Sieger Ackermann ist sich keiner Schuld bewusst

Walscheid fühlt sich um seine Titelchance gebracht

Von Christoph Adamietz aus Einhausen

Foto zu dem Text "Walscheid fühlt sich um seine Titelchance gebracht"
Hatten nach dem DM-Rennen noch Gesprächsbedarf: Max Walscheid (Sunweb, li) und der neue Deutsche Meister Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe) | Foto: Cor Vos

01.07.2018  |  (rsn) – Viele Radsportfans hätten sich vom Straßenrennen der Deutschen Meisterschaften in Einhausen eine TV-Übertragung gewünscht – und im Ziel gehörte auch Max Walscheid (Sunweb) dazu. Denn der Neuwieder fühlte sich im Sprint nach 228 Kilometern vom Bora-hansgrohe-Zug um Sieger Pascal Ackermann ausgebremst und somit um seine Titelchance gebracht.

Walscheids Team legte zwar Protest, der aber wurde aufgrund mangelnder Beweise zurückgewiesen. "Es war ein super chaotischer Sprint, viele Fahrer sehen enorme Chancen vorne zu landen, als Kontinental-Fahrer einen Marcel Kittel zu schlagen, das ist der Traum von jedem“, sagte der Dritte von Einhausen auf der Pressekonferenz zu radsport-news.com.

Problematisch sei vor allem die s-förmige Zielpassage gewesen, so Walscheid: "250 Meter vor dem Ziel habe ich in der Linkskurve genau wie geplant überholt. Man sieht auf den Bildern (Fotos, d. Red), wie Selig für Ackermann ganz links den Sprint anzieht und auf der Innenseite die Kurve ist. Ich bin im Begriff zu überholen und finde mich 50 Meter später rechts an den Gittern wieder und muss bremsen. Da ist auf diesem Niveau jeder Sprint vorbei“, so Walscheid.

Bei Bora-hansgrohe war man sich dagegen keiner Schuld bewusst. So sagte Sieger Ackermann auf Nachfrage von radsport-news.com. "Ich habe nach vorne geschaut, die Zielgerade hat zwei Kurven, wenn ich vorne bin und keiner ist neben mir, ist es klar, dass ich nicht ganz kerzengerade die Außenkurve nehme, also kann ich mir keine Vorwürfe machen.“

Ähnlich sah es sein Anfahrer Rüdiger Selig, der radsport-news.com berichtete: "Die Zielgerade war s-förmig, wer vorne fährt, fährt Ideallinie, nämlich gerade aus. Walscheid war nicht nebendran, sondern dahinter. Wer vorne fährt, gibt die Linie vor. Es gab schon viel schlimmere Sprints, die durchgewunken wurden.“

Auch John Degenkolb (Trek-Segafredo), der Rang zwei belegte, wurde von radsport-news.com zur strittigen Situation befragt. "Ich sage dazu nichts“, war seine Reaktion. So fasste die Aussage von Walscheid das letztlich nicht aufzudröselnde Geschehen auf den letzten 250 Metern treffend zusammen. "Wir hatten einen Mangel an Beweislage.“

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