--> -->

23.01.2022 | (rsn) – Mit einem starken Finale hat sich Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) den letzten Weltcup des Jahres gesichert. Im niederländischen Hoogerheide verwies der Belgier den Niederländer Lars van der Haar (Baloise – Trek Lions) und den lange allein an der Spitze fahrenden Briten Thomas Pidcock (Ineos Grenadiers) auf die Plätze. Iserbyts Landsleute Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Bingoal) und Toon Aerts (Baloise – Trek Lions) folgten auf den Positionen vier und fünf.
Am Samstag hatte er den Cross in Hamme noch in langer Montur absolviert, in Hoogerheide stand Iserbyt wieder im salonfähigen Rennoutfit am Start. Trotzdem lief es zu Beginn nicht wie geplant. “Mein Start war schlecht und ich war dann auch noch hinter dem Sturz“, erzählte der 24-Jährige im Ziel-Interview. So musste Iserbyt den enteilten Pidcock lange verfolgen, ehe er ihn in der vorletzten Runde stellte und schließlich attackierte. Von seinem Teamchef Mario de Clercq angefeuert, nahm er mit knappem Vorsprung die letzten Meter in Angriff. “Wenn Mario sagt ‘alles oder nichts‘, dann ist es alles oder nichts“, lachte Iserbyt, der im Finale alles auf alles setzte.
Mit dem Sieg über Pidcock fährt der Flame nun auch als Favorit zur Weltmeisterschaft. “Ich bin zufrieden mit meiner Form. Ich dachte nicht, nochmal zurück zu Tom kommen zu können. Das nehme ich jetzt mit für nächste Woche“, freute sich Iserbyt. In den USA möchte der Weltcup-Gesamtsieger nur Aerts als gleichrangigen Kapitän neben sich haben. “Bei der EM haben wir gesehen, dass mit fünf Kapitänen zu starten keine gute Idee ist“, forderte er. Bei den Europameisterschaften hatten die Belgier gegen van der Haar das Nachsehen.
Der Europameister fuhr auch in Hoogerheide ein starkes Rennen. Er attackierte früh, brachte sich durch einen Sturz aber um seine gute Ausgangsposition. “Ich ärgere mich darüber. Ich habe es mir und ein paar anderen versaut“, zeigte sich van der Haar, der gleich fünf nachfolgende Fahrer abräumte, danach selbstkritisch. Mit einem starken Schlusssprint konnte er auf der Zielgerade zumindest noch an Pidcock vorbeiziehen. “Das Ergebnis war heute nicht wichtig, aber der zweite Platz ist natürlich sehr gut“, befand der Utrechter.
Pidcock verbrannte zu viele Streichhölzer
Rückschlüsse auf die Favoritenrollen bei der Weltmeisterschaft wollte er von dem Rennen keine ziehen. “Ich kann eigentlich nach heute keinen eindeutigen Favoriten für die WM nennen“, so van der Haar. Eines wusste er aber: “Ich nehme gute Beine mit nach Fayetteville.“
Einen Tag, nachdem er in Hamme den möglichen Sieg durch einen Sturz in der Schlussrunde aus Händen gab, profitierte Pidcock am Sonntag vom Sturz eines Konkurrenten. Der Mountainbike-Olympiasieger schien das Rennen problemlos für sich entscheiden zu können. In der vorletzten Runde aber wendete sich das Blatt doch noch. “Ich habe vielleicht etwas zu viele Streichhölzer verbrannt“, vermutete ein etwas ratlos wirkender Pidcock im Ziel.
Sein Vorsprung schmolz schnell, letztendlich wurde er sogar eingeholt und angegriffen. “In der letzten Runde bekam Eli ein Loch…und dann…na ja“, fasste der 22-Jährige das Finale konsterniert zusammen. “Es ist nicht das Ende der Welt. Es ist nicht so gelaufen, wie ich gehofft hätte. Ich werde mich jetzt erholen – nächste Woche geht es dann um alles“, blickte er auf die Weltmeisterschaft voraus.
Meisen im Gesamtweltcup Dreizehnter
Marcel Meisen (Stevens) kam als bester Deutscher auf Rang 20 ins Ziel. Die Schweizer verpassten nach ihren starken Auftritten in Flamanville diesmal die Top 10. Kevin Kuhn (Tormans – Circus) wurde Vierzehnter, Timon Rüegg (Legendre) beendete das Rennen auf Position 19.
Im Gesamtweltcup stand Iserbyt bereits vor Hoogerheide als Sieger fest. Er entschied das Klassement mit 128 Punkten Vorsprung vor Vanthourenhout für sich. Neun Punkte dahinter wurde Aerts Dritter. Der Deutsche Meister Meisen beendete die Weltcupsaison als Gesamtdreizehnter, einen Platz hinter Kuhn, der die Serie als bester Schweizer abschloss.
So lief das Rennen:
Vier Fahrer setzten sich unter dem Tempodiktat von van der Haar am Ende der ersten Runde vom Feld ab. Aus der Gruppe mussten Corné van Kessel (Tormans – Circus) und Ryan Kamp (Pauwels Sauzen – Bingoal) wenig später passen, so dass van der Haar mit Hermans das Spitzenduo bildete.
Zu Beginn der dritten von neun Runden machte Pidcock zum ersten Mal Ernst. Er sprengte die große Verfolgergruppe, schüttelte alle Kontrahenten ab und schloss kurz vor der Zieldurchfahrt zum Führungsduo auf. Vier Sekunden dahinter folgten Vanthourenhout, Iserbyt und van Kessel.
Ein Sturz van der Haars änderte wenig später die Rennsituation komplett. Hinter Pidcock liegend rutschte der Niederländer in einer Kurve weg und behinderte sowohl Hermans als auch die drei Verfolger. Pidcock dagegen fuhr unbehelligt weg und lag zehn Sekunden vor Vanthourenhout, der nun der erste Verfolger war.
Während Pidcock seinen Vorsprung weiter ausbaute, erreichten van der Haar und Iserbyt in der fünften Runde Vanthourenhout. Durch einen Radwechsel und einen technischen Fehler fiel van der Haar in der siebten Runde zunächst aus dem Kampf um den zweiten Rang heraus. Nach einem Fehler an den Balken musste Vanthourenhout seinen Teamkollegen Iserbyt ziehen lassen. Der näherte sich dem Spitzenreiter von zwischenzeitlich 18 bis auf acht Sekunden an.
Iserbyt mit dem besten Finale
In der vorletzten Runde schloss Iserbyt dann sogar die Lücke. Danach verschleppten die beiden das Tempo, wodurch van der Haar und Vanthourenhout erneut aufschließen konnten. So ging das Quartett neun Sekunden vor Toon Aerts (Baloise – Trek Lions) auf die Schlussrunde.
Dort wagte Iserbyt einen frühen Angriff, den Pidcock nur mit viel Mühe neutralisieren konnte. Vanthourenhout und van der Haar dagegen hatten keine Antwort auf die Tempoverschärfung. Iserbyt gab die erste Position danach nicht mehr ab und nahm die lange Treppe und die letzte technische Passage besser als Pidcock.
So kam er mit einigen Metern Vorsprung auf die lange, ansteigende Zielgerade, wo er nicht mehr eingeholt wurde. Van der Haar sprintete noch an Pidcock vorbei auf den zweiten Platz, Vanthourenhout wurde mit knappem Rückstand Vierter.
Tagesergebnis:
1. Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen - Bingoal) 1:00:18
2. Lars van der Haar (Baloise - Trek Lions) +0:02
3. Thomas Pidcock (Ineos Grenadiers) +0:03
4. Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen - Bingoal) +0:05
5. Toon Aerts (Baloise Trek Lions) +0:54
6. Mees Hendrikx (Iko - Crelan) +1:03
7. Quinten Hermans (Tormans CX) +1:07
8. Tom Meeusen (Hens - Maes) +1:26
10. Laurens Sweeck (Pauwels Sauzen - Bingoal) +1:20
Endstand nach 15 Rennen:
1. Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen - Bingoal) 485 Punkte
2. Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen - Bingoal) 357
3. Toon Aerts (Baloise Trek Lions) 348
4. Quinten Hermans (Tormans CX) 299
5. Lars van der Haar (Baloise - Trek Lions) 281
6. Laurens Sweeck (Pauwels Sauzen - Bingoal) 223
7. Corné van Kessel (Tormans CX) 220
8. Toon Vandebosch (Pauwels Sauzen - Bingoal) 219
9. Daan Soete (Deschacht - Hens - Maes) 212
10.Vincent Baestaens (Deschacht - Hens - Maes) 201
23.11.2025Nys macht’s in Tabor im Stil von van der Poel(rsn) – Er schien beim Weltcup-Auftakt in Tabor über einen Gang mehr zu verfügen als die Konkurrenz: Als Thibau Nys (Baloise – Glowi Lions) Ernst machte, konnte keiner seiner Gegner folgen. Der
23.11.2025Brand egalisiert mit Sieg in Tabor den Vos-Rekord(rsn) - Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat den Weltcup-Auftakt in Tabor gewonnen. Die Niederländerin bestimmte gemeinsam mit Sara Casasola (Crelan – Corendon) und deren Teamkollegin Inge v
22.11.2025Krahl mit Schürfwunden zum Weltcup-Auftakt nach Tabor(rsn) – Im tschechischen Tabor findet am Sonntag der Auftakt des Cross-Weltcups 2025/26 statt. Mit dabei ist auch eine deutsche Delegation, bekanntester Name ist der von Judith Krahl (Rose Racing
21.11.2025300 Euro Geldstrafe für pro-palästinensischen Protestierer(rsn) – Der pro-palästinensische Demonstrant, der in Toulouse auf der Zielgeraden der 11. Etappe der Tour de France beim Kampf um den Tagessieg zwischen dem schließlich siegreichen Jonas Abrahamse
20.11.2025WM-Dritte Pieterse: Crosspremiere 2025/26 in Namur?(rsn) - Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) bestritt am 1. Februar im französischen Liévin ihr bisher letztes Crossrennen 2025. Damals gewann die 23-jährige Niederländerin hinter ihren beiden La
16.11.2025Oertzen fährt bei Garneks Überraschungssieg nächstes Podium ein(rsn) – Einen Tag nach seinem zweiten Platz in Owocowy Przelaj (C2) hat Max Heiner Oertzen (Radsport Nagel) in Wladyslawowo-Cetniewo (C2) den nächsten Podiumplatz eingefahren. Beim Überraschungser
16.11.2025Nys nach packendem Finale in Hamme mit besserem Ende für sich(rsn) – Dramatischer hätte der dritte Lauf zur X20 Badkamers Trofee in Hamme nicht laufen können. Nachdem sich Thibau Nys (Baloise - Glowi Lions) und Cameron Mason (Seven) nahezu über den gesamt
16.11.2025An Brand kommt auch bei der X2O in Hamme niemand vorbei(rsn) – Mit ihrem Sieg bei der X20 Badkamers Trofee in Hamme gelang Lucinda Brand (Baloise - Glowi Lions) Historisches im Cross-Sport der Frauen. Die 36-Jährige fuhr zum 50. Mal in Folge auf das P
16.11.2025Gesamtdritter Aerts muss für X2O in Hamme passen(rsn) - Sein vor einer Woche in Middelkerke gewonnenes Europameister-Trikot konnte Toon Aerts (Deschacht – Hens) bislang noch nicht genießen. Am Dienstag bei der Superprestige in Niel enttäuschte
16.11.2025Riman schnappt Oertzen den ersten UCI-Sieg weg(rsn) – Nachdem er 2022 in Hittnau (C2) in der Schweiz zum erstmals erfolgreich war, hat Jakub Riman in Owocowy Przelaj zum zweiten Mal in seiner Karriere zugeschlagen. Der Tscheche stand in Polen z
15.11.2025Nieuwenhuis auch durch Stürze und defekten Schuh nicht zu stoppen(rsn) – Nach Siegen beim Exact Cross in Heerde und bei der X2O Badkamers Trofee in Lokeren hat Joris Nieuwenhuis (Ridley) auch in der Superprestige zugeschlagen. In Merksplas war der Niederländer b
15.11.2025Brand gewinnt auch zweites Superprestige-Rennen der Woche(rsn) – Vier Tage nach ihrem Sieg bei der Superprestige in Niel hat Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) in der Crossserie erneut zugeschlagen. In Merksplas reichte ihr eine Attacke zur Rennmitte
23.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
23.11.2025Sensationell Straßenmeister und die Nummer 1 auf der Bahn (rsn) - 2025 war ein Jahr, das dem Tim Wafler in Erinnerung bleiben wird. Überraschend gewann der Österreicher auf flachen Kurs die Nationalen Straßenmeisterschaften, wobei er als Kontinentalfahrer
23.11.2025Nys macht’s in Tabor im Stil von van der Poel (rsn) – Er schien beim Weltcup-Auftakt in Tabor über einen Gang mehr zu verfügen als die Konkurrenz: Als Thibau Nys (Baloise – Glowi Lions) Ernst machte, konnte keiner seiner Gegner folgen. Der
23.11.2025Brand egalisiert mit Sieg in Tabor den Vos-Rekord (rsn) - Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat den Weltcup-Auftakt in Tabor gewonnen. Die Niederländerin bestimmte gemeinsam mit Sara Casasola (Crelan – Corendon) und deren Teamkollegin Inge v
23.11.2025Starke Comebacks nach schweren Stürzen (rsn) – Auf einem absoluten Hoch schloss Bruno Keßler (Rembe – rad-net) die Saison 2024 ab. Er gewann bei der Bahn-WM mit seinen Teamkollegen die Bronzemedaille im Vierer, die erste für Deutsc
23.11.2025Pogacar: Vuelta- oder Roubaix-Sieg genauso wichtig wie Tour-Rekord (rsn) – Mit einem fünften Toursieg würde Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) in dieser Saison mit Jacques Anquetil, Eddy Merckx, Bernard Hinault und Miguel Indurain gleichziehen. Da der Slowe
23.11.2025Evenepoel zu möglichem Giro-Zeitfahren: “Maßgeschneidert“ (rsn) – Remco Evenepoel hat nach eigenen Worten seinem neuen Team Red Bull – Bora – hansgrohe zwei Pläne für die Saison 2026 vorgelegt. Der erste sieht eine Klassikerkampagne und die Tour de F
23.11.2025Van Aert: “Ronde- und Roubaix-Siege wären i-Tüpfelchen“ (rsn) – Wie sein großer Konkurrent Mathieu van der Poel (Alepcin – Deceuninck) begann Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) seine Karriere als Crosser. In dieser Disziplin gewann der Belgier dre
23.11.2025Gazzoli von Astana zu Solution Tech – Vini Fantini (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
22.11.2025Wieder ein Trikotregen, wieder ein Pausentag (rsn) - Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird e
22.11.2025Krahl mit Schürfwunden zum Weltcup-Auftakt nach Tabor (rsn) – Im tschechischen Tabor findet am Sonntag der Auftakt des Cross-Weltcups 2025/26 statt. Mit dabei ist auch eine deutsche Delegation, bekanntester Name ist der von Judith Krahl (Rose Racing
22.11.2025Mit einer späten Zündung in die Geschichte (rsn) - Sensation, Coup, Paukenschlag – geschieht in der Welt des Sports ein unerwartetes Ereignis, gibt es vielerlei Begriffe, um es ihn Worte zu fassen. In ein solches Rampenlicht rückte Mathieu