Luxemburger verzichtet auf zwei Drittel der Ardennen

Jungels hat ein Langzeit-Projekt: die flämischen Klassiker

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Jungels hat ein Langzeit-Projekt: die flämischen Klassiker"
Bob Jungels (Deceuninck - Quick-Step) fährt 2019 weniger Ardennen-Klassiker, wo sein Team mit Julian Alaphilippe aber ohnehin einen anderen Top-Fahrer als Kapitän hat. | Foto: Cor Vos

09.01.2019  |  (rsn) - Dass er in diesem Jahr zum Giro d'Italia zurückkehren wird, hatte Bob Jungels bereits vor einer Woche angekündigt. Doch im Rahmen der Teampräsentation von Deceuninck - Quick-Step in Calpe wurde am Wochenende auch bekannt, dass der 26-jährige Luxemburger an seinem Rennprogramm 2019 im Vergleich zur Vorsaison und den Jahren davor noch mehr verändern wird. Denn: Jungels plant, sich langfristig auch an den flämischen Klassikern zu versuchen.

"Ich habe viel mit Tom Steels darüber gesprochen, und er ist überzeugt davon, dass ich mich in Flandern gut schlagen kann. Und wenn dich jemand wie Tom davon überzeugt, dann hat er etwas im Kopf", erklärte Jungels in Calpe gegenüber cyclingnews.com, dass der belgische Ex-Profi, der bei Quick-Step Sportlicher Leiter für die Klassiker ist, ihn in seinem Vorhaben bekräftigt.

Jungels' Ambitionen kommen nicht von Ungefähr. Denn auch wenn er seit fünf Jahren keinen einzigen flämischen Klassiker mehr bestritten hat, so gewann der Luxemburger im Jahr 2012 als 19-Jähriger die U23-Variante von Paris-Roubaix und fuhr ein Jahr später als Neo-Profi die Königin der Klassiker immerhin zu Ende, um als 84. im Velodrom anzukommen. Ausgerechnet Roubaix aber ist nun erstmal nicht Bestandteil seiner Klassiker-Pläne.

Klassikereinstieg bei Het Nieuwsblad

Jungels wird die Saison bei der Tour Colombia (2.1) im Februar beginnen, wo er zuvor bereits ein Höhentrainingslager absolviert. Anschließend geht es nach Belgien zum Omloope Het Nieuwsblad und zu Kuurne-Brüssel-Kuurne. Zwar bestreitet er auch Paris-Nizza, doch dann geht der Fokus voll aufs Kopfsteinpflaster: De Panne, E3, Dwars door Vlaanderen und die Flandern-Rundfahrt stehen im Programm. Roubaix lässt Jungels aus. Das Pflaster dort ist bekanntermaßen noch rauher als das der flämischen Rennen, und die Strecke topfeben - das steht Jungels Entwicklung der vergangenen fünf Jahre hin zum leichteren, bergfesteren Fahrer zu sehr entgegen.

Doch auch so ist der Spagat zwischen flämischen Klassikern und Giro-Start schwer. Denn im Mai will der Luxemburger beim Giro d'Italia nach einem Jahr Pause, weil er 2018 die Tour de France fuhr und dort Elfter wurde, an seine Erfolge von 2016 und 2017 anknüpfen. In Italien gewann er zweimal in Folge das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers, wurde 2016 Gesamtsechster und 2017 -achter und holte 2017 außerdem einen Etappensieg in Bergamo.

Mit flämischen Klassikern, Ardennen-Klassikern und Giro wäre Jungels' Frühjahr 2019 vollgestopft mit Höhepunkten. Deshalb opfert er für sein "Projekt Kopfsteinpflaster" nun zwei der drei Ardennen-Klassiker, wird nur bei Lüttich-Bastogne-Lüttich als Titelverteidiger mit der Nr. 1 auf dem Rücken starten. Mit dem Doyenne-Sieg hat er die Ardennen in gewisser Weise erobert, nun ist Flandern an der Reihe.

"Nach meinem Erfolg in den Ardennen im letzten Jahr ist es offensichtlich... Ich würde es nicht als den nächsten Schritt bezeichnen, aber ich sehe es als eine neue Herausforderung", so Jungels, der nicht allzu hohe Erwartungen an seine ersten Kopfsteinpflaster-Versuche stellt: "Es ist ein Projekt. Dieses Jahr sehe ich ein wenig als Einführung in diese Klassiker. Ich kenne die Straßen nicht, alles ist anders", meint der Luxemburger.

Sein wahrer, sportlicher Höhepunkt dürfte also der Giro bleiben. "Ich bin überzeugt davon, dass es möglich ist, beides zu kombinieren", so Jungels über die Doppelbelastung aus Klassikern und Grand-Tour-Ambitionen. "Wenn ich dieses Jahr sehe, dass es absolut nicht geht, dann kann ich es ja auch wieder ändern."

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.04.2019Terpstra kann sich nicht an seinen Sturz erinnern

(rsn) - Niki Terpstra hat sich erstmals seit seinem Sturz bei der Flandern-Rundfahrt zu Wort gemeldet. Auf Twitter bestätigte der Niederländer, dass er sich dabei eine schwere Gehirnerschütterung z

09.04.2019Sagan auf der Jagd nach Ergebnissen und dem guten Gefühl

(rsn) - Mit einem Etappensieg und zwei weiteren Podiumsplatzierungen bei der Tour Down Under gelang Peter Sagan (Bora - hansgrohe) ein perfekter Saisoneinstand. Doch seit Mitte Januar wartet der dreim

08.04.2019Schachmann demonstriert in Zumarraga seine Vielseitigkeit

(rsn) - Nicht Peter Sagan, sondern Maximilian Schachmann ist bei Bora - hansgrohe bisher der überragende Mann dieses Frühjahrs. Nachdem er im Februar in Italien das Eintagesrennen GP Industria und i

08.04.2019Valverde stimmt sein Ronde-Debüt zuversichtlich

(rsn) - Sein Debüt bei der Flandern-Rundfahrt hat der bald 39 Jahre alte Alejandro Valverde nicht nur ohne Sturz und Defekt überstanden, sondern auch bewiesen, dass er beim belgischen Radsport-Monum

08.04.2019Ronde: Houle spendet 5000 Euro an Stig Broeckx` Rehazentrum

(rsn) - Hugo Houle (AG2R) hat bei der Flandern-Rundfahrt den mit 5000 Euro datierten GP Stig Broeckx gewonnen. Der Kanadier war bei der ersten Überquerung des Oude Kwaremont der erste Fahrer auf der

08.04.2019Van der Poel: “Ich komme hierher zurück“

(rsn) – Nach seinem Sieg bei Dwaars doors Vlaanderen schien für Mathieu van der Poel alles angerichtet für einen großen Tag bei der Ronde van Vlaanderen. Der zweimalige Crossweltmeister sollte am

08.04.2019Asgreen stellt in Oudenaarde Deceuninck-Hierarchie auf den Kopf

(rsn) - Mit gleich drei Kapitänen war Deceuninck - Quick-Step in die 103. Flandern-Rundfahrt gestartet. Nach 270 Kilometern von Antwerpen nach Oudenaarde sorgte aber ein Ronde-Debütant für das Erge

08.04.2019Bettiol: Muttersöhnchen, Spinner und jetzt Ronde-Gewinner

(rsn) - Mit dem Sieg von Alberto Bettiol bei der 103. Ronde van Vlaanderen verdeutlichte das EF Education First Team, dass auch der April schon eine passende Zeit ist, um die rosa Farben prächtig zu

08.04.2019Degenkolb: “Ich bin klassisch in die Luft geflogen“

(rsn) - Am Kruisberg etwa 30 Kilometer vor dem Ziel der Flandern-Rundfahrt lief es für John Degenkolb (Trek – Segafredo) noch bestens. Der Oberurseler attackierte aus dem Verfolgerfeld heraus. Piet

07.04.2019Sagan: “Mir hat heute der letzte Punch gefehlt“

(rsn) - Als Elfter fuhr Peter Sagan (Bora - hansgrohe) am Sonntag in Oudenaarde über den Zielstrich. Als er später aus dem Teambus stieg, kam er sich aber vor, als ob er zum zweiten Mal nach 2016 di

07.04.2019Naesen hatte nicht seinen besten Tag auf dem Rad

(rsn) - Oliver Naesen war der beste Belgier bei der 103. Auflage der Flandern-Rundfahrt. Aber Rang sieben war nicht dass, was sich der Kapitän der Equipe von AG2R La Mondiale für das zweite Monument

07.04.2019Politt weiß nicht, warum er so gut sprinten kann

(rsn) - Mit jedem Rennen stößt Nils Politt (Katusha Alpecin) ein Stückchen weiter in die Weltelite vor! Auf einem starken fünften Platz beendete der Kölner die Flandern-Rundfahrt, nachdem er am E

Weitere Radsportnachrichten

26.06.2025Hayter entthront Tarling, Armirail in Frankreich vorn

(rsn) – Die vorletzte Juniwoche ist auch in diesem Jahr den Nationalen Meisterschaften vorbehalten. Zunächst stehen die Wettbewerbe im Zeitfahren an, ehe am Wochenende die Straßenrennen folgen. W

26.06.2025Intermarché - Wanty mit Zimmermann und Rutsch zur Tour

(rsn) – Mit den beiden Deutschen Georg Zimmermann und Jonas Rutsch wird Intermarché – Wanty in die am 5. Juli in Lille beginnende 112. Tour den France starten. Für Neuzugang Rutsch wird es die d

26.06.2025Die Aufgebote für die 112. Tour de France

(rsn) – Nach drei Auslandsstarts in Folge (Kopenhagen, Bilbao, Florenz) beginnt die Tour de France erstmals seit dem Jahr 2021 wieder in ihrem Heimatland. Am 5. Juli werden im nordfranzösischen Lil

26.06.2025Tour-de-Suisse-Siegerin Reusser auch Schweizer Zeitfahrmeisterin

(rsn) – Die vorletzte Juniwoche ist auch in diesem Jahr den Nationalen Meisterschaften vorbehalten. Zunächst stehen die Wettbewerbe im Zeitfahren an, ehe am Wochenende die Straßenrennen folgen. W

26.06.2025Valter vor Wechsel zu Bahrain, Allegaert bleibt bei Cofidis

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

26.06.2025Lipowitz verzichtet auf die Deutschen Meisterschaften

(rsn) – Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) wird am Sonntag nicht zum Straßenrennen der Deutschen Meisterschaften antreten. Das bestätigte das Team RSN gegenüber, betonte aber, das

26.06.2025Wichtiger Denkzettel und trotzdem ist Kritik erlaubt

(rsn) – Mit der neuesten Folge der Doku-Serie "Geheimsache Doping" unter dem Titel "Im Windschatten" haben Hajo Seppelt und sein Team aus der ARD-Dopingredaktion zwei Wochen vor dem Start der 112. T

26.06.2025Gaudu und Cosnefroy müssen auf die Tour verzichten

(rsn) - David Gaudu (Groupama – FDJ) wird auf die diesjährige Tour de France verzichten. Wie der Franzose der Nachrichtenagentur AFP sagte, befinde er sich nicht in der dazu nötigen Form. “Anges

25.06.2025Hauptsponsoren verlassen Arkéa - B&B Hotels am Jahresende

(rsn) – In der vergangenen Woche konnten sich die Verantwortlichen von Arkéa - B&B Hotels bei der Tour de Suisse noch am überragenden Auftritt von Kévin Vauquelin erfreuen, der erst am letzten Ta

25.06.2025Valter muss in Ungarn wieder mit Platz zwei Vorlieb nehmen

(rsn) – Die vorletzte Juniwoche ist auch in diesem Jahr den Nationalen Meisterschaften vorbehalten. Zunächst stehen die Wettbewerbe im Zeitfahren an, ehe am Wochenende die Straßenrennen folgen. W

25.06.2025Die Strecken der Deutschen Straßen-Meisterschaft 2025

(rsn) – Die Deutschen Straßenmeisterschaften 2025 werden vom 27. bis 29. Juni 2025 in Ramstein-Miesenbach und Linden westlich und südwestlich von Kaiserslautern ausgetragen. Dabei warten auf Fahre

25.06.2025Wer tritt die Nachfolge von Brenner und Koch an?

(rsn) – Nach der aus technischen wie finanziellen Gründen notwendig gewordenen Streckenänderungen werden die Deutschen Straßen-Meisterschaften am Wochenende zu einer Agelegenheit für bergfeste F

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Nationale (NC, INT)
  • Radrennen Frauen

  • Nationale (NC, INT)