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23.11.2020 | (rsn) – Seit über zehn Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felbermayr Simplon Wels) zu den fixen Größen im österreichischen Straßensport. Der mittlerweile 32-Jährige feierte 2013 mit dem Gesamtsieg der Österreich Rundfahrt seinen bislang größten Karriereerfolg und stand mehrere Jahre bei WorldTour-Teams unter Vertrag. Nachdem er 2019 noch im Trikot des polnischen CCC-Rennstalls unterwegs war, kehrte er in der Winterpause 2020 nach Wels auf die zurück.
Der Auftakt der neuen Saison verlief nach Wunsch für den Oberösterreicher, der bei der Antalya-Rundfahrt die Bergankunft in Termessos für sich entscheiden konnte und die Bergwertung der Tour an der türkischen Riviera gewinnen konnte. "Es war ein großes Ziel von mir, gut in die Saison zu starten. Das gab mir vor allem Selbstvertrauen für unsere nächsten Aufgaben", erinnerte sich Zoidl im Gespräch mit radsport-news.com.
Doch anstelle weiterer Einsätze in Istrien folgte der Lockdown und der damit verbundene Stopp aller Radrennen. "In den ersten Wochen war ich noch ziemlich motiviert, da weitere Rundfahrten wie die Tour of the Alps oder in Frankreich geplant waren. Doch mit der Zeit stellte sich leider heraus, dass die Pause länger sein wird", erzählte Zoidl, der fleißig weitertrainierte. "Die Ausfahrten am Rad waren eine schöne Abwechslung zum Leben im Lockdown", fügte er an.
Die Perspektive änderte sich erst wieder im Juli, als die ersten Rennen begannen. "Es zeichnete sich aber doch ab, dass es eine verlorene Saison sein wird. Es war gut, die nationalen Rennen zu haben, auch wenn diese nicht optimal für mich zugeschnitten waren", so Zoidl, der auf die in Österreich ausgetragene Zeitfahrliga 'Austrian Time Trial Series' anspielte.
"Wir haben dann auch noch im August die Tschechien-Rundfahrt bestritten. Es war schön, als dann auch international ein wenig was ging. Aber auch die Tour endete zumeist in Massensprints und da ist für mich wenig zu holen. Außerdem waren die kleineren Rundfahrten heuer auch extrem stark besetzt", erklärte er.
Heimsieg im Mühlviertel zum Saisonabschluss
"Wir mussten eigentlich von Woche zu Woche neu planen, trotzdem war meine Motivation sehr hoch und so konnte ich eine gute Form von August bis Oktober halten", so Zoidl, der nach dem Ausfall von Lukas Pöstlberger (Bora – hansgrohe) noch den Sprung in das österreichische Aufgebot für die Straßenweltmeisterschaften in Imola schaffte: "Es war ein schönes Rennen dort und nochmal ein richtiges Highlight im Jahr, wenn auch die Nominierung sehr kurzfristig noch kam."
Anfang Oktober gewann er in Königswiesen den erstmals ausgetragenen Mühlviertel Hügelwelt Classic, neben den nationalen Meisterschaften das einzige Straßenrennen, welches in der Alpenrepublik ausgetragen wurde. "Gerade die Rennen in Oberösterreich sind sehr wichtig für unsere Sponsoren, von dem her ist es wichtig dort gut abzuschneiden. Der Sieg war fast schon eine Pflichtaufgabe", berichtete Zoidl, der auch 2021 für das Welser Team fahren wird.
"Ich hoffe natürlich auf eine normalere Saison. Die Veranstalter hatten jetzt fast ein Jahr Zeit für Konzepte und wie man an den größeren Rennen sah, ist es möglich Radsportrennen auszutragen. Es wird wohl viel auf die Situationen in den einzelnen Austragungsländern ankommen, aber ich bin optimistisch für 2021", blickte Zoidl auf das kommende Jahr voraus.
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