Mit-Favorit bei Hamburger Cyclassics

Poitschke: “Ackermann wird einer der besten Sprinter der Welt“

Foto zu dem Text "Poitschke: “Ackermann wird einer der besten Sprinter der Welt“"
Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) feierte in dieser Saison bereits sechs Siege und gehört auch bei den EuroEyes Classis zu den Favoriten. | Foto: Cor Vos

18.08.2018  |  (rsn) - Bora - hansgrohe wird bei den 23. Euro Eyes Cyclassics mit einem Sprinterduo antreten, um das die meisten anderen Teams den deutschen WorldTour-Rennstall beneiden dürften. Wie Sportdirektor Enrico Poitschke gegenüber radsport-news.com bestätigte, stehen sowohl Weltmeister Peter Sagan als auch der Deutsche Meister im siebenköpfigen Aufgebot für das 216 Kilometer lange Rennen mit Start und Ziel in der Hansestadt. "Das war schon länger geplant, wir denken, dass wir damit mehrere Optionen haben und das ist immer gut“, erklärte Poitschke.

Allerdings sind bei Bora-hansgrohe die Rollen im einzigen deutschen WorldTour-Rennen klar verteilt. "Pascal hat zuletzt bewiesen, dass er sehr stark ist. Deswegen wird er auch derjenige sein, für den die Mannschaft im Fall eines Sprints arbeiten wird“, sagte Poitschke und betonte: "Wir wollen das Rennen gewinnen, das ist natürlich unser Ziel.“

Aber nicht nur Ackermanns beeindruckende Siegesserie der vergangenen Wochen ist dafür verantwortlich, dass der 24-jährige Pfälzer teamintern auf 1 gesetzt ist. Denn Sagan laboriert noch immer an den Folgen seines Sturzes bei der Tour de France und musste deshalb auch am vergangenen Sonntag das EM-Straßenrennen vorzeitig beenden. "Der Sturz bei der Tour war sehr, sehr schwer und es dauert lange, sich davon zu erholen - Peter konnte auch nicht optimal trainieren, das hat man zur EM gesehen. Und auch jetzt ist er nicht in der Verfassung, die wir uns erhoffen“, erklärte Poitschke.

Mit Ackermann bietet sein Team aber weit mehr als nur einen Ersatz für den Top-Star auf. Der 24-jährige Pfälzer ist einer der neuen Sterne am Sprinterhimmel, feierte nicht weniger als fünf Siege in WorldTour-Rennen und wurde im Juni in Einhausen Deutscher Meister. Mit der Entwicklung, die Ackermann in den vergangenen Monaten genommen hat, hatte auch sein Sportdirektor nicht gerechnet.

"Wir haben gehofft, dass er dieses Jahr Rennen gewinnt; dass er so lange auf WorldTour-Niveau Rennen gewinnen kann, ist auch eine Überraschung für uns“, sagte Poitschke und betonte, dass Ackermann sein Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft hat. "Unser Ziel ist, dass wir Pascal kontinuierlich aufbauen. Er selber weiß, dass er in der Sprintvorbereitung noch einige Fehler macht, aber das ist ganz normal. Und er weiß, dass er sich noch weiter entwickeln kann.“

Viele Fehler machte der Deutsche Meister in dieser Saison allerdings nicht, wie seine Siege bei der Tour de Romandie, dem Critérium du Dauphiné und zuletzt beim PrudentialRide in London sowie bei der Polen-Rundfahrt gegen erstklassige Konkurrenz bewiesen. Dennoch sieht Poitschke seinen Fahrer noch nicht in einer Liga mit der internationalen Sprintelite. "Pascal ist auf dem Weg zu einem der weltbesten Sprinter, er hat auch schon einige starke Fahrer geschlagen, aber ich würde noch nicht sagen, dass er jetzt schon zu den weltbesten gehört“, sagte er. Wohin Ackermanns Weg aber führen kann, steht für den ehemaligen Profi außer Frage: "Wenn alles so weiter läuft, wird er in den kommenden Jahren sicherlich zu einem der besten Sprinter der Welt.“

Nach seinen jüngsten Auftritten gehört Ackermann sicherlich auch am Sonntag zu den Favoriten und kann sich in der Hansestadt zudem ein weiteres Mal mit der Créme de la Créme der Sprinterzunft messen. Für den Sieg kommen sicherlich sieben bis acht Fahrer in Frage, Ewan und Démare, und dann gibt es noch die anderen deutschen Sprinter. Ich sehe derzeit keinen klaren Favoriten“, sagte Poitschke und deutete damit an, dass dies zu Ackermanns Vorteil sein könnte.

Sein nationales Meistertrikot wird der der Sprinter noch bei diversen Rennen dieser Saison präsentieren können. "Er fährt die Deutschland Tour, dann die Brüssel Classics und den GP de Fourmiers, zwei belgische Rennen Ende September, den Münsterland Giro und in China auch noch die letzte WorldTour-Rundfahrt des Jahres“, kündigte Poitschke an.

Das GrandTour-Debüt dagegen muss noch bis 2019 warten. "Wir haben uns das lange überlegt, Pascal wäre gerne eine dreiwöchige Rundfahrt gefahren, aber unserer Ansicht nach ist es für ihn besser, wenn er diese Saison keine GrandTour im Programm hat“, sagte der 48-Jährige, der davon ausgeht, dass Ackermann, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft, auch künftig im Bora-hansgrohe-Trikot um Sprintsiege kämpfen wird. "Ich gehe nicht davon, aus dass Pascal 2019 für ein anderes Team fahren wird“, fügte Poitschke an.

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

20.08.2018Viviani: “Diesen Sieg werde ich mein Leben lang nicht vergessen“

(rsn) - Der Sieg bei den EuroEyes Cyclassics in Hamburg war für Elia Viviani (Quick-Step Floors) aus mehreren Gründen bemerkenswert. Der Sprinter konnte als erst zweiter Fahrer in der Geschichte des

19.08.2018Eine Welle warf Ackermann in Hamburg aus der perfekten Position

(rsn) - Bis 1,5 Kilometer vor dem Ziel auf der Hamburger Mönckebergstraße lief die 23. Auflage der EuroEyes Cyclassics ganz nach Plan von Bora-hansgrohe. Das mit Weltmeister Peter Sagan angetretene

19.08.2018Ackermanns Missgeschick kostet auch Degenkolb die Siegchance

(rsn) – Mit Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe), John Degenkolb (Trek-Segafredo) und André Greipel (Lotto Soudal) am Start standen die Chancen der Deutschen auf einen Heimsieg bei den EuroEyes Cyclas

19.08.2018Viviani wiederholt Vorjahrescoup, Ackermann im Finale gestürzt

(rsn) – Elia Viviani (Quick-Step Floors) hat bei den 23. Euroeyes Cyclassics (1.UWT) seinen Vorjahressieg wiederholt. Der Italienische Meister setzte sich nach 216 Kilometern in Hamburg in der Mönc

19.08.2018Vorschau auf die Rennen des Tages / 19. August

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? Ab sofort gibt Ihnen radsport-news.com kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf

19.08.2018Jubelt in Hamburg erstmals seit 2015 wieder ein Deutscher?

Hamburg (rsn) – Vier Tage vor der neu ins Leben gerufenen Deutschland Tour und eine knappe Woche vor dem Start der Vuelta a Espana haben die Organisatoren der EuroEyes Cyclassics (1.UWT) einen perfe

17.08.2018Degenkolb verzichtet auf WM, hofft auf Erfolg in Hamburg

Berlin (dpa) - Tour-de-France-Etappensieger John Degenkolb (Trek- Segafredo) wird nicht an der Straßen-Weltmeisterschaft in Innsbruck teilnehmen. "Der Kurs ist einfach zu schwer. Das macht für mich

17.08.2018Greipel bekommt für die Cyclassics die volle Teamunterstützung

(rsn) - Drei Jahre nach seinem Sieg bei den Cyclassics in Hamburg will André Greipel (Lotto Soudal) am Sonntag in der Hansestadt erneut ganz oben auf dem Podium stehen. In einem seiner letzten Rennen

16.08.2018Démare mit Geduld und Rennintelligenz zum Cyclassics-Sieg?

(rsn) - 2012 gelang Arnaud Démare bei den Hamburger Cyclassics, die damals noch vom Energiekonzern Vattenfall gesponsert wurden, ein Traumdebüt. Der damals knapp 21-jährige Franzose ließ als Neopr

01.08.2018Arndt will Klettern und Sprinten unter einen Hut bekommen

(rsn) – Etwas müde sei er, dazu habe er noch immer ein leichtes Kratzen im Hals. Die drei Wochen bei der Tour de France haben Nikias Arndt (Sunweb) alles abverlangt. Doch neben der Erschöpfung mac

Weitere Radsportnachrichten

19.07.2025Vingegaard: “Die Tour ist alles andere als vorbei“

(rsn) – Die Platzziffern waren dieselben, wie am Vortag in Hautacam. Doch das Auftreten und die Stimmung von Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) unterschieden sich nach der zweiten Niederlage

19.07.2025Mühlberger hofft bei der Tour “auf den Tag unseres Lebens“

(rsn) - An den beiden Ruhetagen der Tour de France zwischen den 21 Etappen nehmen die Profis raus. Sie genießen die Tage mit der Familie – falls angereist - Massagen, viel Schlaf, den einen oder an

19.07.2025Evenepoel hart zu sich selbst: “Das war einfach wirklich schlecht“

(rsn) – Als sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) die bis zu 16 Prozent steilen letzten Meter auf der Startbahn des Altiports von Peyragudes hinaufquälte, kam es zur Demütigung: Der zwei Mi

19.07.20255.000 Höhenmeter: Paukenschlag zum Abschluss der Pyrenäen-Tage

(rsn) - Die Tour de France macht zum Finale der Pyrenäen-Trilogie den fast schon obligatorischen Besuch in Pau, wo die 14. Etappe startet. Von dort geht es auf 183 Kilometern nach Luchon-Superbagnèr

19.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

18.07.2025Lipowitz endgültig im Kampf ums Tour-Podium angekommen

(rsn) – Bei Red Bull sind sie ruhig geblieben. Zeitverluste an den ersten Tagen? Egal. Hauptsache nicht gestürzt. Rang acht und neun nach zehn Etappen, dreieinhalb Minuten hinter dem Gelben Trikot

18.07.2025Aerorad für den Sieger, Zeitfahr-Set-Up für die Platzierten

(rsn) - Zeitfahren sind Technikschlachten. Bergzeitfahren umso mehr. Denn es gilt, auch konfligierende Variablen in eine gute Balance zu bringen. Eine ziemlich harte Herausforderung in dieser Hinsicht

18.07.2025Highlight-Video der 13. Etappe der Tour de France

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hat auch im Bergzeitfahren der Tour de France die Konkurrenz düpiert. Der Weltmeister entschied im Gelben Trkot die 13. Etappe über 10,9 Kilometer

18.07.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 13. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 5. Juli im nordfranzzösischen Lille zur 112. Tour de France (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, drei Österreicher und fünf Schweizer. Hier listen

18.07.2025Lipowitz: “Die letzten zwei Kilometer waren eine richtige Qual“

(rsn) – Mit seinem vierten Etappensieg hat Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) seine Führung im Gesamtklassement der Tour de France weiter ausgebaut. Der Weltmeister war nach 10,9 Kilometern v

18.07.2025Pogacar dominiert auch das Bergzeitfahren der Tour de France

(rsn) – Der Lack ist ab bei Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) – allerdings nur an seinem Rad, mit dem er das 10,9 Kilometer lange Bergzeitfahren auf der 13. Etappe der Tour de France von Lo

18.07.2025Nach Sturz auf 8. Tour-Etappe läuft es bei Rutsch immer besser

(rsn) – Während für seinen Teamkollegen Georg Zimmermann nach dem Sturz auf der 9. Etappe die 112. Frankreich-Rundfahrt bereits beendet ist, kämpft sich der schon tags zuvor zu Fall gekommene Jon

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Visegrad 4 GP Czech Republic (1.2, CZE)
  • Giro della Valle d`Aosta - (2.2u, ITA)