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30.06.2019 | (rsn) – Wie bereits nach dem ersten Ruhetag, so gibt es auch nach der zweiten Pause eine Sprinteretappe zum Reinfinden. Einziges Argument gegen einen Massensprint könnte der Wind sein.
Aufgebot 2019: Sören Kragh Andersen, Nikias Arndt, Cees Bol, Chad Haga, Lennard Kämna, Wilco Kelderman, Michael Matthews, Nicholas Roche
Aussichten: Dumoulin sollte das Tour-Aufgebot erneut anführen und um den Gesamtsieg fahren, erst recht, nachdem er den Giro d’Italia frühzeitig nach Sturz und Kniebeschwerden aufgeben musste. Doch das Knie spielte auch im Anschluss nicht mit: Es folgte im Juni kurzfristig eine Operation, die Absage des Höhentrainingslagers und schließlich die wenig überraschende Nachricht, dass der Niederländer auf die Tour verzichten muss. Für das Team ein Fiasko, schließlich war der Großteil der Saison auf die Ambitionen mit dem niederländischen Kapitän beim Giro und der Tour ausgerichtet gewesen.
Die anstehende Frankreich-Rundfahrt wird nun eine ganz andere: Der Kapitän fehlt, seine Unterstützer müssen nun das bestmöglich aus der Situation machen. Der Notfallplan sieht als neues Ziel Etappensiege vor.
Dafür kommt an erster Stelle Sprinter Matthews in Frage. Beim letzten Härtetest vor der Tour, der Tour de Suisse, überzeugte der Australier allerdings nur bedingt: In den Massensprints fehlte ihm ein gutes Stück zu den Besten, immerhin reichte es auf der welligen Etappe nach Arlesheim zu einem zweiten Platz. Womöglich wird sich das Team eher auf die welligen und selektiven Ankünfte konzentrieren, Épernay (3. Etappe), Saint-Etiennes (8. Etappe), Brioude (9. Etappe) und Albi (10. Etappe) sind hier zu nennen. Möglicherweise ist Matthews auch ein Kandidat für Fluchtgruppen – 2016 gewann er auf diese Weise seine erste Tour-Etappe.
Denkbar ist zudem, dass Cees Bol eine gute Alternative für die eine oder andere Sprintetappe ist. Bei der Kalifornien-Rundfahrt feierte der Niederländer zuletzt gegen namhafte Konkurrenten wie Peter Sagan einen Etappensieg. Generell dürfte der Tour-Debütant aber eher die Rolle des Anfahrers für Matthews übernehmen. Allerdings bestritten beide in dieser Saison noch keine Sprintankünfte zusammen.
Der andere Debütant im Team ist Lennard Kämna, der sich vor allem aufgrund seiner Vielseitigkeit und seines guten Auftritts zuletzt bei der Tour de Suisse das Tour-Ticket erkämpfte. In der Schweiz überzeugte der 22-Jährige aus Wedel mit starken Leistungen in den Bergen und Platz 17 im Gesamtklassement, in Frankreich machen ihn aber auch seine Qualitäten in der Sprintvorbereitung und im Zeitfahren zur wertvollen Unterstützung. In erster Linie gehört seine erste Tour aber zum Lernprozess. Die eine oder andere Bewährungschance in Fluchtgruppen dürfte er dennoch bekommen.
Mit Nikias Arndt befindet sich ein weiterer deutscher Profi im Aufgebot. Der 27-Jährige nimmt wie im Vorjahr die Rolle des Capitaine du Route ein und soll seine Kollegen sicher durch Frankreich führen. Ansonsten ist er als vielseitiger Helfer unterwegs.
Wird das Terrain bergiger, baut Sunweb auf das Trio Wilco Kelderman, Sören Kragh Andersen und Nicholas Roche. Keldermann wäre sogar eine gute Endplatzierung zuzutrauen, immerhin erreichte der Niederländer 2017 einen vierten Gesamtrang bei der Vuelta a Espana. Allerdings kehrte Kelderman nach Sturz bei der Katalonien-Rundfahrt mit Schlüsselbein- und Halswirbelbruch erst zur Tour de Suisse ins Renngeschehen zurück und blieb dort mit Platz 29 eher unauffällig. Sollte er im Tour-Verlauf sein Leistungsniveau erreichen, bildet er auf Bergetappen zusammen mit Roche ein handlungsfähiges Duo aus Fluchtgruppen. Einziges Manko: Roches letzter Einzelsieg datiert aus dem Jahr 2016, der von Kelderman sogar aus dem Jahr 2013. Andersen ist hingegen auf Etappen mit Klassikeranstrich zuhause und besitzt mit zwei Erfolgen 2018 wohl das ausgeprägteste Sieger-Gen dieses Trios.
Aufgrund der ursprünglichen Ausrichtung auf Dumoulin befinden sich mit Matthews, Kelderman, Kämna, Arndt, Andersen und Chad Haga, der zuletzt das Abschlusszeitfahren des Giro d’Italia gewann, viele ordentliche bis sehr gute Zeitfahrer im Aufgebot. Deshalb gehört Sunweb im Mannschaftszeitfahren am zweiten Tag in Brüssel zu den Favoriten.
Fazit: Durch die Ausrichtung auf und den Ausfall durch Dumoulin sind die Möglichkeiten des Teams natürlich limitiert. Matthews gibt zwar auf dem Papier nach wie vor einen hervorragenden Rennfahrer ab, allerdings scheint dem 28-Jährigen etwas die Durchschlagskraft vergangener Jahre abhanden gekommen zu sein. Er braucht die richtige Gruppe und den richtigen Tag für einen Etappensieg. Roche und Kelderman gelten zwar als gute Kletterer, allerdings nicht als ausgewiesene Siegfahrer. Andersen mag in der Hinsicht möglicherweise die vielversprechende Option sein. Das Mannschaftszeitfahren in Brüssel könnte Sunweb die Bilanz retten: Gelingt dort der Sieg, möglicherweise verbunden mit dem Gelben Trikot, wäre die Tour ein Erfolg und der Rest Bonus. Wenn nicht, wird Sunweb drei Wochen kämpfen müssen, um einigermaßen Eindruck in Frankreich zu hinterlassen.
Eckdaten:
Land: Deutschland
Hauptsponsor: Sunweb
Branche: Reiseanbieter
Teamchef: Iwan Spekenbrink
Radausrüster: Cervélo
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