Zum Dauphiné-Auftakt ersten WorldTour-Sieg verpasst

De Gendts Motor war zu groß für Domont

Foto zu dem Text "De Gendts Motor war zu groß für Domont"
Axel Domont (Ag2R,re.) musste sich zum Dauphiné-Auftekt Thoams De Gendt (Lotto Soudal) geschlagen geben. | Foto: Cor Vos

05.06.2017  |  (rsn) - Romain Bardet hielt zum Auftakt des 69. Critérium du Dauphiné wie die anderen Favoriten auch die Beine still. Der Kapitän der Ag2R-Equipe fordert bei der Tour-Generalprobe Vorjahressieger Chris Froome (Sky) heraus und wird auf den Bergetappen des kommenden Wochenendes versuchen, Boden gutzumachen, den er voraussichtlich im Zeitfahren der 4. Etappe auf die anderen Favoriten verlieren wird.

Auf der gestrigen schweren, mit gleich acht Bergwertungen gespickten 1. Etappe über 170,5 Kilometer rund um Saint-Étienne fuhren statt des Dauphiné-Zweiten von 2016 zwei andere Ag2R-Profis ins Rampenlicht: Axel Domont und Pierre Latour. Domont gelang der Sprung in der siebenköpfigen Ausreißergruppe, die sich nach rund 25 Kilometern absetzte und war später auf dem finalen Rundkurs der einzige, der mit Thomas De Gendt (Lotto Soudal) mithalten konnte.

Erst acht Kilometer vor dem Ziel musste der 26-jährige Franzose passen, als der vier Jahre ältere Belgier im letzten Anstieg des Tages attackierte. Es reichte letztlich noch zu seinem bestem WorldTour-Resultat nach einem zweiten Etappenplatz bei der Vuelta 2016. "Ich habe an den Sieg und an das Gelbe Trikot geglaubt, davon geträumt, und es ist schon etwas schmerzhaft, es verpasst zu haben“, gestand Domont nach der Etappe ein.

Obwohl er auch auf den letzten Kilometern bravourös kämpfte, kam er 44 Sekunden hinter dem überragenden De Gendt ins Ziel. "Damit kann ich nicht zufrieden sein. Ich wollte gewinnen. Aber ich weiß auch, dass ich nicht von irgendjemandem geschlagen wurde“, erklärte Domont, der bei der letzten von drei Überquerungen der Côte de Rochetaillée, einem 3,4 Kilometer langen und 5,4 Prozent steilen Berg der 3. Kategorie, von seinem Konkurrenten aufgefordert wurde, gemeinsam mit ihm Tempo zu machen. "Ich habe versucht, ein paar Ablösungen zu fahren, aber letztlich konnte ich nur hinten dran hängen. Ich hätte nicht mehr leisten können“, gestand Domont seine Unterlegenheit in der entscheidenden Rennphase ein.

Dennoch sah Ag2R-Teamchef Vincent Lavenue keinen Grund, unzufrieden mit der Vorstellung seines Fahrers zu sein. "Es war ein guter Tag, auch wenn wir mit Axel Domont auf einen Sieg gehofft hatten. Er hat ein gutes Rennen gezeigt, hatte aber das Pech, gegen De Gendt zu fahren, der einen riesigen Motor hat und vor dem sich jeder in Acht nimmt“, sagte der Franzose.

Domont konnte zumindest seinen zweiten Platz retten - und zwar vor einer dreiköpfigen Verfolgergruppe, die von Diego Ulissi (UAE Team Emirates) ebenfalls am letzten Anstieg des Tages initiiert wurde und in der neben dem Italiener noch der Ravensburger Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) und Domonts Teamkollege Pierre Latour dabei waren. Das Trio kam 57 Sekunden nach De Gendt ins Ziel, und zwar in der Reihenfolge Ulissi, Latour und Buchmann.

Mit seinem vierten Platz sicherte sich der 23-jährige Franzose zugleich das Weiße Trikot des besten Jungprofis vor dem ein Jahr älteren Deutschen, der zeitgleicher Zweiter der Nachwuchswertung ist. "Heute habe ich mich sehr stark gefühlt und das ganze Ag2R-Team war sehr gut. Wir hatten geplant, jemanden in die Ausreißergruppe zu bringen“, sagte Dauphiné-Debütant Latour, der vor allem in den Bergen für seinen Kapitän Bardet wird arbeiten müssen, zum Auftakt aber freie Fahrt erhielt. "Als ich sah, dass Ulissi ging, habe ich die Gelegenheit ergriffen, ihm zu folgen“, sagte er zum Finale, in dem Latour sich mit seinen beiden Begleitern zwei Sekunden Vorsprung auf die Favoritengruppe herausfuhr.

Die werden aber nicht zählen, wenn in der zweiten Wochenhälfte die Kapitäne gegeneinander antreten. "Romain Bardet ist fit, wir haben ein großartiges Team“, zeigte sich der Gewinner der Nachwuchswertung der Tour de Romandie zuversichtlich, dass Ag2R auch am Wochenende eine gute Rolle wird spielen können.

Mehr Informationen zu diesem Thema

13.06.2017Froome: "Richie war bei weitem der stärkste Mann im Rennen"

(rsn) - Während sich Richie Porte (BMC) beschwert, dass die Konkurrenz - und damit meint er wohl auch sein Ex-Team Sky um Kumpel Chris Froome - auf der Schlussetappe des Criterium du Dauphine in erst

12.06.2017Bardet: “Es war eine echte Schlacht zwischen den Kapitänen“

(rsn) - Im vergangenen Jahr beendete Romain Bardet (Ag2R) das Critérium du Dauphiné auf Rang zwei - am Ende der 69. Auflage der Tour-Generalprobe reichte es nur zu Platz sechs. Zudem gelang dem Fran

12.06.2017Contador: "Ich liege gut im Tour-Plan“

(rsn) - Im Finale der 8. Etappe des 69. Critérium du Dauphiné musste Alberto Contador (Trek-Segafredo) passen. Als Romain Bardet (Ag2R) vier Kilometer vor der Bergankunft am Plateau de Solaison aus

12.06.2017Highlight-Video des 69. Critérium du Dauphiné

(rsn) - Mit dem Überraschungssieg durch Jakob Fuglsang (Astana) ist am Sonntag das 69. Critérium du Dauphiné zu Ende gegangen. Der 32 Jahre alte Däne fuhr am letzten Tag der Tour-Generalprobe noch

11.06.2017Froome spielt alles oder nichts und verliert

(rsn) - Im Kampf um seinen vierten Gesamtsieg beim Critérium du Dauphiné spielte Chris Froome (Sky) am Sonntag Vabanque. Am Ende der 8. Etappe über 115 spektakuläre Kilometer zwischen Albertville

11.06.2017Buchmann ist bei den Allerbesten angekommen

(rsn) - Schüchtern stand Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) auf dem Podium. Mehrmals streckte er bei der Siegerehrung auf dem Plateau de Solaison die Arme nach vorne, um das Weiße Trikot des besten

11.06.2017Fuglsang der lachende Dritte beim Duell Porte gegen Froome

(rsn) - Aus dem erwarteten großen Duell zwischen Richie Porte (BMC) und Chris Froome (Sky) ist Jakob Fuglsang (Astana) beim 69. Critérium du Dauphiné als lachender Dritter hervorgegangen. Der 32 Ja

11.06.2017Fuglsang fährt Porte aus dem Gelben Trikot, Buchmann Siebter

(rsn) - Jakob Fuglsang (Astana) hat am letzten Tag des 69. Critérium du Dauphiné Richie Porte (BMC) noch aus dem Gelben Trikot gefahren und sich den Gesamtsieg bei der Tour-Generalprobe gesichert.

11.06.2017Bardet: “BMC hat uns in den Schlaf geschickt"

(rsn) - Auf der Königsetappe des 69. Critérium du Dauphiné hat Romain Bardet (Ag2) gezeigt, dass er rechtzeitig zur Tour de France in Schwung kommt. Der Vorjahreszweite der Tour-Generalprobe attack

11.06.2017Highlight-Video der 7. Etappe des Critérium du Dauphiné

(rsn) - Mit Peter Kennaugh hat erstmals ein Brite in Alpe d´Huez triumphiert. Der 27-jährige Sky-Profi setzte sich am Samstag auf der Königsetappe des 69. Critérium du Dauphiné nach 167,5 Kilomet

10.06.2017Froome: "Richie hat das so gut wie eingetütet"

(rsn) - Nach der Königsetappe des 69. Critérium du Dauphiné hat Chris Froome (Sky) die Titelverteidigung praktisch abgeschrieben. “Ich denke, Richie hat das so gut wie eingetütet“, sagte der B

10.06.2017Buchmann: Auf der Dauphiné-Königsetappe "nie am Limit"

(rsn) - Einen Platz unter den besten Zehn des Critérium du Dauphiné hatte Emanuel Buchmann vor dem Start der Tour-Generalprobe als sein Ziel ausgegeben. Und nach der Königsetappe der Tour-Generalpr

Weitere Radsportnachrichten

15.11.2024Fährt Cavalli künftig für dsm-firmenich – PostNL?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

15.11.2024Im Schatten von Behrens und Teutenberg voll überzeugt

(rsn) – Auch wenn er in seiner ersten U23-Saison im Schatten seiner Teamkollegen Niklas Behrens und Tim-Torn Teutenberg stand, die beide den Sprung zu den Profis schafften, kann Louis Leidert (Lidl

15.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

14.11.2024Bardet: “Sinnlos, an ethischen Radsport zu glauben“

(rsn) - Es war ein durchaus ungewöhnlicher Zeitpunkt, als Romain Bardet im Sommer, kurz vor der Tour de France, sein Karriereende ankündigte. Mindestens genauso ungewöhnlich ist das Rennen, das sei

14.11.2024Rhodos-Prolog-Experte mit Sturzpech im stärksten Rennen

(rsn) – Seine elfte Saison auf KT-Niveau ragt zwar nicht als seine beste heraus, dennoch zeigte Lukas Meiler (Team Vorarlberg) auch 2024, was er drauf hat. Seine beste Platzierung gelang ihm dabei

14.11.2024Schädlich übernimmt die deutschen Ausdauer-Spezialisten

(rsn) – Der Bund Deutscher Radfahrer hat einen neuen Nationaltrainer auf der Bahn für den Bereich Ausdauer. Lucas Schädlich, der seit 2019 die deutschen Juniorinnen unter seinen Fittichen hatte, Ã

14.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

14.11.2024Schär wird Schweizer Nationaltrainer

(rsn) – Marc Hirschi, Stefan Küng und Co. haben einen neuen Nationaltrainer. Michael Schär wird mit Jahresbeginn 2025 die Verantwortung für die Schweizer Männer in den Bereichen Elite und U23 ü

14.11.2024Lotto Kern - Haus wird Development-Team von Ineos Grenadiers

(rsn) – In den vergangenen beiden Jahren war das deutsche Kontinental-Team Lotto Kern - Haus PSD Bank sogenannter Development-Partner von Red Bull – Bora – hansgrohe. Ab der kommenden Saison wi

14.11.2024Meisen kündigt baldiges Karriereende an

(rsn) – “Spätestens im Januar ist Schluss“, kündigte Marcel Meisen (Stevens) gegenüber RSN an. Der 35-Jährige ist in seine letzte Cross-Saison gestartet und will diese nicht mehr ganz zu End

14.11.2024Traumszenario mit kurzem Anfangsschock

(rsn) – Unverhofft kommt oft – dieser Spruch traf in dieser Saison auch auf Meo Amann zu. Mit dem Elite-Team Embrace The World in die Saison gestartet, bewarb er sich im Sommer auf einen Platz bei

13.11.2024Auch ein kurioser erster UCI-Sieg reichte nicht zum Profivertrag

(rsn) – Auch wenn er in dieser Saison seinen ersten UCI-Sieg einfahren konnte, so gelang Roman Duckert (Storck – Metropol) am Ende seiner U23-Zeit nicht der Sprung in ein Profiteam. Deshalb wird e

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine