikerennen der Olympischen Spiele 2024, die vom 26. Juli bis 11. August stattfinden, veröffentlicht. In allen Disziplinen wurden die Plätze angeglichen, damit gleich viele Frauen wie auch Männer in den Rennen an den Start gehen. Der klare Verlierer ist das Straßenrennen der Männer, welches um 40 Fahrer reduziert wurde. Den Frauen stehen nun über 33 Startplätze mehr zur Verfügung.

Die Angleichung hat auch Auswirkungen auf fast alle großen Nationen, die zuletzt noch mit maximal fünf Fahrern antreten durften. Nun wurde diese Zahl auf vier gesenkt. Auch waren es in Tokio die sechs stärksten Länder des UCI-Rankings, welche das Maximalkontigent ausnutzen durften. Nun sind es nur noch die Top fünf. Die deutschen Männer, die in Japan drei Startplätze hatten, würden beispielsweise bei gleichem Ranking einen verlieren, wie auch die Schweiz.

Auch im Zeitfahren wurde reduziert. Waren im Vorjahr noch 41 Athleten startberechtigt, so sind es in Paris nur 35. Unverändert blieb hier hingegen, dass die besten zehn Nationen der Weltmeisterschaften 2023 zwei Starter stellen dürfen. Die Qualifikation erfolgt erneut über das Nationenranking, wo in den Klassen Elite als auch U23 Punkte gesammelt werden. Das Ranking startet im Oktober dieses Jahres und dauert exakt zwölf Monate.

Aktuell könnten Belgien, Slowenien, Frankreich, die Niederlande und Spanien die Maximalanzahl von vier Fahrern bei den Männern stellen. Die Deutschen, aktuell auf Platz 13, dürften nur zwei Athleten ins Straßenrennen entsenden. Diese müssten dann auch noch das Zeitfahren bestreiten. Österreich würde derzeit nur einen Startplatz haben auf der Straße.

Bei den Frauen sind die Niederlande, Italien, die Schweiz, die Vereinigten Staaten und Belgien auf den fünf Topplätzen. Deutschland steht aktuell bei drei Starterinnen, Österreich, das zuletzt die Olympiasiegerin mit Anna Kiesenhofer stellte, hat derzeit zwei Plätze innen.

Kein Triple beim Mountainbike mehr möglich, kleine Nationen auf der Bahn fast chancenlos

Im Mountainbike fielen zwei Startplätze pro Geschlecht weg. Diese betreffen vor allem die besten beiden Nationen des Rankings, die 2021 noch drei Starterinnen stellen durften. Ein Schweizer Dreifacherfolg, wie es ihn durch Jolanda Neff, Sina Frei und Linda Indergand in Tokio noch gab, ist 2024 ausgeschlossen.

Auch auf der Bahn hat sich einiges geändert in Punkto Qualifikation. Fünf Plätze pro Geschlecht sind weggefallen und der Hauptteil des Olympiafeldes wird über die Mannschaftsverfolgung qualifiziert. Denn anstatt acht Mannschaften sind nun zehn Teams zugelassen. Während in den Sprintdisziplinen die Plätze gleichblieben, so ist die Anzahl in den Ausdauerbewerben gewaltig geschrumpft. Nur mehr fünf anstatt acht Nationen können sich für das Madison qualifizieren. Hier kommen die zehn Nationen aus der Teamverfolgung hinzu, was für ein Feld von 15 Teams sorgt.

Im Omnium reduziert sich die Zahl der Qualifizierten von zwölf auf sieben Athletinnen und Athleten. Hier kommen noch die Madison- und Teamverfolgungsnationen hinzu. Auf der Bahn beginnt der Qualifikationszeitraum schon am 9. Juli und endet am 14. April, somit fallen nur die beiden in diesem Zeitraum ausgetragenen Weltmeisterschaften und Kontinentalbewerbe (2022 und 2023) hinein sowie die 2023 beginnende Nation’s Cup Serie, welche in diesem Jahr nur drei Stationen umfasste.

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