Ewan und Jakobsen erneut geschlagen

Bennett jubelt wie 2017 am dritten Paris-Nizza-Tag

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Sam Bennett (Bora - hansgrohe) gewann die 3. Etappe bei Paris-Nizza. | Foto: Cor Vos

12.03.2019  |  (rsn) - Vor zwei Jahren gewann Sam Bennett (Bora - hansgrohe) die  3. Etappe von Paris-Nizza. Damals feierte der Ire seinen ersten Sieg in einem WorldTour-Etappenrennen. In der vergangenen Saison schied er auf dem dritten Teilstück der Fernfahrt aus.

Bei der 77. Austragung holte sich Bennett nach 200 Kilometern von Cepoy nach Moulins/Yzeure nun im Massensprint seinen dritten Saisonerfolg und ließ dabei Caleb Ewan (Lotto Soudal) knapp hinter sich. Auf Fabio Jakobsen (Deceuninck - Quick-Step) hatte das Duo einen deutlichen Vorsprung. Der Australier und der Niederländer hatten bereits zum Auftakt hinter dem bis heute überragenden Dylan Groenewegen (Jumbo - Visma) die Plätze zwei und drei belegt.

“Groenewegen war super stark an den vergangenen Tagen, ich denke, unschlagbar sogar, aber ich hatte da auch schlechte Beine“, sagte Bennett im Ziel: “Ich weiß nicht, ob es durch den Wechsel von der Hitze in die Kälte kam, ich hatte im Winter nicht in der Kälte trainiert, aber ich wusste, dass die Form da war und ich es weiter probieren musste.“

Groenewegen wurde nur Neunter, nachdem ihm auf der Zielgerade offensichtlich die Kraft ausgegangen war. Zwar verteidigte Groenewegen sein Gelbes Trikot, liegt aber im Gesamtklassement jetzt nur noch sechs Sekunden vor dem Polen Michal Kwiatkowksi (Sky), der beide Zwischensprints gewann und elf vor dem Spanier Luis Leon Sanchez (Astana).

Bennett bestätigte nach den Plätzen vier und 143 am Dienstag seine bisherigen Auftritte bei der Vuelta a San Juan und der UAE Tour, wo er jeweils die Schlussetappe hatte gewinnen können. “Heute waren meine Beine viel besser. Ok, es war auch ein leichterer Tag, aber ich beginne mich auch an die Kälte zu gewöhnen und außerdem wusste ich, dass heute die letzte Sprintgelegenheit war“, führte Bennett aus, nachdem er seinem Team bereits das siebte Erfolgserlebnis in diesem Jahr beschert hatte. “Ich habe alles was möglich war getan. Die Jungs haben einen super Job gemacht. Sie haben wirklich gewusst, was sie tun mussten, um mich mit so wenig Kraft wie möglich in Position zu bringen.“

Während es für Bennett und Bora - hansgrohe nach Wunsch lief, blieben die  deutschen Sprinter erneut blass. André Greipel (Arkéa Samsic) kam als bester auf Platz 14 ins Ziel. John Degenkolb (Trek - Segafredo) belegte Rang 23, Marcel Kittel (Katusha - Alpecin) landete abgeschlagen auf Position 39, noch fünf Plätze hinter Ewans Anfahrer Roger Kluge.

So lief das Rennen…

Wurde die gestrige Etappe in Rekordtempo von mehr als 51,2 km/h zurückgelegt, ließ es das Feld am dritten Tag deutlich langsamer angehen. Zudem zügelte Gegenwind die Ambitionen möglicher Ausreißer. Bei einem Schnitte von zunächst nur wenig mehr als 30 km/h sicherte sich Michal Kwiatkowski (Sky) nach 25 Kilometern den ersten der beiden Zwischensprints und damit drei Bonussekunden im Kampf um das Gelbe Trikot, gefolgt von Luis Leon Sanchez (Astana) und Tony Gallopin (AG2R).

Danach holte das Feld eine erste Ausreißergruppe um Thomas De Gendt (Lotto Soudal) und Ramunas Navardauskas (Delko Marseille Provence) zurück, ehe es der Litauer bei Kilometer 39 nochmals probierte und diesmal mit seinem italienischen Teamkollegen Alessandro Fedelli wegkam. Schnell fuhr sich das Duo einen Vorsprung von rund 5:30 Minuten heraus, ehe Jumbo - Visma und Lotto Soudal sich daran machten, die Verfolgung der Ausreißer zu organisieren.

In der Folge reduzierte das Feld den Rückstand plangemäß. Knapp 50 Kilometer vor dem Ziel betrug er weniger als eine Minute. Dafür zeigte sich in erster Linie Ewans Teamkollege Thomas De Gendt verantwortlich, der über viele Kilometer hinweg im Wind fuhr und so dafür sorgte, dass Navardauskas und Fedelli bereits 39 Kilometer vor dem Ziel wieder eingefangen waren.

Kurz darauf kam es zu einem Massensturz im Feld, an einer Straßenverengung. Doch die meisten auf der Brücke zu Boden gegangenen Fahrer, oder jene die aufgehalten, fanden schnell den Anschluss wieder. Nicht aber Titelverteidiger Marc Soler (Movistar), der heute erneut Zeit einbüßte.

Kwiatkowksi gewann wenige Kilometer später auch den zweiten Zwischensprint - diesmal vor seinen Teamkollegen Bernal und Luke Rowe und konnte sich so weitere drei Sekunden gutschreiben lassen. Damit verkürzte sich sein Rückstand gegenüber auf Leader Groenewegen. Doch Sky wollte auch heute mehr und versuchte mit dem bewährten Trio ein weiteres Mal das Feld auf den letzten Kilometern mit einer Windstaffel zu sprengen. Doch dieses Mal scheiterte der Versuch, auch wenn zwischenzeitlich einige Lücken im Feld entstanden.

Erst auf den letzten beiden Kilometern gaben Kwiatkowski & Co. ihren Versuch auf und Groupama - FDJ übernahm für Arnaud Demares die Spitze des Feldes. Doch zwei Helfer waren zu wenig, um dem Franzosen den Sprint perfekt vorzubereiten. Bennett dagegen war auf dem Schlusskilometer zwar auf sich allein gestellt, wusste Demares zu frühen Antritt aber locker zu kontern und sprintete vom Hinterrad von Groenewegens Anfahrer zum Sieg. Der Träger des Gelben Trikots dagegen schien auf den letzten Metern keine Energie mehr aufbringen zu können und rollte nur noch aus.

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