Cross-DM: Webers Fehler sorgte für Vorentscheidung

Titel verteidigt: Meisen stoppten auch Magen-Darm-Probleme nicht

Von Felix Mattis

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Marcel Meisen (Steylaerts-Betfirst) ist zum dritten Mal Deutscher Cross-Meister. | Foto: Christoph Adamietz

14.01.2018  |  (rsn) - Klare Sache in Bensheim: Marcel Meisten (Steylaerts-Betfirst) hat seinen Titel als Deutscher Cross-Meister souverän verteidigt und zum dritten Mal nach 2015 und 2017 das Weiße Trikot mit dem schwarz-rot-goldenen Brustring übergestreift. Der 29-jährige Aachener gewann an der südhessischen Bergstraße erwartungsgemäß vor Sascha Weber (MTB Freiburg), den er um rund eine Minute auf Rang zwei verdrängte. Dritter wurde Manuel Müller (RSV Rheinstolz Wyhl).

"Ich lag die erste Hälfte der Woche mit Magen-Darm im Bett und bin am Mittwoch erst wieder ganz locker gefahren. Da habe ich mich nicht wirklich stark gefühlt, sondern relativ schlapp", sagte Meisen radsport-news.com im Ziel und freute sich, dass es trotzdem mit dem erneuten Titelgewinn geklappt hat.

Dabei hatte Weber von Rennbeginn an alles versucht, um es Meisen schwer zu machen. Er machte sofort Druck, setzte sich gleich in der ersten Runde etwas von der Konkurrenz ab und sorgte so bereits früh dafür, dass der Titel nur zwischen ihm und Meisen ausgefahren werden sollte. "Wenn Du gewinnen willst, musst Du offensiv fahren", erklärte Weber radsport-news.com seine Taktik später. Meisen stellte den Kontakt zwar noch in der ersten Runde wieder her, doch Weber machte auch in der Folge immer wieder Druck und fühlte dem Titelverteidiger auf den Zahn.

Der aber ließ keine Schwäche erkennen, gab seinem Kontrahenten jeweils nur ein paar Meter Luft und schien alles unter Kontrolle zu haben. "Auf Grund der Saison hätte ich von Anfang an Vollgas fahren können, aber die Runde hat sich dafür nicht angeboten, weil es ein paar Stücke mit Gegenwind gab, wo man besser am Rad fahren konnte", erklärte Meisen, wieso er sich zunächst aufs Folgen beschränkte, anstatt selbst zu attackieren. "Ich hatte mir ein paar Stellen herausgeguckt, wo ich ihn unter Druck setzen könnte. Und am Anfang habe ich es auch mal probiert, aber es hat nicht geklappt", so Meisen weiter. "Später habe ich dann gemerkt, dass er es dort schwerer hat und habe Gas gegeben."

Dass sein Kontrahent den Kontakt verlor, lag aber auch an einem Fahrfehler an einer denkbar ungünstigen Stelle in der viertletzten Runde: im schwersten Anstieg des Kurses. "Ich kam mit dem Lenker ans Flatterband, so dass ich den Anstieg dann nicht mehr hochkam. Das reicht bei dem Niveau, um die Entscheidung für Marcel zu bringen", gab Weber zu, der so sehr schnell viel Zeit verlor und eingangs der drittletzten Runde bereits 19 Sekunden zurücklag.

Meisen fuhr fortan dem Sieg entgegen und Weber gab sich anschließend als guter Verlierer: "Aber man hat danach auch gesehen, dass Rang zwei hier heute mein Platz war. Du fährst am Limit und merkst, dass Du die Lücke nicht mehr zubekommst. Marcel ist ja auch kein Turnschuh, und so war mir klar, dass ich dann nur noch um Platz zwei fahre." Den zweiten Rang sicherte er souverän ab, während sich hinter ihm ein heißer Kampf um Bronze entwickelte, der zunächst sogar ein Vierkampf war, bis Yannick Gruner (Stevens Racing Team) in der viertletzten Runde stürzte.

Ben Zwiehoff (MSV Essen-Steele), Manuel Müller (RSV Rheinstolz Wyhl) und Max Lindenau (Stevens Racing Team) schenkten sich lange Zeit nichts. In der Schlussrunde attackierte zunächst Lindenau, doch Zwiehoff und Müller blieben dran, bis Letzterer dann selbst angriff und sich Bronze sicherte.

"Ich hätte es vielleicht früher probieren müssen, habe aber bis zur letzten halben Runde gewartet, bis ich mir hundertprozentig sicher war, dass es funktionieren würde", sagte der Drittplatzierte radsport-news.com. Für Müller war der Gewinn der Bronze-Medaille wie ein Sieg. "Ich gehöre nicht zu den Profis und wusste deshalb, dass Platz 1 und 2 im Vorfeld entschieden waren. Für mich ging es um Bronze, und das habe ich erreicht."

Ergebnis Männer Elite:
1. Marcel Meisen (Steylaerts-Betfirst)
2. Sascha Weber (MTB Freiburg)
3. Manuel Müller (RSV Rheinstolz Wyhl)
4. Ben Zwiehoff (MSV Essen-Steele)
5. Max Lindenau (Stevens Racing Team)

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